Laut einer Pressemitteilung des Landkreises Emsland kamen in Lingen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung zusammen, um den aktuellen Stand der Entwicklungen für die industrielle Nutzung von „grünem“ Wasserstoff (H2) vorzustellen. Die beteiligten Unternehmen starten mit vier Projekten in der „H2-Region Emsland“ und nehmen am Ideenwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums „Reallabore der Energiewende“ teil“. Die TU Clausthal begleitet den Prozess wissenschaftlich.

Bei den Projekten „Get H²“, „Hybridge“, „Sektorenkopplung“ und „Green Refinery“ soll es beispielsweise um den Einsatz von grünem Wasserstoff in den Sektoren Industrie, Verkehr, Wärme und zur CO²-freien Stromerzeugung gehen. Schwerpunkte stellen dabei die Abstimmung der verschiedenen Strom- und Gassysteme sowie die Integration in die bestehenden Prozessketten sowie der Einsatz in einer Erdölraffinerie dar.

Wasserstoff ist als Energiespeicher in der letzten Zeit stärker in den Fokus geraten. Wasserstoff galt früher wegen der leichten Brennbarkeit als sehr gefährlich (siehe Brand des Zeppelins „Hindenburg“ am 6. Mai 1937). Als kleinstes Atom galt es auch als schwierig zu lagern. Diese Probleme sind heute weitgehend  gelöst, vor allem durch die organische Trägerflüssigkeit namens Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC), die mehr als 650 Liter Wasserstoff pro Liter binden kann und mit der sich der chemisch gebundene Wasserstoff sicher lagern und kostengünstig transportieren lässt.

Wasserstoff wird jetzt schon für verschiedene Industrieverfahren hergestellt. Dabei werden 98% des verwendeten Wasserstoffs auf Basis von fossilen Energieträgern produziert.

Wenn Wasserstoff als Energiespeicher das Klimaproblem lösen helfen soll, darf es aber nur mit erneuerbaren Energien (durch Elektrolyse) hergestellt werden. Man spricht dann von grünem Wasserstoff. [jdm]