Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrer/innen an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 04.10.2021: Wippingen, Rütenmoor
Dienstag, 05.10.2021: Lingen, Werpeloh
Mittwoch, 06.10.2021: Melstrup, Neuringe
Donnerstag, 07.10.2021: Emsbüren, Dersum
Freitag, 08.10.2021: Rühlerfeld, Gersten
Samstag, 09.10.2021: Herzlake
Sonntag, 10.10.2021: Papenburg
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Erneuerung der Kreisstraße 114 beginnt morgen

Jetzt und im Frühjahr nächsten Jahres erneuert der Landkreis Emsland die Fahrbahn der Kreisstraße 114 (Püngel/Wippinger Straße) zwischen Wippingen und Werpeloh. Die Bauarbeiten auf der rund 10 km langen Ausbaustrecke werden in zwei Bauabschnitten nacheinander durchgeführt. Die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt sollen am Montag, 4, Oktober, beginnen. Für die Arbeiten ist eine Vollsperrung des Streckenabschnitts erforderlich, die bis Freitag, 22. Oktober, andauern soll. Eine Umleitung ist ausgeschildert. [Landkreis Emsland]

Apfelringe trocknen

Apfelringe in einer Vorrichtung trocknen

Hier eine Idee, die in diesem Jahr im Überfluss vorhandenen Äpfel zu nutzen. Einfach die geschnittenen Apfelringe in Zitronensäure tauchen, damit die Ringe nicht braun werden und dann in einer Vorrichtung trocknen lassen. Schon hat man einen gesunden Snack für den Fernsehabend. [Klaus Lübken]

Wippinger Gesprächsrunde zu Atommüll-Endlager

Am 6. Oktober findet um 19.30 Uhr eine offene Gesprächsrunde zum Thema "Kein Atommüllendlager im Emsland" im Schützenhaus statt. Als Ortsgruppe Wippingen innerhalb der Interessengemeinschaft "Kein Atommüllendlager im Emsland" wollen wir uns zahlreich, kreativ und sachlich im Protest zeigen. Jeder Wippinger soll gut über dieses Thema informiert sein und sich nach seinem Belieben einbringen. 

Wir freuen uns auf einen guten Austausch mit vielen Wippingern, auf geistreiche Einfälle und optimistische Impulse für die Zukunft unserer Heimat - ohne Endlager.

P.S.: Es gibt bereits eine WhatsApp-Gruppe zum Austausch und Bekanntgeben von Terminen. Willst du Teil dieser Gruppe werden ist es am einfachsten, du kommst zum Treffen am Mittwoch. Im Schützenhaus gilt die 3G-Regelung. [Jonas Schwering]

«Der Kalte Krieg ist vorbei!»

Vor 20 Jahren, am 25. September 2001, hielt Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem deutschen Bundestag eine Rede und erntete eine Standing Ovation. Leo Ensel, Trainer für interkulturelle Kommunikation und spezialisiert auf den postsowjetischen Raum, erinnert für die Online-Zeitung INFOsperber an diese historische Rede und zeichnet auf, wie und warum sich das Deutsch/Russische Verhältnis seither so verschlechtert hat. Zum Gastkommentar auf INFOsperber.

Vortrag von Dr. Chaudry über Atommüllendlager

Die Samtgemeinden Lathen, Dörpen und Sögel laden zum Expertenvortrag von Herrn Dr. Saleem Chaudry (Öko-Institut e.V.) zum Thema „Standortauswahlverfahren für ein Endlager / Ergebnisse der fachlichen Beratung des Landkreises Emsland“ ein.

Der Vortrag inklusive anschließender Diskussion/Fragerunde wird am 05. Oktober 2021 um 17 Uhr im „Markt 7“ (Marktstraße 7, 49762 Lathen) stattfinden.

Zu Planungszwecken ist eine vorherige Anmeldung erforderlich unter endlagervortrag.lathen.de. (jdm)

Nach dem Volksentscheid zur Enteignung der Immobilienkonzerne: Vonovia befiehlt „konstruktive“ Lösung

Der Spruch "Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie längst verboten." erweist sich möglicherweise in Berlin wieder mal als richtig. Parallel zur Bundestagswahl fand im Bundesland Berlin ein Volksentscheid darüber statt, ob die großen Wohnungsbaukonzerne der Stadt enteignet werden sollen. Die Befürworter des Volksentscheids haben nachgewiesen, dass die Entschädigung erschwinglich ist. Das Modell geht davon aus, dass die dafür erforderliche langfristige Kreditaufnahme durch die Mieteinnahmen getilgt wird.

Nichts anderes machen auch die Wohnungsbaukonzerne, die sich ihre Häuser ständig gegenseitig abkaufen oder sich gegenseitig schlucken. Nur dass die Konzerne ständig satte Zuschläge draufsatteln, weil sie ihre überzogenen Renditeerwartungen bezahlt sehen wollen.

Sowohl die Grünen, als auch die SPD in Berlin haben den Volksentscheid nicht unterstützt. Jetzt hat die Mehrheit der Wähler das anders gesehen. Wir können jetzt gespannt sein, mit welchen Tricks die Grünen und die SPD versuchen werden, den Immobilienkonzernen zu Diensten zu sein. Franziska Giffey, die Spitzenkandidatin der Berliner SPD und mit 21,4 Prozent der Stimmen Gewinnerin der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, ist eine Gegnerin der Initiative. "Durch Enteignung lösen wir kein Problem und setzen ein ganz schwieriges Signal", sagte sie laut Tagesschau.de noch am Tag vor der Wahl. "Ich möchte nicht in einer Stadt leben, die das Signal sendet, hier wird enteignet."

Interessant war heute abend, dass mehrere Online-Artikel verschiedener Zeitungen in der Google-Suche die Überschrift hatten "Grüne und SPD wollen Volksentscheid ernst nehmen", aber nach dem Anklicken der Artikel kam jeweils unter der Überschrift: "Vonovia warnt nach Berliner Volksentscheid vor Hängepartie" die Aufforderung des Immobilienkonzerns Vonovia «konstruktivere» Lösungen zu erarbeiten. Anscheinend hatte der Nachrichtenmonopolist dpa kalte Füße bekommen, dass ursprünglich die Wortmeldungen popeliger Politiker veröffentlicht wurden und nicht die Stimme des Meisters zitiert worden war. Denn im Kapitalismus gilt immer noch: Wohnungspolitik wird von den Konzernen gemacht, und nicht vom Mieter-Volk oder ihren gewählten Vertretern. [jdm]

Ergebnisse der Bundestagswahlen in Wippingen

In Wippingen gab es heute bei der Bundestagswahl 733 Wahlberechtigte , davon wählten 472. Das ist eine Wahlbeteiligung von 64,26 %. Also ein Drittel der Wahlberechtigten nahm nicht teil. 4 Stimmen waren ungültig.
Die Wippinger Zweitstimmen-Ergebnisse sehen so aus:

CDU22548,18 %
SPD7916,92 %
FDP5812,42 %
AfD306,42 %
GRÜNE4810,28 %
DIE LINKE112,36 %
Die PARTEI40,86 %
Tierschutzpartei20,43 %
FREIE WÄHLER51,07 %
PIRATEN20,43 %
NPD10,21 %
V-Partei³00,00 %
ÖDP00,00 %
MLPD00,00 %
DKP00,00 %
dieBasis20,43 %
du.00,00 %
LKR00,00 %
Die Humanisten00,00 %
Team Todenhöfer00,00 %
Volt00,00 %

Bei den Erststimmen, also den Stimmen für die Kadidaten im Wahlkreis lauten die Ergebnisse so:
Connemann, CDU, 306 Stimmen, 65,52 %
Troff-Schaffarzyk, SPD, 60 Stimmen, 12,85 %
Asi, FDP, 29 Stimmen, 6,21 %
Kühnlenz, AfD, 26 Stimmen, 5,57 %
Pahlke, GRÜNE, 40 Stimmen, 8,57 %
Jesiek, DIE LINKE, 6 Stimmen, 1,28 %
Gil Brand, dieBasis, 0 Stimmen, 0,00 %
Balzer, Internationalistisches Bündnis, 0 Stimmen, 0,00 % [jdm]

Bundestagswahl

Auch die Bundestagswahlen sind nur durchführbar, weil sich die vielen ehrenamtlichen Wahlhelfer zur Mitarbeit bereit erklären. Heute nachmittag hatten Margot Richert, Bettina Jansen, Kordula Johanning und Stefan Haasken ihre Schicht.

Die Ergebnisse können ab 18 Uhr auf http://wahlen.doerpen.de eingesehen werden. [jdm]

Innenministerium will irgendwann in Esterwegen was machen

Mahnveranstaltung zum Antikriegstag in Esterwegen 2021
Das verschmutzte und huckelige Pflaster konnte bisher angeblich wegen des Denkmalschutzes nicht gereinigt und repariert werden.

Die Kritik an den unwürdigen Zuständen auf der KZ-Begräbnisstätte in Esterwegen wurde hier schon mehrfach erhoben. Im letzten Jahr war ein Redner auf der glitschigen Pflasterfläche über eine Stolperfalle ausgerutscht. Auf unsere Anfrage hin hat sich Haiko Meents, der Persönliche Referent der SPD-Fraktionsvorsitzenden Johanne Modder, im SPD-geführten Innenministerium nach dem Sachstand einer Herrichtung des Begräbnisplatzes erkundigt.

Die Antwort des Innenministeriums ist bürokratisch und sieht nicht danach aus, als ob sich etwas ändern würde. Außerdem wird die Begräbnisstätte ständig als Kriegsgräberstätte bezeichnet (offizieller Sprech), was die KZ-Begräbnisstätte eben nicht ist. Man schaut- man kuckt, und hat festgestellt, dass der Untergrund moorig ist. Einmal zuhören, wenn das Moorsoldatenlied gesungen wird, hätte gereicht für diese Feststellung. Dass das Klinker-Pflaster der Versammlungsstätte wegen des Denkmalschutzes bisher nicht repariert bzw. gepflegt werden konnte, ist eine der dümmsten Ausreden. Die ganze Anlage untersteht zwar dem Denkmaschutz (immerhin), aber die später gepflasterte Fläche (70er-, 80er Jahre?) hat an sich natürlich keinen Denkmalscharakter. Lesen Sie die bemerkenswerte Antwort von Haiko Meents im Original:

"Das Sturzereignis auf der Kriegsgräberstätte Esterwegen aus dem letzten Jahr wird sehr bedauert. Die Beseitigung der Unebenheit, die zu dem Sturz geführt hat, hat noch im September 2020 stattgefunden. Die Kriegsgräberstätte liegt jedoch in der Moorlandschaft des Emslandes, so dass der Boden ständig in Bewegung ist. Die hierdurch bedingten auftretenden Unebenheiten in Esterwegen sind hier bekannt und sollen nachhaltig behoben werden. Dafür wurde die Kriegsgräberstätte Esterwegen in diesem Jahr mehrfach besucht. Die vorhandenen Mängel wurden hierbei gemeinsam mit der zuständigen Bauverwaltung aufgenommen und deren Beseitigung erörtert. Da die Kriegsgräberstätte unter Denkmalschutz steht, wurde auch das Landesamt für Denkmalpflege hinzugezogen. Der Austausch der Klinkersteine an der Veranstaltungsfläche z.B. kann nur unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erfolgen. Die Sanierungsarbeiten auf der Kriegsgräberstätte Esterwegen – einschließlich des Austausches der Klinkersteine an der Veranstaltungsfläche – sollen zeitnah erfolgen und werden durch das MI entsprechend begleitet." [jdm/HM]

Ausbau des Radwegs in Renkenberge startet

Die Bauarbeiten zur Erneuerung und Verbreiterung des Radwegs entlang der Kreisstraße 168 (Renkenberger Straße/Wahner Straße) zwischen der Ortschaft Renkenberge (Samtgemeinde Lathen) und der Bundesstraße 70 in der Samtgemeinde Dörpen starten voraussichtlich ab Montag, 27. September. Da der Radweg während der Arbeiten nicht genutzt werden kann, wird eine Umleitungsstrecke eingerichtetAuch der Kfz-Verkehr muss während der Bauzeit mit zeitweiligen Einschränkungen rechnen.  [Landkreis Emsland]

#AllesFürsKlima: Klima-Klagemauer in Wippingen

Heute gingen in ganz Deutschland 620.000 Menschen unter dem Motto #AlleFürsKlima auf die Straße, um mit einem Klimastreik für Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung zu demonstrieren. Dazu gehört auch die Forderung nach Ausstieg aus der Kohle bis 2030. Vor allem Jugendliche gingen auf die Straße, weil sie durch die bisherige Politik ihre Zukunft ganz persönlich gefährdet sehen.

In Papenburg waren 300 Menschen dabei. Sie bauten eine Klagemauer mit ihren Forderungen und Klagen. Einige WippingerInnen erinnerten sich, dass im Ortskern auch noch eine leerstehende Klage-"Mauer" zur Verfügung steht. Sie befestigten nach der Demo in Papenburg ihre Plakate an dem leeren Bauzaun, der der Wippinger CDU für ihren Kommunalwahlkampf diente. "Stop Klimawandel", "Eltern wählen für ihre Kinder" und "Dieses Plakat ist so erbärmlich wie unsere Klimapolitik" ist dort jetzt zu lesen. Sie hoffen, damit vor den Bundestagswahl noch einige Mitbürger zum Nachdenken über den Zusammenhang zwischen der Bundestagswahl und wirksamem Klimaschutz zu bringen. [jdm]

Besuch außerschulischer Lernorte im Sachunterricht (Klasse 3 und 4)

Passend zum Herbstanfang und mit großer Vorfreude im Gepäck erkundeten unsere Dritt- und Viertklässler*innen heute landwirtschaftliche Maschinen und moderne Erntegeräte beim Lohnunternehmen Speller (Michael Klapprott) in Wippingen.

Michael Klapprott zeigte und erklärte uns zunächst draußen auf dem Betriebsgelände die Funktionsweise der modernen Mähdrescher und Maishäcksler. Anschließend ging es in die riesige Maschinenhalle. Dort bestaunten wir Landmaschinen zum Dreschen, Pressen, für den Getreidetransport, …

Nachdem wir uns auch noch die riesigen Strohballen angeschaut hatten, durften alle 34 Grundschüler*innen ihre vorbereiteten Fragen stellen. Zum Schluss konnten die begeisterten Kinder sogar einmal am Steuer der großen Erntegeräte Platz nehmen. Herzlichen Dank für die interessante Betriebsbesichtigung! [Hiltrud Belke]

Tiere dürfen weiter mit Reserveantibiotika behandelt werden

Der grüne EU-Abgeordnete Martin Häusling ist im EU-Parlament damit gescheitert, strengere Regeln für die Antibiotika-Behandlung von Tieren durchzusetzen. Häusling und der Umweltausschuss des EU-Parlaments hatten erreichen wollen, dass künftig fünf Antibiotikagruppen vor allem Menschen vorbehalten sein sollen und nur in Ausnahmefällen an einzelne, kranke Tiere verabreicht werden dürfen. Sein Einwand gegen Pläne der EU-Kommission fand vor dem Europaparlament letzte Woche keine Mehrheit. In der Ems-Zeitung vom 28.08.2021 wandte sich der Tierarzt Dr. Jörg Lehmann aus Meppen gegen ein Verbot der Antibiotika, weil die Tiere nicht mehr behandelt werden könnten.

Dr. Claudia Preuß-Ueberschär, Tierärzte für eine verantwortbare Landwirtschaft e.V. und Dr. Johann Müller, Dörpen, äußerten sich im Vorfeld der Entscheidung dazu in einem Leserbrief, der aber bisher nicht erschienen ist und den wir hier dokumentieren:

"Jährlich sterben global 700.000 Menschen an multiresistenten Keimen, in der EU derzeit 33.000, in Deutschland 2000 - Tendenz steigend mit einer vermutlich hohen Dunkelziffer. Weltweit sind dadurch die Gesundheitssysteme in Gefahr.

Die EU befasst sich seit Jahren mit dem Problem und will nun entgegenwirken. Dazu wird im September das Europäische Parlament über die neue Tierarzneimittelgesetzgebung entscheiden, weil nicht nur der falsche und zu häufige Einsatz von Antibiotika (AB) in der Humanmedizin, sondern auch der massenhafte Einsatz in der Tiermedizin zur Steigerung von Resistenzen beiträgt.

2019 wurden in Deutschland 339 Tonnen Antibiotika an Menschen verabreicht, dagegen aber 670 Tonnen in der Tiermedizin - überwiegend bei „Nutztieren“. Deutschland nimmt damit pro Kilogramm „Nutztier“ mit 89,9 Milligramm einen unrühmlichen europäischen Spitzenplatz ein.

Der immer wieder angeführte Rückgang der in der Tiermedizin eingesetzten Antibiotikamengen um etwa die Hälfte ist kein Indiz für weniger Behandlungen, sondern im Wesentlichen die Folge des Einsatzes von hochwirksamen Stoffen, die als Reserveantibiotika in der Humanmedizin gelten. Diese werden in geringerer Dosierung pro kg Körpergewicht angewendet und erzielen dabei die gleiche Wirkung, verfälschen so aber die Mengenangaben.

Auch, dass angeblich nur 5 % der multiresistenten Keime beim Menschen auf Tiere zurückzuführen seien, ist nur ein Teil der Wahrheit, weil eine Rückverfolgung nur bei wenigen Keimen gelingt. Bei dem sogenannten „Schweinekeim“ MRSA CC 398 ist dies möglich, bei anderen resistenten Keimen kaum, wie z. B. bei solchen, die ihre Resistenzen über den horizontalen Gentransfer auch an andere Bakterienarten übertragen können.

Der genaue Zusammenhang zwischen dem Anteil des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung und der Anzahl der Infektionen beim Menschen lässt sich laut Robert Koch Institut nicht oder nur schwer darlegen.

Aber letztlich tut das nichts zur Sache, denn die Tierhaltung findet keineswegs in geschlossenen Systemen statt. Und so gelangen Keime nicht nur über tierische Nahrungsmittel, sondern auch über Gülle oder Luft in die Umwelt, und das gilt eben auch für die eingesetzten Antibiotika.

Etwa 95 % der verabreichten AB durchlaufen den Verdauungstrakt unverändert, werden also als aktive Substanzen wieder ausgeschieden und verändern das Bodenleben. Auch auf diesem Weg gelangen resistente Keime in die Nahrungskette.

Beim aktuellen Vorhaben der EU hat nun der deutsche Abgeordnete der Grünen, Martin Häusling, im zuständigen Ausschuss ein Veto gegen einen geplanten Rechtsakt eingelegt. Es richtet sich gegen die Praxis der Verabreichung von Reserveantibiotika an Tieren, die lediglich vorgenommen werden, weil angeblich das Tierwohl gefährdet wäre. Als Begründung gibt Häusling völlig zurecht an: „Der Begriff "Tierwohl" ist ein viel zu schwammiger Begriff. Es würde sich so an der Praxis der industriellen Tierhaltung nichts ändern, bei der massenhaft Reserveantibiotika an überwiegend gesunde Tiere in defizitären Haltungsbedingungen verabreicht werden.“

Reserveantibiotika haben in großer Menge in Mastställen nichts zu suchen. Tiere müssen so gezüchtet und gehalten werden, dass sie in ihrem kurzen Leben nur in Ausnahmefällen Antibiotika benötigen. Einzeltiere sollen selbstverständlich auch weiter mit diesen Substanzen behandelt werden dürfen, wenn es zwingend notwendig ist!  Es braucht nun eine genaue und sachliche Auseinandersetzung, aber keine verunglimpfende Kampagne, die mit den Ängsten der Heimtierbesitzer spielt und suggeriert, dass ihre Haustiere sterben müssten. Diese Kampagne einzelner Tierärzteorganisationen beruft sich auf falsche Fakten und ist leicht zu durchschauen. Die Leiden der Tiere in der industriellen Tierhaltung und die von dieser Praxis ausgehenden Gefahren für die Gesundheit von Tier und Mensch liegen der Tierärzte-Lobby wohl nicht so nahe. Vielmehr sind hier wirtschaftliche Interessen anzunehmen, da Tierärzte an dem Verkauf von Antibiotika  mitverdienen." [jdm]

Booster-Impfung

Pflegebedürftige und Senioren haben nach Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz seit September die Möglichkeit, sich ein drittes Mal gegen Covid-19 impfen zu lassen. Der Verbund Pflegehilfe hat eine Infografik zum Thema "Booster- Impfung" erstellt.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass bei älteren und immungeschwächten Menschen der Impfschutz schneller nachlässt. Die Auffrischungsimpfung soll den Schutz wieder erhöhen. Besonders im Hinblick auf den Herbst und Winter sollen die Hochrisikogruppen so ausreichend geschützt und erneute Lockdowns sowie die damit oft einhergehende Isolation und Einsamkeit vermieden werden. [PM Verbund Pflegehilfe]

Pflanzenbestimmung unterwegs

PlantNet-App

Viele haben während der Corona-Einschränkungen wieder gelernt, spazieren zu gehen. Und dabei festgestellt, dass man doch erschreckend wenig Pflanzen tatsächlich kennt. Pflanzenkenner wissen, dass viele Wildpflanzen sogar als Salat oder als Zutat genießbar sind. Da wäre es doch ein guter Anfang, zumindest den Namen mancher Pflanzen zu kennen.

Mit der PlantNet Pflanzenbestimmung- App muss eine Pflanze nur aus der App heraus fotografiert werden und die App gibt einen Vorschlag für den Pflanzennamen. Wie bei Komoot steckt auch hier eine Benutzer-Community dahinter, so dass die Treffsicherheit immer besser wird. Derzeit hat die App-Datenbank 30.000 Pflanzen registriert. Verfügbar im Google Playstore und im Apple Store. [jdm]

„Mühle im Wind“ war gut besucht

Das Konzert "Mühle im Wind" am Samstag war nach Ansicht der Veranstalter ein voller Erfolg. Es war gut besucht und die Stimmung und das Wetter waren gut. Der Heimatverein bewirtete die Gäste mit Getränken und der Mühlenbäcker Bernd Timmer versorgte die Besucher mit leckerem Flammkuchen. [Renate Schmidt]

Sperrungen Schießgebiet

In der Woche vom 20.09.2021 bis 24.09.2021 wird im Schießgebiet nur der Schlagbrückener Weg (Panzerstraße) gesperrt. Der Weg nach Werpeloh bleibt frei. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrer/innen an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 20.09.2021: Lorup, Andervenne
Dienstag, 21.09.2021: Emsbüren, Papenburg
Mittwoch, 22.09.2021: Dörpen, Niederlangen
Donnerstag, 23.09.2021: Meppen, Lahn
Freitag, 24.09.2021: Biene, Versen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

KEB: Kochabend „Mediterrane Spätsommerhits“

Kochideen für Sie, die Familie und Paare zum Genießen. Neue Ideen entdecken? Schnelle und gute Küche? Sich und andere verwöhnen? Neue Seiten an sich entdecken?- Kochen macht‘s möglich!

Die Katholische Erwachsenenbildung bietet am Dienstag, den 28.09.21, um 19.30 Uhr, im Wippinger Gemeindezentrum einen Kochabend an: "Mediterrane Spätsommerhits - Köstliche Gerichte rund ums Mittelmeer".

Die Kursleitung hat Rita Tieben. Die Gebühr beträgt 10,00 € (7-9TN: 11,00 €) zzgl. Lebensmittelumlage. Kurs-Nr.: 92202, Anmeldungen und weitere Informationen bei Anita Gerdes, 04966/990055. [jdm]

Haskamps Esch II

Haskamps Esch von Süden gesehen links neben der K114

Haskamps Esch entstand seit ca. 1350 dadurch, dass der Bauer auf dem Haskamp-Hof die Erde mit Plaggen düngte. Dieser Esch ist heute deutlich höher, als die Umgebung. Es handelt sich um einen hochwertigen Ackerboden, der über fast 700 Jahre entstanden ist. Durch die Plaggendüngung wurde allerdings die Heide Richtung Düthe zu einer Wüste mit wandernden Dünen. Diese Dünen gefährdeten schließlich sogar die dorfnahen Ackerflächen. Bei der Bodenschätzung anlässlich der Wippinger Flurbereinigung in den 1970er Jahren fand sich auf einem Acker auf dem Harpel ein Bodenprofil mit einer etwa 20 cm dicken schwarzen Humusschicht, darunter eine 50 cm dicke weiße Sandschicht und darunter wieder eine 30 cm dicke Humusschicht. Hier hatten also die Wanderdünen den Acker übersandet. Heute ist der uralte Ackerboden von Haskamps Esch noch stärker als durch die Dünenwanderung gefährdet; er wird durch das angrenzende sich langsam ausdehnende Gewerbegebiet zweckentfremdet.

Der Bauer auf dem Hof Haskamp auf dem heutigen Anwesen Meyer auf dem Püngel wurde nach seinem Vornamen benannt; der erste bekannte Name ist Oldich tor Wippinge. Erst nach 1660 wurden die Bauern in den Kirchenbüchern auch mit dem Nachnamen Haskamp geführt. 1690 war die Erbfolge unterbrochen und die Erbin und ihr Mann nahmen den Namen Haskamp an.

Haskamps Esch von Norden gesehen rechts von der K114

Die Ostwippinger Höfe auf der Sonderburg, Sanders, und die beiden Höfe Haskamp sowie gegenüber Tyken (heute Josef Klaas) gehörten weiter zur Gemarkung Werpeloh und zahlten dort auch ihre Steuern und erledigten die Lasten, wie Fuhrendienst, Kriegsdienst usw. Nach dem 30jährigen Krieg siedelten sich weitere Höfe auf dem Harpel und dem Püngel an.

Der letzte Bewohner mit dem Namen Haskamp auf dem heutigen Anwesen Meyer war ein Mathias. Er wurde am 8.10.1833 geboren und übernahm mit 27 Jahren den Hof von seinen Eltern. Er hatte 11 Geschwister, von denen sechs schon im Kindes- oder Jugendalter starben, davon auch die vier älteren Geschwister. Eine Schwester wanderte 1901 im Alter von 53 Jahren in die USA aus.

Mathias heiratete nicht, wohl aber die vier überlebenden Schwestern, für die er die Aussteuer besorgen musste. Mathias musste den Hof schließlich aufgeben, weil er überschuldet war. Ob er Schulden von seinen Eltern übernommen hatte, weiß man nicht.

Mathias galt als sehr eigen. Loxen berichtet, das Mathias Ende des 19. Jahrhunderts auch den neu aufgekommenen Kunstdünger Kainit geliefert bekommen hatte, aber ihn nicht auf die Wiese gestreut hatte. In einer weiteren Anekdote endeckte Mathias während des flachen Pflügens des Stoppelackers (Falgen) einen Hasen, lief schnell nach Hause, um die Flinte zu holen. Bei der Rückkehr war der Hase weg, also machte er eine kleine Tour zum Turm und traf dort noch jemanden. Am nächsten Morgen forderte er den Knecht auf, die Pferde anzuspannen. Er wolle weiter pflügen. Der Knecht kam mit der Botschaft zurück: "Buur, der Pärde bünt goarnich in'n Stall.". Mathias: "Haaßüü, däenn staot se noch up'n Esk. Dänn kaen'k fort wiederpläugen."

1880 verbot Mathias plötzlich den Sonderburger Bauern, ihre Schafe an seinem Hof vorbeizutreiben. Es handelte sich um ein Jahrhunderte altes Schaftriftrecht, an seinem Hof und an Tykens Hof vorbei über den Weg zur Heide (Hegerkamp) , wo die Schafe auf der gemeinsamen Mark der Fresenburger-Düther-Melstruper weideten. Nach einem langen Prozess kam es zu einem Vergleich. Die Gerichtskosten für Mathias sind unbekannt; aber die Sonderburger mussten allein an ihren Rechtsanwalt 506,73 Mark zahlen.

Mathias hatte eine Anzahl Ochsen schlachtreif gemästet. Als der Viehhändler auf seine Forderung nach einem weiteren halben Pfennig nicht einging, brach er das Geschäft ab: "Dann loat ick se wär moger weren."

Mathias verkaufte den Hof schließlich 1896 an Wilhelm Sievering aus Steinbild, den Sohn seiner Schwester Elisabeth. Sievering war somit ein Haskamp, auch wenn er nicht mehr den Namen trug. Er konnte den überschuldeten Hof nicht halten und verkaufte ihn weiter an den preußischen Staat, der daraus einen Musterhof mit neuem Wohnhaus, Scheune und 2 neuen Heuerhäusern machte; die Domäne Wippingen war entstanden.

Mathias zog auf den Hof Haskamp (heute Johanning) bei der Kirche. Dieser Hof war 1734 von Abkömmlingen der Familie Haskamp gegründet worden. Mathias blieb auch dort, als Haskamps den Hof an einen Brüse aus Düthe verkauft hatten. Er starb am 24.09.1921. [jdm]

Friedrich Merz ist keine Witzfigur – er ist gefährlich.

Friedrich Merz ist das bekannteste Mitglied des achtköpfigen Kompetenzteams von CDU-Kandidat Armin Laschet – so bekannt, dass er sich die Namen der KollegInnen seines Teams nicht merken kann. Eine Steuererklärung, die so einfach ist, dass sie auf einen Bierdeckel passen sollte, war seine öffentlichkeitswirksame Idee von 2003.

Steuergesetze, die alle Bürger gleich behandeln – egal ob arm oder reich – sind der feuchte Traum aller Neoliberalen. Merz’ Idee wäre eine gigantische Umverteilung des Reichtums von Arm nach Reich gewesen. Daran haben die Regierungen seit 2003 zwar auch alle gearbeitet, aber doch etwas dezenter, als es Merz’ Vorstellungen entsprochen hätte.

Und jetzt ist er wieder da. Und viele halten ihn für einen Wirtschaftsexperten. Ja warum eigentlich? Weil er reich und skrupellos ist? Offensichtlich. Nach dieser Logik wäre auch jeder 100jährige Mensch der geborene Klinikchef.

Werner Rügemer beschreibt in seinem Buch „BlackRock & Co enteignen! Auf den Spuren einer unbekannten Weltmacht“ (2021) die Stationen des Friedrich Merz.

Merz war von Anfang 2016 bis Dezember 2020 der oberste bezahlte Lobbyist des aktuell größten Kapital-Verwalters im US-geführten Westen, BlackRock, in Deutschland. Merz war seit 2009 Vorsitzender des Thinktanks Atlantikbrücke. Dieser Verein, der Banker und Industrielle aus der BRD und den USA vereint, versucht mit „Förderprogrammen“ Politiker und Medienvertreter auf ihre Wirtschaftsinteressen einzuschwören. Neben dem Abbau von die Wirtschaft und die Finanzwirtschaft regulierenden Gesetzen und dem Abbau der Sozialstaatlichkeit spielen auch die Rüstungsinteressen der USA und der NATO eine große Rolle in dessen Tätigkeit. Merz sollte sein dort gespanntes Netzwerk für BlackRock nutzen.

Zuvor wurde Merz 2005 als Bundestagsabgeordneter mit acht bezahlten Nebentätigkeiten in deutschen Unternehmen Miteigentümer der US-Kanzlei Mayer Brown: Sie hatte in Düsseldorf ihre Deutschland-Filiale eingerichtet. Sie setzte sich in Deutschland für die Zulassung der u. a. von BlackRock in den USA entwickelten Finanzprodukte ein: verbriefte Immobilienkredite, Index-Aktien, Derivate, strukturierte Wertpapiere. Schon frühzeitig warb Merz auch für die von BlackRock forcierte Privatisierung der Rente mithilfe solcher Geldanlagen.

Mayer Brown bekam 2010 von der Bankenrettungs-Institution der Bundesregierung, Soffin, den Auftrag, die marode Westdeutsche Landesbank (WestLB) zu verkaufen. Tageshonorar für Merz: 5.000 Euro. Für den erfolglos abgewickelten Auftrag erhielt die Kanzlei 11 Millionen Euro aus Steuergeldern, Merz erhielt davon 1,9 Millionen.

Die Cum-Ex-Geschäfte von BlackRock in Deutschland, bei denen Kunden gegen Honorar Leihaktien überlassen wurden, um vom Staat nie gezahlte Steuern „erstattet“ zu bekommen, fanden kurz vor Merz’ Amtsübernahme statt. Eine der Hauptbeteiligten war die Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt. Natürlich war Merz in deren Aufsichtsrat und Vorsitzender des Verwaltungsrates. Dass Merz nichts zur Aufklärung der Betrügereien dieser Bank, zu deren Kunden Henkel, Haniel, E.ON, Evonik, Deichmann, Gothaer Versicherungen, Pfeifer & Langen, Bertelsmann, Innogy, Airbus, der baden-württembergische Multimilliardär Würth, das Institut für Demoskopie Allensbach und das Institut für Weltwirtschaft Kiel, gehörten, beitrug, sollte jedem klar sein. Die Betrügereien waren natürlich „Alleingänge“ einzelner Mitarbeiter.

Als Bundestagsabgeordneter und CDU-Fraktionsvorsitzender hatte er zahlreiche bezahlte Nebentätigkeiten in und für Privatunternehmen: AXA Versicherungen, Commerzbank, Deutsche Börse, BASF, Interseroh (Abfallentsorgung), Möller & Förster (Hamburger Baumärkte), Odewald & Compagnie (deutsche „Heuschrecke“), Rockwool (größter Hersteller von Dämmstoffen aus Steinwolle), Ernst & Young, Mayer Brown. Er gehörte neben fünf anderen Abgeordneten zu einer kleinen Gruppe, die gegen die gesetzliche Erhöhung der Transparenz bei Nebentätigkeiten von Abgeordneten klagten.

Merz fand, dass die „Heuschrecken“, also Schattenbanken, wie BlackRock oder Hedgefonds, die Firmen aufkaufen, zerstückeln, Menschen entlassen und dann weiterverkaufen, gut für Deutschland sind. Steueroasen findet er  gut, weil sie „die Rendite der Investoren erhöhen“, was sogar stimmt. Allerdings verarmen die Staaten, in denen die Geschäfte der Investoren gemacht werden.

Um den Flughafen Köln-Bonn zu privatisieren, setzte Laschet Merz als Aufsichtsratsvorsitzenden des Flughafens ein. Der warf den Geschäftsführer raus und sorgte dafür dass Unternehmensteile günstig bei BlackRock landeten. Der Pensionsfonds des Landes NRW wurde Kunde bei BlackRock. Die Wuppertaler Steuerfahndung wurde, weil sie erfolgreich war (Steuer-CDs aus der Schweiz), aufgelöst.

Trotz seines Vermögens und hohen Einkommens versucht Merz sich immer als „Mittelschichtler“ darzustellen., kann es aber nicht lassen, sich mit der Mitgliedschaft im Rotary-Club Arnsberg, mit zwei Privatjets, mit Ferienhaus am Tegernsee, mit dicken Zigarren und teurem Rotwein, groß zu tun.

Aber Merz hat zum Teil recht: Er ist nicht der Großaktionär, wie Henkel, die Quandts und wie sie alle heißen, sondern er ist deren gut bezahlter Laufbursche für die schmutzigen Geschäfte.

Und seine wirtschaftspolitische Kompetenz? Von der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007 wurde er vollkommen überrascht. Merz war Mitglied im Beirat der Wirtschafts“prüfungs“gesellschaft Ernst & Young die als Wirtschaftsprüfer der maroden Wall Street-Bank Lehman Brothers bis zuletzt deren Bilanzen geschönt hat. Bei Wirecard hat Ernst&Young diese Leistung wiederholt.

Was ist Merz’ Programm? Er will keinen Mindestlohn. Er will den Kündigungsschutz abschaffen. Die Wochenarbeitszeit soll auf 42 Stunden erhöht werden. Hartz IV-Empfänger sollen von 132  im Monat leben. Die Rentenversicherung soll durch eine kapitalgedeckte Rentenversicherung durch private Konzerne, wie BlackRock, ersetzt werden. Staatliche Zuschüsse für Renten soll es nicht geben. Die Armen sollen stattdessen Aktien kaufen. Subventionen für Unternehmen soll es aber schon geben. Die Krankenversicherung soll nur Basisleistungen erbringen, Zahnversorgung soll ganz abgeschafft werden. Er ist für Kohle, Braunkohle und Atomenergie. Gewerkschaften sollen raus aus den Betrieben und die Mitbestimmung soll abgeschafft werden. Hochschulen sollen privatisiert werden und Schulen auch. Das Schulgeld, das bezahlt werden soll, soll aber steuerlich geltend gemacht werden können. Er will aufrüsten gegen Russland und China.

Und sein Großvater, der 1933 in die SA und 1938 in die NSDAP eingetreten war und Bürgermeister in Brilon war, war nach seinen Worten kein Nazi, weil er ja Katholik war.

Merz ist trotzdem keine Witzfigur – er ist gefährlich. [jdm]

Haskamps Esch

Bebauungsplan Haskamps Esch

Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde das Gewerbegebiet „Haskamps Esch“ verändert. Jeder heutige Wippinger verbindet mit dem Namen „Haskamp“ die Hofstelle Haskamp auf der Sonderburg. Da fragt man sich, wieso die Äcker zwischen Hawe-Wester und Hofstelle Klaas im Ortsteil Harpel  den Namen „Haskamp“ tragen.

Auf einer Karte des Emslandes von 1825 gibt es südlich des Dorfes Wippingen eine Bauernschaft mit dem Namen „Harkamp“. Die Lage entspricht ungefähr der Lage von Haskamps Esch, soweit diese ungenaue Karte eine solche Interpretation erlaubt.

"Special-Charte des Kreises Meppen", Zeichnung, Orte um Aschendorf rot koloriert, Herst.: J. Meyer, Format: 62 x 69 cm, Maßstab: ca. 1 : 110000, 1825

Bernhard Loxen schreibt in seinem Buch „Zur Entstehung und Entwicklung der Familien und Höfe bis zum Zweiten Weltkrieg, II. Band Haskamp-Harpel-Püngel“, dass die beiden ersten Hofstellen in Sögeler Wippingen (Ostwippingen), also dem südlichen Teil unseres Dorfes, der früher zur Sögeler Kirchengemeinde gehörte, auf der Sonderburg und ein zweiter Hof 1 km südlich davon entstanden. Der zweite hatte den Namen Herdeskamp. Beide Höfe entstanden kurz nach der Pest-Epidemie von 1348 bis 1351.  Herdeskamp = Haskamp plus Sonderburg: Schon ist man versucht, den Hof Herdeskamp auf der Sonderburg anzusiedeln.

Das war aber nicht so: Bei diesem Hof Haskamp handelte es sich um die heutige Hofstelle Meyer. Zwischen der Sonderburg und der heutigen Hofstelle Meyer lagen damals die Butterwiesen. Diese hießen nicht umsonst so, denn es handelte sich wegen ihrer Nähe zur Beeke um die fruchtbarsten Weidegründe der Gemarkung Werpeloh. Diese Weidegründe waren mit 8 km zu weit weg von Werpeloh, als dass das Vieh täglich zurück getrieben werden konnte. Deshalb mussten Hirten die Herde hüten und für diese Hirten waren Unterkünfte notwendig: Der Ursprung des Hofes Herdeskamp war der Kamp für die Hüter der Herde.

Um die Zeit des 30jährigen Krieges (1618 bis 1648) entstand gegenüber am Rande von Haskamps Esch ein Ableger des Hofes Haskamp, der Hof Tyken, heute Hofstelle Josef Klaas.

Nebenbei: Auf der Karte von 1825 wird Wippingen als „Wuppingen“ bezeichnet, was der plattdeutschen Benennung unseres Dorfes ziemlich nahe kommt. [jdm/Historische Karte: NLA OS K 54 Nr. 4 H, Public Domain]

Erinnerung: Mühle im Wind am Samstag

Die Konzertveranstaltung "Mühle im Wind" findet am 18.09.2021 ab 19 Uhr statt. Die zwei Bands, Slidin and Friends und Mojo del' Luxe, werden mit ihren heißen Rhythmen dem Publikum richtig einheizen.

Wegen Corona gibt es keine Karten an der Abendkasse, sondern die Karten müssen im Vorverkauf erworben werden. Das ist möglich bei der Volksbank Emstal, im Dorfladen, in der Warengenossenschaft, in Dörpen bei Schreibwaren Albers und im Rathaus Dörpen. [Heinz Schulte]

KandidatInnen von CDU, SPD und der Grünen offenbaren großes Vertrauen in das Vorgehen der BGE

Die Interessengemeinschaft "Kein Atommüll-Endlager im Emsland" hat die Bundestagskandidaten von CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke und AFD danach befragt, was sie zu der Möglichkeit eines Atommüll-Endlagers im Emsland sagen. Im Einzelnen stellte die IG sieben Fragen. Bisher liegen von Vieren Antworten vor:

Auf die Frage, ob ihr das Verfahren zur Endlagersuche bekannt sei und in welcher Weise sie sich an diesem Prozess beteilige, verwies Gitta Connemann (CDU) auf ihre Beteiligung am Gesetzgebungsverfahren und passive Teilnahme an den Fachkonferenzen, Kai Jesiek (Die Linke) hat an den Teilgebietskonferenzen teilgenommen, Julian Pahlke (Die Grünen) verfolgt den Prozess seit Jahren und Anja Troff-Schaffarzyk (SPD) möchte als Politikerin das Verfahren vor Ort zu begleiten.

Die IG hatte in ihrer zweiten Frage herausgestellt, dass die Teilgebietskonferenzen der vom Gesetz geforderten Transparenz nicht entsprochen haben, weil sie wegen Corona nur als Online-Konferenzen durchgeführt werden konnten. Kai Jesiek teilt diese Einschätzung; Anja Troff-Schaffarzyk dagegen findet nur, dass die Konferenzen wegen des Onlineformates ihr Ziel nicht erreicht haben und fordert Nachbesserungen. Ähnlich sieht dies Julian Pahlke. Gitta Connemann sieht zwar Probleme, glaubt aber, dass durch die Online-Veranstaltung unter Umständen mehr Menschen mobilisiert worden seien als durch Präsenzveranstaltungen.

Die Festlegung von 54% der Fläche der Bundesrepublik durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) als mögliche Endlagerstätten hat nach Ansicht der IG bewirkt, dass die zukünftig Betroffenen sich nicht als solche identifizieren können. Eine weitere Eingrenzung sei eine Voraussetzung für eine echte Diskussion mit der betroffenen Bevölkerung. Das sehen Gitta Connemann und Anja Troff-Schaffarzyk anders. Sie teilen hier die Auffassung der BGE. Julian Pahlke begrüßt dies als eine „möglichst frühzeitige Beteiligung“, fordert jedoch die Beteiligung der Öffentlichkeit jetzt und nicht erst in drei Jahren. Kai Jesiek sieht in dem Vorgehen der BGE eine Methode, um möglichen Widerstand zu unterbinden.

Sowohl Gitta Connemann als auch Julian Pahlke folgen der Linie der Vorbereitungsgruppe der Teilgebietekonferenzen, die das Beteiligungsverfahren jetzt als dauerhaften Prozess fordert. Das wurde vom Atommüllbundesamt allerdings bereits abgelehnt. Während Anja Troff-Schaffarzyk sagt, man müsse den Prozess weiterlaufen lassen, weil der Atommüll ja irgendwo hinmüsse, sieht Kai Jesiek in dem laufenden Verfahren keine Möglichkeiten mehr, eine echte Beteiligung von Betroffenen zu erreichen.

Für Anja Troff-Schaffarzyk stellt sich nicht die Frage, ob wir es verantworten können, hoch radioaktiven Müll 1.000.000 Jahre zu lagern und dabei auf die natürlichen Barrieren zu vertrauen, weil der Müll da sei und irgendwie entsorgt werden müsse. Gitta Connemann verweist auf den Gesetzestext, nach dem der bestmögliche Standort gesucht werde und nach heutigem Wissenschaftsstand seien natürliche Barrieren der beste Schutz. Julian Pahlke verweist ebenfalls auf das Gesetz, das eine Kombination von natürlichen und technischen Barrieren als besten derzeit möglichen Schutz bezeichnet. Kai Jesiek dagegen glaubt, dass noch weiter geforscht werden müsse, ehe man eine Endlagerung angehen kann.

Dass sich das Leben rund um den Endlagerstandort verändern wird und das Endlager für die Menschen Konsequenzen haben wird, erwarten alle Kandidaten. Kai Jesiek erwartet verheerende Auswirkungen. Julian Pahlke ist der Meinung, über die Folgen könne erst das Auswahlverfahren in der Phase II Auskunft geben. Anja Troff-Schaffarzyk und Gitta Connemann gehen davon aus, dass Nachteile für die Standortregion durch staatliche Maßnahmen entschädigt werden müssten. Gitta Connemann sieht wegen der Erfahrungen in Finnland sogar die Möglichkeit, dass es wegen der Aussicht auf Arbeitsplätze und der damit verbundenen Perspektiven eventuell sogar zu einem Wettbewerb um den Standort kommen
könnte.

Julian Pahlke hält eine längere oberirdische Lagerung von Atommüll nicht für sinnvoll, weil man damit zukünftige Generationen mit der Lösung der Atommülllagerung belaste. Gleichwohl sei wegen der bisher gescheiterten Projekte Gorleben und Asse Skepsis angebracht, die durch weitere Forschung beseitigt werden müssten. Kai Jesiek spricht sich für eine weitere oberirdische Lagerung aus. Gitta Connemann und Anja Troff-Schaffarzyk sind sich einig, dass eine weitere oberirdische Lagerung nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Sicherheitsvorteil biete. Zudem laufe die Genehmigung der oberirdischen Lagerung aus und schon deshalb müsste man ein Endlager finden.

Die vollständigen Antworten der Politiker können auf der Homepage der Interessengemeinschaft www.kai-el.de nachgelesen werden. [PM IG vom 14.09.2021]

Linke stellt 7-Punkte-Plan für bezahlbares Wohnen vor

Die Frage nach einer bezahlbaren Wohnung ist für sehr viele Menschen zu einer existenziellen Frage geworden, weil die Mieten kaum bezahlbar geworden sind. Ein immer größerer Anteil des Einkommens muss für die Miete aufgewendet werden.

Dem größten deutschen Wohnungskonzern Vonovia sicherte die Wohnungsnot 2020 eine Dividende von knapp einer Milliarde Euro. CDU, SPD und die Grünen verlassen sich auf den „Markt“, der das Problem lösen soll. Nur kleine Korrekturen, die sich dann wieder als neue Subventionen für die Konzerne entpuppen, werden von ihnen vorgeschlagen.

Gestern hat die Linke in einer Pressekonferenz einen 7-Punkte-Plan für bezahlbares Wohnen vorgeschlagen, der tatsächlich etwas verbessern könnte.

Die ersten beiden Punkte sehen die Rettung des sozialen Wohnungsbaus und die Wiederbelebung von Wohnungsbaugenossenschaften vor. Dabei soll die Gemeinnützigkeit auf Dauer festgeschrieben werden und nicht nur für die kurzen Bindungsfristen, die sich in der Praxis nur als Subvention für die Konzerne dargestellt haben. Das Genossenschaftswesen soll durch eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit und eine privilegierte Vergabe von Grundstücken gestärkt werden. Der Neubau durch Genossenschaften sowie deren Neugründung wird gefördert. denn nur wenn ein Angebot von sozial verträglichen Wohnungen auf Dauer besteht, ist dem spekulativen Wohnungsmarkt ein Antrieb genommen.

Ein Mietendeckel aus Mietenstopp, Mietobergrenzen und Mietsenkung soll die Wohnungsnotlage zusätzlich begrenzen. Die Bodenspekulation soll verhindert werden, um den Anstieg der Baulandpreise, der den Neubau bezahlbarer Wohnungen nahezu unmöglich macht, zu begrenzen. Die Steuerfreiheit bei Immobilienverkäufen soll - außer bei Selbstnutzern- abgeschafft werden. Das Steuerschlupfloch Sharedeals soll geschlossen werden.

Wohnen ist nach Ansicht der Linken ein Grundrecht, so dass niemand wohnungslos sein dürfe. Räumungen in die Wohnungslosigkeit sollen grundsätzlich verboten werden. Ein solcher Antrag im Bundestag wegen Corona wurde nur von den Grünen unterstützt.

Klimaschutz im Wohnungsbau soll durch Vorgaben für die Sanierung und durch zusätzliche öffentliche Zuschüsse in Höhe von 5 Milliarden Euro pro Jahr vorankommen, ohne Mieterinnen und Mieter zu belasten. Die Modernisierungsumlage, die meist nur ein Vorwand für Mieterhöhungen ist, soll abgeschafft werden. Ein neu zu schaffendes Bauministerium soll die Aufgaben und Maßnahmen  in der Wohnungspolitik bündeln. [jdm]

IG Kein Atommüll-Endlager traf sich in Lathen-Wahn

Montagabend traf sich die Interessengemeinschaft Kein Atommüll-Endlager im Emsland im Wahner Eck in Lathen-Wahn. Fast 100 Menschen hatten sich eingefunden, um über die nächsten Schritte zu diskutieren.

Und damit ist eigentlich schon das erste Thema angesprochen. Denn Diskussionen und die Einbeziehung aller in einem solchen großen Rahmen sind schwer möglich. Der Vorschlag, sich in Ortsgruppen und thematischen Arbeitsgruppen  zu treffen und mittels eines Steuerkreises und Plenumssitzungen diese Strukturen zu vernetzen, wurde angenommen. In der Begründung hieß es auch, man müsse in dieser Auseinandersetzung einen langen Atem haben und dürfe sich selbst nicht überfordern. Neben den bekannten sechs Ortsgruppen haben sich jetzt auch in Werpeloh und Spahnharrenstätte Ortgruppen gebildet.

Die AG Online war schon aktiv und hat eine Internetseite vorbereitet, die demnächst unter der Adresse www.kai-el.de zentrales Medium der Interessengemeinschaft werden soll. Ein Flyer ist jetzt gedruckt und wurde zur Verteilung in den Gemeinden ausgegeben.

Am 16.10.2021 organisiert die Interessengemeinschaft ihre erste öffentliche Veranstaltung. Der Sprecher der Anti-Atom-Initiative „ausgestrahltJochen Stay wird am 16.10.2021 um 15 Uhr in Renkenberge auf dem Schützenplatz über die Atommüll-Lager-Suche informieren. Die Veranstaltung wird draußen stattfinden, um die Durchführung auch bei verschärften coronabedingten Auflagen durchführen zu können.

Die Bundestagskandidaten wurden zu ihrer Meinung zur Problematik befragt. Die Antworten sollen jetzt veröffentlicht werden.

Michael Kirchner von der Stabsstelle im Büro des Samtgemeindebürgermeisters von Lathen berichtete von der Kommunalinitiative der politischen (Samt-) Gemeinden Lathen, Dörpen, Sögel und Werlte, der sich jetzt auch niederländische Gemeinden anschließen wollen. Man wolle den Widerstand deutlich machen, die Auseinandersetzung politisch begleiten und zur fachlichen Argumentation beitragen. Dazu habe man den bereits vom Landkreis engagierten Gutachter Dr. Chaudry zu einem Vortrag am 5.10.2021 nach Lathen ins Markt 7 eingeladen. [jdm]