Seit dem 5. April hat das Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager e. V. (DIZ) wieder eigene Räumlichkeiten. Prof. Habbo Knoch bezeichnet die neuen Räume am Hauptkanal rechts 58 in Papenburg in einem Schreiben an die Mitglieder und Freunde des Vereins als einen Glücksgriff.

Auf 150 Quadratmetern sei es damit möglich, die umfangreiche Sammlung unterzubringen, eine Forschungsbibliothek einzurichten und Arbeitsplätze für die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen. Das Gebäude, in dem sich die Räume befinden, steht im Zentrum des Untenendes.

Die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen hatte im Juni 2023 plötzlich dem DIZ Emslandlager die Kündigung ausgesprochen. 2011 war das DIZ nach der Entstehung der Gedenkstätte Esterwegen mit dieser eine Kooperation eingegangen. Es zog aus den eigenen Räumen in Papenburg nach Esterwegen um und half mit der eigenen Sammlung die Dauerausstellung in Esterwegen aufzubauen. Das DIZ sah als seinen eigenen Schwerpunkt die Selbstzeugnisse der Inhaftierten und ihre Biographien an. Die Arbeit der Gedenkstätte stellt darüber hinaus die Emslandlager als Einrichtungen dar und beschäftigt sich in Ausstellungen mit einzelnen Aspekten der Nazi-Diktatur. 15 Jahre funktionierte die Kooperation problemlos bis sich der Landkreis offensichtlich das Ziel gesetzt hatte, den Verein aus dieser gemeinsamen Arbeit herauszudrängen.

In den neuen Räumen wird es keine Veranstaltungen geben. Hier orientiert sich das DIZ auf die bewährte Kooperation mit den Partnern HÖB, VHS und dem Kulturamt der Stadt Papenburg. Knoche betont, dass der Verein sich nach neuen Räumlichkeiten erst umgesehen habe, nachdem die Gedenkstätte die Kündigung im Dezember 2023 noch einmal erneuert habe. Trotz dieser Trennungsgeschichte hofft Knoche, dass eine Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Esterwegen wieder möglich wird. [jdm]