Gut besuchter Tag des alten Handwerks

Großer Andrang herrschte heute auf dem Tag des alten Handwerks auf dem Mühlenhof in Wippingen.

Um den begehrten Kuchen zu bekommen brauchte es etwas Geduld. Es war genug da, aber die Schlange vor der Kuchentheke war lang. Da hätte es den Hinweis auf die wenigen Vitamine im Kuchen gar nicht gebraucht.

Links Heinz Schulte, rechts Frank Does
Links Heinz Schulte, rechts Frank Does
Blick aus der Mühle

Für Frank Does war es heute die erste große Veranstaltung, auf der er den Besuchern die Funktionsweise der Mühle erklären musste. Frank, der in dem ehemaligen Heuerhaus von Rösner auf dem Harpel wohnt, hat sich vor einiger Zeit bereit erklärt, dem Hobby-Windmüller Heinz Schulte bei der Betreuung der Mühle zur Seite zu stehen.

Korbflechterin

Das herrliche Wetter lud die Besucher dazu ein, die Stände zu besuchen und sich in sonntäglich-sommerlicher Stimmung zu informieren. Am Stand der Korbflechterin konnte man zuschauen, wie aus Weidenzweigen ein Korb entsteht. Und wer fragte, erfuhr auch, wie die Weidenzweige vorbehandelt werden müssen.

Daneben wurde aus Schwarznüssen gefertigter Schmuck gezeigt und verkauft. Nebenbei wurde aus eingelegtem Spitzwegerich und eingeschmolzenem Bienenwachs eine juckreizstillende Salbe hergestellt.

Spinngruppe

Die Spinngruppe aus Wippingen, die sich Verstärkung aus anderen Orten dazu geholt hatte, zeigte, wie aus der Wolle der Faden entsteht und warum dieses Hobby meditativer Balsam für die Seele ist.

Eine Klöpplerin zeigte, wie ein Spitzenstoff entsteht. Der Zunderschwamm und die Nutzung von Kräutern für Ernährung und Heilung war das Thema eines weiteren Standes.

Die Arbeit in einer Schmiede machte mit dem speziellen Geruch des Schmiedefeuers immer wieder auf sich aufmerksam. Nicht zuletzt sorgte auch der Imker wieder für Informationen über das Leben der Bienen und die Gewinnung des Honigs. Das Heimatmuseum und die Wippinger Bücherei hatten heute geöffnet, so dass sich auch ein kurzer Gang über den Schulhof lohnte. [jdm}

KAI-EL: Wie geht es weiter in der Frage der Endlagerung von Atommüll?

Endlos statt Endlager - Klopapierrolle. Design: Christel Sievers

Diese Frage stand im Mittelpunkt der Diskussion auf der Generalversammlung des Vereins „Kein Atommüllendlager im Emsland e.V.“ am 27.8.2024 in Lathen-Wahn. Laut einer Regierungsstudie vom Februar 2024 verzögert sich die Suche nach einem Atommüllendlager weiter. Im ursprünglichen Endlagersuchgesetz sollte bis 2031 ein Standort für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland gefunden werden. Die Studie spricht nun von einer Verzögerung von 2068 bis 2074.

Ende dieses Jahres will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eine bereinigte Liste veröffentlichen, auf der alle bisher genannten Standorte in die Kategorien A bis D eingeteilt werden; Standorte der Kategorie C und D fallen dann weg.

Eine solche Verzögerung birgt verschiedene Gefahren. Der Atommüll lagert derzeit in den Zwischenlagern, deren Genehmigungen zwischen 2036 bis 2047 auslaufen. Zudem gilt für die Transportbehälter (Castoren) eine auf 40 Jahre begrenzte Zulassung. Es stellt sich somit die Sicherheitsfrage für die Zwischenlagerung. Die Castoren müssen dann umgepackt werden, um wieder in einem Zwischenlager geparkt zu werden. Hierfür benötigt man „die heiße Zelle“; eine solche Anlage für hochradioaktiven Müll gibt es in Deutschland jedoch nicht.

Außerdem besteht die Gefahr, dass bei einer solchen langen Wartezeit bis zur Realisierung der Endlagerung das Know-How zur Behandlung von Atommüll verloren geht und keine Spezialisten mehr nachwachsen.

Trotz des ungelösten Problems mit dem Atommüll erleben wir, dass abenteuerliche Planspiele über neue Atomkraftanlagen propagiert werden. Es ist vom Recycling von Atommüll oder von Miniatomkraftwerken die Rede. Hierfür gibt bis heute keine realistischen Konzepte oder Anlagen, die in der Lage sind, Atomkraft bzw. Atommüll sinnvoll zu verwerten. Auch in den USA werden Ansätze dieser Technologie gerade wieder eingestampft, weil es keine finanziell realisierbare Technik gibt.

Im Emsland werden trotz des Atomausstiegs in Lingen immer noch Brennstäbe hergestellt und somit wird weiterer Müll produziert. Auch das Lingener Zwischenlager ist von beträchtlichen Risiken betroffen. Wenn Castorbehälter umgepackt werden müssen, dann wird dafür keine technische Einrichtung vorgehalten. Wenn Atommüll in ein anderes Zwischenlager transportiert wird, entstehen beträchtliche Risiken.

Diese Risiken ähneln denen beim Betrieb eines Endlagers, wie es in den Salzstöcken im nördlichen Emsland betrieben werden könnte. Denn auch da müssten die angelieferten Castoren erst in einer „heißen Zelle“ für ein Endlager (1.000.000 Jahre!) in neue Behälter übertägig umgepackt werden.

Die Versammlung beschloss deshalb, die Aufklärung über die Gefahren eines Endlagers mit der Forderung für ein sicheres Zwischenlager und ein Ende der Brennelementeproduktion zu verbinden. Der Vorstand wird demnächst einen Aktionsplan dafür erarbeiten.

Außerdem setzt sich der Verein dafür ein, dass der Landkreis Emsland nach dem Vorbild des Landkreises Osnabrück eine Studie in Auftrag gibt, um die Geeignetheit emsländischer Standorte einzuschätzen.

Bei der Vorstandswahl wurden der 1. Vorsitzende Hermann-Josef Pieper, Schriftführer Norbert Holtermann und Kassenwart Clemens Becker in ihren Ämtern bestätigt. Klaus Brands schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Für ihn wurde Jürgen Brettschneider zum 2. Vorsitzenden gewählt. [PM KAiEL]

Wir wollen spielen! – Doppelkopf nur für Frauen

Flyer Doppelkoppturnier für Frauen

Nach dem Ortsteildoppelkopfturnier haben einige Frauen zusammen gesessen und überlegt, warum nicht mehr Damen dabei sind, obwohl viele Frauen Doppelkopf spielen. Dabei kamen sie auf die Idee, einen Versuch zu starten, einen Termin nur für Frauen anzubieten.

Am 30. September um 19.30 Uhr findet im Gemeindezentrum der erste Doppelkopfabend in Wippingen nur für Frauen statt. Anmeldungen bei Lana (01575 7219661) sind erwünscht. [Birgit Kuper-Gerdes]

Äpfel ernten auf der Streuobstwiese im Baugebiet an der Sonderburgstraße

Streuobstwiese im Baugebiet an der Sonderburgstraße
Fenchel in der Streuobstwiese im Baugebiet an der Sonderburgstraße
Fenchel

Die Blumenwiese im Baugebiet Sonderburgstraße hat sich in diesem Jahr prächtig entwickelt. Hüfthoch stehen die Pflanzen und manche, wie der Fenchel, sind gar mannshoch. Für die Insekten ist diese Wiese eine wertvolle Nahrungsquelle.

Streuobstwiese im Baugebiet an der Sonderburgstraße

Die Obstbäume, die im Dezember 2020, angepflanzt wurden, sind mitlerweile auch eine Nahrungsquelle. Zumindest die kleinen Apfelbäumchen tragen schon recht gut und es gibt die verschiedensten Sorten. Nur gab es zurecht Hemmungen, quer durch die Blumenwiese zu trampeln, um sich einen Apfel zu pflücken.

Streuobstwiese im Baugebiet an der Sonderburgstraße
Streuobstwiese im Baugebiet an der Sonderburgstraße

Matthias Schulte hat deshalb heute in Absprache mit den Verantwortlichen versucht, einen Mittelweg zwischen Insektenschutz und Nutzbarkeit der Obstbäume zu finden. Er mähte gestern und heute ein Wegelabyrinth in die Wiese, das zu den Apfelbäumen führt. Somit kann man die Apfelbäume auch erreichen. Ein Schild am Pastor-Asmann-Ring weist auf den Eingang hin.

Bauabfall in der Wildblumenwiese

Die Blumenwiese hat für einige Anwohner wohl den Charakter einer Brachfläche gehabt, auf der man nach alter Väter Sitte seinen Müll entsorgen kann. Für Matthias Schulte stellten solche Ablagerungen, die sich in der hohen Vegetation verstecken, ein Problem dar, weil sie die Arbeitsgeräte beschädigen können. [jdm/Fotos Mathias Schulte (4)]

Feier des Lebens in der Senta Wippingen: Haus Westhoff wird nach Sanierung zentraler Treffpunkt für ältere Menschen mit Behinderungen

Die neue Senta in der Dorfmitte von Wippingen ist eine neue Betreuungsform für Senioren mit Behinderungen. Dabei handelt es sich um das frühere Haus Westhoff, dass sich zwischen der Kirche und dem Dorfladen befindet. Zahlreiche Ehrengäste wohnten der Einweihung bei. Foto: Jürgen Eden/St. Lukas Leben erleben.

Am Freitag, den 16. August, wurde die Seniorentagesstätte (Senta) Michael von St. Lukas in Wippingen feierlich eingeweiht. Das Ereignis wurde mit einem Zitat aus dem Johannes-Evangelium eröffnet: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“ Diese Kernaussage symbolisiert auch die Funktion der Senta, die als Ort der individuellen Tagesbetreuung für 22 Senioren mit Behinderungen konzipiert ist und gleichzeitig als ein Ort des Wohlfühlens dient – wie eine zweite Wohnung.

„Mit der Einweihung der Senta Wippingen haben wir einen Meilenstein gesetzt“, betonte Diakon und Pfarradministrator Christian Griep-Raming vor rund 60 Festgästen. Das Gebäude, bekannt als Haus Westhoff, hat eine lange Geschichte als zentraler Punkt des Dorfes. Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer der St. Lukas Wohnen und Leben Caritas GmbH, erinnerte daran, dass das Haus einst als Gastwirtschaft mit Dorfladen genutzt wurde, später in den 1990er-Jahren als Bibelhaus, Freizeithaus und Unterkunft für Geflüchtete während des Syrienkriegs diente. Auch als kurzfristig Betreuungsplätze für Kleinstkinder benötigt wurden, stellte St. Lukas das Haus zur Verfügung.

Es gab Überlegungen, das sanierungsbedürftige Haus zu verkaufen, doch mit der Aufnahme Wippingens in das Dorfentwicklungskonzept ergaben sich neue Chancen. „Wir fördern längst nicht mehr nur Baulichkeiten, sondern achten sehr genau auf eine sinnvolle Nutzung, die mit einem entsprechenden Konzept hinterlegt ist“, erklärte Norbert Wencker, Dezernatsleiter beim Amt für regionale Landesentwicklung. Vor Beginn der Bauarbeiten überreichte Sylvia Backers von der Dienststelle in Meppen einen Förderbescheid über 500.000 Euro. „Diese Fördergelder sind hier besonders gut angelegt, da das Angebot älteren Menschen ermöglicht, so lange wie möglich am Leben teilzuhaben“, sagte der Landtagsabgeordnete Hartmut Moorkamp.

Sandra Schmidt, Fachbereichsleiterin Wohnen und Leben, und Elke Berenzen, Bereichsleiterin der Seniorentagesstätten, stellten das Konzept der Senta vor und knüpften dabei an das Eingangslied des Gottesdienstes „Das Leben sei ein Fest“ an. „Ja, hier soll das Leben gefeiert werden“, betonte Schmidt. Betreuung, Fürsorge, ein liebevolles Miteinander sowie Abwechslung und Teilhabe am Leben sind zentrale Aspekte des Konzepts. Auch der Kontakt zum benachbarten Dorfladen wurde aktiv gesucht.

Architektin Irmgard Westendorf erläuterte die baulichen Veränderungen: Zwei große, lichtdurchflutete Aufenthaltsräume, eine einladende Küche, eine überdachte Terrasse sowie Ruhe- und Sanitärräume im Erdgeschoss prägen das Haus. Im Obergeschoss stehen zwei Wohnungen zur Vermietung zur Verfügung. Das Gebäude ist mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und einer Wärmepumpe zur Beheizung ausgestattet. Neben der Sanierung der Böden wurden Fenster, Türen und die gesamte Elektrik erneuert.

Auch der Bürgermeister der Samtgemeinde Dörpen Hermann Wocken, äußerte sich erfreut über die Einweihung. Mit der Senta Wippingen wird das Betreuungs- und Beschäftigungsangebot für Menschen mit Behinderungen im Herzen des Dorfes erweitert. Er erwähnte die KiTa „Mühlenhof“ in Kluse, die Außenstelle der Tagesbildungsstätte in Heede, die Werkstatt und Wohnbereiche in Dörpen sowie das Drei-Dienste-Haus als Teil des umfassenden Angebots in der Region. [PM und Foto: Jürgen Eden/St. Lukas Leben erleben]

Neudörpener Straße: Seitenräume mit Schotter aufgefüllt

Neudörpener Straße: Seitenräume aufgefüllt

Die Seitenräume der Verbindungsstraße, die die Neudörpener Straße in Wippingen mit der Neudörpener Straße zwischen Neudörpen und Dörpen (K112) verbindet, wurden mit Schotter aufgefüllt.

Neudörpener Straße: Seitenräume aufgefüllt

Die Kosten der Maßnahme, die durch die Firma Hackmann Straßenbau ausgeführt wurde, wurden anteilig von den Gemeinden Dörpen und Wippingen getragen. In der April-Sitzung des Gemeinderates wurde vom Publikum auf das Gefahrenpotential für Radfahrer bei Begegnungsverkehr hingewiesen. Bürgermeister Martin Hempen sagte damals, er habe bisher mehrfach erfolglos den Wegezweckverband zur Reparatur aufgefordert.

Neudörpener Straße: Seitenräume aufgefüllt

Das Straßenniveau wurde beim letzten Ausbau angehoben, so dass ein erheblicher Höhenunterschied zu den Seitenräumen besteht. Die Schotterauffüllung verhindert jetzt, dass Fahrradfahrer regelrecht abstürzen können. Auch Autos mit geringer Bodenfreiheit müssen nicht mehr um die Ölwanne bangen. Ob die Maßnahme längerfristig Bestand hat, wird sich zeigen. [jdm]

Tag des alten Handwerks am Sonntag, den 01.09.2024 auf dem Mühlenhof

Flyer Tag des alten Handwerks, Heimatmuseum

Das Wippinger Heimatmuseum lädt ein zum Tag des alten Handwerks, am Sonntag, den 01.09.2024 13 –17 Uhr. Viele tolle Attraktionen erwarten euch:

  • Mühlenbesichtigung
  • Alte Schmiede
  • Seilerei
  • Salbenherstellung mit Verkauf
  • Korbflechten mit Verkauf
  • Wolle spinnen
  • Klöppeln
  • Nadelbinden
  • Imkerei
  • Alles aus Kräutern
  • Oldtimer Freunde Wippingen
    Für die Kinder:
    Alte Spiele - neu entdeckt natürlich zum Mitmachen

Das Heimatmuseum ist natürlich auch geöffnet. Wir freuen uns auf einen schönen Nachmittag mit euch. Das Museums-Team [Christel Sievers]

Wie die Kuchensteuer die Jagdgenossenschaft betrifft

Vereine, die durch eine wirtschaftliche Tätigkeit Geld einnehmen, haben ab 2025 ein steuerliches Problem. Übersteigen die Einnahmen die Grenze von 22.000 € wird der Verein umsatzsteuerpflichtig.

Wer selbstständig tätig ist und für seine Leistungen oder Lieferungen Geld verlangt, muss dafür Mehrwertsteuer -wie die Umsatzsteuer auch genannt wird - berechnen. Diese Steuer muss je nach Umfang der Geschäftstätigkeit monatlich oder quartalsweise an das Finanzamt abgeführt werden. Vorher darf die Firma die Umsatzsteuer abziehen, die sie selbst im Rahmen der Geschäftstätigkeit beim Wareneinkauf gezahlt hat (Vorsteuer).

Zuletzt wurde dieses Thema auf der Versammlung der Jagdgenossenschaft im Zusammenhang mit den Pachteinnahmen thematisiert. Bisher galten Vereine in der Regel nicht als Unternehmer, außer wenn sie sich zu diesem Zweck gegründet haben, z. B. zum Betrieb eines Pflegeheims.

Das ändert sich jetzt auf Betreiben der EU. Eigentlicher Sinn und Zweck der EU ist die Regulierung des Marktes. Umweltschutz, Verbraucherschutz und womit uns die EU sonst nahe gebracht werden soll, sind nur Beiwerk. Der wichtigste Kommissar der EU ist der Wettbewerbskommissar, der darüber wacht, dass keine "Verzerrung des Wettbewerbs" stattfindet. Das neoliberale Grundgesetz der EU besagt, dass der freie Unternehmer das einzig schützenswerte Wesen ist. Menschen, die sich zusammentun, um ihr Umfeld und das Zusammenleben zu gestalten, sind der EU sofort suspekt, wenn dabei irgendwo Geld fließt. Denn das soll immer durch die Hände eines Unternehmers fließen.

Und so ist dem Kommissar aufgefallen, dass Eltern, die auf dem Schulfest selbstgebackenen Kuchen verkaufen, den Wettbewerb verzerren. Den Kuchen könnte auch ein Bäcker oder ein Café verkaufen. Da beschloss die EU, den Schulbasar (in Deutschland) mit der Umsatzsteuer zu belegen, um steuerlich Gleichstand herzustellen und den Bäcker nicht zu benachteiligen. Das gilt auch dann, wenn der Ort keinen Bäcker hat. Die Kuchensteuer war geboren.

Auch Gemeinden müssen jetzt für alles, was theoretisch auch ein Unternehmer machen könnte, Umsatzsteuer zahlen. Der Personalausweis bleibt umsatzsteuerfrei; der Verkauf eines Familienstammbuches oder der Dorfchronik ist umsatzsteuerpflichtig. Schulen sind staatliche Einrichtungen und für ihre Tätigkeiten gilt das Gleiche. Verkauft sie Duschmarken, Kaffee im Automaten oder kann man sich gegen Gebühr was kopieren, dann wird Umsatzsteuer fällig.

Im Zuge dieser Angleichung wurden Vereine bis zur Grenze von 22.000 € von der Umsatzsteuer befreit. Übersteigen die Einnahmen diese Grenze, wird der Verein umsatzsteuerpflichtig. Er muss dann 19 oder 7% seiner Einnahmen abführen. Will der Verein für seine Tätigkeit genauso viel Geld wie bisher zur Verfügung haben, muss er also die Einnahmen weiter erhöhen, also teurer werden. Was fast noch schwerer wiegt, ist der bürokratische Aufwand, der von den ehrenamtlich tätigen Kassierern zu bewältigen ist.

Der nicht umsatzsteuerpflichtige Verein mit weniger Einnahmen als 22.000 € kann weiterhin seinen Basar veranstalten, um Geld einzunehmen. Der Schulelternrat als Organ der Schule, also einer staatlichen Einrichtung, ist nicht befreit. Um dieser Pflicht zu entgehen, müsste der sich an den Förderverein wenden - sofern es einen gibt - , damit dieser zumindest formal als Veranstalter der Kuchentheke auftritt. Auch eine Feuerwehrkapelle als Teil einer kommunalen Feuerwehr wäre umsatzsteuerpflichtig.

Vereine, deren Einnahmen bei etwa 20.000 € liegen, stehen bei ihren Planungen somit immer vor der Entscheidung: Wollen und können wir unsere Einnahmen so drastisch erhöhen, dass wir eine Umsatzsteuerpflicht abfedern können oder müssen wir unsere Einnahmen jetzt im Blick haben und lieber auf Geld verzichten? [jdm]

Einladung zur Fahrradtour am 15.09.2024

Flyer des Heimatvereins wegen Fahrradtour am 15.09.2024

Der Heimatverein lädt am Sonntag, den 15.09.2024 zu einer Fahrradtour nach Werpeloh ein. Wir starten um 13:30 Uhr bei der Mühle.

In Werpeloh gibt es im Heimathaus Kaffee und Kuchen, danach Führung im Batakhaus.
Für Getränke, Kaffee und Kuchen zahlen Erwachsene 5 Euro.

Wir freuen uns, wenn auch Kinder mitfahren, sie sind unsere Gäste. Bei Regen bilden wir Fahrgemeinschaften und fahren mit dem Auto nach Werpeloh.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 08.09.beim Vorstand oder Klaus Abeln, Tel.: 04966/277. Heimatverein Wippingen [Heinz Schulte]

KFD: Halbtagsfahrt zum Museumsdorf

Flyer KFD Fahrt zum Museumsdorf Cloppenburg

Die KFD lädt zu einer Halbtagsfahrt am Donnerstag, den 26.09.2024, in das Museumsdorf Cloppenburg ein. Auf dem Programm stehen ein Workshop "Vom Korn zum Brot" und ein Rundgang auf dem Gelände.

Die Abfahrt ist um 12 Uhr vom Parkplatz der Kirche. Der Kostenbeitrag beträgt 40 €, für Nichtmitglieder 50 €.

Anmeldungen bitte bis zum 30.08.2024 bei Christel Gerdes, 256, oder Gerlinde Hempen, 912493. [Kordula Johanning]

Großansiedlungen bleiben in Dörpen aus – Flaute beim DUK

Dörpener Hafen

150 Hektar Gewerbefläche bietet die Gemeinde Dörpen interessierten Investoren an, aber eine Nachfrage besteht offenbar nicht. Die Redaktion der Emszeitung berichtet hierüber am 05.08.2024 im Internet auf den NOZ-Seiten und am 06.08.2024 in der gedruckten Ausgabe. Dabei macht die Zeitung den Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken zu Dörpens Bürgermeister Hermann Wocken und den Ersten Samtgemeinderat Heinz-Hermann Lager zu Dörpens Wirtschaftsförderer.

Anlass der Berichterstattung war ein Besuch von CDU-Landtagsabgeordneten, die die Emszeitung wohl im Schlepptau hatten und ihren Einsatz für die Region offensichtlich in der Zeitung lesen wollten. Dabei sind genaue Angaben zu den besuchten Personen dann vielleicht auch nicht so wichtig. Neben der „allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage“ führt Wocken die – von Investoren erwähnten – niedrigeren Stromkosten in Südamerika (!) dafür an, dass sich Unternehmen gegen Dörpen entschieden, weiterhin werden hohe Lohnkosten und ungenügende Fachkräfte als Gründe genannt.

Dörpener Hafen

All diese Gegebenheiten dürften den Interessenten vor ihrem Besuch in Dörpen bekannt gewesen sein, bleibt somit die Frage, warum die Firmenvertreter überhaupt erst zu Gesprächen ins Emsland kamen. Man müsse sich fragen, warum zuletzt alle großen Industrieansiedlungen in den Osten Deutschlands, nach Schleswig-Holstein oder Rheinland-Pfalz gewandert seien, wird Wocken zitiert. Dieser Frage schließen wir uns an, bedauern allerdings, dass in Dörpen Millionen in Gewerbeflächen gebunden sind, die für Investoren uninteressant zu sein scheinen. Ein wenig mehr Realismus und Bescheidenheit bei der Einschätzung der eigenen Bedeutung als Wirtschaftsstandort wäre vielleicht angebracht.

Mit dem Besuch in der Dörpener Verwaltung war der Reiseplan der CDU-Landtagsabgeordneten allerdings nicht abgearbeitet. Am 09.08.2024 konnten wir in der Emszeitung lesen, dass die Gruppe auch das Güterverkehrszentrum DUK in Dörpen besuchte. Auch dort mussten sie sich Klagen über die wirtschaftliche Flaute in Dörpen anhören, können wir dem Bericht entnehmen. Beim DUK wird allerdings „das marode Schienennetz der Bahn“ neben dem Fachkräftemangel als Ursache ausgemacht. Züge führen unzuverlässig und kämen oft mit großen Verspätungen an, wurde hier erläutert.

Bei der Gelegenheit kann man allerdings darauf eingehen, dass das Schienennetz nicht wegen Alter oder übermäßigem Gebrauch marode ist, sondern weil die Partei, der die reisenden Landtagsabgeordneten angehören, 1994 die Deutsche Bahn in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Seitdem wurde die Bahn darauf ausgerichtet, alles was nur der Infrastruktur dient, aber keine Profite für die Aktionäre bringt, abzuschaffen.

Die Regel, dass vom Staat der Neubau von Strecken bezahlt wird, aber die laufenden Kosten der Instandhaltung von der DB zu zahlen sind, führte dazu, dass das Bahnmanagement die Strecken verkommen ließ. Die Liste der Verkehrsminister seit 1993 ist eine seltene Ansammlung von Personen, die die Bahn offensichtlich zugunsten des Autoverkehrs verkommen ließen, angefangen bei Matthias Wissmann und unrühmlich endend bei Andreas Scheuer und nun Volker Wissing. Das Bahnmanagement stammte vornehmlich aus der Autoindustrie oder der Luftfahrtindustrie, hatte also weder hinreichend Kenntnisse vom Verkehrsmittel Bahn, noch Interesse an dieser.

Die aktuellen Totalstilllegungen während des völligen Neubaus von jetzt maroden Strecken, verschärfen die Situation der Bahn über viele Jahre. Denn das führt nicht nur zu Umleitungen und temporären Verspätungen, sondern wegen der Stilllegungen auch dazu, dass ein Bahntransport gänzlich unmöglich ist. Angesichts der Bahnmisere ist fraglich, ob das Konzept des DUK, nämlich einen Schnittpunkt zwischen Straße, Schiene und Schifffahrt zu bilden, überhaupt noch zukunftsfähig ist.

Die Verlängerung der Schleuse in Dörpen könne sich positiv auf die Entwicklung im Dörpener Hafen auswirken, weil dieser dadurch für größere Schiffe zu erreichen sei. Allerdings dauern die Bauarbeiten noch an, wie lange, kann man dem Bericht nicht entnehmen. Ein Schiff wird kommen, mag also mancher Optimist mit Lale Andersen hoffen. Realisten denken wohl eher an Allentown von Billy Joel. [HM/Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d]

Parkplatzmangel am Bahnhof Dörpen

Am Bahnhof Dörpen reichen die vorhandenen Parkplätze längst nicht mehr aus. Viele mit dem PKW anreisende Bahnfahrer müssen ihr Fahrzeug auf oftmals durchnässten Grasflächen neben den befestigten Parkplätzen abstellen und in den Matsch aussteigen, wenn es zuvor nicht mehrere regenfreie Tage gab. Insbesondere nach Einführung des 49-Euro-Tickets hat sich die Situation verschärft.

Die Emszeitung hat das Thema am 01.08.2024 aufgegriffen. Sie schreibt, dass einige Dörpener mit den Bedingungen nicht zufrieden seien, weil der Bahnhof zu dunkel sei und der Weg dahin zu gefährlich. Zudem sei der Parkplatz spätestens ab 9:30 Uhr überbelegt.

Der Dörpener Ratsherr Hans Müller hat die Verwaltung der Samtgemeinde um ihre Sicht gebeten. Sie sieht es positiv, dass der Bahnhof so gut genutzt wird. Ein Grund sei, dass die Ausleuchtung sowohl auf dem Radweg als auch auf der Park & Ride-Anlage intensiver sei, als es die Normvorgaben vorsehen. Außerdem wurde der Radweg auf eine Breite von 2,50 m ausgebaut und der anliegende Waldsaum verschoben.

Die Gemeinde sieht auch, dass die befestigten Parkflächen zu Stoßzeiten nicht ausreichen und Fahrzeuge dann auch auf unbefestigten Flächen parken müssen. Beim Bau der Park & Ride-Anlage wurden nach Angaben der Gemeinde aber bereits Ausbaureserven berücksichtigt. Man habe inzwischen den Eindruck, dass sich die erhöhte Frequentierung der Anlage verstetige und sei daher bereits in Überlegungen eingestiegen, weitere Flächen zu befestigen. Hans Müller weist darauf hin, dass im Haushalt 2024 der Gemeinde Dörpen dafür keine Gelder vorgesehen sind. [jdm]

Rund um Gruppe: Heute war der 200. Arbeitseinsatz

Hint.: . Wilhelm Apke, Heinz Berling, Josef Koers, Norbert Westhoff, Willi Brinkmann, 
v.: Josef Schmunkamp, Aloys Haasken,Hermann Püsken, Hermann Haasken
Hint.: . Wilhelm Apke, Heinz Berling, Josef Koers, Norbert Westhoff, Willi Brinkmann,
v.: Josef Schmunkamp, Aloys Haasken,Hermann Püsken, Hermann Haasken

Seit 2015 kümmert sich die Wippinger Rund-um-Gruppe um die Pflege des Kirchenumfeldes und das Umfeld des Pfarrer-Schniers-Hauses. Dass das große Gelände vollen Arbeitseinsatz erfordert kann man meistens auch deutlich hören. Denn die Gruppe nutzt nicht nur ihre Körperkräfte, sondern der Lärm der Laubbläser, des Treckers und weiterer Geräte zeugt von vollem Maschineneinsatz.

Heute traf sich die Gruppe zu ihrem 200. Arbeitseinsatz und hatte zu diesem Anlass den Kirchenvorstand zu einer kleinen Bestandsaufnahme und zu einer kleinen feierlichen Zusammenkunft beim Grillen eingeladen. Christian Griep-Raming, Anne Pieper und Thomas Deuling vom Kirchenvorstand folgten dieser Einladung gern und brachten auch kleine Geschenke mit.

v. r.: Josef Schmunkamp, Hermann Püsken, Norbert Westhoff, Aloys Haasken, Wilhelm Apke, Christian Griep-Raming, Josef Koers, Willi Brinkmann, Anne Pieper, Heinz Berling, Hermann Haasken, Thomas Deuling

Im Rahmen der Rückschau gedachte die Arbeitsgruppe ihrer verstorbenen Mitglieder Wilhelm Düthmann, Gerd Meyer und Rudi Kaiser, die lange an den Arbeiten beteiligt waren.

Die Gruppe wies bei einer Begehung den Kirchenvorstand auf einige kleinere Probleme, z. B. bei der Pflasterung, hin, die allein mit der Gartenpflege nicht gelöst werden können und ein Eingreifen der Kirchengemeinde erfordern. [jdm]

KLJB-Beachvolleyball-Tunier

Gestern fand das KLJB-Beachvolleyball-Turnier statt. Von insgesamt neun Teams konnte sich Schlecht-Schmetter-Front durchsetzen und somit den Titel verteidigen.

Die Veranstaltung war gut besucht und während des Turniers hatten wir auch Glück mit dem Wetter.

Im nächsten Jahr wird das Turnier vermutlich wieder am ersten Augustwochenende stattfinden. [Jens Gerdes]

Am Sonntag Kaffee und Kuchen im Heimathaus

Am kommenden Sonntag, den 4. August, werden im Heimathaus wieder Kaffee, Tee und Kuchen in der Zeit von 14 bis 17 Uhr angeboten. Organisiert von den Geschwistern Klaas.

Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch. [Gerd Klaas]

Beteiligungsverfahren zur Windenergienutzung im Emsland läuft noch bis 18.08.2024

Windpark Krimpenfort, Wikipedia-Foto von Corradox

Mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) hat der Bund den Ländern verbindliche Ziele zur Flächenbereitstellung für die Windenergienutzung an Land auferlegt, die in Niedersachsen wiederum vom Land auf die Landkreise und kreisfreien Städte heruntergebrochen worden sind.

Der Landkreis Emsland hat im April das "Sachliche Teilprogramm Windenergie für den Landkreis Emsland 2024" beschlossen. Darin sind für die Nutzung der Windenergie geeignete, raumbedeutsame Standorte als Vorranggebiete Windenergienutzung festgelegt. Für Wippingen wurde eine Fläche von 47 ha an der östlichen Gemeindegrenze ausgewählt. 

Auf der Landkreis-Homepage können Sie Einsicht in die Dokumente des Verfahrens zur Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms nehmen und noch bis zum 18.08.2024 eine Stellungnahme zum gesamten Beteiligungsverfahren oder zu einem Kapitel abgeben. [jdm/Foto Corradox]

Am Sonntag Friedensgebet

Flyer Friedensgebet 28.07.2024

Am Sonntag, den 28.07.2024, findet um 18 Uhr das Friedensgebet im Pfarrer-Schniers-Garten statt. [Tobias Wesseln]

Faesers Verbote: Mir egal was das Grundgesetz sagt?

Deutschland soll kriegstüchtig werden. Und zur Kriegstüchtigkeit gehört auch die Verengung des Meinungskorridors, der vom Staat erlaubt wird. Man könnte auch einfacher formulieren: Der Befehl "Alles hört auf mein Kommando!" wird vorbereitet.

Bundesinnenministerin Faeser befindet sich gerade in einer Verbotsorgie. Dass es gegen ihre verfassungsfeindlichen Aktivitäten derzeit wenig Gegenwehr gibt, liegt daran, dass ihre Verbote immer jemanden treffen, von denen andere glauben, es treffe genau den Richtigen. Wie bei allen undemokratischen Entscheidungen der Regierung darf sie das, weil sie ja eine von den Guten ist. Schwarz-Weiß-Denken vom Besten.

Beginnen wir mit dem Verbot des neofaschistischen Magazins Compact von Jürgen Elsässer. Es handelt sich in der Tat um eine Zeitschrift, der man als Demokrat die Pest an den Hals wünscht. Die Frage ist dennoch, ob dieses Verbot rechtens war, also ob der Rechtsstaat, den Demokraten als wesentliches Element von Demokratie betrachten, hier verletzt wird. Um die Zeitschrift verbieten zu können, wurde auf das Vereinsrecht zurückgegriffen und ein analoges Vorgehen angewandt. Ein Presseorgan wurde somit allein durch die Verwaltung verboten und nicht aufgrund eines Gerichtsurteils, z. B. wegen begangener Straftaten.

Beim Vorgehen des Bundesverfassungsschutzes gegen die linke Tageszeitung "Junge Welt" gibt es nur das Verwaltungshandeln des Bundesverfassungsschutzamtes - dasselbe Amt, das die NPD jahrzehntelang derartig mit V-Leuten durchsetzte, dass das Verfassungsgericht für einen Verbotsantrag schon keinen Unterschied zwischen NPD und Bundesamt erkennen konnte. Einziger Grund für die Beobachtung der "Jungen Welt" durch den Verfassungsschutz ist deren marxistische Gesellschaftsanalyse, die den Kapitalismus nicht als Ende der Geschichte betrachtet, sondern als eine Form der Klassengesellschaft, in der die reale Macht von der herrschenden Klasse der Kapitalisten ausgeübt wird. Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz und die jährliche Erwähnung in den Verfassungsschutzberichten führen zur wirtschaftlichen Schädigung des Verlages durch Verlust von Anzeigenkunden, aber auch durch Probleme beim Vertrieb. Den Marxismus als Methode der Gesellschaftsanalyse wird man dadurch nicht aus der Welt schaffen, aber eine oppositionelle Stimme schwächen schon - und das scheint das Ziel der Bundesregierung zu sein.

Das Verbot der schiitischen Vereine und die Schließung der Moschee in Hamburg ist vermutlich ein Verstoß gegen die grundgesetzlich geschützte Religionsausübung. Auch hier wird einfach von einer Behörde ein Verbot ausgesprochen, das sich über das Grundgesetz hinwegsetzt. Begründet wird das Verbot mit Verbindungen zum Iran. Diese wiederum sind unvermeidlich, weil dort die meisten Schiiten leben. Wenn irgendwo die Katholische Kirche verfolgt wird, weil ihre Priester sich von Rom etwas sagen lassen, führt dies selbstverständlich zu Protest. Und hier in diesem Verbotsfall?Natürlich wünscht sich niemand islamistische Propaganda. Hier sind aber Orte der Religionsausübung geschlossen worden, aus deren Umfeld Islamisten stammen. Niemand schließt den Kölner Dom, weil dort der Opus Dei auch aktiv ist.

Bedenklich sind diese Aktivitäten der Innenministerin vor allem, weil sie allein Akte der Verwaltung sind, ohne eine Legitimation durch Gerichte oder Parlamente. Und sie reihen sich ein in die unseligen Angriffe auf Menschen, die die Einschränkungen der Grundrechte durch die Corona-Maßnahmen kritisierten und auf diejenigen, die die massive Aufrüstung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg kritisierten oder Israels Reaktion auf den Hamas-Terror für überzogen hielten. Man schaue sich nur eine Talkshow an, in der Sahra Wagenknecht oder ein anderer Kritiker der Aufrüstungspolitik der Nato im Chor von Regierungspolitikern und Moderatoren niedergeschrieen werden. [jdm]

Heimatmuseum: Gewinner des Plattdeutsch-Quiz stehen fest

Chronik Wippingen

Die Gewinner vom Plattdeutsch-Quiz des Heimatmuseums wurden gezogen:

  • Elisabeth Kirchner, Renkenberge
  • Angelika Dreesmann, Grafeld
  • Sandra Baalmann, Wippingen
  • Willi und Helene Terhorst, Walchum
  • Maria Strodtkötter, Haselünne

Und bei den Kindern:

  • Tilda von Hebel, Dörpen
  • Loreen Schön, Leer

Die Gewinner dürfen sich jeweils über ein Buch über Wippingen und eine Einladung zu Kaffee und Kuchen freuen.
Die Kinder bekommen außerdem eine kleine Überraschung. Herzlichen Glückwunsch [Christel Sievers]

Wer hat Fotos gemacht bei Ferienpassaktion am 07.07.2024 auf dem Heimathof?

Der Heimatverein Wippingen möchte von der Ferienpassaktion am 07.07.24 auf dem Heimathof einen Bericht im Samtgemeindeanzeiger veröffentlichen, aber von den Aktiven haben sich alle um die Kinder gekümmert, aber keine Fotos gemacht.

Es werden deshalb die Eltern und Besucher gebeten, einige Fotos für die Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. Die Fotos können an Heinz Schulte per E-Mail oder per WhatsApp (0176 96001129) geschickt werden. [Heinz Schulte]

Fundsache: Tablet gefunden

Fundsache Tablet

Walter Rosen hat ein Tablet bei der Bushaltestelle Kirche gefunden. Der Besitzer kann es bei Rosen, Schulstraße 9, abholen. [Jonas Schwering]

KLJB Beachvolleyball-Turnier

Flyer Beachvolleyballturnier 2024

Am 03.08.2024 findet, wie im letzten Jahr auch, das KLJB Beachvolleyball-Turnier auf dem Sportplatz statt.

Es wird natürlich wieder aus Eimern getrunken und auch ansonsten wird es nicht an Verpflegung mangeln.

Meldet euch also bis zum 29.07.2024 mit eurem Teamnamen bei Jens Gerdes an. Genauere Infos findet ihr auf dem Flyer. [Gretel Frericks]

Probealarm am Samstag

Am kommenden Samstag, den 20. Juli wird im Gebiet der Samtgemeinde Dörpen um 12 Uhr ein Probealarm ausgelöst. Dieser dient dazu die Funktionstüchtigkeit bestehender sowie neu installierter Sirenen zu überprüfen.

Um 12 Uhr wird ein Heulton abgespielt, der einen Feueralarm signalisiert. Dazu werden die Sirenen drei Mal für jeweils 18 Sekunden aufheulen.

Es wird darum gebeten diese Information auch an Personen weiterzugeben, die keinen Zugriff auf digitale Medien haben, vielen Dank! [Marlies Berling]

Entwurzelte und Arme vor 200 Jahren

"Wie Fernand einmal überlistet wurde" lautet eine Sage, die in "Der Hümmling - Ein Heimatbuch" aus dem Jahr 1929 zu finden ist. Es geht darum, wie ein Kaufmann auf dem Hümmling von dem "Räuber" Fernand überfallen wurde und diesen durch eine List übertölpelte.

Wie Holger Lemmermann herausfand, gab es für diese sagenhafte Figur ein reales Vorbild, nämlich Ferdinand Wendeln aus der Hümmlinger Vagabundenfamilie. Er wurde am 19.12.1765 in Lorup getauft und starb am 22.01.1838 in Lorup. Zusammen mit seinen Brüdern wurde er weithin gefürchtet, war mehrfach in Haft, allerdings nicht im Zuchthaus. Er war Schwiegervater des ebenso berüchtigten "Bontekoh" genannten Johann Jacobs. In der Erinnerung wurden er und sein Neffe Ferdinand, der am 15.09.1806 in Wippingen getauft wurde, durcheinander gebracht. Der Wippinger Ferdinand war liiert mit einer Elisabeth Müller, die in Leer geboren wurde. 1826 saß er im Zuchthaus Hannover, 1827 im Zuchthaus Celle und 1835 im Zuchthaus Osnabrück. 1835 stellte er den Antrag, nach Amerika auswandern zu dürfen.

Nun war es für die Vagabunden - heute würde man Nichtsesshafte sagen - sehr einfach, im Zuchthaus oder im Gefängnis in Meppen zu landen. Denn die feudale Welt der beginnenden Neuzeit konnte mit Vagabunden nichts anfangen, obwohl sie ein Produkt der neuen Zeit waren. Lemmermann weist nach, dass die Emsländer Vagabunden allesamt Nachfahren von Soldaten waren, die als Söldner in irgendeiner Armee von Preußen bis Frankreich, von Hannover bis Italien, angeworben worden waren. Soldaten verloren mit dem Ausscheiden aus der Armee wegen Alter oder Krankheit ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Familie. Und durch das unstete Leben in verschiedenen Ländern und Garnisonen hatten sie auch keinen Lebensmittelpunkt mehr. Viele blieben z. B. in der letzten Garnisonsstadt, wo sie gedient hatten, z. B. auch in der Stadt Meppen.

Andere gingen in ihre Heimat zurück, wo sie aber keine Möglichkeit hatten, sich einzugliedern. In der ständischen Gesellschaft hatte jeder Bauer, Bürger, Handwerker oder Beamter seinen festen Platz. Das Dorf, die Gilde und die Familie boten die soziale Sicherheit. Außerhalb dieser Ordnung war man vogelfrei.

Es gab für die Vagabunden keine Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu verdienen, außer durch Betteln. Aber auch das Betteln war nur erlaubt, wenn man im Besitz eines Bettelbriefes war, der meist den eingesessenen Armen vorbehalten war. So war auch das Betteln schon eine kriminelle Handlung. Und in der Verzweiflung wurden auch Diebstähle begangen oder die Bettelei durch Bedrohungen der Seßhaften ertragreicher gemacht.

Die Regierung in Münster ließ zwar in Sögel ein Schloss für die Jagd der Adeligen bauen, hatte aber für die Vagabunden nur Repression im Angebot. Wurde jemand ohne festen Wohnsitz und ohne Pass von der Obrigkeit bzw. speziellen Armenjägern angetroffen, wurden er und seine Familie in Meppen inhaftiert. Dort wurden sie häufig gefoltert. Sie wurden aufgefordert, das Land zu verlassen. Zuvor wurde ihnen ein Ohr geschlitzt oder abgeschnitten, damit man sie wieder erkennen konnte, wenn sie zurückkehren sollten. Vor der Abschiebung wurden sie in der Regel ausgepeitscht.

Überschritten sie dann die Grenze nach Drenthe oder nach Oldenburg, mussten sie sich erneut vor einem Aufgreifen in Acht nehmen. Da war es unter Umständen besser, gleich im dünn besiedelten Emsland zu bleiben, wo die unbewohnten Moorgebiete zumindest etwas Schutz gewährten. Wurden sie erneut aufgegriffen, wurden auch mehrjährige Zuchthausstrafen verhängt.

Zeitweise versuchte man, den Vagabunden die Kinder wegzunehmen, damit sie sich nicht fortpflanzten. Die arenbergsche Verwaltung versuchte auch erfolglos Vagabunden an fremde Heere zu verkaufen. Ferdinand Wendeln, den man auch einem Werbekommando übergeben hatte, kam nach einigen Tagen zurück. Man wollte ihn im Heer nicht haben, weil er einen Leistenbruch hatte und hinkte.

Um 1800 herum wurden Konzessionen für die Scherenschleiferei ausgegeben. Fortan versuchten sich alle Vagabunden - ob mit oder ohne Konzession - als Scherenschleifer und Kesselflicker auszugeben. Im Laufe von drei Generationen betrachtete die emsländische Gesellschaft die Vagabunden schließlich als Einheimische, was ihre Lage juristisch geringfügig verbesserte.

1823 gab es tatsächlich einmal einen Vertrag zwischen dem Kreis Meppen und einem Schustermeister Hermann Beckmeyer, der dafür bezahlt wurde, den 16jährigen Sohn von "Bontekoh" auszubilden.

Erst der arenbergische Regierungsrat Anton Heyl versuchte, den Vagabunden durch feste Bezirke für die Scherenschleiferei ein Einkommen und einen Lebensmittelpunkt zu verschaffen. Das hatte nichts mit einer menschlichen Einstellung gegenüber den Vagabunden zu tun, sondern war allein einer realistischen Einschätzung der Ursachen des Vagabundentums zu verdanken.

In Lemmermanns Verzeichnis der Scherenschleifer und Vagabunden des Emslands können sie selten mit einem Ort verbunden werden. Wegen der fehlenden Papiere konnten sie nicht offiziell heiraten, die Kinder wurden buchstäblich auf der Straße, in Ställen und Schafskoven geboren. Wippingen gehörte damals zu den Kirchspielen Sögel und Steinbild, so dass auch bei Wippingern in den Kirchenbüchern Sögel bzw. Steinbild festgehalten wurde. Bekannt ist, dass die Vagabundin Johanna Lücken, die in Norden geboren wurde, am 14.03.1812 in Wippingen 70jährig verstorben ist.

1810 ging Nicolaus Wendeln von Neurhede nach Holland, um dort mit Scherenschleifen etwas Geld zu verdienen. Seine Frau Elisabeth Wendeln, geb. Klöne (1765 in Berßen) sollte ihm 14 Tage nach Pfingsten folgen. Elisabeth wanderte dann vermutlich bettelnd mit ihren vier Kindern über Neudersum (1. Nacht) , Dersum (2. Nacht), Düthe, wo sie bei Herm Benen übernachtete, nach Wippingen, wo sie sich drei Nächte auf der Sonderburg aufhielt, schließlich nach Neudörpen, wo sie im Haus von Henrich Sassen starb. 3 der Kinder wurden bei ihrer Tante Anna Wendeln in Lorup untergebracht. Mit dieser zogen sie bettelnd herum, wie sie es früher mit ihren Eltern getan hatten. Eins der Kinder wanderte 1844 nach Amerika aus, eine Tochter heiratete den Scherenschleifer Augustin Rast und eine wurde 1866 als Dienstmagd in Brual erwähnt.

Die letzten Scherenschleifer wurden in Wippingen noch in den 1970er Jahren gesichtet. Sie wurden noch immer als "Bädelker" - Bettler, wahrgenommen. Einen Schrecken verbreiteten sie nicht mehr, sondern ihre Dienstleistung wurde gerne angenommen. [jdm/Quelle "Zigeuner und Scherenschleifer im Emsland, Holger Lemmermann 1986]