Der Zwischenbericht mit den möglichen Standorten für ein Atommülllager hat 54 Prozent des Bundesgebietes als ‚Teilgebiet‘ für die Standortsuche vorgestellt. 289 der bundesweit 401 Landkreise und kreisfreien Städte sind betroffen.

Die Karte der BGE führt nach einer Analyse von „ausgestrahlt“ dazu, dass regionale Betroffenheit erst gar nicht aufkommt. Wer etwa über einem Salzstock lebt, der mit in der Auswahl ist, nun jedoch auf der Karte riesige Tongebiete im Umkreis sieht, kommt möglicherweise zu dem Eindruck, er oder sie müsse sich gar nicht mehr als andere mit dem Thema beschäftigen.

Damit wird der Zwischenbericht Teilgebiete seiner eigentlich vom Gesetzgeber gedachten Funktion nicht gerecht, die betroffene Bevölkerung in die Debatte um die Standortsuche mit einzubeziehen.

Wer in Wippingen glaubt, wir seien nur ein Ort unter Vielen, könnte sich irren. Gebiete, ‚die aufgrund nicht hinreichender geologischer Daten nicht eingeordnet werden können‘ werden nicht in einer Extra-Kategorie aufgeführt. Regionen, über die konkret bekannt ist, dass sie relativ gute geologische Eigenschaften haben, stehen gleichberechtigt neben Regionen, über die so gut wie nichts bekannt ist. Für viele Gebiete gibt es keine konkreten Bohrergebnisse. Die BGE hat sich damit beholfen, Referenzwerte einzusetzen. Dadurch ist zu erklären, dass die Bundesgesellschaft für riesige Teilgebiete durchgängig die gleichen Werte eingesetzt hat.

Auf Teilgebietekonferenzen sollen jetzt die vorgelegten Ergebnisse diskutiert werden. Ein Bündnis von 50 Initiativen und Naturschutzverbänden fordert in einer Stellungnahme mit dem Titel „Fachkonferenz Teilgebiete: Mitbestimmung statt inszenierter Beteiligung!“, die Teilgebietekonferenz zu verschieben. [jdm]