Neujahrskuchen waren zu Zeiten, in denen Süßigkeiten noch rar waren, bei den Kindern äußerst beliebt. Deshalb war es ein durchaus beliebter Brauch, dass die Kinder Nachbarn und Verwandte zum Naijoaroffwinnen besuchten. Dazu machten die Kinder sich mit einer Tasche auf den Weg und begrüßten ihre Gastgeber mit dem Spruch „Glück sängs Naijoar, ist dei Kouken all gor?“. Natürlich war der Kuchen schon gar und die Kinder bekamen einige geschenkt, die sie vorsichtig in ihrer Tasche verstauten.

Naijoaroffwinnen ist heute eher ein Brauch, den die jungen Erwachsenen nutzen, um in jedem Haus Schnaps und Bier zu konsumieren. Aber auch hier sollte Neujahrskuchen angeboten werden. Der Gast sollte mindestens einen Kuchen essen und danach die Qualität des Genossenen rühmen. [jdm]