Haskamps Esch II

Haskamps Esch von Süden gesehen links neben der K114

Haskamps Esch entstand seit ca. 1350 dadurch, dass der Bauer auf dem Haskamp-Hof die Erde mit Plaggen düngte. Dieser Esch ist heute deutlich höher, als die Umgebung. Es handelt sich um einen hochwertigen Ackerboden, der über fast 700 Jahre entstanden ist. Durch die Plaggendüngung wurde allerdings die Heide Richtung Düthe zu einer Wüste mit wandernden Dünen. Diese Dünen gefährdeten schließlich sogar die dorfnahen Ackerflächen. Bei der Bodenschätzung anlässlich der Wippinger Flurbereinigung in den 1970er Jahren fand sich auf einem Acker auf dem Harpel ein Bodenprofil mit einer etwa 20 cm dicken schwarzen Humusschicht, darunter eine 50 cm dicke weiße Sandschicht und darunter wieder eine 30 cm dicke Humusschicht. Hier hatten also die Wanderdünen den Acker übersandet. Heute ist der uralte Ackerboden von Haskamps Esch noch stärker als durch die Dünenwanderung gefährdet; er wird durch das angrenzende sich langsam ausdehnende Gewerbegebiet zweckentfremdet.

Der Bauer auf dem Hof Haskamp auf dem heutigen Anwesen Meyer auf dem Püngel wurde nach seinem Vornamen benannt; der erste bekannte Name ist Oldich tor Wippinge. Erst nach 1660 wurden die Bauern in den Kirchenbüchern auch mit dem Nachnamen Haskamp geführt. 1690 war die Erbfolge unterbrochen und die Erbin und ihr Mann nahmen den Namen Haskamp an.

Haskamps Esch von Norden gesehen rechts von der K114

Die Ostwippinger Höfe auf der Sonderburg, Sanders, und die beiden Höfe Haskamp sowie gegenüber Tyken (heute Josef Klaas) gehörten weiter zur Gemarkung Werpeloh und zahlten dort auch ihre Steuern und erledigten die Lasten, wie Fuhrendienst, Kriegsdienst usw. Nach dem 30jährigen Krieg siedelten sich weitere Höfe auf dem Harpel und dem Püngel an.

Der letzte Bewohner mit dem Namen Haskamp auf dem heutigen Anwesen Meyer war ein Mathias. Er wurde am 8.10.1833 geboren und übernahm mit 27 Jahren den Hof von seinen Eltern. Er hatte 11 Geschwister, von denen sechs schon im Kindes- oder Jugendalter starben, davon auch die vier älteren Geschwister. Eine Schwester wanderte 1901 im Alter von 53 Jahren in die USA aus.

Mathias heiratete nicht, wohl aber die vier überlebenden Schwestern, für die er die Aussteuer besorgen musste. Mathias musste den Hof schließlich aufgeben, weil er überschuldet war. Ob er Schulden von seinen Eltern übernommen hatte, weiß man nicht.

Mathias galt als sehr eigen. Loxen berichtet, das Mathias Ende des 19. Jahrhunderts auch den neu aufgekommenen Kunstdünger Kainit geliefert bekommen hatte, aber ihn nicht auf die Wiese gestreut hatte. In einer weiteren Anekdote endeckte Mathias während des flachen Pflügens des Stoppelackers (Falgen) einen Hasen, lief schnell nach Hause, um die Flinte zu holen. Bei der Rückkehr war der Hase weg, also machte er eine kleine Tour zum Turm und traf dort noch jemanden. Am nächsten Morgen forderte er den Knecht auf, die Pferde anzuspannen. Er wolle weiter pflügen. Der Knecht kam mit der Botschaft zurück: "Buur, der Pärde bünt goarnich in'n Stall.". Mathias: "Haaßüü, däenn staot se noch up'n Esk. Dänn kaen'k fort wiederpläugen."

1880 verbot Mathias plötzlich den Sonderburger Bauern, ihre Schafe an seinem Hof vorbeizutreiben. Es handelte sich um ein Jahrhunderte altes Schaftriftrecht, an seinem Hof und an Tykens Hof vorbei über den Weg zur Heide (Hegerkamp) , wo die Schafe auf der gemeinsamen Mark der Fresenburger-Düther-Melstruper weideten. Nach einem langen Prozess kam es zu einem Vergleich. Die Gerichtskosten für Mathias sind unbekannt; aber die Sonderburger mussten allein an ihren Rechtsanwalt 506,73 Mark zahlen.

Mathias hatte eine Anzahl Ochsen schlachtreif gemästet. Als der Viehhändler auf seine Forderung nach einem weiteren halben Pfennig nicht einging, brach er das Geschäft ab: "Dann loat ick se wär moger weren."

Mathias verkaufte den Hof schließlich 1896 an Wilhelm Sievering aus Steinbild, den Sohn seiner Schwester Elisabeth. Sievering war somit ein Haskamp, auch wenn er nicht mehr den Namen trug. Er konnte den überschuldeten Hof nicht halten und verkaufte ihn weiter an den preußischen Staat, der daraus einen Musterhof mit neuem Wohnhaus, Scheune und 2 neuen Heuerhäusern machte; die Domäne Wippingen war entstanden.

Mathias zog auf den Hof Haskamp (heute Johanning) bei der Kirche. Dieser Hof war 1734 von Abkömmlingen der Familie Haskamp gegründet worden. Mathias blieb auch dort, als Haskamps den Hof an einen Brüse aus Düthe verkauft hatten. Er starb am 24.09.1921. [jdm]

Haskamps Esch

Bebauungsplan Haskamps Esch

Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde das Gewerbegebiet „Haskamps Esch“ verändert. Jeder heutige Wippinger verbindet mit dem Namen „Haskamp“ die Hofstelle Haskamp auf der Sonderburg. Da fragt man sich, wieso die Äcker zwischen Hawe-Wester und Hofstelle Klaas im Ortsteil Harpel  den Namen „Haskamp“ tragen.

Auf einer Karte des Emslandes von 1825 gibt es südlich des Dorfes Wippingen eine Bauernschaft mit dem Namen „Harkamp“. Die Lage entspricht ungefähr der Lage von Haskamps Esch, soweit diese ungenaue Karte eine solche Interpretation erlaubt.

"Special-Charte des Kreises Meppen", Zeichnung, Orte um Aschendorf rot koloriert, Herst.: J. Meyer, Format: 62 x 69 cm, Maßstab: ca. 1 : 110000, 1825

Bernhard Loxen schreibt in seinem Buch „Zur Entstehung und Entwicklung der Familien und Höfe bis zum Zweiten Weltkrieg, II. Band Haskamp-Harpel-Püngel“, dass die beiden ersten Hofstellen in Sögeler Wippingen (Ostwippingen), also dem südlichen Teil unseres Dorfes, der früher zur Sögeler Kirchengemeinde gehörte, auf der Sonderburg und ein zweiter Hof 1 km südlich davon entstanden. Der zweite hatte den Namen Herdeskamp. Beide Höfe entstanden kurz nach der Pest-Epidemie von 1348 bis 1351.  Herdeskamp = Haskamp plus Sonderburg: Schon ist man versucht, den Hof Herdeskamp auf der Sonderburg anzusiedeln.

Das war aber nicht so: Bei diesem Hof Haskamp handelte es sich um die heutige Hofstelle Meyer. Zwischen der Sonderburg und der heutigen Hofstelle Meyer lagen damals die Butterwiesen. Diese hießen nicht umsonst so, denn es handelte sich wegen ihrer Nähe zur Beeke um die fruchtbarsten Weidegründe der Gemarkung Werpeloh. Diese Weidegründe waren mit 8 km zu weit weg von Werpeloh, als dass das Vieh täglich zurück getrieben werden konnte. Deshalb mussten Hirten die Herde hüten und für diese Hirten waren Unterkünfte notwendig: Der Ursprung des Hofes Herdeskamp war der Kamp für die Hüter der Herde.

Um die Zeit des 30jährigen Krieges (1618 bis 1648) entstand gegenüber am Rande von Haskamps Esch ein Ableger des Hofes Haskamp, der Hof Tyken, heute Hofstelle Josef Klaas.

Nebenbei: Auf der Karte von 1825 wird Wippingen als „Wuppingen“ bezeichnet, was der plattdeutschen Benennung unseres Dorfes ziemlich nahe kommt. [jdm/Historische Karte: NLA OS K 54 Nr. 4 H, Public Domain]

Samtgemeinde Dörpen lässt prüfen, ob die Wohngebiete bei Waldbränden geschützt werden können

Waldbrände gehörten in 2022 zu den nicht vorhersehbaren und vor allem intensiven Herausforderungen in Europa und in Deutschland. Auf Anregung der Grünen befassten sich der Feuerwehrausschuss und der Samtgemeinderat Dörpen mit einem Antrag der SPD/Grüne/FDP-Gruppe und UW Gruppe zu den Gefahren für die Baugebiete in der Samtgemeinde. In Wippingen könnten Teile der Waldstraße, der Eichenstraße und des Gewerbegebiets auf Haskamps Esch von einem Waldbrand betroffen sein.

Im Beschlussvorschlag heißt es, gerade der verheerende Waldbrand im Harz in 2022 habe gezeigt, dass aufgrund des nicht mehr aufhaltenden Klimawandels (allenfalls eine Bremse des Klimawandels bei 1,5 bis 2 Grad) in allen waldreichen Regionen Deutschlands in Zukunft mit wesentlich mehr Waldbränden zu rechnen sei.

Der Samtgemeinderat Dörpen hat deshalb die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob alle Feuerwehren der Samtgemeinde aktuell und nach heutigem Stand auf derlei Szenarien vorbereitet bzw. geschult sind. Außerdem soll geprüft werden, ob insbesondere in den Besiedlungsgebieten naher Wälder ausreichend Löschwasserkapazitäten vorhanden und mit den erforderlichen Einsatzfahrzeugen erreichbar sind, um überhaupt die Basis einer erfolgreichen großflächigen Brandbekämpfung zu gewährleisten. Gegebenenfalls sollen die Klärung der Zuständigkeit (Samtgemeinde oder Waldbesitzer) und die erforderlichen Maßnahmen sofort und in Abstimmung mit Berufsfeuerwehren umgesetzt werden. [jdm]

Gewerbegebiet wird leicht verändert – Straßenverengung bei Einfahrt Schützenstraße beschlossen

Auf der heutigen Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, den Bebauungsplan Nr. 23, Erweiterung Haskamps Esch, auf den Weg zu bringen. Der Rat hatte sich schon vor zwei Jahren damit beschäftigt und zwar in Form der Flächennutzungplanänderung Nr. 137, die im Februar 2021 rechtswirksam wurde. Jetzt folgte der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, der letztlich erst die Umsetzung der Bebauung möglich macht. Zum Teil handelt es sich bei dem Plan um eine Anpassung an die Realität. Im Nordwesten wird allerdings ein Teil des Waldes (im Plan als weiße Flächen) als Gewerbefläche ausgewiesen, so dass das Gewerbegebiet hier näher an die Wohnbebauung heranrücken kann. Diese Fläche wird 1 : 1 durch eine Waldfläche kompensiert werden müssen. Außerdem wird eine naturschutzrechtliche Kompensation erfolgen müssen. Der Umfang der Kompensation wird im Bebauungsplanverfahren ermittelt.

Der zweite Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung war der Vorschlag von Bürgermeister Hermann Gerdes, die Schützenstraße direkt am Ortseingang unmittelbar hinter dem Eingang zum Niederkasseler Weg zu verengen und mit einem Buckel auszustatten, wie er schon bei den Eingängen zur Schulstraße zu sehen ist. Gerdes begründete die Notwendigkeit damit, das sich die Schützenstraße von Renkenberge herkommend am Ortseingang zu einer breiten Straße öffne, die vor allem Ortsfremde zum Rasen verleite. Die Dringlichkeit wurde von den Anwohnern unter den Ratsmitgliedern und unter den Zuschauern bestätigt. Dass eine Verkehrsberuhigung erforderlich sei, war unter den Ratsmitgliedern unstrittig. Es gab jedoch Diskussionen, ob auch eine andere Ausgestaltung denkbar sei. Es wurden u. a. optische Varianten angelehnt an holländische Verhältnisse diskutiert. Die Landwirte im Rat konnten sich vor allem nicht mit dem Buckel anfreunden. Da Gerdes letztlich über seinen Beschlussvorschlag abstimmen ließ und keine alternativen oder veränderten Vorschläge zur Abstimmung standen, wurde der Beschlussvorschlag mit einer Mehrheit von 5 : 3 Stimmen beschlossen. Die Kosten für die Verengung werden ca. 6500 € betragen.

Im Punkt "Berichte und Mitteilungen des Bürgermeisters über wichtige Angelegenheiten der Gemeinde" berichtete Hermann Gerdes, dass ihn ein Brief des Ratsmitgliedes Hermann-Josef Pieper erreicht habe, in dem dieser seinen Rücktritt vom Amt als stellvertretender Bürgermeister erklärt habe und von der Aufgabe in der Verwaltung der Mehrzweckhalle zurücktrete. Er wolle sich zu diesem Brief nicht äußern, sondern Hermann-Josef nur herzlichen Dank sagen für die gute Arbeit als Stellvertreter seit mehreren Jahren. Außer dem Beifall der anderen Ratsmitglieder gab es dazu keine weiteren Wortmeldungen. [jdm]

Gemeinderatssitzung am 11.04.2024

Am Donnerstag, dem 11. April 2024, findet um 19:30 Uhr im Heimathaus Wippingen, Zur Mühle 1, 26892 Wippingen, eine Sitzung des Rates der Gemeinde Wippingen statt.

Auf der Tagesordnung steht der Haushaltsplan der Gemeinde für 2024. Weitere Tagesordnungspunkte sind die Prüfung der Jahresabschlüsse 2016 und 2017 der Gemeinde Wippingen und die Zustimmung zum Haushaltsplan der Kindertagesstätte St. Batholomäus, Wippingen 2024.

Die Änderung der Satzung über die Entschädigung der Ratsmitglieder, der nicht dem Rat angehörenden Ausschussmitglieder und der ehrenamtlich tätigen Personen in der Gemeinde Wippingen soll jetzt mit den eingearbeiteten Änderungen der letzten Sitzung verabschiedet werden.

Der Vorschlag für die Anpassung der Kita-Beiträge betrifft alle Kinder in der Krippe, sowie die Kinder in der Randzeitenbetreuung.

Der Bebauungsplan Nr. 23 "Zweite Erweiterung Haskamps Esch" soll zum Abschluss des Verfahrens endgültig als Satzung beschlossen werden. [jdm]

Gemeinderatssitzung am 5. Oktober

Einladung zur Gemeinderatssitzung 10/2023

Am Donnerstag, den 05. Oktober 2023 findet um 19.30 uhr die nächste öffentliche Sitzung des Wippinger Gemeinderates im Gemeindezentrum statt. Sechs Sachthemen stehen neben den Regularien auf der Tagesordnung.

Im Tagesordnungspunkt (TOP) 7 geht es um die nachträgliche (Beschlussvorlage) Genehmigung der Anschaffung eines Schlegelmulchers.

Den Sand für den Beachvolleyballplatz hat die Firma Smals gespendet. Der Gemeinderat muss diese Spende mit einem formalen Beschluss annehmen.

Für eine Geschwindigkeitsmessanlage wurden Angebote eingeholt. Der Gemeinderat will darüber beraten, welches Modell angeschafft werden soll.

Im letzten Jahr wurden die Straßenbeleuchtungszeiten verkürzt, weil man „ein Zeichen setzen“ wollte. Das soll jetzt wieder rückgängig gemacht werden.

Die Hundesteuer zahlen in Wippingen vermutlich nur die Hälfte der Verpflichteten. Der Gemeinderat will über eine Aufklärung der Steuerzahler beraten.

Übersichtskarte Bebauungsplan Haskamps Esch

Mit einem Bebauungsplan soll das Gewerbegebiet Haskamps Esch erweitert werden. Diese Erweiterung soll in erster Linie Hawe-Wester eine Entwicklungsmöglichkeit geben. Die Nähe des Industriebetriebs zu den Wohngebieten stellt einige Anforderungen an den Bebauungsplan.

Auf der Gemeinderatssitzung soll der Auslegungsbeschluss gefasst werden. Damit werden die Einwände der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, die sich in der frühzeitigen Beteiligung zu Wort gemeldet haben, angenommen bzw. berücksichtigt. Mit dem Auslegungsbeschluss wird der Plan öffentlich ausgelegt und somit hat jeder Bürger die Möglichkeit Stellungnahmen zum Entwurf einzubringen. [jdm]

Zwei Bekanntmachungen der Gemeinde zu Bebauungsplänen

Zum Bebauungsplan Nr. 23 "Zweite Erweiterung Haskamps Esch" wird am 12. November um 9 Uhr im Rathaus in Dörpen, Raum 408/409, eine öffentliche Anhörung stattfinden. Die Unterlagen zum Bebauungsplan können auf der Homepage der Samtgemeinde eingesehen werden.

Auch die Unterlagen zur 1. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 22 „Erweiterung Fehnstraße/Sonderburgstraße“ können derzeit eingesehen werden, wie einer Bekanntmachung zu entnehmen ist. Es können dazu bis zum 10.12.2021 Stellungnahmen abgegeben werden.. Mit der Änderung sollen komplette Holzfassaden zugelassen werden. [jdm]

Gemeinderatssitzung am 25.08.2021

Am Mittwoch, dem 25. August 2021, findet um 19:30 Uhr im Gemeindezentrum Wippingen eine Sitzung des Rates der Gemeinde Wippingen statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. der Bebauungsplan Nr. 23 „Zweite Erweiterung Haskamps Esch“/Aufstellungsbeschluss (Gewerbegebiet bei Hawe-Wester) und der Einbau einer Verengung in der Schützenstraße. Mehr in der Einladung. [jdm]