V.l.: Torsten Brinker (Bunte), Antonius Richert (Lindschulte), Hermann Wocken (SG Dörpen), Markus Büter (Bunte), Josef Rojer (Lindschulte), Hermann Gerdes, Helmut Janßen (SG Dörpen)
V.l.: Torsten Brinker (Bunte), Antonius Richert (Lindschulte), Hermann Wocken (SG Dörpen), Markus Büter (Bunte), Josef Rojer (Lindschulte), Hermann Gerdes, Helmut Janßen (SG Dörpen)

Am Donnerstag, den 05.11.2020, wurde das Baugebiet „Sonderburgstraße/ Erweiterung Fehnstraße“ offiziell freigegeben. Das Baugebiet bietet 24.200 m² Wohnbauflächen, die auf 26 Parzellen verteilt sind; davon 4 Parzellen an der Fehnstraße und 22 Parzellen am Pastor-Asmann-Ring. 5.300 m² wurden für Straßen und Verkehrsflächen benötigt. Und als Besonderheit stehen 6100 m² für eine Streuobstwiese zur Verfügung. Wie Bürgermeister Hermann Gerdes in einer kleinen Rede an die Beteiligten ausführte, passiere es selten, dass der Naturausgleich für das Baugebiet direkt vor Ort hergestellt werden könne und den Anwohnern, wie hier in Form der Streuobstwiese, zu Gute komme.

Areal für die Streuobstwiese
Areal für die Streuobstwiese

Für die Beschaffung der Grundstücke, die Kompensation des Eingriffs in die Natur, sowie für Planungskosten wurde 315.000 € ausgegeben, für die Schmutzwasser- und Regenwasserkanalisation, die Straßen und die Straßenbeleuchtung wurden 620.000 € ausgegeben. Dabei übernahm die Samtgemeinde 172.000 € für die Schmutzwasserkanalisation; die Gemeinde Wippingen musste 763.000 € schultern.

Blick nach Westen ins Baugebiet
Blick nach Westen ins Baugebiet

Den Verkaufspreis je qm Bauland hat der Gemeinderat auf 37,50 € festgelegt. Die Baugrundstücke an der Fehnstraße sind enderschlossen, so dass für die Erwerber keine weiteren Kosten anfallen. Die Baugrundstücke am Pastor-Asmann-Ring sind teilerschlossen. Es fehlt noch die abschließende Asphalt-Deckschicht, deren Kosten später nach der Realisierung noch auf die Grundstückseigner umgelegt werden müssen. Bisher ist schon ein Grundstück verkauft; 10 Grundstücke sind reserviert.

Blick nach Süden ins Baugebiet
Blick nach Süden ins Baugebiet

Die Planung des neuen Baugebietes hat vier Jahre gedauert. Das Baugebiet war erforderlich geworden, weil die Gemeinde nur noch ein einziges Baugrundstück vorrätig hatte. Nach Gerdes’ Ansicht gehört zu einem funktionierenden Dorf nicht nur das Vorhalten einer Infrastruktur durch z. B. Kita, Grundschule und das Sicherstellen der Nahversorgung durch einen Dorfladen, sondern es sei auch existenziell, dass die Möglichkeit bestehe, in Wippingen eine Familie zu gründen und dafür brauche es letztlich den Eigenheimbau. 1973 habe Wippingen 632 Einwohner gehabt und nähere sich jetzt mit 988 Einwohnern der Tausendergrenze. Diese Entwicklung spiegele sich auch in der Ausweitung der Baugebiete. Mit dem jetzigen Baugebiet expandiere das Dorf nicht mehr in Richtung Westen, sondern erstmals in Richtung Osten. Das sei aus städtebaulicher Sicht sehr positiv zu bewerten, weil damit die Ortsmitte abgerundet werde und das Prinzip der kurzen Wege verwirklicht werden könne.

Blick nach Süd-Osten ins Baugebiet
Blick nach Süd-Osten ins Baugebiet

Gerdes lobte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Firma Bunte und dem Planungsbüro Lindschulte, dessen Vertreter vor Ort der Wippinger Antonius Richert war, was die Kommunikation noch zusätzlich erleichterte. Torsten Brinker von der Firma Bunte bestätigte diese Einschätzung und verwies darauf, dass Bunte sehr interessiert an solchen Aufträgen im Emsland sei. Damit könne man den Mitarbeitern der Firma Arbeit in Wohnortnähe bieten und die Wertschöpfung bleibe auch im Emsland. SG-Bürgermeister Hermann Wocken lobte das „schöne“ Baugebiet und fand, Wippingen sei damit zukunftsfähiger geworden.

Pumpstation für Schmutzwasser an der Sonderburgstraße
Pumpstation für Schmutzwasser an der Sonderburgstraße

Für die Schmutzwasserkanalisation gibt es an der Sonderburgstraße eine Pumpstation, die die Abwässer des Baugebietes sammelt und dann über eine vorhandene Druckwasserleitung in das Klärwerk Neubörger drückt. In den bisherigen Baugebieten fließt das Abwasser über ein natürliches Gefälle in Richtung der ehemaligen Klärbecken zwischen Schützenstraße und Kluser Straße, um dann über eine Druckwasserleitung, die auch die Sonderburgstraße passiert, von der Pumpstation an der Ecke Schützenstraße/Niederkasseler Weg nach Neubörger gepumpt zu werden. Im neuen Baugebiet entschied man sich dagegen, das Abwasser erst durch die ganze Gemeinde nach Westen fließen zu lassen, um es dann wieder nach Osten zu pumpen. Stattdessen erfolgte der direkte Anschluss an die Druckwasserleitung mit einer eigenen Pumpstation. [jdm]