v. l.: Christel Sievers, Anneliese Riedel, Maria Hermes

Am heutigen Sonntag präsentierte sich das neu gestaltete Heimatmuseum mit einem Tag der Offenen Tür. Die meisten der Kirchenwähler, die heute das Gemeindezentrum besuchten, machten auch einen Abstecher in das Museum. Christel Sievers hatte sich beim Heimatverein angeboten, die durch den Tod von Bernd Kuper vakant gewordene Aufgabe der Verantwortung für das Museum zu übernehmen. Sievers ist eine Idealbesetzung für dieses Thema. Sie interessiert sich schon lange für unsere Lokalgeschichte und sammelt alle Veröffentlichungen zu dem Thema, derer sie habhaft werden kann. Auch im Oldtimerclub, in dem sie aktiv ist, geht es oft um einen Teilaspekt unserer Ortsgeschichte.

Bernd Kuper hatte bei der Gestaltung des Museums mit dem Umstand zu kämpfen, dass der Raum in den Wintermonaten auch als Versammlungsraum genutzt wurde. Seit der winterfesten Umgestaltung des Heimathauses ist dies nicht mehr der Fall. Somit steht auch mehr Platz für die Präsentation der Exponate zur Verfügung. Sievers warb Maria Hermes und Anneliese Riedel für die Mitarbeit an. Zusammen ordnete das Team die Ausstellungsstücke ansprechend in einzelne Themengruppen an.

Geräte zum Wäschewaschen
Schulmöbel

So gibt es ein Wohnzimmer, die Küche, das Schlafzimmer und den Waschraum. Zentral im Raum stehen ein Katheder und alte Schulbänke, auf denen frühere Schulbücher verteilt sind. Zwei Kirchenbänke aus der abgebrochenen Wippinger Kirche und eine manuelle Liedanzeige aus der Kirche sind das Mobiliar für die Ausstellungsstücke zum Thema Religion und Kirche. Eine Nähmaschine samt Zubehör zeigt, wie ohne Elektrizität und digitale Schnittmuster genäht wurde. Eine Ecke zeigt Küchengeräte zur Verarbeitung und Konservierung von Fleisch und Gemüse, eine weitere Ecke enthält Geräte zur Verarbeitung von Wolle, eine dritte Ecke zeigt (kleine) Geräte aus der Landwirtschaft.

Vitrine (Kaufladen)

Gleich rechts neben dem Eingang befindet sich eine Vitrine aus dem früheren Laden von Westhoff. Die dort gezeigten Waren stammen allerdings zum großen Teil von der Familie Klaas, die Sievers noch Restbestände aus derem früheren Laden (bei Schmidt Leidi) zur Verfügung stellen konnte.

Die Wippinger Chronik kann im Museum wieder gekauft werden

Sievers und ihr Team haben noch viel vor: So sollen die einzelnen Stücke nicht nur beschriftet werden, sondern sofern möglich, auch dahinter steckende Geschichten erzählt werden. Bernd Kupers besonderes Steckenpferd war die plattdeutsche Sprache. So hatte er ein Wörterbuch für das Wippinger Platt angefangen und viele Kirchenlieder in Platt übersetzt und andere plattdeutsche Lieder gesammelt. Diese Dokumente möchte Sievers zunächst sichern und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Regelmäßige Öffnungszeiten ergeben für dieses kleine Museum nach Auffassung des Museumsteams keinen Sinn. Stattdessen sollen Besichtigungen jederzeit auf Anfrage möglich sein. Sievers ermuntert kleine Gruppen, z. B. auch die auswärtigen Besucher heimischer  Familien, sich bei dem Team zu melden, um das Museum besuchen zu können. Sievers: „Natürlich wollen wir zeigen, was wir gesammelt und ausgestellt haben.“ Interessenten können sich jederzeit bei einem Mitglied des Museumsteams persönlich und bei Christel Sievers über ihre Handynr. 01515 5593898 melden. Daneben gibt es nach wie vor die Möglichkeit, beim Heimatverein das Komplettpaket bestehend aus Mühlen- und Museumsbesichtigung und Kaffee und Kuchen im Heimathaus zu buchen. [jdm]