Flyer für die Demo "Atom und Kohle die rote Karte zeigen" in Lingen am 26.10.2019

Weltweit werden Atomkraftwerke mit Brennelementen aus der Brennelementefabrik  von framatome (früher Areva NP) in Lingen betrieben. Diese Anlage ist nicht vom sogenannten Atomausstieg in Deutschland betroffen. Neben dieser Anlage gibt es in Lingen ein stillgelegtes AKW, ein Zwischenlager und ein AKW, das in Betrieb ist.

Also gibt es Gründe genug um in Lingen aktiv zu werden! Im Sommer dieses Jahres wurden während der Revisionsarbeiten im AKW gefährliche Risse im Verdampfersystem entdeckt. Die entdeckten Rohre wurden zwar verschlossen, es wurden aber nicht alle Rohre untersucht, wie es bei einem solchen Vorfall eigentlich notwendig wäre.

Zudem will RWE noch in 2022 einen Brennelementwechsel im AKW durchführen. RWE könnte so die technischen Voraussetzungen für eine neue Laufzeitverlängerung schaffen und damit den Atomausstieg unterlaufen.

Anstatt die weitere Atommüllproduktion sofort zu stoppen, täuscht RWE aktuell mit der Planung eines neuen Atommüll-Zwischenlagers und einer Atommüll-Konditionierungsanlage eine sichere Entsorgung von ständig neuem Atommüll und Bauschutt des alten AKW Lingen 1 vor – eine Atommüllentsorgung, die in Endlagerprojekten wie Asse, Schacht Konrad, Morsleben und Gorleben bereits gescheitert ist.

RWE brüstet sich als AKW-Betreiber im Zuge der Klimadebatte zunehmend damit, dass Atomstrom CO2-frei sei. Das ist eine glatte Lüge! Rechnet man alle Faktoren zur Atomstromerzeugung ein – vom Uranabbau über die Urankonversion und Urananreicherung, Transporte über den gesamten Globus, bis zur zeitlich endlosen und ungelösten Atommülllagerung – hat das AKW Lingen den Klimawandel mit vielen Mio. Tonnen CO2-Emissionen mit vorangetrieben!

Ein Bündnis von Klimaschutzgruppen und Antiatominitiativen, dem neben denen aus Lingen Initiativen vor allem aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen angehören, veranstaltet am Samstag, den 26.10.2019 eine Demonstration unter dem Motto „Atom und Kohle die rote Karte zeigen!“. Start: ab 12:00 Uhr Begrüßung am Bahnhof Lingen, anschließend Demonstrationszug durch die Stadt, danach Kundgebung und Livemusik auf dem Marktplatz. Mehr auf www.atomstadt-lingen.de/demo. [jdm]