Update vom 02.11.2021: Die Veranstaltung fällt aus!
2022 steigt Deutschland endgültig aus der Atomkraft aus: Das letzte Atomkraftwerk wird abgeschaltet, weil die Erfahrung von Fukushima gezeigt hat, dass das Risiko zu hoch ist und die Technik nicht beherrschbar. Doch dass damit das nukleare Problem gelöst wäre, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Illusion: Zigtausende Tonnen radioaktiver Müll, dessen Lagerung völlig unklar ist. Gefährlicher Rückbau der Kraftwerke, der Jahrzehnte dauern und viele Milliarden Euro verschlingen wird. Und europäische Nachbarn, die an der vermeintlich sauberen Kernenergie festhalten: Von 27 EU-Staaten betreiben 13 Atomkraftwerke – und der Ausbau geht weiter.
Das Schießgebiet wird vom 01.10. bis 05.11.2021 von 08:00 – 16:30 Uhr durchgehend gesperrt. Dazu wird die Straße Lathen – Sögel (L53)/ Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
In der kommenden Woche müssen die Autofahrer/innen in folgenden Orten mit einer Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 01.11.2021: Großer Sand, Werlte Dienstag, 02.11.2021: Esterwegen, Salzbergen Mittwoch, 03.11.2021: Neuringe, Ahmsen Donnerstag, 04.11.2021: Werpeloh, Neudersum Freitag, 05.11.2021: Versen, Bawinkel Samstag, 06.11.2021: Nenndorf Sonntag, 07.11.2021: Beesten Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Die KFD hat das Konzept für ihre "Weihnachtliche Meditation" am 2. 12 2021 um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle geändert.
Es wird ein schöner Abend mit Glühwein, Tee und Plätzchen stattfinden. Für die Veranstaltung gilt die 2G Regel (Geimpfte oder Genesene). Das Mitbringen einer Decke usw. ist nicht nötig.
Anmeldung bis zum 28. November bei Monika Wesseln Tel. 299. Euer KFD Team [Monika Wester]
In Deutschland weitgehend unbemerkt, ist in Somalia US-Militär mit bewaffneten Drohnen im Einsatz. Mit ihnen sollen gezielt ausgewählte Menschen getötet werden. Die US-Regierung beteuerte lange Zeit, dass diese Toten ausnahmslos Anhänger terroristischer Vereinigungen seien. Erst neuerdings räumt sie wenige zivile Opfer ein, doch Kritiker vermuten hohe Zahlen.
Aus Sicht von Menschenrechtsorganisationen trägt Deutschland eine Mitverantwortung für den Drohnenkrieg der USA, da die Drohnenangriffe über den US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein gesteuert werden. Wie WDR-Recherchen zeigen, wird außerdem in Deutschland auch über die genauen Ziele der Angriffe entschieden. 2019 urteilte das Oberverwaltungsgericht Münster in einem ähnlich gelagerten Fall gegen die Bundesregierung. Strikter und präziser als bisher müsse Berlin in Washington darauf bestehen, dass Kampfeinsätze von US-Drohnen im globalen Anti-Terror-Krieg dem Völkerrecht entsprächen. Die juristische Auseinandersetzung über den Einsatz in Somalia ist noch nicht zu Ende. Verstoßen die Angriffe wirklich gegen Völkerrecht? Welche Rolle spielen die militärischen Stützpunkte der USA in Deutschland bei amerikanischen Kampfeinsätzen tatsächlich? Mehr im ARD Radio-Feature. Ein Interview mit der Autorin, in dem sie berichtet, wie sie ihre Informationen bekommen hat und über die gefährlichen Recherchemöglichkeiten in Somalia, findet sich auch in der Mediathek. [HM/ www.NDR.de]
Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und andere Gesetze sehen Leistungen für behinderte Menschen vor. Aber fast alle Leistungen setzen die Stellung von Anträgen voraus. Und für viele Menschen ist es damit schon mit ihrem Anspruch zu Ende, weil diese Formulare unduchschaubar erscheinen. Um diese erste Hürde überwinden zu können, kann man sich an Burkhard Schuster wenden. Burkhard Schuster ist in Dörpen tätig als ehrenamtlicher Formularlotse für Menschen mit einer Behinderung. Er leistet dienstags zwischen 10 und 12.30 Uhr im Heimathaus Hilfe beim Ausfüllen.
Die Abkürzung EUTB bedeutet Ergänzende Unabhängige Teilhabe-Beratung. Diese Hilfe wurde mit dem BTHG geschaffen. Damit sollen Menschen mit einer Behinderung sich über Hilfen informieren können, ohne auf die Beratung von Anbietern, die eventuell eigene Interessen bei der Beratung verfolgen, angewiesen zu sein. [jdm]
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit Urteil vom 27. April 2021 eine Klausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) einer Bank, die ohne inhaltliche Einschränkung die Zustimmung des Kunden zu Änderungen der AGB und Sonderbedingungen fingiert, für unwirksam erklärt.
Nach Ansicht der Finanzaufsicht Bafin sind die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Entscheidung erheblich, da die Unwirksamkeit nicht nur den Änderungsmechanismus als solchen, sondern auch sämtliche darauf beruhenden Vertragsänderungen erfasse. Neben der Frage der Entgeltänderung, erstreckt sich die Unwirksamkeit auch auf andere, auf dieser Grundlage vorgenommenen Vertragsänderungen und damit auf die Grundlage der Vertragsbeziehungen insgesamt.
Es sei aus Sicht der BaFin geboten, dass die Banken offen, transparent und partnerschaftlich mit der Umsetzung der BGH-Entscheidung umgehen. Dies gilt sowohl für die Schaffung einer wirksamen vertraglichen Grundlage für die Zukunft, als auch den Umgang mit berechtigten Rückforderungsverlangen der Kundinnen und Kunden hinsichtlich zu Unrecht erhobener Entgelte.
Die Banken seien aufgefordert, das Karlsruher Urteil zur Erhöhung von Kontogebühren schnell und fair umzusetzen. So müssten Kunden über die Konsequenzen des Urteils verständlich unterrichtet und zu Unrecht erhobene Entgelte erstattet werden. Zudem müssten die Institute Rückstellungen bilden.
Erstattungsverlangen der Kundinnen und Kunden sollten zeitnah umfassend geprüft und zu Unrecht erhobene Gebühren und Entgelte umgehend erstattet werden. Die BaFin weist darauf hin, dass es den Kundinnen und Kunden zusteht, Erstattungsansprüche geltend zu machen. Die Ausübung dieses Rechts könne daher keine unmittelbare Kündigung der Geschäftsverbindung zur Folge haben. [jdm/PM Bafin]
Der Comedian Oliver Polak aus Papenburg erinnerte in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung an die gestern in Lathen beigesetzte Erna de Vries. Er schreibt: "Für viele war Erna de Vries 'Die Auschwitzüberlebende' und eine der allerletzten Zeugen der Wahrheit. Für mich war sie wie eine Tante." [jdm]
Die FDP und mittlerweile auch die Grünen haben die Wünsche der Hedgefonds und großen Kapitalanleger übernommen und wollen die Rente von der bisherigen Umlagefinanzierung hin zur kapitalgedeckten Rente umbauen.
Bei der umlagefinanzierten Rente werden die Renten von den Beiträgen der Einzahler – Arbeitnehmer und Arbeitgeber – gezahlt. Bei der kapitalgedeckten Rente werden die Renten aus den Zinserlösen des Anlagekapitals bezahlt. Die Befürworter der kapitalgedeckten Rente sagen, angesichts des demografischen Wandels gebe es immer weniger Einzahler, denen eine größer werdende Gruppe von Rentenempfängern gegenüber stünde. Dies führte zu einer zu großen Belastung der Beitragszahler. Bei der kapitalgedeckten Rente dagegen werde Angespartes aus der Vergangenheit für die Auszahlungen verwendet.
Hört sich gut an, ist aber falsch. Der Ertrag einer Volkswirtschaft wird immer durch die Arbeiterklasse erwirtschaftet. Auch die Zahlungen für den nicht (mehr) arbeitenden Teil der Bevölkerung erfolgt aus der Arbeit, die jeweils gegenwärtig geleistet wird. Dabei ist es egal, ob der Transfer der Leistungen über die Umlage oder über die Zinszahlungen erfolgt. Wenn in einer Volkswirtschaft zu wenig gearbeitet wird, können weder hohe Umlagen noch hohe Zinsen gezahlt werden.
Es macht aber schon einen Unterschied, ob die Rentenzahlungen an alle – gestaffelt nach erworbenen Rentenzeiten – oder nach Besitz und Vermögen gezahlt werden. In Österreich werden deutlich höhere Renten als in Deutschland gezahlt. In einem Bericht der Hans-Böckler-Stiftung über eine Vergleichsstudie der Arbeiter- und Angestelltenkammer Wien heißt es: “Ein Vergleich des deutschen Systems mit dem österreichischen ist nach Ansicht der Wissenschaftler besonders aus einem Grund aufschlussreich: Beide ähnelten einander ursprünglich stark. Aber die österreichische Pensionsversicherung wurde „fortentwickelt“, etwa durch die Einbeziehung von Selbstständigen, während die gesetzliche Rente in Deutschland zum ‚Teil eines weiter gefassten Versorgungsmixes degradiert’ wurde.“
Die weitweit aktiven großen Finanzkonzerne und Schattenbanken, wie BlackRock, Vanguard, State Street & Co., Dimensional Fund, T. Rowe Price, Perkins usw., die in wechselnder Zusammensetzung die bestimmenden Aktionäre in den 30 DAX-Konzernen Deutschlands, in den 40 CAC-Konzernen Frankreichs und in den 500 S&P-Konzernen der USA sind, haben ein großes Interesse daran, die Gelder der Rentner weltweit zu verwalten. Friedrich Merz (CDU) hat als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock permanente Werbung für dessen Rentenprodukt ETF gemacht. Die EU hat dieses Konzept, nachdem BlackRock zu dessen offiziellem Berater bestimmt wurde, mit Beschluss des Europäischen Parlaments abgesichert.
Vordergründig geht es den Versicherungskonzernen allgemein darum, ein neues Geschäftsfeld zu finden. Bei den oben genannten Schattenbanken, die schon jetzt die Geschäftspolitik fast aller Konzerne der westlichen Welt dominieren und so heißen, weil sie im Gegensatz zu regulären Banken, keinen Regulierungen unterworfen sind, geht es eher darum, die Gelder der Renteneinzahler über ihre Fonds in Aktien zu investieren und diese Aktienstimmrechte in den Aktiengesellschaften für eigene Zwecke zu nutzen.
Das Rentenprodukt ETF wird als so genannte Volksaktie beworben. Die Französische Regierung wollte dieses Konzept sogar zwangsweise bei ihrer Rentenreform, die wegen des massiven Protestes in Frankreich noch nicht beschlossen werden konnte, durchsetzen. Die EU fördert das Konzept. In Schweden werden 2% der Rentenbeiträge in Aktienfonds investiert (weil dies niemand freiwillig wollte, wurde das Konzept mehrfach Richtung Zwang angepasst).
Die Sondierer von der zukünftigen SPD/FDP/Grünen-Koalition haben beschlossen, dass erst einmal 10 Milliarden € von den Rentenbeiträgen genommen werden sollen, um sie in Aktien zu investieren. Dieses Geld wird dann natürlich BlackRock und Co. übergeben, die dann damit ihre eigenen Interessen verfolgen können. Das Geld der Rentenbeitragszahler wird damit dem Umlagesystem entzogen und diese Lücke dient dann wiederum der Erzählung, die Rente sei unterfinanziert.
Diese so genannte „Rentenreform“ dient also dazu, den wenigen weltweit agierenden Schattenbanken das Geld der deutschen Beitragszahler zu übergeben, damit diese die weitere Produktion in unserem Land nach ihren Vorstellungen gestalten können. Dass eine dieser Schattenbanken Interesse an Arbeitsplätzen für die Arbeiter oder an nachhaltiger klimagerechter Produktion haben könnte, muss keiner glauben. Aber wer es noch glaubt, braucht bloß die Äußerungen ihres ehemaligen deutschen Cheflobbyisten Friedrich Merz zu lesen, um geheilt zu werden.
Was die FDP als Partei der „Besserverdiener“ zu solchen Reformen treibt, ist offensichtlich. Dass die Grünen dabei mitmachen, ist einer vollkommenen Unlust der grünen Mitglieder, sich mit dem „uncoolen“ Rententhema zu befassen, geschuldet. Auch dass die Führungsriege der Grünen, wie Baerbock und Özdemir Stipendien von amerikanischen Think-Tanks bekamen, hat sicher geholfen. Die Idee des Bürgerfonds der Grünen entspricht original den Wünschen der Schattenbanken. Investiert werden soll nach den Wünschen der Grünen ausschließlich in ethisch, sozial und ökologisch unbedenkliche Projekte. Aber gerade aktuell streiten die EU und die Mitgliedstaaten um die EU-Taxonomie, mit der Investitionen als CO2-neutral oder eben nicht als CO2-neutral eingeordnet werden können. Frankreich und andere wollen, dass Atomenergie und Gas-Projekte als klimafreundlich gelten. Die so genannten „nachhaltigen“ Anlageformen sind einfach grün angemalte Anlageformen, haben aber mit Klima- und Ressourcenschutz nichts zu tun. Und sozial ist ein Betrieb nur, wenn er eine starke Gewerkschaft hat. Und das wiederum wollen BlackRock und Co., sowie ihre politischen Zuträger von der FDP, verhindern. [jdm]
Die Entsorgungsfirma Klumpe teilt mit, dass aufgrund eines technischen Ausfalls, die Gelben Säcke heute in den Orten Neulehe, Neubörger und Wippingen nicht abgeholt werden können.
Am Mittwoch, den 3. November um 20 Uhr trifft sich der neu gewählte Wippinger Gemeinderat in der Mehrzweckhalle zu seiner konstituierenden Sitzung.
Auf der Tagesordnung stehen zunächst allerlei Formalitäten, wozu auch der Verzicht auf die Bildung eines Verwaltungsausschusses gehört. Dann wird festgestellt, ob und welche Fraktionen bzw. Gruppen es im Rat gibt.
Danach wird der neue Bürgermeister gewählt und sogleich vereidigt. Im weiteren Verlauf der Sitzung werden die stellvertretenden Bürgermeister gewählt und gegebenfalls Fachausschüsse gebildet. Mehr Infos in der Bekanntmachung der Gemeinde. [jdm]
Update 29.10.2021: Die PDF-Datei mit der Einladung wurde gegen eine veränderte Version ausgetauscht.
Die Schießpause ist beendet und das Schießgebiet wird vom 26.10. bis 29.10.2021 von 08:00 – 16:30 Uhr durchgehend gesperrt. Dazu werden die beiden Straßen Schlagbrückener Weg und Lathen – Sögel (L53)/ Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt.
Die Straße nach Werpeloh hat eine kompletten Profilausgleich und eine neue Deckschicht erhalten, aber es finden noch Arbeiten zur Angleichung der Seitenräume und von einzelnen Auffahrten statt. [jdm]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrer/innen an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 25.10.2021: Venhaus, Kluse Dienstag, 26.10.2021: Bexten, Renkenberge Mittwoch, 27.10.2021: Lingen, Meppen Donnerstag, 28.10.2021: Lindloh, Papenburg Freitag, 29.10.2021: Duisenburg, Sögel Samstag, 30.10.2021:Surwold Sonntag, 31.10.2021: Herzlake Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Dem ersten Herbststurm des Jahres ist die Robinie (Scheinakazie) in der Schulstraße zum Opfer gefallen - zumindest hat sie die Hälfte ihrer Krone verloren. Der Baum hat sowieso schon eine starke Schlagseite zur Straße hin; jetzt dürfte die Stabilität in Frage gestellt sein.
Bei der Neugestaltung der Straße ist die Robinie extra mit einer eigenen Verkehrsinsel berücksichtigt worden. [jdm]
Der Bundesrat hat eine Verordnung zur Verlängerung der Corona-Sonderregelungen für pflegende Angehörige bis zum 31.12.2021 beschlossen.
Verschiedene Pflegekassen behaupten allerdings gegenüber Versicherten, die Corona-Sonderregelungen für die Pflege seien ausgelaufen. Der Verbund Pflegehilfe weist ausdrücklich darauf hin, dass dies nicht korrekt ist. Es liegt eine offizielle Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verlängerung der Maßnahmen vor.
Der Verbund Pflegehilfe hat eine Übersicht der verlängerten Sonderregelungen erstellt. So sehen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen auf einen Blick, welche Unterstützungen ihnen weiter zustehen.
Mehr zur aktuellen Lage in der häuslichen Pflege lesen Sie in der Pressemitteilung. [PM Verbund Pflegehilfe]
Am 2. Dezember um 19 Uhr laden wir alle Frauen herzlich ein zur Adventseinstimmung „Weihnachtliche Meditation“ mit Silke Krüssel!
Wir freuen uns auf einen schönen Abend mit Glühwein, Tee und Plätzchen. Die Veranstaltung findet unter der 2G Regel (Geimpfte oder Genesene) in der Mehrzweckhalle statt.
Bitte bringt eine Decke, ein kleines Kissen und eventuell warme Socken mit!
Anmeldung bis zum 28. November bei Monika Wesseln Tel. 299. Euer KFD Team. [Monika Wester]
In dem Sondierungspapier der SPD/Grüne/FDP wird schon erkennbar, dass der Weg zum Abbau von Arbeitnehmerrechten weiter gegangen werden soll. „Um auf die Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren und die Wünsche von Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmern und Unternehmen nach einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung aufzugreifen, wollen wir Gewerkschaften und Arbeitgeber dabei unterstützen, flexible Arbeitszeitmodelle zu ermöglichen.“ Was so harmlos daher kommt, ist die Abschaffung des 8-Stunden-Tages, einem der wichtigsten Schutzrechte der Arbeiter.
Beflügelt von der Aufweichung der möglichen Kontrolle der Arbeitswelt durch die Pandemie mit ihren Regelungen für verstärktes Home-Office, soll jetzt von der zukünftigen Koalition die Schleifung eines zentralen Teils des Arbeitsschutzes erneut angegangen werden. Andrea Nahles und die letzte Koalitionsvereinbarung sahen dies Vorhaben schon vor. Jetzt mit den zwei neoliberalen Parteien FDP und den Grünen und einer Opposition aus CDU und AFD, die den Forderungen der Industrieverbände sowieso immer zustimmen, besteht die reale Gefahr, dass dies auch passiert.
Der Mindestlohn soll auf 12 € angehoben werden, was nicht nur Auswirkungen auf die Mindestlöhner selbst, sondern auf alle Gering-Verdienenden hätte, weil diese eine Erhöhung ihrer Löhne wegen des Lohnabstandes erwarten würden. Die Unternehmerverbände argumentieren, die untersten Lohngruppen bekämen jetzt schon mindestens 12 € und man bräuchte deshalb keine Mindestlohnanhebung. Aber genau deswegen wettern sie dagegen, weil sie die Löhne dann über die Grenze von 12 € hinaus anheben müssten.
Die geplante Erhöhung der Minijobgrenze von bisher 450 € auf dann 520 €-Jobs sorgt wiederum für das Gegenteil. Der Anteil der voll versicherungspflichtigen Jobs wird damit niedrig gehalten und die prognostizierte Altersarmut der Minijobber wird damit verfestigt.
Bei der Rente heißt es: „… werden wir zur langfristigen Stabilisierung von Rentenniveau und Rentenbeitragssatz in eine teilweise Kapitaldeckung der Gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen. Dazu werden wir in einem ersten Schritt der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2022 aus Haushaltsmitteln einen Kapitalstock von 10 Milliarden Euro zuführen. Wir werden der Deutschen Rentenversicherung auch ermöglichen, ihre Reserven am Kapitalmarkt reguliert anzulegen.“
Nach der gescheiterten Riesterrente, bei der Versicherungskonzerne mit dem Geld der Arbeiter an der Börse zocken durften, soll jetzt die Gesetzliche Rentenversicherung das Gleiche machen. Die Renten werden dann nicht mehr durch den Generationenvertrag garantiert, sondern sollen zum Teil aus den Renditen, die die neuen Börsenzocker bei der Rentenversicherung erzielen sollen, bezahlt werden. Die Rente wird damit zu einem Spekulationsobjekt.
In der Außen- und Militärpolitik will sich die neue Koalition von jeder Friedenspolitik verabschieden. „Deutschland stellt sich seiner globalen Verantwortung. … Wir werden die Europäische Union (EU) stärken, um unserer Verantwortung zu entsprechen. Unsere Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik werden wir wertebasiert und europäischer aufstellen. Die strategische Souveränität Europas wollen wir erhöhen. … Wir wollen die Europäische Union stärken, um Deutschland zu stärken. Wir werden deshalb deutsche Interessen im Lichte der europäischen Interessen definieren. … Wir sind entschlossen, die EU handlungsfähiger und demokratischer zu machen und setzen uns ein für eine EU, die ihre Werte und ihre Rechtsstaatlichkeit nach innen wie außen schützt und ihre Handlungsfähigkeit stärkt. Wir treten für eine verstärkte Zusammenarbeit der nationalen europäischen Armeen ein.“
Das Sondierungspapier definiert die EU- und Außenpolitik vornehmlich als „Wertepolitik“, die es militärisch in der Welt durchsetzen will. Alle Kriege, die Deutschland und die Nato in den letzten 30 Jahren führte, wurden angeblich für die „westlichen Werte“ geführt. In Afghanistan wurden die Frauen verteidigt und Krieg gegen den Terror geführt, im Irak wurde mit den Lügen von den angeblichen Massenvernichtungswaffen angeblich nur ein Bösewicht (Hussein) gestürzt, aber ein Land zerstört. In Syrien wurde angeblich die Demokratiebewegung unterstützt und in Wirklichkeit die Lebensgrundlage der Menschen zerstört und dem Islamischen Staat, der Al Kaida und den türkischen Invasoren ausgeliefert. In Jugoslawien wurde mit Hilfe eines erfundenen Angriffsplanes der serbischen Regierung unterstellt, mit Hilfe eine Soldateska die Kroaten auszurotten (Hufeisenplan), in der Ukraine wurde eine prowestliche Clique unterstützt und so eine rechtmäßige Regierung gestürzt und das Land gespalten.
Statt aus Afghanistan zu lernen, dass die Welt abrüsten muss, soll die EU zu einem Militärbündnis ausgebaut werden, das die neoliberale Ausbeutung der Welt durch Militär und Gewalt absichert.
„Wir befähigen die liberalen Demokratien Europas dazu, Desinformation, Fake-News-Kampagnen, Propaganda sowie Manipulationen aus dem In- und Ausland besser abwehren zu können.“ Hier wird die Erzählung befeuert, dass jeder, der sich gegen die Regierungspolitik auflehnt, wahlweise nur ein Büttel ausländischer Mächte – und hier sind China und Russland gemeint – ist, oder aber ein Verschwörungstheoretiker, denn dass die Bundesregierung und die Rüstungskonzerne eventuell nicht am Frieden und Wohlergehen der Arbeiter in der Welt interessiert sein könnten, kann ja nicht sein. Orwells "Neusprech" im dystopischen Roman "1984" lässt grüßen.
Viele der Absichtserklärungen sind vielleicht nicht neu und standen in den letzten Jahren schon in den Papieren der bisherigen Regierung. Aber da die Opposition jetzt aus rechten Parteien besteht, ist sehr viel außerparlamentarische Opposition erforderlich, wenn diese Verschlechterungen noch verhindert werden sollen. Wir erinnern uns an die letzte SPD-Grünen-Regierung: Sie setzte mit den Hartz IV-Gesetzen einen Sozialabbau in Gang, den die CDU/FDP-Regierung nicht hätte durchsetzen können.
Die lahmen Reaktionen der Gewerkschaften zu den bisherigen Sondierungsergebnissen lassen ahnen, dass es der SPD immer noch gelingt, die Gewerkschaften über ihre Parteibindungen zu zahnlosen Bettvorlegern zu machen. Der Mindestlohn von 12 € als Mittel, um die Arbeitervertretungen einzulullen, wird sich für die Unternehmerverbände mehr als bezahlt machen.
Am 31. Oktober findet das Schlagerfrühschoppen in Lorup statt. Vom Wippinger Dorfladen aus wird ein Bustransfer (hin und zurück) stattfinden. Es gibt noch ca. 10 freie Plätze im Bus.
Es wird nur die Fahrt angeboten, keine Eintrittskarten. Bei Interesse bitte kurze Anmeldung bei Matthias Sievers, 015152315880. [Matthias Sievers]
In der Zeit von Montag, den 24.01.2022 bis Freitag, den 28.01.2022 jeweils von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr finden in der Katholische St. Bartholomäus Kindertagesstätte die Anmeldetage für das Kindergarten- und Krippenjahr ab August 2022 statt.
Um Wartezeiten zu vermeiden, bittet der Kindergarten um telefonische Terminabsprache mit der Kita-Leitung (04966/313).
Für Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren werden Anmeldungen für die Krippenbetreuung entgegen genommen, sowie für Kinder im Alter ab 3 Jahren für den Kindergarten und für die integrative Betreuung im Regelbereich. [Sylvia Wilkens]
Der Bienenführerschein kommt. Im Landtag wurde am letzten mittwoch ein entsprechender Beschluss gefasst. Die Regierung und viele Imkervereine gehen davon aus, dadurch zu einer verbesserten Information der Imker zu kommen und somit eine Verbreitung typischer Bienenkrankheiten verhindern zu können. Die Gegner, wozu auch die Grünen-Landtagsfraktion gehörte, sprechen dagegen von einer Überregulierung, die nur Aktivismus vortäusche, statt sich um die wahren Gefahren für die Bienen, wie z. B. die Zulassung von bienengefährlichen Pflanzenschutzmitteln, wie den Narcoticoiden, zu kümmern. [jdm]
Fast 60 Wippinger machten sich gestern mit dem Fahrrad auf den Weg nach Renkenberge. Am Samstagnachmittag fanden sich dort auf dem Schützenplatz ca. 300 Menschen ein, um an der Informationsveranstaltung der "Interessengemeinschaft Kein Atommüll-Endlager im Emsland" teilzunehmen.
Corona geschuldet hatte man sich für eine Open-Air-Veranstaltung entschieden. Alle Vereine Renkenberges hatten den Rahmen für den Vortrag von Jochen Stay geschaffen. Jochen Stay ist Vorsitzender der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ und referierte zum Thema „Wie lässt sich ein schlechtes Lager verhindern?“ Mit dem schlechten Lager ist das Atommüllendlager gemeint, das derzeit in ganz Deutschland gesucht wird. Im nördlichen Emsland gibt es drei Salzstöcke bei Börger, Lathen und Wahn/Renkenberge/Wippingen, die als mögliche Standorte im Gespräch sind. Die Veranstaltung wurde von Daniela Wecke, Renkenberge, und Norbert Holtermann, Lathen, moderiert.
Im ersten Teil seiner Rede stellte Stay das Standortsuchgesetz und seine Durchführung vor. In den 1970er Jahren war der Standort Wahn schon einmal unter den letzten drei Kandidaten, bevor dann ein vierter Standort in Gorleben bestimmt wurde. Nach dem Scheitern von Gorleben 2011 wurde die Suche nach einem Endlagerstandort ganz neu aufgesetzt und 2017 unter Einbeziehung der Ergebnisse von mehreren vorbereitenden Kommissionen das Standortauswahlgesetz beschlossen. Erklärtes Ziel war, den besten Standort für die endgültige Lagerung des Atommülls zu finden, die Sicherheit über 1 Mio. Jahre zu garantieren und dabei einen gesellschaftlichen Konsens über den Lagerstandort zu finden.
Das Gesetz sieht ein Drei-Phasen-Verfahren vor. In der ersten Phase sollen unter Auswertung aller bereits bekannten und in Akten oder digitalen Datenbänken gespeicherten geologischen Daten alle geologisch nicht geeigneten Standorte ausgeschlossen werden. Ein Bericht sollte dann die übrig gebliebenen Standorte, Teilgebiete genannt, benennen. Dieser Bericht sollte dann in Teilgebietskonferenzen mit allen Beteiligten, also auch der betroffenen Bevölkerung, diskutiert werden. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erklärte dann aber überraschend 54% der Fläche der BRD für potentiell geeignet. Derzeit wird weiter am Ausschluss weiterer Gebiete gearbeitet.
Diese erste Stufe der ersten Phase ist abgeschlossen. Das Gesetz sieht vor, dass am Ende jeder Phase der Bundestag beschließt, welche Standorte im Verfahren bleiben. In der zweiten Phase werden die benannten Standorte mit oberirdischen Messungen, also seismografischen Verfahren und durch Bohrungen, weiter untersucht. In der dritten Phase werden schließlich zwei oder mehr Standorte durch untertägige Erkundungen, als durch Bau von Bergwerken, weiter untersucht werden. Am Ende der dritten Phase 2031 steht ein Bundestagsbeschluss über den endgültigen Standort, 2050 soll dann die Einlagerung beginnen, die 2090 abgeschlossen sein soll.
Im zweiten Teil der Rede äußerte Stay seine Kritik am Verfahren. Dabei nahm er nacheinander die erklärten Ziele des Gesetzes auseinander. Die Suche solle laut Gesetz transparent, partizipativ, wissenschaftsbasiert, selbsthinterfragend und lernend sein.
Transparenz könne nicht hergestellt werden, wenn man – wie es auf der Homepage des BGE geschehe – eine Unmenge an Informationen veröffentliche, ohne dass diese tatsächlich eingeordnet werden könnten. Transparent sei die Suche allein deshalb aber auch nicht, weil nicht alle entscheidungserheblichen Daten veröffentlicht würden. Nach wie vor befänden sich viele der Daten in der Hand von Privatfirmen. Diese Daten würden zwar genutzt, aber das sei für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar, weil diese als Privatbesitz nichtöffentlich blieben.
Selbsthinterfragend und lernend sei das Verfahren auch nicht, weil das Ganze unter einem enormen Zeitdruck geschehe. Wer unter Zeitdruck stehe, mache Fehler. Für Fehlerkorrekturen bleibe schlicht keine Zeit. Er könne sich vorstellen, dass jede GeologIn, die der Chefetage eine Ungereimtheit melde und vielleicht ein zusätzliches Gutachten anfordere, die Antwort erhalte, dafür sei keine Zeit.
Auch mit der Partizipation, also der Teilhabe der Betroffenen am Entscheidungsprozess, sei es nicht weit her. Es gebe eine Unmenge an Gremien und an Foren, wie den gerade abgeschlossenen Teilgebietskonferenzen. An diesen Veranstaltungen hätten nur wenige Bürger teilgenommen, weil sich viele einfach nicht betroffen fühlten. Wegen der Pandemie fanden diese Konferenzen auch noch online statt und ließen wegen der mangelnden Technik keine echte Diskussionen zu. Vor allem aber könne man viel reden, habe aber nichts zu sagen. Die Beschlüsse sollen laut Gesetz berücksichtigt werden, müssen aber nicht. Auch die Vorschläge des Nationalen Begleitgremiums, das mit prominenten Politikern, Wissenschaftlern und mit Zufallsbürgern besetzt sei, seien allesamt versandet. Das kurze Zeitfenster von sechs Monaten, in der die Standortaussagen diskutiert werden können, sei viel zu kurz. Wie sollten Bürger sich in sechs Monaten zu Vorschlägen äußern können, die von Fachleuten in mehrjähriger Arbeit erstellt wurden?
Wissenschaftsbasiert sei die Suche auch nicht. Es gebe geologische Daten vornehmlich in den ostdeutschen und den norddeutschen Gebieten, weil hier viel nach Bodenschätzen gesucht wurde. Die Kriterien zum Ausschluss von Gebieten wurden in politischen Gremien erstellt und hier sei häufig nach Formulierungen gesucht worden, die das von den Politikern repräsentierte Gebiet ausschließen würden. Oft wurden die Kriterien als politische Kompromisse betont vage gehalten, so dass Vieles Auslegungssache bleibe. Stay verglich die Bedeutung dieser Kriterien mit denen von Familien bei der Planung einer Urlaubsreise. Eine ärmere Familie werde das Kriterium Preis favorisieren und das preisgünstigste Angebot nehmen, die gut situierte Öko-Familie werde eher eine Flugreise ausschließen und sich nicht um den Preis scheren.
Auf den Standort eines Atommülllagers komme nicht nur das Bergwerk zu, sondern es werde auch ein Standort für ein oberirdisches Lager mit 1900 Castorbehältern (jeweils 6 Meter hoch, zwei Meter Durchmesser). Derzeit wird der Atommüll in 12 Zwischenlagern meist an Standorten von Atomkraftwerken, so auch in Lingen, gelagert. Diese Behälter werden zum Standort transportiert werden und dort in einer atomchemischen Fabrik ausgepackt. Dieses hochradioaktive Material wird in eine neue Art von Behältern umgepackt, deren Beschaffenheit heute noch nicht festliegt. Sowohl beim Transport, als auch beim Umverpacken gibt es große Risikopotentiale. Diese neuen Behälter werden dann ins Bergwerk abgesenkt. Das Gesetz sieht vor, dass bis zum Ende dieses Prozesses 2090 die Behälter auch wieder zurückgeholt werden können, aber danach soll es noch 500 Jahre möglich sein, sie wieder zu bergen. Das bedeute konkret, dass ein zweiter Schacht gebaut würde, um den gelagerten Atommüll zu bergen. Wie dies möglich sein soll, sei vollkommen schleierhaft, weil kein Material für die Behälter so lange halte. Neben dem hochradioaktiven Material werde aller Wahrscheinlichkeit nach unweit der Anlage ein weiterer Schacht für schwach-. und mittelaktiven Abfall gebaut werden. Denn der eigentlich dafür vorgesehene Schacht Konrad besitze nur eine theoretische Aufnahmekapazität für die Hälfte des Mülls. Das Gesetz sehe diesen zweiten Schacht als Möglichkeit vor.
Das nördliche Emsland besitze drei Salzstöcke, die als geeignet betrachtet würden. Es gebe in Deutschland etwa 400 Salzstöcke, von denen 60 im Rennen geblieben seien. Das gesamte Emsland sei auch noch im Rennen, weil es über grundsätzlich geeignetes Tongestein und über Salzgestein in flacher Lagerung verfüge. Die Salzstöcke seien aber besser als andere Gebiete erforscht und so sei die Gefahr groß, dass andere Gebiete als ungeeignet herausfielen, weil schlicht keine Daten herangezogen werden können. Und diese Gebiete seien im Bericht nicht besonders gekennzeichnet worden. Es werde einfach mit Referenzdaten gearbeitet, also schlichten Annahmen, wie die Geologie dort beschaffen sein könnte. Viele Daten würden auch einfach nicht genutzt.
Stays Fazit lautete: Wir brauchen ein Endlager, und es sollte in unser aller Interesse ein gutes werden. Deshalb brauche man ein Suchverfahren, das fair und gerecht einen Konsens herstellen könne. Dazu müsse man die Leute vorort mitnehmen. Ansonsten werde es erneut an dem Widerstand der betroffenen Bevölkerung scheitern. Die betroffenen Regionen sollten sich dabei nicht gegeneinander ausspielen lassen, sondern gemeinsam für ein besseres Verfahren vorgehen. Allein befinde sich jeder Standort in einer Frontstellung gegen die gesamte übrige Republik, die froh sei, davon gekommen zu sein. Gemeinsam könne man bewirken, dass das Verfahren wirklich der Suche nach einer guten Lösung diene. [jdm]
Herbstzeit ist üblicherweise Pilzzeit, und auch jetzt sieht man im Emsland Pilzsammler durch die Wälder streifen. Ihre Körbe bleiben aber oftmals leer oder nur gering gefüllt, denn die Fruchtkörperbildung hält sich in diesem Jahr sehr in Grenzen. Dabei hatten wir hier im Nordwesten in den vergangenen Wochen reichlich Niederschläge, was eine gute Pilzsaison erwarten ließ. Zieht man jedoch die warm-trockenen Vorjahre mit in Betracht, so kann das geringe Pilzwachstum durchaus auch auf Trockenheit zurückzuführen sein.
Aus der Sicht von Dr. René Jarling vom Thünen-Institut für Forstgenetik in Waldsieversdorf (Brandenburg) standen Mykorrhiza-Pilze zusammen mit ihren Symbiosepartnern in den vergangenen Dürrejahren sehr unter Stress. Dort, wo die Kooperation gescheitert sei, seien die Forste abgestorben. Als Folge sterben auch die beteiligten Mykorrhiza-Pilze ab. Allerdings trifft dies laut Jarling größtenteils auf Forsttypen zu, die in ihrer Artenzusammensetzung in den entsprechenden Gebieten so nicht natürlicherweise vorkommen, z. B. Fichten in Brandenburg.
Wo die Bäume überleben, überleben auch die Mykorrhiza-Pilze und können in der nächsten Wachstumsperiode wieder neuen Kontakt zu den Wurzelspitzen der Bäume aufnehmen. Wenn das Wetter stimme, würden dann auch viele Fruchtkörper ausgebildet werden, macht Jarling Hoffnung. Auf die Dauer werde sich jedoch das Artenspektrum dem Klimawandel anpassen.
Wer sich zukünftig als Pilzsammler auf den Weg machen will, findet reichlich Informationen im Internet oder in Fachbücher zur Pilzbestimmung. Giftig oder genießbar, bleibt aber zumindest für Anfänger die wichtigste Frage. Und genau auf diese Frage ist ein Buch vom Kosmos-Verlag ausgerichtet. „Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger" lautet der Titel des Bestimmungsbuches, in dem die Speisepilze ihren ungenießbaren oder giftigen Doppelgängern direkt gegenübergestellt werden.
Anfängern darf empfohlen werden, sich zunächst auf wenige Pilzarten zu beschränken. Gut zu bestimmen sind beispielsweise die oftmals im Gras zu findenden Riesenschirmpilze (Parasolpilz) oder Schopftintlinge. In Kiefernforsten findet man dagegen häufig Butterpilze, die ebenfalls kaum zu verwechseln sind. Laut Wikipedia stuft die Deutsche Gesellschaft für Mykologie den Butterpilz (auch Butterröhrling genannt) mittlerweile jedoch als eine Art mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert ein. Der Pilz galt von jeher als guter Speisepilz. In neuerer Zeit wurde bekannt, dass einige Personen nach mehrmaligem und reichlichem Genuss über allergieähnliche Symptome klagten.laux
Vielleicht ist es also besser, statt der Butterpilze die relativ häufig bei uns in den Wäldern anzutreffende Marone (Maronenröhrling) zu suchen. Ebenso kann der Birkenpilz (Birkenröhrling) gefunden werden. Er wächst häufig, wie der Name schon sagt, gern in der Nähe oder unter Birken. Die beiden Pilzarten haben eine braune Kappe, wobei die Farbe variieren kann; häufig sind Maronen eher schokoladen- bis dunkelbraun, Birkenpilz dagegen hellgrau bis dunkelbraun. Allerdings können diese Pilzarten mit dem seltenen vorkommenden Gallenröhrling verwechselt werden. Er ist zwar nicht giftig, aber so gallenbitter, dass er nicht zum Verzehr geeignet ist und ein ganzes Pilzgericht ungenießbar macht.
Die Beispiele zeigen, dass unerfahrene Pilzsammler wenn möglich einen erfahrenen Pilzkenner an ihrer Seite haben sollten. Ansonsten bleiben geführte Pilzexkursionen oder die Beratung durch einen Pilzsachverständigen, und alternativ das Selbststudium, indem ein oder zwei Exemplare der gefunden Pilzarten zur genauen Bestimmung mit einem Buch oder der Hilfe aus dem Internet mit nach Hause genommen werden. [HM/ Pers. Mitt. v. René Jarling, Thünen-Institut für Forstgenetik, Waldsieversdorf, 08.10.2021]
Am Samstag, den 16.10.2021, treffen sich die Wippinger um 14 Uhr auf dem Schützenplatz, um gemeinsam per Fahrrad nach Renkenberge zu fahren, wo die "Interessengemeinschaft Kein Atommüll-Endlager im Emsland" auf dem Schützenplatz eine öffentliche Veranstaltung mit dem Sprecher von "ausgestrahlt" Jochen Stay durchführt.
Einlass ist in Renkenberge ab 14.30 Uhr. Die Besucher werden bis zum Beginn der Rede mit Musik von "Querbeet" unterhalten. Die KLJB grillt Würstchen und niemand muss dursten. [jdm]
Noch-Gesundheitsminister Spahn lässt sich vor laufenden Kameras gegen Grippe impfen und warnt dabei erneut vor einer Überfüllung der Kliniken im Herbst. Währenddessen gehen die Signale an vielen von Schließung bedrohten Standorten in den roten Bereich über, dort droht das endgültige Aus zum Jahresende – abseits der Aufmerksamkeit des Ministers. Und bei Vivantes in Berlin, dem größten öffentlichen Krankenhausbetreiber Deutschlands, befinden sich die organisierten Beschäftigten seit einem Monat im unbefristeten Streik – eigentlich ein Top-Thema für die Regierende Bürgermeisterin in spe, Franziska Giffey. Eigentlich.
Die Streikenden fordern verbindliche Vorgaben zur Personalbesetzung sowie einen Belastungsausgleich bei Unterbesetzung – Selbstverständlichkeiten, für die jetzt in einem 100 Prozent öffentlichen Unternehmen gestreikt werden muss. Aber Vivantes ist eben formell privat, der Einfluss der Ex-Helios-Manager im Vivantes-Konzern ist anscheinend größer als der der Senatoren im Aufsichtsrat. Und so müssen die Beschäftigten nicht nur für mehr Personal kämpfen, sondern auch gegen die geringeren Löhne und schlechteren Arbeitsbedingungen in den nur für Lohn-Dumping ausgegründeten Vivantes-Tochterunternehmen. Der Protest gegen die Schließung des Vivantes-Klinikums Wenckebach mit 440 Betten ist nicht Teil des Streiks, steht aber weiter auf der Agenda. Es gibt auch einen direkten Zusammenhang: das Geld. Während beim Personal unerträglich gespart wird, soll ein Neubau andernorts 86 Millionen Euro mehr kosten als der Erhalt des Wenckebach-Krankenhauses – bei weniger Betten im Neubau.
Die Begründung für weitere Klinikschließungen ist nicht logisch. Wohnortnahe Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung sind für die übergroße Mehrheit der Teilnehmer einer Online-Diskussion von "Gemeingut in BürgerInnenhand" ein sehr wichtiges Element einer guten Krankenhausversorgung und müssen erhalten bleiben. Eine Zentralisierung von Kliniken hielten nur sieben Prozent für förderlich.
Klinikschließungen werden allerdings auch ohne Argumente vollstreckt, einfach durch die Kraft des Faktischen. Danach sieht es derzeit in Geislingen aus. Obwohl sich die Stadt nach dem Schließungsbeschluss seines Landkreises sogar per Bürgerentscheid für einen Austritt aus dem Landkreis ausgesprochen hat, lässt man das Klinikum weiter gegen die Wand fahren, mit folgendem Trick: Die Chirurgie wird zum Jahresende geschlossen, ohne konkrete Nachnutzung. Versprechungen gibt es viele, was aber wenige wissen: Verhandlungen für Versorgungsverträge mit den Kostenträgern benötigen in der Regel ein halbes Jahr oder länger. Es droht eine fatale Finanzlücke, die für das Krankenhaus den Ruin bedeuten könnte.
Im Juli 2021 beklagte sich laut Ems-Zeitung auch der stellvertretende Geschäftsführer des Hümmling-Hospitals Thomas Kock über eine unzureichende Finanzierung. Aufgrund der Größe des Hauses und der voranschreitenden Spezialisierung in der Ausbildung der Fachkräfte sowie ständig steigender gesetzgeberischer Vorgaben habe das Krankenhaus enorme Vorhaltekosten, die laut Kock nicht über das derzeitige Fallpauschalensystem abgedeckt seien. Er forderte eine grundlegende Reform der gesetzlichen Rahmenbedingungen der medizinischen Versorgung in Deutschland. Das Hümmling-Hospital werde im Vergütungssystem nicht adäquat abgebildet. "Mit unseren 140 Betten sind wir für die Sicherstellung der Krankenhausversorgung in unserer Region unerlässlich", machte Kock laut EZ deutlich.
Wie man die künftige Koalition dazu bekommt, die Mehrheitsmeinung in konkrete Schritte zu übertragen, soll auf einem Präsenztreffen vom Bündnis Klinikrettung am 12./13. November in Göttingen besprochen werden. [jdm/Newsletter GIB]
Bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll ist nach der Fachkonferenz Teilgebiete die Öffentlichkeitsbeteiligung bis zu den Regionalkonferenzen im Standortauswahlgesetz nicht vorgesehen, d. h. die Öffentlichkeit hat nach dem Gesetz biszur ersten Festlegung von Standorten durch den Bundestag keine Beteiligungsmöglichkeiten. Im Standortauswahlgesetz (StandAG) sind die Regionalkonferenzen das Instrument für die umfassende und kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit in den Standortregionen. Das ist ein bisschen spät und wurde auf den bisherigen Konferenzen immer wieder kritisiert.
Die Fachkonferenz Teilgebiete und das Atommüllbundesamt (BASE) haben den Partizipationsbeauftragten am Nationalen Begleitgremium (NBG) gebeten, die Gespräche mit der Arbeitsgruppe Vorbereitung, Vertreter:innen der jungen Generation, dem BASE und ggf. weiteren Akteuren über die Beteiligung nach dem Ende der Fachkonferenz fortzuführen.
Ausgangspunkt der Gespräche sind die von der Fachkonferenz und dem BASE entwickelten Vorschläge. Ziel ist es, gemeinsam ein Konzept zur Beteiligung bis zur Einrichtung der Regionalkonferenzen zu entwickeln.
Unter dem Titel: „Forum und Team – Erste Vorschläge zur Gestaltung des weiteren Beteiligungsprozesses“ berichten Teilnehmende in einer Videokonferenz (Zoom) am Mittwoch, 13.10.2021, 18:30 - 21:00 Uhr, vom ersten Workshop zur Entwicklung des Beteiligungskonzepts bis zu den Regionalkonferenzen und sammeln Feedback für die Weiterarbeit ein. Der Workshop fand vom 1. bis 2. Oktober mit der AG Vorbereitung und Vertreter:innen vom BASE und der jungen Generation statt, um eine gemeinsame Idee des Nachfolgeformats zu entwickeln.
Der Bau der K114 macht Fortschritte. Der Profilausgleich von 8 cm ist schon auf der gesamten Strecke aufgetragen. Es fehlt noch die Deckschicht von 4 cm. Deutlich ist zu sehen, dass die Anpassung der Seitenräume und der Zuwegungen an die neue Höhe noch viel Arbeit bedeuten wird. Am 24.10.2021 soll alles erledigt sein. [jdm]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrer/innen an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 11.10.2021: Klein Hesepe, Beesten Dienstag, 12.10.2021: Meppen, Sögel Mittwoch, 13.10.2021: Lengerich, Rütenbrock Donnerstag, 14.10.2021: Werlte, Surwold Freitag, 15.10.2021: Estringen, Twist Samstag, 16.10.2021: Salzbergen Sonntag, 17.10.2021: Heede Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Ab Mittwoch, 6. Oktober, kommt die Wertstofftonne in alle Haushalte im Emsland. Ab dem 3. Januar 2022 erfolgt die Sammlung der Wertstoffe nicht mehr über den gelben Sack, sondern ausschließlich über die neuen kostenlosen Wertstofftonnen. Das Unternehmen Remondis übernimmt im Auftrag der Dualen Systeme die Aufstellung der Tonnen, die bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein soll, und die Leerung der Wertstofftonnen ab Januar 2022.
Jeder Haushalt wird in der Größe und Anzahl vergleichbar der Papiertonne mit einer Wertstofftonne ausgestattet. Verfügbare Behältergrößen sind 240 Liter und für größere Wohnanlagen 1.100 Liter. Die Leerung erfolgt, wie bei der Papiertonne, im 4-wöchentlichen Rhythmus. Bei Fragen zur Verteilung der Tonnen steht die Firma Remondis unter der Telefonnummer 0800/1223255 sowie per E-Mail unter wertstofftonne-emsland@remondis.de zur Verfügung. [Landkreis Emsland]