Neue Infotafeln beim KZ-Friedhof Aschendorfermoor enthüllt

Das Albrecht-Weinberg-Gymnasium in Rhauderfehn startete mit der 12. Stufe im Schuljahr 2023/24 ein „Erinnerungstafel“-Projekt. Die Schülerinnen und Schüler haben sich gemeinsam mit ihrem Lehrer, Igor Kukowski, der Thematik der „Emslandlager“ und ganz konkret dem Lager II Aschendorfermoor und der Kriegsgräberstätte gewidmet.

Gruppenbild, Lehrer Igor Kukowski 2. v. r.

Unterstützt wurden sie dabei durch Kristina Seibel, Bildungsreferentin des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Bezirk Weser-Ems), und Jacqueline Meurisch, Gedenkstättenpädagogin und Historikerin der Gedenkstätte Esterwegen. Zum Projektabschluss wurden heute die Erinnerungstafeln auf der Kriegsgräberstätte Aschendorfermoor feierlich enthüllt.

Martin Koers

Der Leiter der Gedenkstätte Esterwegen verwies in seiner Begrüßung auf eine Begebenheit, die ein überlebender Insasse des Lagers Aschendorfermoor, Heinrich Scheel, berichtet hat. Ein Mitgefangener, der mit seinen Kräften am Ende war, überschritt in offensichtlich suizidaler Absicht die von den Wachen gezogene Grenze und wurde vom Kommandoführer mitleidlos mit mehreren Schüssen erschossen. Dies sei nur einer der Morde gewesen, die in Aschendorfermoor geschehen seien.

Maria Wiltfang
Kristina Seibel

Nach einem hebräischen Lied "Shalom", das die Schülerin Maria Wiltfang mit einer beeindruckenden Stimme vortrug, sagte Kristina Seibel in ihrem Wortbeitrag, Kriegsgräberstätten erzählten Geschichten, Sie seien deshalb Orte zum Lernen, die sich jede Generation wieder neu erschließen müsse, damit die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Erinnerung gebracht werden. Im Projekt seien individuelle Lebenswege erforscht worden und ans Licht gebracht worden.

v. l.: Maja Reens und Leni Utrecht

Die beiden Schülerinnen Maja Reens und Leni Utrecht aus dem Seminarfach Erinnerungskultur hielten das Weitererzählen des Geschehenen für nötig, um das Vergessen zu verhindern. Freiheit und Menschlichkeit seien keine Selbstverständlichkeit. Deswegen bestehe eine Verantwortung zur Arbeit gegen Hass und Gewalt.

v. l.: Jan Woldinga und Lasse Jaksas, Maria Wiltfang

Die beiden Schüler Jan Woldinga und Lasse Jaksas sahen die Arbeit an der Entwicklung der Infotafeln als eine Möglichkeit, sich ihrer Verantwortung zu stellen und das Erinnern möglich zu machen. Denn auch damals habe man gedacht, so etwas kann es doch hier in Norddeutschland nicht geben. Dass im Zusammenhang mit dem Lager Aschendorfermoor immer an die Vebrechen des falschen Hauptmanns Willi Herold erinnert werde, sollte einen nicht davon abhalten, vor allem der Opfer zu gedenken und nicht des Täters. Denn hinter jedem Namen eines Opfers stünden Personen und deren Familien, die unter den schrecklichen Erfahrungen und dem schrecklichen Ende gelitten hätten.

Stefan Schipporeit

Stefan Schipporeit, der Verantwortliche im Niedersächsischen Innenministerium für die Kriegsopferstätten, zitierte den ehemaligen Präsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees, Noach Flug, der gesagt hat: "Erinnerung hat kein Verfallsdatum." Man könne sie nicht per Beschluss für bearbeitet oder für beendet erklären. Der Holocaust sei nicht vergleichbar und in seiner Ungeheuerlichkeit ein singuläres Ereignis. Geschichte wiederhole sich auch nicht einfach, aber man könne aus ihr lernen. Und das sei offensichtlich notwendig, wenn man heute feststelle, dass sich in Niedersachsen die antisemitischen Vorfälle um 61% erhöht hätten. Schipporeit nannte auch das Beispiel der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin mit internationalen Schülern, unter denen auch ca. 100 jüdische Schüler seien, die von ihren Mitschülern zum Teil mit Gewalt bedroht worden seien.

Im Anschluss an die Reden wurden die Infotafeln enthüllt und die Schüler stellten sich mit ihren Lehrern zu einem Gruppenbild der Kamera. [jdm]

Feldbegang der Wippinger Landwirte

Feldbegang 2024 des Landwirtschaftlichen Ortsvereins

Anfang Juni fand der traditionelle Feldbegang der Raiffeisen Ems-Vechte und des landwirtschaftlichen Ortsvereins Wippingen statt.

Feldbegang 2024 des Landwirtschaftlichen Ortsvereins

Bei sehr guter Beteiligung wurden im Rahmen einer Fahrradtour verschiedene Ackerflächen mit Marktfrüchten wie z.B. Mais, Erbsen, Getreide und Zwiebeln begutachtet. Als Referenten waren Alois Mensen und Gerwin Ruijen von der Raiffeisen Ems-Vechte vor Ort.

Im Anschluss an die Feldbesichtigung wurde auf dem Gelände der örtlichen Genossenschaft in gemütlicher Runde gegrillt. [Christian Koers]

Nordkorea kennt den Krieg, den die USA führen können

Am 29. Januar 2002 beschuldigte US-Präsident George W. Bush in einer Rede zur Lage der Nation Nordkorea, Iran und den Irak, Terroristen zu unterstützen und nach Massenvernichtungswaffen zu streben. Am 20. März 2003 begannen die USA, Großbritannien und eine „Koalition der Willigen“ einen Krieg gegen den Irak.

Der Irakkrieg gilt bei den meisten Völkerrechtlern und Historikern wegen der Bestimmungen der UN-Charta und dem fehlenden UN-Mandat als völkerrechtswidriger, illegaler Angriffskrieg. Es gab während des Krieges und der Besetzung des Irak Kriegsverbrechen an Soldaten und Zivilisten. Es wurden Mark-77-Bomben eingesetzt, eine "Verbesserung" der Napalm-Bomben, die die USA in Vietnam einsetzten. 1000 bis 2000 Tonnen panzerbrechende Uranmunition wurden von den USA verschossen. US-Geheimdienstmitarbeiter, Soldaten und Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen folterten irakische Gefangene im Abu-Ghuraib-Gefängnis bei Bagdad.

Zwar hatten Nordkorea, der Irak und Iran keine Gemeinsamkeiten; Iran und Irak waren sogar verfeindet. Für die Nordkoreaner war aber nach dem Überfall auf Irak klar, dass die USA einen solchen Krieg auch jederzeit gegen ihr Land führen könnten, wenn sie sich stark genug fühlten. Nach dem Ende der Sowjetunion hatte Nordkorea eine - wenn auch halbherzige - Schutzmacht verloren.

Die Entwicklung einer eigenen Atombombe und der entsprechenden Raketen war für Nordkorea die Lebensversicherung gegen die USA. Im Koreakrieg 1950-1953 hatten die USA in Nordkorea mehr Napalmbomben geworfen, als später in Vietnam. Laut Statista warfen die USA im Koreakrieg vom 25. Juni 1950 bis zum 27. Juli 1953 insgesamt rund 635.000 Tonnen Bomben auf nordkoreanische Großstädte ab. Davon waren 32.500 Tonnen Brandbomben, welche die chemische Verbindung Napalm enthielten. Vor allem letztere richteten an den vornehmlich aus Holz bestehenden Gebäuden in Nordkorea beträchtliche Schäden an. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben.

Auf den Kriegseintritt Chinas folgte die Zerstörung der meisten großen und kleineren Städte in Nordkorea. Anfang November 1950 befahl US-Oberbefehlshaber General MacArthur, tausende Quadratkilometer nordkoreanisches Territorium aus der Luft zu zerstören und dadurch eine Art verbrannte Zone zwischen der chinesischen Grenze und der militärischen Front zu schaffen. General William Dean, der nach der Schlacht von Taejon im Juli 1950 in nordkoreanische Gefangenschaft geraten war, berichtete laut Taz später, die meisten Städte und Dörfer im Norden seien „Ruinen oder verschneite, leere Flächen“ gewesen. Nahezu jeder Koreaner, dem er damals begegnet sei, habe Angehörige durch Bombenangriffe verloren.

Wenn sich jetzt also bei dem Besuch Putins in Nordkorea der Präsident eines neoliberalen kapitalistischen Landes und der Staatsführer eines kommunistischen Staates gegenseitig Beistand versprechen, dann nicht weil sie sich politisch nahe wären, sondern weil sich beide als Ziel einer US-Aggression betrachten.

Putins Verhandlungsangebot an den Westen zur Beendigung des Ukrainekriegs wurde in Deutschland nur sehr verkürzt wahrgenommen. Die Nachdenkseiten haben Putins Rede vor Mitarbeitern des russischen Außenministeriums übersetzt und somit für Sie zum Nachlesen zugänglich gemacht. [jdm]

Werpeloher Steinkreis vor 20 Jahren eingeweiht

Werpeloher Steinkreis 2002

Etwa 300 Personen waren dabei, als Pater Matthäus Bergmann im Juni 2004 den Werpeloher Steinkreis einweihte. Die Idee zu diesem Arrangement stammte von Pater Matthäus. Er hatte im Klöwer in Werpeloh einen großen Stein entdeckt, den er für einen prähistorischen Altar hielt, der irgendwann beiseite geschoben wurde, weil er der Landwirtschaft im Wege stand. Der eigentliche Platz des Altars war nach seiner Meinung auf "De hooge Klinken" gewesen.

Altes Schild beim Werpeloher Steinkreis

So genannte Fernvisierlinien ließen nach seiner Meinung auf eine Verbindung zu vielen Steingräbern schließen. Er verband die Gestaltung dieses Platzes mit seiner Marienfrömmigkeit. Im christlichen Gedankengut sei die Mutter Gottes Ursprung des Lebens. Und die Geburt ihres Sohnes Jesus deute darauf hin: „Das Leben ist durch eine höhere Instanz aus der Energie der Sonne entstanden".

Dass dieser Steinkreis mit Hilfe der Werpeloher Gemeindemitglieder realisiert werden konnte, hat sicher mit dem hohen Ansehen zu tun, das Pater Matthäus in Werpeloh und darüber hinaus genoss. An der Einweihungsfeier nahm Pater Matthäus schwerkrank im Rollstuhl teil, was die Teilnehmer nach dem Bericht der Ems-Zeitung vom 24.06.2004 stark berührte. [jdm]

Le Monde diplomatique: Warum die Sanktionen gegen Russland scheitern

Die Monatszeitung Le Monde diplomatique stellt in der Juni-Ausgabe fest, dass der Sanktionsfeldzug gegen Russland von Beginn an unrealistisch war. Russlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei 2023 um 3,6 % gewachsen und damit schon im zweiten Jahr mehr als das der EU und der USA.

Als Gründe nennt der Artikel eine prinzipielle Unterschätzung der russischen Wirtschaftskraft, weil man die Rolle Russlands als Produzenten und Exporteur von fossilen Energieträgern, Nichteisenmetallen und Getreide, sowie bei der Stromerzeugung nicht gesehen habe. In den letzten zehn Jahren seien die politischen und administrativen Eliten erneuert worden, so dass die Wirtschaft nicht mehr von den korrupten Oligarchen, sondern von fähigen Technokraten geleitet werde. Die Sanktionen hätten praktisch wie ein selbst gewählter Protektionismus gewirkt und die Wirtschaft von Importen unabhängiger gemacht. Die Selbstversorgung des Landes mit Lebensmitteln sei heute gesichert.

Das Zahlungssystem SWIFT sei schon seit 2015 durch ein nationales System ergänzt worden, so dass die Banken nach dem Ausschluss aus dem SWIFT-System ungebrochen weiter arbeiten konnten. Ein ebenfalls eingeführtes Kartenzahlungssystem gewährleistete die Funktionsfähigkeit aller von den Banken ausgegebenen Karten. Die Importverbote von westlicher Technologie würden über viele nichtwestliche Staaten umgangen. Der Ankauf einer eigenen Tankerflotte gewährleistete, dass das Öl jetzt nach Indien und China verkauft werden konnte.

Die Militärausgaben hätten über die hohen Auszahlungen an Sold für die Soldaten die Wirkung eines staatlichen Konjunkturprogramms und hätten zu Vollbeschäftigung und einer Erhöhung der Realeinkommen um 4,8 % geführt. Ein Beihilfeprogramm für Familien zum Erwerb von Wohneigentum habe zum Wachstum des Bausektors um 10 % geführt, die Automobilindustrie wuchs um 19 %. Die Staatsverschuldung sei weltweit eine der niedrigsten.

Mehr im vollständigen Artikel auf Le Monde diplomatique. [jdm]

Team vom Bayrischen Rundfunk auf dem Wippinger Schützenfest

Funk-Team  Kamerafrau Sabrina Wanninger, , Eike Hempen,, Moderator Leon Willner
Funk-Team mit Kamerafrau Sabrina Wanninger, Interviewpartner Eike Hempen, Moderator Leon Willner
Funk-Team mit Kamerafrau Sabrina Wanninger, Interviewpartner Eike Hempen, Moderator Leon Willner

Vielen Besuchern ist es gar nicht aufgefallen, dass ein Team des BR am Samstag auf dem Wippinger Schützenfest Interviews durchführte. Denn das Team arbeitete mit einem sehr kleinen Equipement. Die Kamerafrau Sabrina Wanninger, die auch für den Schnitt verantwortlich ist, filmte mit einem Handy, das in einer Vorrichtung steckte. Und Moderator Leon Willner hielt nur ein minimalistisches Mikrofon in seiner Hand.

Das funk-Team auf dem Schützenfest in Wippingen v.l.: Sabrina Wanninger, Leon Willner, Gesa Temmen
Das funk-Team auf dem Schützenfest in Wippingen v.l.: Sabrina Wanninger, Leon Willner, Gesa Temmen

Die verantwortliche Redakteurin Gesa Temmen berichtet, das Team filmt für das junge TikTok-Format sag_mal, welches der Bayerische Rundfunk in Kooperation mit dem Ö3 vom ORF für funk produziert- funk ist das junge Angebot von ARD und ZDF in Deutschland. Auf diesem Kanal werden kurze, unterhaltsame Videos veröffentlicht, in denen die Ansichten von jungen Menschen auf dem Land und ihre Hobbys gezeigt werden.

"Wir wollen zeigen, wie cool das Leben auf dem Land ist. Wir richten uns gezielt an junge Menschen von 14 - 18 Jahren aus dem ländlichen Raum. Dazu reisen wir mit unseren Moderatoren monatlich durch die verschiedenen Regionen Deutschlands und Österreichs und interviewen junge Menschen auf Volksfesten, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in der Landjugend etc."

Und jetzt waren jugendliche Besucher des Wippinger Schützenfestes zum Thema Schützenfest gefragt. Die Ergebnisse können Sie demnächst auf TikTok oder auf Instagram sehen.

Hier sind noch einige Links zu bisherigen Themen des Formats: - Wahre Dorfkinder würden nie…? , - Mit Engelbert Strauß aufs erste Date - Ja oder Nein?, - Für wie viel Geld würdest du die Landjugend verlassen?, - Thema Freiwillige Feuerwehr Der Alarm geht los und du hast gerade bestellt, was machst du?, - Thema Schule: Morgen Schularbeit und noch nichts gelernt - was machst du? [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 17.06.2024: Mundersum
Dienstag, 18.06.2024: Lorup
Mittwoch, 19.06.2024: Niederlangen
Donnerstag, 20.06.2024: Esterwegen
Freitag, 21.06.2024: Lingen
Samstag, 22.06.2024: Herbrum
Sonntag, 23.06.2024: Meppen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 17.06. bis 21.06.2024 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Bilder vom Schützenfestsamstag

Schützenfestsamstag 2024

Der Festzug des Schützenvereins am Samstag zog viele Zuschauer an. Der Festwirt Heinz Hartmann war in diesem Jahr das 25. Mal der Wippinger Festwirt. Rudi Schwering wurde für über 30 Jahre Vorstandarbeit geehrt. Schwering hatte bei der letzten Generalversammlung nicht erneut kandidiert.

Hier eine Bildergalerie vom Tag. [jdm}

Georg Johanning ist neuer Schützenkönig

Melanie und Georg Johanning
Melanie und Georg Johanning

Wippingen hat einen neuen Schützenkönig. Es ist Georg Johanning, der das Stechen für sich entschied. Zu seiner Königin wählte er seine Ehefrau Melanie Johanning.

Zu dem Throngefolge gehören: Michael Klapprott und Simone Kaufmann, Thomas und Anja Stein, Markus und Heike Meyer, Alex Ganseforth und Maria Christen, Georg Ganseforth und Theresa Kellner, Antonius und Sabine Peters, Martin und Kordula Johanning, Wilfried und Rita Düttmann, Markus Wesseln und Verena Schade, Norbert und Ulla Westhoff, Marco Westhoff und Marion Lammers, Laura Westhoff und Martin Gerdes, Dana Johanning und Tobias Schmunkamp, Ludger und Anke Nordmann, Thomas Düttmann und Carina Klaas.. [jdm]

Schützenfest: morgen geht es los

Schützenplaz
Ems-Zeitung vom 14.06.2024

Der Schützenplatz ist vorbereitet, der Tauschclub wird am Sonntag nach dem Königsschießen für die passende Ausstattung des Throns sorgen und die Ems-Zeitung hat alle über das Fest informiert.

Tauschclub

Es kann also losgehen. [jdm/Ems-Zeitung vom 14.06.2024]

Bundestag beschloss Schneckenpost – wieder ein Stück staatliche Grundversorgung weg

Neues Modell: Briefkasten mit zwei Einwurfschlitzen

Gestern hat der Bundestag mit den Stimmen der Regierungsparteien beschlossen, die Schnecke zum neuen Symbol der Post zu küren. Das Postrechtsmodernisierungsgesetz (PostModG) sieht vor, dass Briefe in Zukunft gern bis zu vier Tagen unterwegs sein dürfen. Bisher galt eine Zeitspanne von einem bis zwei Tagen. Wem das zu langsam ist, der kann gegen ein höheres Porto einen schnelleren Prio-Brief auf den Weg bringen.

Das ist aber nur ein Punkt von vielen. Im Grunde handelt es sich um ein Gesetz, das die Post von ihren aus Staatspostzeiten ererbten Pflichten als Universaldienstleister befreien soll.

So wie wir bei der Deutschen Bundesbahn erleben, dass die Fläche nur noch mit Zugverkehr bedient wird, wenn die Länder ordentlich Geld zuschießen, so wird sich jetzt die Post auch entwickeln. Denn wenn der Post die Zustellung in einem Gebiet zu teuer wird, wird sie sich als Universaldienstleister einfach verabschieden. Dann muss das Gebiet neu ausgeschrieben werden - mit Zuschüssen des Staates.

Das PostModG regelt nicht, wie die Bürger eine zuverlässige Post bekommen, sondern wie die verschiedenen Logistikunternehmen am besten verdienen können. So sollen Subunternehmen mit ihren jämmerlichen Arbeitsbedingungen weiter das Bild der Paketzustellung prägen dürfen. Die Linke beantragte zum Schutz der Paketzusteller Änderungen am Gesetz, die aber von den Regierungsparteien zusammen mit CDU und AFD abgelehnt wurde.

Hallo-Wippingen berichtete bereits mehrfach über die Postreform hier und hier.

Die CDU führte einen Antrag in die Debatte ein, der zwar eine schnellere Briefzustellung forderte, aber insgesamt die Post noch mehr von ihren Pflichten entlastet hätte und noch schneller zur endgültigen Zerschlagung des Universaldienstes geführt hätte. [jdm]

Wie sich der Krieg anschleicht

Leiden-Trauer-Erinnerung Reden zum 50. Jahrestag des Kriegsendes
Broschüre des Landkreises Emsland 1995

In seinem Vortrag anlässlich der Eröffnung der Gedenkstätte für die Opfer der Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Alten Rheder Kirche am 8. Mai 1995 sagte Dr. Werner Remmers u. a.:

Wie ist der Mensch konstituiert, dass so etwas möglich war und vielleicht auch wieder ist? Es geht nicht darum, dem Einzelnen seine jeweilige Schuld zuzumessen. Aber im Zusammenwirken aller, wozu auch das Nichtstun gehört, ist ja etwas Fürchterliches bewerkstelligt worden. Und fast niemand dürfte einfach sagen, ich war es nicht, Hitler war es.

Weil wir aus diesem Vergangenen in der Gegenwart für die Zukunft lernen wollen und müssen, stelle ich die Frage, ob denn so etwas nie wieder geschehen kann? Gewiss, Geschichte wiederholt sich nicht so einfach, aber manchmal nur leicht variiert geschieht ähnliches. ‚Der Teufel kommt immer durch eine andere Tür’, sagt der Volksmund. Müssen wir nicht in Rechnung stellen, dass das Böse in uns Menschen und mithin in der Welt mächtig ist und bleibt und nur die Erscheinungsweisen wechseln?

Leiden-Trauer-Erinnerung Reden zum 50. Jahrestag des Kriegsendes - Auszug Vortrag Werrner Remmers
Auszug aus Remmers' Vortrag

Sehen wir einmal davon ab, dass Remmers als gläubiger Katholik die Ursache von Krieg und Bösem in der Welt vor allem im Menschen selbst sah und nicht in den Strukturen des Kapitalismus, denen die Konkurrenz und der Kampf um Ressourcen und Märkte inne wohnen, so ist sein Hinweis auf den Spruch vom Teufel, der durch eine andere Tür kommt, ein wertvoller Hinweis.

In den Reden zum 50. Jahrestag des Kriegsendes, die der Landkreis in einer Broschüre 1995 dokumentierte, gingen die Redner davon aus, dass der Krieg durch irgendeine Neuauflage des Faschismus drohen könnte.

Dass Sozialdemokraten, Grüne und Liberale zusammen mit Christdemokraten Deutschland in eine Kriegshysterie treiben könnten, hatte niemand auf dem Schirm. Zwar hat sich die Kriegshysterie denselben Feind wie im Ersten und im Zweiten Weltkrieg ausgesucht: Russland. Und die Rüstungsindustrie spielt bei der Kriegstreiberei eine mindestens so große Rolle wie vor 1914 und 1939. Und die Selbstbeweihräucherung der Deutschen als die Guten in der Welt, die sich dem Bösen entgegenstellen, ist ebenso aus den letzten Weltkriegen bekannt.

Allerdings sind diesmal keine militaristische Monarchie und kein faschistischer Staatsterror nötig, um die Politiker hinter die Waffenlobby zu gruppieren. Diesmal sind es eine Presse, die sich im Besitz der allein selig machenden Wahrheit wähnt, in Verbindung mit Berufspolitikern, die sich ihre Pfründe nicht nehmen lassen wollen, die es bei der Europawahl geschafft haben, dass zwei Drittel der Bundesbürger Parteien gewählt haben, die den Krieg in der Ukraine eskalieren wollen.

Dass diese Wähler tatsächlich wollen, dass ihr Sozialstaat für die Waffenkäufe zerstört wird, dass ihre Kinder als Soldaten in einem Krieg verstümmelt werden und dass weite Teile Europas in Gefahr geraten, vom Krieg überzogen zu werden und atomar zu verseuchen, darf bezweifelt werden.

Aber der Teufel hat sich und die Tür, durch die er gekommen ist, verteufelt gut getarnt. [jdm]

Neues Spielgerät auf dem Spielplatz in der Herzogstraße

Der Spielplatz in der Herzogstraße hat ein neues Spielgerät bekommen, das ab sofort genutzt werden kann.

Die Spielgerätekombination (Modell Kückshausen – C03 von Westfalia Spielgeräte für 14.415,66 €) bietet verschiedene Klettermöglichkeiten zur Rutsche, Schräganstieg mit Hangleseil, eine Möglichkeit zur Sandbeförderung per Aufzug und viel Weiteres, was es zu entdecken gibt. Unterhalb der Spielplattform lädt eine Bank zur Kommunikation ein.

Wir wünschen viel Spaß beim Erkunden. [Marlies Berling]

Kriegspropaganda im Bundestag – Lauterbach über verkrüppelte Helden und friedliche Verräter

Lauterbach posiert - Superlaune! Man beachte den erhobenen Daumen des Mannes im Hintergrund!

Da postete heute der Gesundheitsminister unseres Landes, der gerade das deutsche öffentliche Krankenhauswesen zugunsten der privaten Krankenhauskonzerne gegen die Wand fährt, auf X das Bild eines schwerverletzten ukrainischen Soldaten, der in einem Bundeswehrkrankenhaus behandelt wird. Dabei grinst Lauterbach dümmlich in die Kamera und kommentierte dieses Bild: „Dutzende Operationen. Ein Bein verloren, um das andere wird seit Monaten gekämpft. Dieser 21 jährige ukrainische Soldat, im Bundeswehrkrankenhaus versorgt, zeigt, wie stark die Ukraine ist. Kein Selbstmitleid. Gleichzeitig zeigen solche Schicksale das Ausmaß der Verbrechen Putins.“

Lauterbach hätte schreiben können, dass das Leben dieses jungen Mannes jetzt schon zerstört ist, benutzt dessen Schicksal aber, um eine dümmliche Platitüde vom Mut eines Kämpfers abzulassen.

„Eine gemessen an den Gesamtverlusten der fechtenden Truppe hohe Zahl von Toten und Verwundeten, ein reicher Anteil an Kriegsauszeichnungen beweisen, daß sie alle wirklich tapfere Soldaten sind. Diese Männer haben Taten verübt, die wert sind, in die Kriegsgeschichte einzugehen.” Solche Sätze von den tapferen Soldaten ließ das Oberkommando der Wehrmacht in der Zeitschrift „Die Wehrmacht“ verbreiten. Die Propaganda der Nazis zeigte möglichst wenig Opfer des Krieges, aber wenn doch, handelte es sich um die tapferen Männer, die das Land über ihre persönlichen Interessen stellten.

Ein Stunde nach dem oberen Post ließ Lauterbach dies vom Stapel: „Jetzt gleich spricht Präsident Selenski im Bundestag. Die Ränge der Abgeordneten sind voll gefüllt. Nur die @AfD fehlt, bis auf 4 Feigenblatt Hinterbänkler. Die Diener Putins im Parlament fehlen heute. Keiner vermisst die Verräter der Demokratie.“ Hier werden die AFD-Vertreter wegen ihrer Ablehnung der Kriegsunterstützung durch Deutschland als Verräter und Diener des „Kriegsgegners“ bezeichnet. Was man mit Verrätern vor 80 Jahren in Deutschland gemacht hat, dürfte Lauterbach eigentlich wissen. Und in diesem Zusammenhang für seine Hetze die Demokratie zu vereinnahmen ist die größte Unverschämtheit.

Dass solche Hetze die Rechtsentwicklung nicht gestoppt hat, sondern erst den richtigen Antrieb gegeben hat, sollte Lauterbach aus dem Ergebnis der Europawahl eigentlich entnehmen können.

Lauterbach will aber gar nicht umschwenken. Ihm passt die Entwicklung offensichtlich, denn die Rechtsentwicklung kommt seinem persönlichen Projekt der Auslieferung der Daseinsvorsorge an den Markt nur zu Gute. Die AFD hat bisher alle Projekte zur Zerstörung des Sozialstaates sowohl im Bundestag, als auch im Europaparlament unterstützt.

Übrigens ist auch die „Ukraine-Wiederaufbaukonferenz“ eine Fake-Veranstaltung. Es geht keineswegs darum, Geld für den Wiederaufbau der Ukraine zusammen zu bekommen oder Bedingungen für den Wiederaufbau zu schaffen, sondern darum, weitere Waffen für die Fortsetzung des Krieges zu sammeln. Damit Lauterbach und seine Konsorten weiterhin auf Fotos von Verkrüppelten mit ihren lächelnden Gesichtern posieren können (z.B. Svenja Schulze).

Das Handelsblatt zitierte aus einer Erklärung des Bündnis' Sahra Wagenknecht (BSW), warum ihre Bundestagsabgeordneten dem Auftritt von Selenski im Bundestag ebenfalls fernblieben: „Präsident Selenski trägt leider aktuell dazu bei, eine hochgefährliche Eskalationsspirale zu befördern und nimmt dabei das Risiko eines atomaren Konflikts mit verheerenden Konsequenzen für ganz Europa in Kauf (...) Daher sollte er im Deutschen Bundestag nicht mit einer Sonderveranstaltung gewürdigt werden (...)“. [jdm]

Neue Trikots für die Volleyballabteilung des SV Wippingen

Neue Trikots für Volleyballmannschaft 06/2024

Die Volleyballabteilung des SV Wippingen wurde durch den Sponsor Johanning Transporte mit neuen Trikots ausgestattet. Die gemischte Volleyballmannschaft trifft sich zweimal wöchentlich zum Training in der Halle oder auf dem neu errichteten Beachvolleyballplatz.

Seit diesem Jahr stellt die Abteilung außerdem eine Damenmannschaft in der Hobbyliga Emsland Nord. Nach zwei Auftaktniederlagen konnte die Mannschaft eine Siegesserie von fünf Spielen aufbauen, verloren im letzten Spiel dann allerdings noch mal gegen den Tabellenersten. Zuhause ungeschlagen belegt die Damenmannschaft aktuell den dritten Platz der Tabelle.

Die Volleyballabteilung des SV Wippingen bedankt sich herzlich bei Georg und Melanie Johanning für die neuen Trikots. [Bernd Rosen]

Europawahl: Ergebnisse in der Samtgemeinde und in Wippingen

Hier sind die vorläufigen Ergebnisse der Europawahl in der Samtgemeinde Dörpen und in der Gemeinde Wippingen, wie sie auf den Wahlseiten der Samtgemeinde Dörpen bekannt gegeben wurden.

Von der 742 Wahlberechtigten in Wippingen nahmen 457 WählerInnen teil, wovon zwei ungültige Stimmen abgaben. Die Wahlbeteiligung lag somit bei 61,59 %. In der Samtgemeinde Dörpen insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 67,72 %.

Samtgemeinde DörpenWippingen
CDU4.62653,87% ----- CDU27259,78%
GRÜNE4685,45%GRÜNE245,27%
SPD95811,16%SPD357,69%
AfD1.19213,88%AfD5612,31%
FDP3253,78%FDP153,30%
DIE LINKE1031,20%DIE LINKE61,32%
Die PARTEI1091,27%Die PARTEI40,88%
Tierschutzpartei830,97%Tierschutzpartei71,54%
PIRATEN160,19%PIRATEN00,00%
FREIE WÄHLER1081,26%FREIE WÄHLER143,08%
FAMILIE520,61%FAMILIE20,44%
Volt991,15%Volt71,54%
ÖDP100,12%ÖDP00,00%
TIERSCHUTZ hier!250,29%TIERSCHUTZ hier!00,00%
MERA2520,02%MERA2500,00%
HEIMAT00,00%HEIMAT00,00%
PdH110,13%PdH10,22%
Bündnis C70,08%Bündnis C00,00%
Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung20,02%Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung00,00%
BIG10,01%BIG00,00%
MENSCHLICHE WELT20,02%MENSCHLICHE WELT00,00%
DKP00,00%DKP00,00%
MLPD00,00%MLPD00,00%
SGP10,01%SGP00,00%
ABG30,03%ABG00,00%
dieBasis90,10%dieBasis00,00%
BÜNDNIS DEUTSCHLAND360,42%BÜNDNIS DEUTSCHLAND10,22%
BSW2973,46%BSW81,76%
DAVA10,01%DAVA00,00%
KLIMALISTE30,03%KLIMALISTE00,00%
LETZTE GENERATION70,08%LETZTE GENERATION00,00%
PDV30,03%PDV00,00%
PdF270,31%PdF30,66%
V-Partei³20,02%V-Partei³00,00%

[jdm]

80 Jahre D-Day und faschistische Verbrechen – eine neue Sicht auf Geschichte?

In einem Newsletter äußerte sich Ulrich Schneider, der Bundessprecher der VVN-BdA und Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, zu den Gedenkveranstaltungen zum D-Day, an denen auch Bundeskanzler Scholz teilnahm.:

In der vergangenen Woche fanden die Gedenkveranstaltungen zum D-Day, der Landung der Westalliierten in der Normandie am 06. Juni 1944 und damit die Eröffnung der Zweiten Front vor 80 Jahren statt. Eigentlich hätte es Anlass sein müssen, die militärische Leistung der Anti-Hitler-Koalition, deren Hauptlast an der Ostfront die Rote Armee trug, insgesamt zu würdigen. Stattdessen wurde es ein weiterer Schritt zur Geschichtsumschreibung, wie wir sie in den vergangenen Jahren in Europa mehrfach erleben mussten. In den Ansprachen der Regierungsvertreter wurde allein auf die heroische Leistung der westalliierten Streitkräfte hingewiesen, die mit ihrer Invasion die Befreiung Europas und die militärische Niederlage des NS-Regimes bewirkt hätten. Die Rolle des europäischen Widerstands, der Frauen und Männer in den Partisaneneinheiten, die als Teil der Anti-Hitler-Koalition zur Befreiung ihrer Länder beigetragen haben, wurde schlicht „vergessen“.

Sichtbarer Ausdruck für diese Geschichtsumschreibung war zudem die Tatsache, dass die Hauptvertreter der sowjetischen Streitkräfte, nämlich Repräsentanten Russlands wie schon vor fünf Jahren nicht eingeladen waren. Diese Geschichtsrevision steigerte die französische Regierung in diesem Jahr, indem ausgerechnet der ukrainische Präsident Selenskyj eingeladen wurde, dessen Regierung sich durch die Rehabilitierung des NS-Kollaborateurs Bandera „auszeichnet“. Wie schon anlässlich des Gedenkens der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, als mit Hinweis auf die Truppen der 2. Ukrainische Front, die Auschwitz am 27. Januar 1945 erreichten, behauptet wurde, die Ukraine habe das Vernichtungslager befreit, wird mit dieser Einladung nicht nur ein politisches Signal gegeben, sondern die Geschichtsvergessenheit in der Europäischen Union auf die Spitze getrieben.

Positiver scheint sich jedoch ein anderer Aspekt der Geschichtsentsorgung zu entwickeln. Seit mehreren Jahren protestieren Initiativen und Veteranenverbände gegen Pläne, auf dem historischen Areal eine Art D-Day-Disneyland aufzubauen. Geplant war ein „Freizeitpark“, mit dem die geschichtsinteressierten Besucher für kommerzielle Interessen ausgenutzt werden sollten. Dank der Aktivitäten der Zivilgesellschaft, die auch seitens der FIR unterstützt wurden, konnten die bisherigen Planungen gestoppt werden. Hier gilt es, endgültige Klarheit zu schaffen.

Klarheit haben die diesjährigen Erinnerungsfeiern jedoch in anderer Hinsicht gebracht. Auch 80 Jahre nach dem historischen Ereignis, ist die deutsche Bundesregierung immer noch nicht bereit, mehr als Worte des Bedauerns für die faschistischen Verbrechen in den Tagen des D-Days zu äußern. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der deutsche Bundespräsident Steinmeier an der Gedenkveranstaltung teilnehmen wird. Der betonte im Herbst 2023, man müsse sich „als Gesellschaft unserer Geschichte bewusst sein“, aber eine Verantwortung für diese Taten lehnte er ab.

Die FIR und die antifaschistischen Verbände erinnern daran, dass wenige Tage nach dem Beginn der Landung in der Normandie, die faschistischen Okkupanten zwei Verbrechen begangen, die Jahrzehnte lang in der BRD verdrängt worden waren – die Massaker der SS in Tulle und Oradour-sur-Glane. Zur Erinnerung: Am 9. Juni 1944 überfallen Einheiten der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ die französische Stadt Tulle, weil es im Umfeld Widerstandshandlungen gegeben habe. Als Rache wurden 99 Franzosen an provisorischen Galgen erhängt, die Soldaten der 2. SS-Panzerdivision "Das Reich" an Laternenpfählen, Balkonbrüstungen, Bäumen oder Telefonmasten geknüpft hatten. Das jüngste Opfer war 17, das älteste 45 Jahre. Weitere 100 Einwohner wurden in das KZ Dachau verschleppt.

Das schlimmere Massaker fand am kommenden Tag im Ort Oradour-sur-Glane statt. Auf Befehl des SS-Brigadeführers Heinz Lammerding wurde im Laufe des Nachmittags des 10. Juni der gesamte Ort abgebrannt und sämtliche Einwohner getötet, nur wenigen gelang die Flucht. Insgesamt wurden 642 Männer, Frauen, Greise, Kinder, ja sogar Babys erschossen, durch Handgranaten zerfetzt oder bei lebendigen Leib verbrannt. Obwohl in Frankreich wegen Kriegsverbrechen verurteilt, blieb Heinz Lammerding in der BRD straffrei.

Bis heute fehlt jegliche Erklärung einer bundesdeutschen Regierung, die die deutsche Verantwortung für dieses Verbrechen anerkennt, mit der auch eine praktische Konsequenz für die Opfer und ihre Angehörigen verbunden wäre.
Die FIR erwartet von den politisch Verantwortlichen der deutschen Regierung anlässlich des 80. Jahrestages dieser Verbrechen eine klare Erklärung, die von den Opfern und ihren Angehörigen als angemessen verstanden werden kann. Und eine solche Erklärung muss sich auch auf die Opfer deutscher Kriegsverbrechen beispielsweise in Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien bzw. Italien beziehen. Es ist politisch fatal, wenn auch diese deutsche Bundesregierung glaubt, sich den Forderungen nach Entschädigung weiterhin entziehen zu können. [Newsletter FIR]

Wahllokale haben geschlossen

v.l. Antonius Richert, Hannes Grote, Bettina Jansen, Margot Richert, Europawahl 2024
v. l.: Antonius Richert, Johannes Grote, Bettina Jansen und Margot Richert

Auch das Wippinger Wahllokal für die Europawahl wurde um 18 Uhr geschlossen. Nach einer Umfrage der Landeswahlleitung um 12:30 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei der heutigen Europawahl in Niedersachsen bei 22,01 %. Das sind rund 0,45 Prozentpunkte weniger als bei der Europawahl vor fünf Jahren. Damals hatte die Wahlbeteiligung um 12:30 bei 22,46 % gelegen.

Die Auszählung der Stimmen dürfte recht schnell gehen, trotz des imposant langen Wahlzettels, weil jeder Wähler nur eine Liste ankreuzen konnte.

Auch diese Wahl wurde nur möglich wegen der vielen ehrenamtlichen Wahlhelfer. Heute in der Nachmittagsschicht sorgten Antonius Richert, Johannes Grote, Bettina Jansen und Margot Richert für eine ordnungsgemäße Wahl.

Die Wahlergebnisse auf Kommunalebene können Sie unter https://wahlen.doerpen.de einsehen. [jdm]

Datenschutz – kindgerecht erklärt! – Kostenlose Pixi-Bücher

Pixi-Bücher für Kinder zum Thema Datenschutz – kostenlos im Gemeindezentrum und in der Bücherei erhältlich!

Ein Buch heisst „Aber Warum?! und hier wird Kindern im Kindergartenalter alles über den Begriff Transparenz erklärt und warum es gut ist, sich damit auszukennen.

Das andere Buch heisst „Was ist Informationsfreiheit?“ und hier wird Schülerinnen und Schüler ab der Grundschule bis zur 7. Klassenstufe aufgezeigt, warum es immer gut ist viele Fragen zu stellen. Zusätzlich wird ihnen aufgezeigt, was man durch Nachfragen bewirken und erreichen kann.

Ein Buch heisst „Pixi Wissen – Was ist Datenschutz?“ und darin wird Kindern ab dem Grundschulalter mit Hilfe von Alltagsbeispielen Datenschutzprobleme erklärt und Lösungen aufgezeigt.

Das 4. Buch heisst „Pixi Buch – Das ist privat!“ und hier wird Kindergartenkindern das Thema Privatsphäre mit Witz und Humor erklärt und natürlich wird den Kleinen auch aufgezeigt, was sie selber tun können, um sich zu schützen. [Kathrin Richert]

Wunsch nach Beschleunigung der Endlagersuche für Atommüll lässt sich nicht einfach realisieren

Screenshot der Anhörung des Umweltausschusses des Bundestages vom 05.06.2024
Umweltausschuss des Bundestages

Auf Antrag der CDU beschäftigte sich der Umweltausschuss des Bundestages mit der Endlagerung von Atommüll. Die CDU stellte in ihrem Antrag angesichts der im Jahr 2034 auslaufenden Genehmigung für das Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (BZG) einen  Zeitdruck fest. Dem stünden Schätzungen für die Dauer der Suche nach einem bestmöglichen Standort von dem ursprünglich geplanten Jahr 2031 bis in die Jahre 2046 oder sogar 2068 gegenüber.

Außerdem stellt die CDU fest, dass die Suche nach einem Endlager die Nutzung von Geothermie behindere, weil hier eine konkurrierende Bodennutzung stattfinde. Außerdem befürchtet die CDU, dass das Geld, das die Energiekonzerne in den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) eingezahlt haben, schon für den Suchprozess und die Zwischenlagerung verbraucht werden könnte.

Die Stellungnahmen der Fachleute in der Anhörung ließen erkennen, dass viele ebenfalls einen Zeitdruck erkennen und begrüßen würden, wenn ein Beschleunigungspotential im Rahmen des Standortauswahlgesetzes identifiziert werden könne. Allerdings wurden die Schlussfolgerungen der CDU nicht unbedingt geteilt.

Die CDU fordert, von Finnland und der Schweiz zu lernen und daraus neue Möglichkeiten der Verfahrensbeschleunigung zu gewinnen. Dr. Tim Vietor, von der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) in der Schweiz berichtete, dass man sich dort von der Einlagerung in Granit verabschiedet habe und sich für ein Tongestein entschieden habe und die Barrierewirkung des Gesteins durch bauliche Ergänzungen sichern wolle. Man müsse nicht unbedingt auf einem Bein stehen.

Die CDU fordert. die Definition verschiedener Wirtsgesteine gemäß dem Standortauswahlgesetz so eng wie fachlich möglich zu fassen, um die Zahl der möglichen Standorte zu verringern. Dem widersprachen die anderen Fachleute. Sie verwiesen darauf, dass das Standortauswahlverfahren in Deutschland wissenschaftsbasiert sein solle und die Wirtsgesteine nicht von Politikern bestimmt werden sollten. Das bedeute, man solle die Arbeiten der BGE über die Standorte bis 2027 abwarten. Der Vertreter des Bundesverbandes Geothermie e. V. sprach sich dafür aus, bewohnte Gebiete generell auszunehmen, damit Geothermie möglich werde.

Der Sachverständige Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig von der Technischen Universität Clausthal sprach sich dafür aus, 2027 aus diesen Untersuchungen heraus, die Geeignetheit von Wirtsgesteinen allgemein festzustellen und nicht jeweils singulär für jeden einzelnen Standort. Ein Beschleunigungspotential sahen mehrere Fachleute darin, nicht mehr alle Standorte in den Fokus zu nehmen, sondern diejenigen, über die wenig geologische Informationen bestehen, aus der Suche auszuschließen.

Eine Absage erteilten alle Fachleute der Idee der CDU, sich mit neuen Technologien, wie z. B. der Transmutation, auseinanderzusetzen. Hier ist gemeint, dass man den Atommüll eventuell als Ressource nutzen könne oder ihn durch eine Behandlung verringern könnte. Einer solchen Idee stimmte nur der von der AFD geladene Sachverständige zu, der im Atommüll geradezu phantastische Potentiale für die Energiegewinnung sah. Alle anderen Fachleute sahen solche Potentiale nicht. Die vage Hoffnung auf die Transmutation dürfe nicht verschleiern, dass es zur sicheren Entsorgung hochradioaktiver Abfälle dringend nötig sei, einen geeigneten, gesellschaftlich akzeptierten Standort für ein Endlager zu finden, befand Dr. Friederike Frieß von der Universität für Bodenkultur Wien. Bisher gebe es kein schlüssiges technologisches Konzept für die neuartigen Wiederaufarbeitungstechnologien für die Partitionierung, die neuartigen Brennstoffe und die neuartigen Reaktorsysteme und ihre jeweilige Kombination. Keine der notwendigen Verfahren und Technologien seien heute großtechnisch einsatzfähig.

Ursula Schönberger vom Fachportal Atommüllreport sprach sich für ein weiteres Standortsuchgesetz speziell für schwach- und mittelradioktiven Müll aus. Angesichts des Desasters in der Asse müsse für diesen Müll eine akzeptable Lösung gefunden werden. Die derzeitigen gesetzlichen Anforderungen aus den 80er Jahren erlaubten eine höhere Strahlenbelastung der Bevölkerung durch schwach- und mittelradioaktiven Müll, als aus hochradioaktivem Müll.

Möglicherweise zeigt insbesondere die Forderung, geeignete Wirtsgesteine generell zu benennen und Standorte, für die zu wenig Daten vorhanden sind, aus die Suche auszuschließen, dass die Befürchtungen zum Beispiel der „Interessengemeinschaft Atommüllendlager im Emsland“ KAI-EL berechtigt waren, dass sich schnell auf bereits bekannte Standorte eingeschossen wird. Andererseits besteht tatsächlich wegen der Zwischenlagerproblematik ein Zeitdruck. Und auch der Verlust von Expertise stellt langfristig ein Problem dar. Wo keine Atomkraftwerke mehr betrieben werden, gibt es auf Dauer auch immer weniger Experten, die wissen, wie mit dem Atommüll umzugehen ist. [jdm]

Schützenfest: Umzug durch Herzogstraße und Winkelkamp

Flyer Schützenfest 2024

Zusätzlich zum Flyer ist zu erwähnen, dass der diesjährige Umzug vom Heimathaus durch die Herzogstraße und den Winkelkamp 1 (so nennt sich die Nachbarschaft einer der beiden Parallelstraßen des Winkelkamps) zum Sportplatz geht.

Der Fahrradschmuck für die Kinder kann ab dem 6. Juni bei Julian Bicker im Winkelkamp abgeholt werden. [Marco Westhoff]

Friedensplan der Nato: Ukraine soll mit Nato-Waffen Russland beschießen – Schweizer Konferenz als Farce

Wenn man die Homepage des schweizerischen Außenministeriums ansieht, fällt auf, dass die so genannte Friedenskonferenz am 15. und 16. Juni in der Schweiz mehrfach als „hochrangig“ bezeichnet wird; das Wort scheint zum offiziellen Titel der Veranstaltung zu gehören.

Und genau das ist diese Konferenz nicht: Ihre Bedeutung ist eher zweitrangig, weil sie von Anfang an nicht als wirkliche „Friedens“-Konferenz geplant ist. Es wurden zwar 160 Staaten eingeladen und 80 Staaten haben die Teilnahme zugesagt.

Aber China und viele Staaten des Südens haben ihre Teilnahme nicht zugesagt, weil Russland nicht eingeladen wurde. Denn diese Staaten sind der Meinung, dass an Friedensverhandlungen immer beide Konfliktparteien teilnehmen müssen. Eine Lehre aus dem Westfälischen Frieden von 1648 war, dass Staaten immer einen Gesprächsfaden halten müssen und dass Kriege letztlich immer durch Verhandlungen der Konfliktparteien beendet werden. Je früher das passiert, desto weniger Opfer sind zu beklagen. Auch der Vietnamkrieg wurde schließlich am Verhandlungstisch beendet.

Hinzu kommt: Die Schweiz hat für diese Konferenz die „ukrainische Friedensformel“ zur Grundlage der Konferenz erklärt. In dieser hat der ukrainische Präsident die Bestrafung der Aggression, das Garantieren von Sicherheit sowie die Wiederherstellung der territorialen Integrität gefordert. Selenski, der sich selbst durch ein Gesetz das Verhandeln mit Russland verboten hat, geht damit in keiner Weise auf die Situation ein, die zum Krieg geführt hat. Das wäre als seine Ausgangsposition auch in Ordnung, wenn es denn Verhandlungen gäbe.

Aber der angebliche Vermittler – die Schweiz – hat die Position der einen Konfliktpartei zur Grundlage erklärt und damit die Veranstaltung ad absurdum geführt. Außerdem hat die Schweiz gerade russische Vermögenswerte von rund 13 Milliarden Euro eingefroren, was ihre Neutralität in Frage stellt.

China hält eine solche Veranstaltung jedenfalls für sinnlos. Chinas 12-Punkte-Friedensplan vom 4. Februar 2023 ist dagegen breiter angelegt und enthält neben dem Friedensziel auch Nebenziele und Einzelschritte, wie den Waffenstillstand, den Schutz der Bevölkerung und von atomaren Anlagen, sowie vertrauensbildende Maßnahmen. Der 12-Punkte-Plan stellt sich nicht auf die Seite einer Kriegspartei.

Olaf Scholz begrüßt die Schweizer Konferenz. Er habe leise Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung des Konflikts. Allerdings gehe es „noch nicht um alle Fragen und noch nicht um den ganz großen Frieden“. Das ist ein typisch Scholz`sches Manöver. Angesichts einer reinen Propagandaveranstaltung bläst er die Friedensschalmeien und gleichzeitig sorgen er und die Nato-Chefs dafür, den Krieg auszuweiten, indem die Ukraine dazu aufgefordert wird, mit Natowaffen Russland direkt anzugreifen. [jdm]

Internationales Fest in Papenburg am Samstag – Musik, Tanz, Folklore, köstliche Speisen

Plakat Internationales Fest Papenburg 2024

Am 8. Juni ist es wieder soweit: Unter dem Motto „Was uns verbindet“ lädt der DRK-Kreisverband Emsland e.V. gemeinsam mit dem Interkulturellen Arbeitskreis zum alljährlichen Internationalen Fest in Papenburg ein. Diese farbenfrohe Veranstaltung verspricht ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie.

So vielfältig wie die Akteure ist auch das Programm des Festes, das auch dieses Jahr wieder im Rahmen der Papenburger Meile stattfindet. Mehr als 15 internationale Gruppen präsentieren auf der großen Bühne am Hauptkanal ein buntes Potpourri aus Musik, Tanz, Folklore und vielen weiteren Darbietungen. Besucher können sich auf faszinierende Aufführungen, die die kulturelle Vielfalt unserer Region zum Leben erwecken, freuen. Entlang des Hauptkanals wird der Duft exotischer Aromen und köstlicher Speisen aus zahlreichen Pavillons die Besucher verzaubern. Zusätzlich bieten Mitmachaktionen für Jung und Alt die Möglichkeit, aktiv am Fest teilzunehmen.

Programm Internationales Fest Papenburg 2024

Das Internationale Fest ist eine wunderbare Gelegenheit, andere Kulturen, Bräuche und Tänze kennenzulernen und kulturelle Begegnung zu erleben. Dieses besondere Ereignis ist nicht nur ein Fest der Kulturen, sondern auch ein Zeichen der Gemeinschaft und des Miteinanders. Es bietet die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und alte Bekanntschaften zu pflegen. Das DRK und der Interkulturelle Arbeitskreis freuen sich auf einen Tag voller Freude, Austausch und kultureller Entdeckungen, an dem auch der Kreisverband selbst mit vielen Ständen seine zahlreichen Tätigkeitsbereiche präsentiert.

Das Fest beginnt um 12:00 Uhr, die offizielle Begrüßung durch Helen Wessels und Vertreter der Politik erfolgt um 13:00 Uhr. [PM DRK]

Hilfen bei häuslicher Gewalt

Notfallkarte Häusliche gewalt
Notfallkarte Häusliche Gewalt

In einem Interview mit der Tageszeitung Junge Welt schätzt Brigitte Seifert-Taglieber von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen ein, dass seit 1992, als in Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft getreten ist, es eine erste Generation gebe, die das Recht auf gewaltfreie Erziehung größtenteils kenne und somit auch weitergeben könne. Das sei eine positive Entwicklung.

Die häusliche Gewalt, die seit Corona zugenommen hat, sei nicht die Gewalt gegenüber Kindern, sondern die Gewalt zwischen erwachsenen Beziehungspartnern oder auch Paaren, die in Trennung leben. Gerade in der Trennungszeit komme es häufig zu Übergriffen. Wenn ein Elternteil Gewalt erlebe und Kinder das mithören oder mitansehen müssten, dann sei das auch für sie Gewalt. Sie seien dann auch Opfer häuslicher Gewalt. Kinder könnten nicht unterscheiden, ob sie selbst die Gewalt erfahren oder die Eltern. Das sei neurologisch messbar. Es würden dieselben Regionen im Gehirn aktiviert – als würde das Kind selbst Gewalt erfahren.

Häusliche Gewalt unterscheide sich vor allem dadurch von einem einfachen Beziehungsstreit, dass eine Person gegenüber der anderen Macht ausübe und diese für Gewalt oder Erniedrigungen ausnutze. Meist sei es der Mann, der seine überlegene Kraft ausnutze und glaube, er habe als Mann das Recht dazu. Bei häuslicher Gewalt geht es also nicht nicht nur um sexualisierte Gewalt.

Wer im Emsland Hilfe braucht, kann diese im Frauen- und Kinderschutzhaus bekommen, das über die Telefonnummer 05931 7737 rund um die Uhr erreichbar ist. Informationen und Verlinkungen zu weiteren Hilfen finden Sie auf der Landkreis-Homepage. Eine Zusammenstellung von Hilfeangeboten finden Sie auch auf der Notfallkarte. [jdm]

Bremer Friedenspreis für Connection e.V.

Am 31. Mai wurde Connection e.V. der Internationale Bremer Friedenspreis verliehen. Hallo-Wippingen hat mehrfach über die Kampagne der von Connection e.V. für den Schutz von Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen speziell aus Russland, Weißrussland und der Ukraine berichtet.

Die Organisation kommentierte ihren Preis so: "Wir widmen diesen Preis all denjenigen, die sich – wo auch immer – dem Krieg verweigern.Viele Kriege werden derzeit geführt. Und in allen Kriegen gibt es Menschen die Nein sagen, die sich nicht an den Verbrechen eines Krieges beteiligen wollen. Ihnen gilt unsere Unterstützung.Ein besonderes Augenmerk liegt derzeit auf den Tausenden, die sich in Russland und der Ukraine den Kämpfen entzogen haben, die verweigern, die desertieren. Für sie haben wir vor zwei Jahren die #ObjectWarCampaign ins Leben gerufen, an der sich mehr als 120 Organisationen europaweit beteiligen. [PM/jdm]

BUND gegen gängige Mythen zum Windenergieausbau

Der Bund für Umwelt und Nauturschutz Deutschland (BUND) setzt sich auf seiner Homepage mit den Mythen und Fehlinformationen über die Windkraft auseinander. Dabei ist Windkraft flächeneffizient, kostengünstig und umweltfreundlich. Der BUND-Faktencheck widerlegt die zehn häufigsten Mythen.

Sind Windräder gefährlich für Vögel? Expert*innen schätzen, dass circa einhunderttausend Vögel im Jahr durch Windräder getötet werden. Die Einschätzung für die Zahl der getöteten Individuen im Jahr durch Pestizide reichen von 60 bis 90 Millionen; Straßen- und Bahnverkehr fallen 70 Millionen Vögel im Jahr zum Opfer. Das standardmäßige Abschalten in den Zeiten, zu denen große Vögel die Windräder passieren, mindern das Risiko erheblich.

Windräder stören Böden und Stoffhaushalte kaum. Andere Landnutzungsformen, insbesondere Landwirtschaft und Verkehr, haben einen wesentlich höheren Einfluss auf die Gesundheit unserer Ökosysteme. Stromgewinnung durch Wind ist die flächeneffizienteste Erzeugungsform und kein Landfresser. Nicht einmal drei Prozent der Landesfläche von Deutschland reichen aus, um mit Windenergie den aktuellen Stromverbrauch von Deutschland zu decken.

Strom aus Wind ist nicht teuer. Die Produktionskosten von Strom aus Windkraft liegen zwischen vier und acht Eurocent pro kWh, was sie zur zweitgünstigsten Erzeugungstechnologie nach der Photovoltaik macht. Konventionelle Kraftwerke in Deutschland unter der Berücksichtigung von höheren CO2-Kosten landen bei 7,5 Cent pro kWh.

Windräder sind effizient. Windkraftanlagen holen die für ihre Herstellung nötige Energie in wenigen Monaten wieder herein. Bei einer Laufzeit von 25 Jahren erzeugt ein Windrad 40-mal so viele Energie wie bei Konstruktion und Betrieb verbraucht wird. Der Bau von Windenergieanlagen verbraucht relativ wenig Energie, Für die Stahltürme und das Betonfundament aus Stahl und Zement wird allerdings CO2 freigesetzt. Eine heute neu gebaute Anlage an Land verursacht rund neun Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom. Bei einer Photovoltaikanlage sind es 33 Gramm CO2 pro kWh. Das schlägt fossile Energieträger, wie Erdgas (442 Gramm), Steinkohle (864 Gramm) und Braunkohle (1034 Gramm) bei weitem. Auch der Atomstrom stößt mit 117 Gramm viel mehr aus.

Das beim Windenergieausbau als Isolator verwendete Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6) stellt keinen großen Einfluss auf die CO2-Bilanz dar. SF6 kommt auch nin anderen Kraftwerken und generell bei Umspannwerken zum Einsatz. Die Windenergie ist im Vergleich zu anderen Formen der Energiegewinnung kein Ressourcenfresser. Windenergieanlagen können recycelt werden. Beim Rückbau können 80 bis 90 Prozent der Komponenten weiterverarbeitet werden. Allerdings müssen für die Entsorgung der Rotorblätter derzeit noch Recycling-Lösungen gefunden werden.

Infraschall von Windenergieanlagen ist ab 600 m Abstand nicht von dem ohnehin überall natürlich vorliegenden Infraschall zu unterscheiden. Messtechnisch ist eine Zusatzbelastung für den Menschen aber auch bei geringerer Entfernung nicht nachweisbar. Gutachten, wissenschaftlich fundierte Studien und Gerichtsurteile bestätigen: gesundheitliche Auswirkungen sind nicht plausibel. Das Windturbinensyndrom ist auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen: Anwohner*innen erkranken durch die Befürchtung gesundheitlicher Auswirkungen. Hier hilft Aufklärung. [BUND/jdm]

Einladungen zu Neubeschilderungen von Kriegsgräberstätten

Die Kriegsgräberstätten mit Bezug zu den „Emslandlagern“ (1933 bis 1945) auf dem Gebiet der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim sollen neu beschildert werden. Im Rahmen der Kooperation der Gedenkstätte Esterwegen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird diese Aktion gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern regionaler schulischer Einrichtungen durchgeführt. Während einjähriger Projektarbeiten erstellen die Schülerinnen und Schüler „Erinnerungstafeln“, die zum Ende des jeweiligen Projekts öffentlichkeitswirksam aufgestellt werden sollen.

Für das Schuljahr 2023/24 begann das „Erinnerungstafel“-Projekt der Kooperationspartner gemeinsam mit der 9. Klasse des Schulzentrums Lohne. Die Schülerinnen und Schüler haben sich gemeinsam mit ihrem Lehrer, Stefan Nöhring, der Thematik der „Emslandlager“ und ganz konkret dem Lager XIII Wietmarschen und dem ehemaligen Lagerfriedhof, der heutigen Kriegsgräberstätte, gewidmet. Unterstützt wurden sie und auch das zweite Projekt dabei durch Kristina Seibel, Bildungsreferentin des Volksbunds (Bezirk Weser-Ems), und Jacqueline Meurisch, Gedenkstättenpädagogin und Historikerin der Gedenkstätte Esterwegen. Sie standen bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts den Schülerinnen und Schülern tatkräftig zur Seite und führten Bildungsangebote an außerschulischen Lernorten mit ihnen durch.

Der Projektabschluss wird feierlich und öffentlich im Rahmen der Eröffnung der Erinnerungstafeln am Dienstag, 4. Juni 2024, 16:00 Uhr, auf der Kriegsgräberstätte Füchtenfeld/Wietmarschen (Breslauer Straße, 49835 Wietmarschen) begangen.

Auch das Albrecht-Weinberg-Gymnasium in Rhauderfehn startete mit der 12. Stufe im Schuljahr 2023/24 ein „Erinnerungstafel“-Projekt. Die Schülerinnen und Schüler haben sich gemeinsam mit ihrem Lehrer, Herrn Igor Kukowski, der Thematik der „Emslandlager“ und ganz konkret dem Lager II Aschendorfermoor und der Kriegsgräberstätte gewidmet. Der Projektabschluss wird feierlich und öffentlich am Donnerstag, 20. Juni 2024, 16:00 Uhr, im Rahmen der Eröffnung der Erinnerungstafeln auf der Kriegsgräberstätte Aschendorfermoor (Am Seitenkanal, 26871 Papenburg) begangen. [Newsletter Gedenkstätte]

Lauterbach will Reformgesetz im Schweinsgalopp verabschieden

Am 12. und 13. Juni findet die diesjährige GesundheitsministerInnenkonferenz (GMK) in Lübeck-Travemünde statt. Die anstehende Krankenhausreform wird dort zentrales Thema sein. Noch vor der Sommerpause will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das wichtigste Reformgesetz im Schweinsgalopp durch Bundestag und Bundesrat jagen.

Nach Ansicht des Bündnis Klinikrettung wird die Reform verheerende Folgen für die Gesundheitsversorgung sowohl in ländlichen Regionen als auch in Ballungszentren haben. Lauterbach wickele sein Vorhaben in blumige Worte und versuche es als Entökonomisierung zu verkaufen. Aber das wirkliche Ziel seien Schließungen von Abteilungen oder gar Komplettschließungen. Notfallversorgung, Kindermedizin und Kreißsäle würden die größten Verlierer der Reform sein, während der Minister an der schädlichen Profitorientierung und Privatisierung im Krankenhausbereich festhalte.

Das Bündnis Klinikrettung wird vorort sein und zum fünften Mal die „Goldene Abrissbirne“ verleihen – einen Schmähpreis für KlinikschließerInnen Wer die Gelegenheit hat, beim Protest gegen die verheerende Krankenhausreform mitzumachen, ist am 12. Juni 2024, ab 13 Uhr in Travemünde, an der Strandpromenade in der Nähe vom Fontänenfeld-Brunnen, herzlich eingeladen. Es wird um vorherige Anmeldung an info@klinikrettung.de gebeten. [PM/jdm]