E-Mail an Boris Johnson um Julian Assange zu retten

Die wollen Julian Assange nun wirklich demnächst ausliefern! JETZT sind wir alle erst recht gefragt, ihm zu helfen! Dieser Link führt zu einer E-Mail-Aktion an den britischen Premierminister Boris Johnson und die Innenministerin Priti Patel. Der englischsprachige Text der E-Mail lautet wie folgt:

"Bei einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten würde Julian Assange, der Vater seiner beiden kleinen britischen Kinder, eine Haftstrafe von 175 Jahren drohen, nur weil er wahrheitsgemäße Informationen erhalten und veröffentlicht hat, die Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt haben. Die britische Richterin Vanessa Baraitser hatte zuvor entschieden, dass es "repressiv wäre, ihn an die Vereinigten Staaten von Amerika auszuliefern".

Amnesty International stellt fest: "Sollte Julian Assange an die USA ausgeliefert oder auf andere Weise überstellt werden, würde Großbritannien gegen seine völkerrechtlichen Verpflichtungen verstoßen." Human Rights Watch veröffentlichte einen Artikel, in dem es heißt: "Das Einzige, was zwischen einer strafrechtlichen Verfolgung von Assange und einer großen Bedrohung der weltweiten Medienfreiheit steht, ist Großbritannien. Es ist dringend notwendig, dass es die gefährdeten Prinzipien verteidigt."

Die NUJ erklärte, dass die "US-Anklagen gegen Assange eine große Bedrohung darstellen, die die kritische Arbeit von investigativen Journalisten und ihre Fähigkeit, ihre Quellen zu schützen, kriminalisieren könnte".

Julian wird eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten nicht überleben. Das Vereinigte Königreich ist aufgrund seiner internationalen Verpflichtungen verpflichtet, die Auslieferung zu stoppen. Artikel 4 des Auslieferungsvertrags zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA muss durchgesetzt werden, der die Auslieferung wegen politischer Straftaten verbietet. Die Entscheidung, Assange entweder freizulassen oder in den Tod zu schicken, liegt nun allein bei Ihnen. Schicken Sie Julian nicht in das Land, das sich verschworen hat, ihn in London zu ermorden. Sie können und müssen das Leben von Julian Assange retten."

Vor dem Absenden der E-Mail muss die kleine Rechenaufgabe gelöst werden, um sicher zu stellen, dass Sie kein Automat sind. [jdm]

Auf Schatzsuche im Emsland

Am Donnerstag, 3. Mai, bietet das Emsland Archäologie Museum, An der Koppelschleuse 19 a, in Meppen ab 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema Schatzsuche an, bei der u.a. auch rechtliche Aspekte thematisiert werden. Kreisarchäologe Thomas Kassens referiert über die Rechtslage sowie Voraussetzungen zur Suche mit dem Metalldetektor. Im Anschluss an die Einführung steht Kassens dem Publikum für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Eine Anmeldung ist unter der Rufnummer 05931/6605 oder per E-Mail unter archaeologie.emsland@ewetel.net erforderlich. [Landkreis Emsland]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 25.04.2022: Sustrum, Esterwegen
Dienstag, 26.04.2022: Spelle, Ahmsen
Mittwoch, 27.04.2022: Neuringe, Rhede
Donnerstag, 28.04.2022: Emsbüren, Lengerich
Freitag, 29.04.2022: Lindloh, Klein Stavern
Samstag, 30.04.2022: Nenndorf
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

In der Zeit vom 25.04. bis 29.04.2022 von jeweils 08:00 – 16:30 Uhr wird nur der Schlagbrückener Weg (Panzerstraße) gesperrt. [jdm]

Gedenkstätte Esterwegen: #StolenMemory zeigt letzten Besitz von KZ-Häftlingen

Die Arolsen Archives und die Gedenkstätte Esterwegen eröffnen am Donnerstag, 28. April, um 16 Uhr in Esterwegen die Open-Air Wanderausstellung #StolenMemory, die in einem aufklappbaren Übersee-Container letzte Besitztümer von Inhaftierten der Konzentrationslager in den Mittelpunkt rückt. „Die Gedenkstätte Esterwegen ist ein europäischer Gedenkort, der an diese 15 nationalsozialistischen Emslandlager und ihre Opfer erinnert.

Vor diesem historischen Hintergrund war es uns besonders wichtig, die #StolenMemory-Ausstellung nun auch hier in Esterwegen zeigen zu können“, betont Landrat Marc-André Burgdorf, zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen. Die Ausstellung wird bis zum 17. Mai während der Öffnungszeiten (dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr) zu sehen sein. Weitere Informationen sind im Internet unter #StolenMemory: https://stolenmemory.org zu finden. [Landkreis Emsland]

Rotkehlchen

Dieses Rotkehlchen hat sich zum Brüten einen eher ungewöhnlichen Nistplatz ausgesucht. [Klaus Lübken]

Staudenbörse

Am 26. April von 15 bis 17 Uhr gibt es gegenüber von der Volksbank die Möglichkeit, Stauden zu verschenken und zu tauschen. Mehr im Sticker. [Dorothea Grote]

Heute Abend Gelbe Tonnen an die Straße stellen!

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Emsland veröffentlichte eine Mitteilung von Remondis, dass die in der letzten Woche nicht geleerten Wertstofftonnen morgen, am kommenden Samstag, den 23.04.2022, in Wippingen, Renkenberge, Neubörger und Börger geleert werden.

Für die nächste reguläre Abfuhr in drei Wochen können die Bürgerinnen und Bürger bei Bedarf zusätzlich Säcke zur Entsorgung bereitstellen. [Abfallwirtschaftsbetrieb EL/jdm]

Studie von Greenpeace zur Aufrüstung der Bundeswehr

Greenpeace hat eine Kurzstudie zur geplanten Aufrüstung der Bundeswehr herausgegeben. Die Studie vergleicht die weltweiten Rüstungsausgaben. Die Studie bezweifelt, dass so viel Geld nötig ist. Die Kritik in der Studie fokussiert sich auf drei Punkte:

  • Erstens bestehe die Gefahr, dass eine massive Erhöhung der Militärausgaben (von Deutschland und weiteren NATO Staaten) das globale Aufrüsten, das wir schon seit Jahren beobachten, weiter vorantreibe. Auch wenn es mit der gegenwärtigen russischen Führung keine gemeinsame Vertrauensbasis für Abrüstung gebe, müssten jetzt die rüstungskontrollpolitischen Konzepte entwickelt werden, um diese Rüstungsdynamik wieder einzufangen.
  • Zweitens sei dafür Sorge zu tragen, dass die zusätzlichen Rüstungsinvestitionen möglichst in gemeinsame Projekte mit den EU-Partnern investiert würden, um die im Aufbau befindlichen Strukturen der europäischen Rüstungskooperation zu stärken und nicht zu unterminieren.
  • Drittens bestehe die Gefahr, dass wir mit dem Fokus auf die Militärausgaben einem zu engen Sicherheitsverständnis folgten und damit Ressourcen binden, die wir dringend für andere Bereiche brauchen.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden. [jdm/Newsletter Greenpeace]

Strootburger Osterfeuer

Bei sonnigem windlosen Wetter fand am Ostermontag das Strootburger Osterfeuer endlich wieder statt. Das Holz war so trocken, dass es in 35 Minuten fast ganz abgebrannt war. [Klaus Lübken]

Osterfeuer und Hasenparadies

Schon vor Sonnenuntergang wurde das diesjährige Osterfeuer der KLJB auf Nehes Esch beim Pfarrgarten enztündet. Es brannte dann lichterloh bis tief in die Nacht. Das alles bei hellem Mondenschein und bestem Wetter. Die Stimmung war entsprechend gut und die Besucherzahl ließ darauf schließen, dass wohl auch der Veranstaltungsort gut gewählt war. Auch die Kinder hatten offensichtlich ihren Spaß und durften hier an einem eigenen kleinen Feuer herumzündeln.

Für die etwas kleineren Kinder gab es aber noch ein Ostererlebnis der anderen Art. Wer seinen Osterspaziergang in Richtung Strootburg unternahm, konnte beim Hof Tangen das "Hasenparadies" besuchen. Viele lustige Hasenfiguren inmitten Hunderten von gelbblühenden Narzissen luden freundlich zu einem Rundgang ein. [alf]

Ziege gerissen

Bei Heiner Voskuhl wurde in der Nacht eine Ziege gerissen. Die Spuren deuten möglicherweise auf einen Wolf hin. [Anneliese Riedel

Ostereiersuche 2022 im Pfarrpark

Endlich konnte nach der Coronapause die Ostereiersuche im Pfarrpark für Kinder wieder stattfinden. Zahlreiche Kinder freuten sich bei strahlendem Sonnenschein riesig über die vielen vom Osterhasen versteckten Eier.

Eifrig wurde nach dem goldenen Ei gesucht, welches schließlich von Tamara Brinkmann entdeckt wurde. Ob wirklich alle Eier gefunden wurden, kann an den Ostertagen gerne überprüft werden...
Das Ostereierteam [Kathrin Richert]

Krieg, Spekulation und eine gerupfte Friedenstaube

Noch ist kein Liter Öl, kein Kubikmeter Gas weniger nach Europa geflossen. Trotzdem werden Preisanstiege mit einer Verknappung auf dem Markt in Folge des Ukraine-Kriegs begründet. Auch das dreckige teure Frackinggas aus den USA wird nur in geringen Mengen mehr als vorher bezogen.

Die Preise haben sich an den Tankstellen trotzdem entwickelt, als ob die Energie nicht mehr verfügbar wäre. Tatsächlich wird mit diesen Rohstoffen nur spekuliert und die Energiekonzerne verdienen sich zur Zeit dumm und dusselig.

Mehl, Getreide und Speiseöl fehlen in den Geschäften. Auch hier soll der Ukrainekrieg als Ursache herhalten. Tatsächlich ist durch den Krieg noch kein Korn weniger geerntet worden. Preisanstieg und fehlendes Angebot sind auch hier nur auf die Spekulation zurück zu führen, an der sich in diesem Fall auch die Verbraucher in bescheidenem Umfang mit den Hamsterkäufen zu beteiligen versuchen.

Wer sich von den offiziellen Verlautbarungen sein Gehirn nicht verkleistern lässt, sondern sein eigenes Gedächtnis bemüht, wird sich erinnern, dass der Preisanstieg schon vor dem Ukrainekrieg ein Thema war. Bei Häuslebauern, Autokäufern und Mietern dürfte das diesbezügliche Gedächtnis besonders gut funktionieren. Seit der Bankenkrise vor 15 Jahren haben die Notenbanken Geld ohne Ende in den Markt gepumpt, um die Banken als Motoren jeder Spekulation zu retten und den Markt vor dem Zusammenbruch zu retten. Geld ist so billig, wie noch nie, aber die Rohstoffe und Produkte lassen sich nicht so, wie das Geld, einfach vermehren. Es besteht also ein Missverhältnis.

Allerdings liegt das Geld nicht bei den Verbrauchern, sondern bei den Oligopolen, wie den Finanzkonzernen und Schattenbanken, wie BlackRock, Vanguard, State Street & Co., Dimensional Fund, T. Rowe Price, Perkins usw.. Und diese kaufen kein Öl, um mit dem Auto von A nach B zu fahren, sondern sie spekulieren mit den Rohstoffen.
Und mit jedem Kauf und Verkauf wird es für den Verbraucher teurer. Und das war schon vor dem Ukrainekrieg so.

Der Ukrainekrieg ist ein exzellenter Vorwand, um diese Mechanismen zu verstecken. Aber im nächsten Jahr wird sich auch die Minderproduktion auswirken. Und es wird sich auswirken, dass die Führung unseres Staates, also die Bundesregierung - gestützt von den Kopfnickern der Übergroßen Koalition im Bundestag aus CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen im Bundestag - beschlossen hat, dass  jeder Haushalt in Deutschland durchschnittlich mehr als 4.000 Euro pro Jahr für Panzer, Kriegsschiffe und Haubitzen bezahlen soll. Da verpufft die Energiepauschale in Höhe von 300 € sehr schnell.

Der Grüne Hirtreiter hat sich ja bekanntermaßen zum Waffenexperten entwickelt, der grüne Wirtschaftsminister Habeck glaubt, wir müssten nur die Heizung um ein Grad herunter drehen und die grüne reisende Kriegstreiberin Baerbock weiß, dass wir alle verzichten wollen. Dabei verzichten wir alle erstens für die Superprofite der Finanzoligopole und zweitens für das Anheizen eines Krieges, der nicht nur die Ukraine zerstört, sondern auch unsere Sicherheit zerstört. Dieses Jahr werden der Friedenstaube zu Ostern alle Federn gerupft.[jdm]

KFD lädt zur Generalversammlung

Endlich können wir uns wieder treffen. Wir laden Euch herzlich zu unserer Generalversammlung am 22. April um 18 Uhr in der Mehrzweckhalle ein.

Da wir in diesem Jahr Neuaufnahmen und Neuwahlen haben, würden wir uns über viele neue Mitglieder sehr freuen. Meldet Euch einfach bei Theresia Schmunkamp.

Die Veranstaltung findet unter den dann geltenden Coronavorschriften statt.

Anmeldung zur Generalversammlung Bus zum 18. April bei Theresia Schmunkamp, Tel. 1256, oder Monika Wesseln, Tel. 299.

Wir freuen uns auf einen tollen Abend mit Euch, Euer KFD-Team. [Monika Wester]

Elsebrook, eine alte Flurbezeichnung in Wippingen

Elsebrook/Ecke Zum Schoolbrink

Die schnurgerade Wippinger Straße Elsebrook wirkt heute etwas langweilig trotz des Baumbestandes. Der Name der Straße erinnert an den Flurnamen des früher wunderschönen Gebiets an der Wippinger Dever, die hier plattdeutsch als Beeke oder eigentlich als Bäke bezeichnet wird.

Else ist der plattdeutsche Name für die Schwarzerle. Ein Brook ist ein Bruch, was wiederum eine Bezeichnung für ein feuchtes Sumpf- oder Moorgebiet ist. Der Elsebrook war also ein Schwarzerlenbruchwald. Entlang des Naturbaches Dever (in Wippingen Bäke genannt) gab es ein Gebiet von sehr feuchten Wiesen und Ödland, auf dem vor allem Schwarzerlen wuchsen. Dieser Bruchwald war von den Wippinger Bauern so weit wie möglich entwässert worden, um die Flächen zumindest als Weide für die Kühe nutzen zu können.

Die Entwässerung bestand nur aus einfachen Gräben, die etwas Wasser in die Dever ableiteten. Aber bei dem hohen Grundwasserstand war dies nur mäßig erfolgreich. Im Frühjahr oder nach einer Regenperiode standen die Wiesen zum Teil knietief unter Wasser.

Erlen am Elsebrook, Blick von der Deverbrücke An der Beeke

Am Elsebrook stehen im östlichen Teil (Richtung Hähnchenstall) in den Seitengräben immer noch vor allem Erlen. Denn die Erle mag Wasser. Die heutige Straße wurde nach der Flurbereinigung am Messtisch projektiert ohne dabei alte Wegführungen zu berücksichtigen. Nur die Zuwegung zum Gehöft Freese musste berücksichtigt werden.

Vor der Flurbereinigung ging bei Frericks/Schoolbrink eine mit rotem Klinker gepflasterte Straße links an dem Altbau Deters/Raiffeisen vorbei bis Freese. Dort endete die Pflasterung und ein Sandweg führte weiter Richtung Dever/Beeke. Rechts und links des Weges gab es ausschließlich Pferde- und Rinderweiden. Entlang des Weges führten Gräben, deren Böschungen mit Erlen, Weiden und Brombeerbüschen bestanden waren.

Etwa 20 Meter vor der Beeke verzweigte der Weg. Links ging ein Sandweg an Tieben vorbei zum damaligen Schmied Klaas. Rechts verlief der Weg parallel zur Beeke. Nach 120 m führte eine Holzbrücke über die Beeke. Bei der Holzbrücke gab es eine Abzweigung nach rechts. Dieser Weg führte als Sackweg zu einigen anliegenden Weiden. Die Weiden waren mit immer wieder geflicktem Stacheldraht an einfachen Holzpfählen eingezäunt. Selbst erstellte primitive Pforten oder Balken dienten als Absperrung des Zugangs zu den Weiden. Zwischen den Weiden standen Baumreihen mit Eichen oder eben mit Erlen. Große Brombeerbüsche säumten die Wege. Manche Weidegrenzen waren kleine Wälle; an anderen tieferen Stellen gab es die oben erwähnten Gräben.

Wippinger Dever heute, Blickrichtung Süden

Die Beeke war ein Naturbach, der durch die Landschaft mäanderte und das Wasser aus den südöstlich gelegenen Moorgebieten transportierte. Der Fluß hatte eine gute Strömung; der Boden bestand aus weißem Sand, der durch das eisenhaltige Moorwasser rostbraun gefärbt war. Kurz vor der Holzbrücke, die sich in den 1960er Jahren als ortsnahe Brücke in relativ gutem Zustand befand, gab es eine Tränkestelle, die von den Kindern als „Badestrand“ wahrgenommen wurde. Wurden die Kühe am Abend von der Weide zum Melken nach Hause getrieben, machten sie einen Abstecher in die Beeke, um ihren Durst zu stillen. Danach trotteten sie dann brav weiter zu ihrem Melkstand. Ein Problem gab es im Frühjahr und im Herbst, wenn die Jungrinder zur Sommerweide ins Moor getrieben wurden. Diese Tiere waren deutlich temperamentvoller. Um sie zu lenken wurde die ganze Familie eingespannt, damit kein Tier ausbüxte. An der Tränke war es schwierig, an allen Seiten einen Treiber zu haben. Manchmal fand ein Tier es in der Beeke so schön, dass es in dem seichten Wasser einfach weiter ging, anstatt auf den Weg zurückzukehren.

Die Kinder nutzten die Tränke, um dort völlig gefahrlos baden zu können. Schwimmen lernen konnte man dort allerdings nicht; dazu war das Wasser zu seicht. Ältere Kinder und Jugendliche angelten an der Beeke erfolgreich. An schmaleren Stellen wurde immer wieder in mühevoller Arbeit der Bach aufgestaut, um aus dem trocken gelegten Schlamm die Aale herauszuziehen und die Fische im Restwasser einzusammeln.

Hinter der Brücke führte der Weg an der Beeke entlang Richtung Moor (Fleierei), wo die vielen Schlöte (Gräben), die von den Bauern instand gehalten wurden (schlöten genannt), das Moor geringfügig entwässerten.

Messtischkarte, auf der mit Hilfe von susudata.de Orientierungspunkte eingetragen sind

Es gibt die Internetseite www.susudata.de, auf der Historische Messtischkarten angezeigt werden. Für Wippingen wird eine Karte von 1939 verwendet. Das Schöne an dieser Seite ist, dass mit einem Schieberegler eine aktuelle Straßenkarte von Openstreetmap auf diese Karte gelegt werden kann. Durch Hin- und Herschieben des Schiebereglers können Sie so heutige Orientierungspunkte finden, um zu sehen, wie die Landschaft früher aussah. Wenn Sie also in Openstreetmap Ihr Haus im Wohngebiet gefunden haben, betätigen Sie den Schieberegler und Sie finden heraus, was früher an dieser Stelle los war.

Ehemaliges Bachbett der Wippinger Dever
Ehemaliges Bachbett der Wippinger Dever

Es gibt auch noch ein erhaltenes Teilstück der ursprünglichen Dever, allerdings ohne Wasser. Dieses Teilstück bildet heute einen Windschutzstreifen direkt am Gehöft von Bernhard Klaas an der Neudörpener Straße. Das ehemalige Bachbett ist kaum bewachsen; anscheinend ist der heute trockene Bachgrund kein besonders nährstoffreicher Boden. An seinen Ufern stehen die großen Bäume wie sie auch vor 50 Jahren am Bach standen. Durch die Entwässerungsmaßnahmen von 1976 bis 1993 im Rahmen der Flurbereinigung in Wippingen wurde der Grundwasserspiegel sehr stark gesenkt. Wenn Sie heute im ehemaligen Bachbett spazieren gehen, bekommen Sie eine Ahnung, wie die Landschaft vor den Entwässerungsmaßnahmen beschaffen war. Und weil sie sich nur etwa 1,5 Meter tiefer als die umliegenden Äcker bewegen, kann man fast spüren, wie stark der Wasserstand nach der Entwässerung gesunken ist. Der flüchtige Gedanke, das ehemalige Bachbett einfach wieder zu fluten, um den ehemals schönen Fluss wieder herzustellen, muss wegen des gesunkenen Grundwasserstandes unerfüllt bleiben.

Aus heutiger Sicht wäre die damalige Moorlandschaft ein touristisches Zielgebiet ersten Ranges. Und die feuchten Moorgebiete wären als CO2-Speicher ein echter Schatz. Aber vor 50 Jahren galten für die Landwirtschaft, deren Bedeutung für die hiesige Wirtschaft erheblich größer war, andere Maßstäbe. Die Erwachsenen der 1970er Jahre erinnerten sich an ihre Kindheit, wo immer „alles nass war“ und man über Umwege und in Stiefeln – sofern vorhanden- zur Schule gehen musste. Und als in den 1980ern der Sohn, der vom Studium kommend das Wochenende zu Hause verbringt, gegenüber dem Vater und Bauern die eintönige ausgeräumte Landschaft beklagt, hört er den Vater sagen; „Ach watt, alle moi schier, alle moi schier!“. Auch die ästhetische Empfindung wird durch die wirtschaftlichen Zwänge und Hoffnungen gebildet. Oder einfacher: Über Geschmack lässt sich nicht streiten. [jdm/www.susudata.de]

Keine Leerung der Wertstofftonne vom 13.-16.04.2022

Auf der Homepage des Abfallwirtschaftsbetriebes lässt Remondis mitteilen, dass die Leerung der Wertstofftonnen in dieser Woche ab morgen ausfällt.

Es heißt, dass derzeit überdurchschnittlich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Emsland, die für die Sammlung verantwortlich seien, erkrankt (ca. 50 % der Belegschaft) seien.

Daher werden in dieser Woche die Touren am Mittwoch, Donnerstag und Samstag (Karfreitag) aufgrund der enormen Personalausfälle nicht gefahren. Die verbleibenden Besatzungen werden sich auf die nicht geleisteten Touren der vergangenen Tage konzentrieren.

Für die nächste reguläre Abfuhr in vier Wochen können die Bürgerinnen und Bürger bei Bedarf zusätzlich Säcke zur Entsorgung bereitstellen. [Abfallwirtschaftsbetrieb Emsland/jdm]

Geschichte der jüdischen Gemeinden in ASD-Hümmling endete vor 80 Jahren

Broschüre "Auf den Spuren jüdischen Lebens im Emsland"

Die Geschichte der jüdischen Gemeinden im ehemaligen Landkreis Aschendorf-Hümmling endete vor 80 Jahren am 29. Januar 1942 mit dem letzten Gefangenentransport. Insgesamt waren 139 Juden über die Sammelstelle Osnabrück in das Getto Riga und die Konzentrationslager Theresienstadt, Buchenwald und Auschwitz verschleppt worden. Nur sechs Personen überlebten die Greueltaten.

1925 hatten die beiden Landkreise Aschendorf und Hümmling zusammen 47176 Einwohner, davon waren nur 228 Juden (Kreis Aschendorf 94, Hümmling 134). Die 134 Juden auf dem Hümmling lebten vor allem in Sögel (83) und Werlte (42). Die anderen verteilten sich auf die Gemeinden Esterwegen (6) und Börger, Groß-Berßen und Spahn (jeweils 1).

Auf dem Hümmling waren 19 von den 23 jüdischen Familien als Viehhändler und Schlachter tätig. Dabei gab es zwischen den jüdischen und nichtjüdischen Viehhändlern eine Arbeitsteilung, die sich von alters her durch die jüdischen koscheren Schlacht- und Essensvorschriften ergeben hatte. 90 % des Handels mit Rindern und Pferden erfolgte durch die jüdischen Händler; der Handel mit Schweinen lag in der Hand von nichtjüdischen Händlern.

Die wenigen jüdischen Familien waren untereinander häufig verwandt. Sie hatten oft verwandtschaftliche Beziehungen nach Ostfriesland und Holland. In Sögel gab es z. B. sechs Familien mit dem Namen Jacobs; in Lathen waren es vier Familien mit dem Namen Frank. Diese Namen waren in Werlte auch jeweils dreimal vertreten.

Der Hümmling – zu dem Ost-Wippingen auch gehörte – hatte 1928 laut Viehzählungslisten 21.868 Rinder und 28.814 Schweine. Von den 21.338 Menschen auf dem Hümmling lebten 78,5 %, also 16750 Menschen von der Landwirtschaft. Diese Zahl in Relation zum Tierbestand gesetzt lässt erkennen, dass es sich fast durchweg um Bauernhöfe mit einem sehr geringen Viehbestand handelte. Fast die Hälfte des Bodens bestand aus Moor- und Ödlandflächen. Von den 3497 Bauernhöfen des Hümmlings hatten 793 bis zu 2 Hektar, 1256 bis zu 5 ha, 1329 zwischen 5 und 20 ha und nur 119 Betriebe über 20 ha.

Die Infrastruktur im Hümmling bestand aus Sandwegen; befestigte Straßen gab es kaum. Die Hümmlinger Kreisbahn sorgte wenigstens für einen Anschluss an das Bahnnetz.

Die jüdischen Viehhändler auf dem Hümmling lebten, wie ihre Geschäftspartner, die Bauern, in äußerst bescheidenen Verhältnissen. Wenn ein Bauer mal eine Kuh verkaufen wollte, war dies ein Thema unter Bauern und Händlern. Dann musste der Bauer einmal oder mehrfach per Fahrrad oder mit dem Moped zu Verkaufsgesprächen aufgesucht werden und schließlich musste das Tier über die Sandwege zu einem Bahnhof getrieben werden (LKWs konnte sich kein Händler leisten). Um zu überleben, betrieben die jüdischen Viehhändler nebenbei eine kleine Landwirtschaft. In Werlte hatten diese Betriebe eine Durchschnittsgröße von 5,8 ha, in Sögel 5,2 ha, in Papenburg-Aschendorf 2,3 ha und in Lathen 0,5 ha.

In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde von einem SA-Rollkommando von etwa 20 Personen die erst sechs Jahre zuvor gegenüber vom Bahnhof erbaute Synagoge in Lathen angesteckt, während innen Gläubige zum Gebet versammelt waren . Sie verbrannte vollständig. Danach fuhr das SA Kommando weiter nach Sögel und brannte dort die 1840 erbaute Synagoge nieder. Die Feuerwehr wurde erst gerufen, als Gefahr bestand, dass das Feuer auf angrenzende Häuser übergriff. In Werlte raubte das Kommando alle Kultusgegenstände aus dem Betraum in einem Privathaus und verbrannte diese auf dem Marktplatz. Weil in unmittelbarer Nachbarschaft eine Tankstelle stand, konnten die SA-Leute das Haus nicht niederbrennen. Die gefangenen jüdischen Männer wurden nach Meppen verschleppt und wurden dort gezwungen, auf Glasscherben herumzukriechen und Lieder zu singen. Einige wurden bis zur Bewusstlosigkeit blutig geschlagen.

In den Jahren bis 1942 wurde die wirtschaftliche Situation der jüdischen Hümmlinger durch Berufsverbote und Schikanen aller Art immer schwieriger. Ihre Häuser und Grundstücke wurden „arisiert“, d. h. sie wurden gezwungen, ihr Eigentum weit unter Wert an Nichtjuden zu verkaufen. Die Verkaufserlöse flossen zum großen Teil auf Sperrkonten, die sich der Nazi-Staat schließlich einverleibte. Die Wenigen, die Deutschland verlassen konnten, hatten zum Teil nur einen Selbstbehalt von 10 Mark in der Tasche.

Die Hümmlinger Bevölkerung war zum großen Teil antisemitisch eingestellt; allerdings handelte es sich um den christlichen Antijudaismus, der sie nicht hinderte, Beziehungen zu ihren jüdischen Nachbarn oder den jüdischen Geschäftspartnern zu pflegen. In den Vereinen waren Juden integriert; in Sögel wurde Gottfried Grünberg in den 1920er Jahren auch einmal Schützenkönig und Sally Frank war Mitglied im Gemeinderat. Es gab auf dem Hümmling keine antisemitischen Organisationen. Sogar die Nazis verzichteten in den Wahlkämpfen auf rassistische, antisemitische Parolen, weil sie sich mehr Erfolg durch Werbung für ihr Emslanderschließungsprogramm versprachen. Die Bürger in Aschendorf-Hümmling wählten in ihrer Mehrheit weiter die Partei der Katholiken, die Zentrumspartei (1930 80,7%, 1933 68,5%). Die NSDAP kam 1930 auf 1,9 % und 1933 auf 19,9%.

Allerdings fanden sich auch keine Menschen, die den verfolgten jüdischen Mitbürgern geholfen hätten. Die Meisten betrachteten die Verfolgungen unbeteiligt nicht als ihr Problem. Die Hilfe beschränkte sich auf einzelne ganz private Hilfen in Form von Lebensmittellieferungen. Eine Ausnahme bildete die Familie Bernd Knipper in Sögel, die Kultgegenstände aus der Synagoge in Sicherheit brachte und Berthold von Hebel aus Neurhede, der Juden über die holländische Grenze brachte und so vor dem Konzentrationslager rettete.

Eine Broschüre der Emsländischen Landschaft von 2014 gibt einen Überblick über das jüdische Leben im Emsland und zeichnet einige Einzelschicksale nach. [jdm/Quelle: Werner Teuber, Jüdische Viehhändler in Ostfriesland und im nördlichen Emsland,1995]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 11.04.2022: Lathen, Salzbergen
Dienstag, 12.04.2022: Felsen, Neulehe
Mittwoch, 13.04.2022: Meppen, Duisenberg
Donnerstag, 14.04.2022: Holthausen, Brual
Freitag, 15.04.2022: Haren, Geeste
Samstag, 16.04.2022: Lünne
Sonntag, 17.04.2021: Lorup
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Jetzt hat Deutschland auch bewaffnete Drohnen

Heron beim Start in El Salvador

Der gut informierte und recherchierende Blog „Augen geradeaus“ berichtete ausführlich über den Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages, rund 150 Millionen Euro für die Bewaffnung der Drohnen zu genehmigen.

Die Bewaffnung von Drohnen war lange Zeit innerhalb der SPD umstritten. Aber wie immer, wenn Sozialdemokraten mit den Grünen an der Regierung sind, ist die freihändige Anschaffung von neuen Waffen kein Problem mehr. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte dies so schon im Koalitionsvertrag abgesprochen.

Der Beschluss des Haushaltsausschusses enthält auch den Satz „Der Einsatz bewaffneter Drohnen ist nur zur Bekämpfung legitimer Ziele im Sinne des Humanitären Völkerrechts zulässig.“ Der Satz sagt aus, dass die Drohnen nur zu legalen Zwecken eingesetzt werden dürfen – eigentlich ein überflüssiger Satz, sollte man denken. Die USA setzen diese bewaffneten Drohnen schon seit Jahren ein, um ferngesteuert ihnen missliebige Personen überall in der Welt zu ermorden. Das ist allgemein bekannt. Unter Barack Obama als Präsident wurde diese mörderische Praxis quantitativ deutlich verstärkt. Die Morde werden als „extralegale“ Tötungen bezeichnet.

Die illegalen Tötungen, also Morde, möchte der Bundestag nicht erlauben. Das ist doch schon mal was, möchte man ausrufen. Aber möglicherweise sind die Morde dann erlaubt, wenn der Bundestagsausschuss den Satz eines Tages wieder streicht?

Eine weitere Gefahr, die von einer Kriegsführung mit Drohnen ausgeht, ist die maschinengesteuerte Kriegführung. Hier spricht man natürlich nicht von Maschinen, sondern vom Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). In einem solchen Krieg gäbe es keine menschliche Instanz mehr, die über die Verhältnismäßigkeit und Rechtmäßigkeit des Angriffs entscheidet, sondern nur eine comptergesteuerte Automatik. Dem möchte der Haushaltsausschuss mit der Einschränkung, dass "die Entscheidungs-, Kontroll- und Steuereinheiten für Drohnen und deren Einsatz ... im mandatierten Einsatzgebiet stationiert sein" sollen, entgegen wirken. Man wird sehen, dass sich auch diese Einschränkung schnell beseitigen lassen wird, wenn die Dinger erst mal im Einsatz sind.

Thomas Wiegold, der Herausgeber von „Augen geradeaus“, bezeichnet es als Ironie dieses langen (Beschaffungs-)Prozesses, „dass die Zustimmung zu dieser Beschaffung zu einer Zeit kommt, in der diese Drohnen … mit Bewaffnung weniger benötigt werden als noch vor einigen Jahren:“ Die Hauptaufgabe der Heron TP, der Schutz der Truppen am Boden bei Auslandseinsätzen wie in Afghanistan oder in Mali, sei ja jetzt nach dem Auslaufen des Afghanistaneinsatzes passé. Und wie es in Mali weitergeht, weiß niemand.

Ach ja, wo der Haushaltsausschuss schon mal in Fahrt ist: Er billigte bereits jetzt, dass für fast 2,4 Milliarden Euro Schutzausstattung, Helme und Bekleidung bestellt werden – auch wenn formal noch gar kein gebilligter Verteidigungshaushalt für dieses Jahr vorliegt. Warum auch nicht? Das ganze Parlament mit solchen Lappalien zu behelligen, muss ja nicht sein. Wenn das Verteidigungsministerium ein paar Angebote eingeholt hat, wird es schon wissen, was richtig ist. Außerdem hat man in den Coronazeiten ja wohl gelernt, dass Parlamente eigentlich entbehrlich sind. [jdm/Photo by Jose Ruiz, U.S. Southern Command Public Affairs, Public domain, via Wikimedia Commons]

Kindergarten feiert am 10.Juli den Fünfzigsten

Die Kindertagesstätte St. Bartholomäus Wippingen besteht in diesem Jahr 50 Jahre. Am 10. Juli soll das gefeiert werden. Den Termin bitte schon mal frei halten; eine Einladung folgt dann später. [Sylvia Wilkens]

Galerie der Pastoren aktualisiert

Galeri der Pastoren

Im Menü Vereine/Kirchengemeinde/Galerie der Pastoren in Wippingen finden Sie als Beitrag zur Ortsgeschichte eine Auflistung mit allen bisherigen Wippinger Pastoren. In der Vergangenheit war eine solche Auflistung einfach, denn es gab immer nur einen Pastor, egal ob er Pfarrer war, Administrator oder Deservitor.

Seit 2021 hat das Bistum hauptamtliche Laien als Pfarrbeauftragte eingeführt und damit zog auch die Teamarbeit bei der Kirchengemeinde ein. Das ist jetzt schon deutlich unübersichtlicher darzustellen.

Auf der Seite Vereine/Kirchengemeinde gibt es noch einen Link zu der alten Pastorengalerie im Archiv. [jdm]

Blutspendetermin in Renkenberge

Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Montag, den 25. April 2022 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus. Die Blutspende wird wieder unter besonderen Hygienevorschriften und Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.  

Da die Versorgungslage mit Blutpräparaten seit Wochen angespannt ist, werden immer dringend Blutkonserven benötigt. Wir bitten daher um zahlreiche Teilnahme.  

Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden. Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis mit.  

Wir freuen uns, wenn wir wieder viele Spender und Erstspender begrüßen können!  [Alwin Illenseer]

Egal was passiert – immer dieselben Antworten

Man könnte auf die Idee kommen, bei den Politikern der EU und der NATO handele es sich um ganz einfach programmierte Roboter. Sie wandeln jede Nachricht über den Krieg in der Ukraine in den einfachen Satz um „Der Russe ist böse“ und dann fordern sie neue Sanktionen und beschließen Waffenlieferungen in die Ukraine. Ein anderes Reiz-Reaktions-Schema ist nicht vorgesehen. Und so wie eine Maschine nie fragt, wofür das Ganze gut sein soll, so können die Regierungen in der Nato/EU so etwas auch nicht fragen.

Dabei sind die Toten aus Butscha eine logische Folge des Krieges. Und dieser Krieg muss sofort beendet werden und nicht weiter angefacht werden.

Möglicherweise sind diese Toten Opfer eines ganz normalen Kriegsgeschehens. Es gibt Berichte, dass ein völlig unübersichtlicher Kampf statt gefunden hat.

Möglicherweise sind die Toten Opfer einer russischen Soldateska, die sich als besonders brutal erwiesen hat. Es gibt Berichte, dass Verbände des als brutal berüchtigten tschetschenischen Militärs Kadyrow in Butscha waren.

Möglicherweise sind die Toten Opfer eines Rachefeldzugs von ukrainischen Kämpfern, die Kollaborateure bestraft haben. Es gibt Berichte, dass weiße Armbinden von Ukrainern als Beweis einer Zusammenarbeit mit russischen Truppen betrachtet wurden.

Möglicherweise sind die Toten Statisten in einer grausamen Inszenierung. Die russische Regierung behauptet dies und wir haben erlebt, dass der Rechte Sektor schon auf dem Maidan 2014 eigene Demonstranten hinterrücks erschossen hat, um Märtyrer zu produzieren. Außerdem haben die USA schon vor dem Krieg Milliarden Dollar in das Land gepumpt und die CIA als Märchenerzählerin ist hinlänglich bekannt (Brutkastenlüge Irak, Hufeisenplan und Fußballspiele mit abgeschnittenen Köpfen im Jugoslawienkrieg, immer neue Geschichten über Chemiewaffen bei anderen in Syrien, vom Westen finanzierte Weißhelme als humanitäre Helden, die sich als Unterstützer der Al Kaida-Kämpfer herausstellen usw.).

Es gibt allen Grund, den verschiedenen Berichten als sich gegenseitig denunzierende Lügen zu misstrauen. Das einzige was sicher ist, ist, dass diese Menschen tot sind und dass dies eine Folge des Krieges ist.

Alle, die jetzt ihre Versionen des Hergangs und ihre Lügen verbreiten, tun dies, um den Krieg zu verlängern. Russland möchte den Krieg nicht beenden, ohne seine deklarierten Ziele zu erreichen, die ukrainische Regierung hat auf diesen Krieg schon seit 2014 hingearbeitet (und führt nebenbei bemerkt schon seit sieben Jahren Krieg gegen zwei abtrünnige Provinzen), die USA arbeiten seit spätestens 1999 an einer Konfrontation mit Russland und wollen den Krieg auf keinen Fall beenden. Und die Regierungen der EU-Staaten nutzen den Krieg, um ihre gigantischen Aufrüstungspläne zu realisieren.

Wenn Baerbock also mit der für die Grünen üblichen moralischen Empörung und einer Gewissheit, die vollkommen unabhängig von tatsächlichem Wissen ist, von russischen Kriegsverbrechen spricht, dann handelt sie wie die oben erwähnten Roboter. Sie kann nichts anderes. Diese Unfähigkeit sei ihr gegönnt, aber leider kann diese Haltung nicht zu einem Frieden führen. Und allein das sollte der Maßstab sein.

Denn wir wollen erstens nicht als Kollateralschaden in einem – leider - aus Versehen losgetretenen Atomkrieg verdampfen. Und wir wollen zweitens nicht durch die absurden Sanktionsforderungen, die heute wieder Fahrt aufnahmen, unsere eigene Wirtschaft und unseren Wohlstand zerstören lassen. Dass derzeit die Klimakatastrophe einfach weiter ihren Lauf nimmt, stört anscheinend niemanden mehr.

Ob die Kriegsministerin Christine Lambrecht auch nur ein Politikerroboter ist, kann derzeit nicht beurteilt werden. Sie hat sich manchen Forderungen nach Waffenlieferungen widersetzt – allerdings teils mit absurden Begründungen (alle eigenen Schützenpanzer seien in Nato-Verpflichtungen eingebunden). Und ihre Forderungen nach Sanktionen sind seltsam unbestimmt. Das könnte ein Zeichen von Vernunft sein, wie er Automaten nicht eigen ist. Aber wenn sie der Vernunft – also einem Kriegsende – tatsächlich dienen wollte, müsste sie schon deutlicher machen, was es für Europa und die Ukraine bedeutet, wenn weiter alle Arten von Waffen in die Ukraine gepumpt werden.

Der bayrische Ministerpräsident Söder meinte übrigens, Lambrecht blamiere „Deutschland vor der Ukraine und unseren westlichen Partnern“. Seine Sorgen möchte man haben. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 04.04.2022: Nenndorf, Mundersum
Dienstag, 05.04.2022: Twist, Oberlangen
Mittwoch, 06.04.2022: Schapen, Herßum
Donnerstag, 07.04.2022: Walchum, Emsbüren
Freitag, 08.04.2022: Sögel, Lingen
Samstag, 09.04.2022: Rütenbrock
Sonntag, 10.04.2021: Heede
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Agrarpopulismus – im Windschatten des Krieges die Uhren zurückdrehen

Der Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen/Bremen (AbL) kann über die rasche und unreflektierte Reaktion landwirtschaftlicher Verbände und der vor- und nachgelagerten Agrarindustrie auf den Krieg nur staunen.

In einer Pressemitteilung erklärt Ottmar Ilchmann, Mitglied des Landesvorstands: “Von Deutschland aus die Welt ernähren, davon träumen gerne die Exporteure. Die bäuerlichen Betriebe, das wissen wir vom Schweine- und Milchmarkt, leiden darunter, dass sie eben nicht zu „Weltmarktpreisen“ produzieren können." Trotz längst erreichter Einigungen über die Zukunft des Agrarsektors in der Zukunftskommission Landwirtschaft oder auch im Niedersächsischen Weg wolle man „alles auf den Prüfstand“ stellen, als ob es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse geben würde, die Forderungen der Verbraucher ignoriert werden könnten und der Klimawandel bereit
sei, solange vor der Tür zu warten.

So wäre die aktuelle Verschiebung entsprechender Verordnungen der EU-Kommission (Pestizidreduktion, farm-to-fork Strategie, Extensivierung und Förderung der Biodiversität) kein Erfolg sondern ein Pyrrhus-Sieg. Auch die aufgeregten Diskussionen im niedersächsischen Landtag in Richtung einer „Produktionsschlacht“ führten in die Sackgasse. Die Gefahr, dass sich Bauernvertretungen wieder einmal ins gesellschaftliche und wissenschaftsbasierte Abseits schössen, sei aus Sicht der AbL naheliegend.

Ilchmann verweist auf drei beispielhafte Aspekte :
Auf ökologischen Vorrangflächen seien keine Höchsterträge zu erwarten, falls diese Äcker überhaupt weizenfähig seien. Zudem würden auf ihnen häufig Körnerleguminosen (Erbse/Bohne) angebaut und erzeugten so eigenes Eiweißfutter, was eine sehr sinnvolle Strategie sei.

Die Forderung nach Aussetzen der 4 % Stilllegungsverpflichtung gehe ins Leere. Die Hochrechnungen über eine angebliche Steigerung der Erzeugung entbehrten jeder Grundlage. Und wer die Intensivierung der Beregnung fordere, scheine keine Kenntnis vom Dürremonitor der Helmholtzgesellschaft zu haben. Dort werde klar beschrieben, dass wir einen hohen Grundwasserverlust haben und das sich dieser Trend leider in Zukunft verstärken könnte.

Ottmar Ilchmann: “Wer wirklich mehr Lebensmittel für die menschliche Ernährung anbauen will, der muss die Probleme angehen, die ohnehin auf der Agenda stehen: ...– z. B. Anpassung der Tierzahlen an die ... verfügbaren Futtermengen!" Auch das Ende der Beimischung zum sogenannten Biosprit sei sinnvoll. Mit wenigen Prozent der auf Biogasflächen installierten Photovoltaik erreiche man den gleichen Stromertrag!

Ilchmanns Vorstandskollege Eberhard Prunzel-Ulrich ergänzt: “Wir brauchen Mut und Phantasie, die etablierten Produktionssysteme zu hinterfragen. Die AbL wünscht sich eine ökologische Intensivierung. Dafür brauchen wir mehr direkten Nahrungsmittelanbau, z.B. von Gemüse und Obst, Weidemilch und eine vielfältige Fruchtfolge mit hofnahen Wirtschaftskreisläufen. Damit sich diese Art der Erzeugung zukünftig mehr lohnt, muss sie über bessere Erzeugerpreise und eine zielgerichtete Verteilung der GAP-Fördermittel in Wert gesetzt werden.” [PM Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft/ HM]