Schon gestern online und morgen in der gedruckten Ausgabe berichtet die Ems-Zeitung von der Stellungnahme des Landkreises zur letzten Pressemitteilung des Aktionskomitees für ein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ).

Der Landkreis erklärt sich zwar zu Gesprächen bereit, aber das „aggressive Vorgehen“ des Vereins belaste mögliche Gespräche. Der Landkreis verneint wieder, dass es einen Kooperationsvertrag zwischen Gedenkstätte und DIZ gegeben habe und spricht erneut von nicht praktikablen Parallelstrukturen und dass „das bestehende Hausrecht der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen vollkommen außer Acht gelassen“ worden wäre. Dann behauptet der Landkreis, dass erst mit der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen die wissenschaftliche Arbeit zur Aufarbeitung der Bedeutung der Emslandlager und des Nationalsozialismus in der Region institutionalisiert und professionalisiert worden sei. Was das DIZ in den 25 Jahren davor gemacht hat und woher dessen Sammlung stammt, ist dann etwas rätselhaft. Den Vorschlag, mit einem „Haus der Erinnerung“ eine neue Form der Zusammenarbeit zu finden, lehnt der Landkreis ab; das könne das DIZ gern allein machen.

Das DIZ reagierte mit einer „Richtigstellung“ auf diese Äußerungen des Landkreises. Das Aktionskomitee verwehrt sich gegen den Vorwurf der Aggressivität. Vielmehr reagiere man nur auf das aggressive Vorgehen der Stiftung bzw. des Landkreises durch die Kündigung des letzten Büros in der Gedenkstätte.

Wenn die Stiftung gesprächsbereit sei: Warum wurde dann die Anfrage vom Montag nach einem klärenden Gesprächstermin nicht beantwortet?

Dass das Aktionskomitee oder das DIZ das Hausrecht angeblich nicht beachte, sei eine vollkommen unbegründete üble Nachrede.

Auch dass „der Verein“ nur die „pädagogische Betreuung“ in der Gedenkstätte übernommen habe, sei falsch. Vielmehr habe das DIZ in Trägerschaft des Aktionskomitees und auf ausdrückliche Einladung des Landkreises als DIZ die gesamte inhaltliche operative Arbeit inklusive Sammlung, Forschung, Recherchen, Auskünfte, Kontakte zu Angehörigen eigenständig wahrgenommen.

Die Behauptung, erst durch die Verantwortlichen der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, die anders als nahezu der gesamte Vorstand des Aktionskomitees, über keine praktische Erfahrung in der Gedenkstättenarbeit verfügen oder verfügt haben, bevor sie die Geschäftsführung übernommen haben, sei Professionalität in die Gedenkstättenarbeit eingezogen, macht das Aktionskomitee fassungslos. Mit dieser infamen Behauptung werde  die jahrzehntelange, von allen Seiten regional, national wie international höchst geachtete Professionalität der Arbeit des DIZ unter der Leitung von Kurt Buck, mit der größtmöglichen Respektlosigkeit behandelt. [jdm]