Jahresabschlussfeier des Fördervereins Transrapid Emsland e.V.

Screenshot Homepage Förderverein Transrapid 10/2025

Der Förderverein Transrapid Emsland e.V. lädt alle Mitglieder, Freunde und Interessierten herzlich zur Jahresabschlussfeier am Sonntag, dem 26. Oktober 2025, ein. Die Veranstaltung findet von 11:00 bis 17:00 Uhr auf dem Gelände der ehemaligen Transrapid-Versuchsanlage, Hermann-Kemper-Straße 23, statt.

Die Gäste dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen: Es werden Führungen über das Gelände angeboten, dazu gibt es Live-Musik ab 13:00 Uhr mit Open Stage. Für musikalische Unterhaltung sorgen unter anderem Erkie85 und Gina Maks, ergänzt durch weitere Überraschungsgäste.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt – mit Getränken, Snacks und einer Hüpfburg für die jüngsten Besucher. Der Förderverein freut sich auf einen schönen Tag in geselliger Runde und auf viele Besucher, die gemeinsam das Vereinsjahr 2025 ausklingen lassen möchten. [jdm]

LAG Nördliches Emstal: Erfolgreiche Zwischenbilanz und klare Botschaft nach Brüssel – ländliche Räume brauchen starke Förderung

Gruppenbild  7. Sitzung der Leader-Region Nördliches Emstal
Gruppenbild Teilnehmer der 7. Sitzung der Leader-Region Nördliches Emstal

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Nördliches Emstal zieht in ihrer jüngsten (7.) Sitzung im Heimathaus Wippingen eine äußerst positive Zwischenbilanz: Mit bislang 50 initiierten Projekten in der laufenden Förderperiode 2023–2027 zeigt sich die Region engagiert, kreativ und auf einem sehr guten Weg. Getagt wurde dabei im Schatten der historischen Wippinger Mühle, die derzeit mit Unterstützung von LEADER-Mitteln saniert wird – ein sichtbares Beispiel für die erfolgreiche Förderprojektarbeit in der Region.

LAG-Vorsitzender Hermann Wocken lobte die Arbeit der Gruppe ausdrücklich: „Unsere Region zeigt, dass LEADER-Projekte den ländlichen Raum stärken können – durch Ehrenamt, Zusammenhalt und Innovation. Wir sind sehr gut unterwegs und schaffen mit jeder Maßnahme greifbare Mehrwerte für unsere Dörfer und Gemeinden.“

Regionalmanagerin Anke Trecksler stellte in der Sitzung neue Projektentscheidungen vor – von der Sanierung historischer Gebäude über touristische Wegekonzepte bis hin zu Maßnahmen zur Aufwertung von Freizeit- und Begegnungsorten. Insgesamt fließen für die neun beschlossenen Projekte rund 550.000 Euro an LEADER-Mitteln in die Region, die sowohl die Lebensqualität als auch die touristische Attraktivität des nördlichen Emslands weiter erhöhen.

In der Halbzeitevaluation der Förderperiode wurde deutlich, dass die LAG mit ihren Schwerpunkten – Engagierte Gemeinschaft, Tourismus, Umwelt- und Klimaschutz sowie Attraktives Lebensumfeld – genau die Bedarfe der Region trifft. Besonders das große bürgerschaftliche Engagement in Vereinen und Initiativen trage wesentlich zum Erfolg bei.
Zugleich richteten Wocken und Trecksler den Blick nach Europa. Sie betonten, dass die Förderung des ländlichen Raums auch im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der EU zwingend abgesichert werden muss: „Ländliche Regionen sind das Rückgrat Europas. Ohne gezielte Förderprogramme verlieren sie Entwicklungskraft, Ehrenamt und Zusammenhalt. Diese Förderung darf in Brüssel nicht zur Randnotiz werden.“

Die LAG Nördliches Emstal sieht sich gut gerüstet für die zweite Hälfte der Förderperiode. Neue Projektideen liegen bereits in der Schublade – um auch künftig das Miteinander, die Attraktivität und die Nachhaltigkeit im nördlichen Emsland weiter zu stärken. Mit professionellem Regionalmanagement, engagierten Partnern und neuen Ideen soll die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden – ganz im Sinne einer lebenswerten, aktiven und zukunftsfähigen Region. [PM LAG Nördliches Emstal (NET)]

Wie im Himmel – Über die Beziehungsfähigkeit

Youtube-Screenshot Wie im Himmel
Gabriellas Song auf Youtube
Ulrich Scholz

In dem schwedischen Spielfilm „Wie im Himmel“ beschreibt die Hauptperson, ein erfolgreicher Dirigent, wie während einer Gala-Vorstellung seines Orchesters der Strom ausfällt. Minutenlang herrscht absolute Dunkelheit. Doch die Musiker spielen weiter. Sie brauchen keinen Dirigenten. Die Freude an ihrem Spiel, das Vertrauen in sich selbst und in die anderen, die Hingabe an das Stück, das sie spielen und die Gewissheit, dass alles gut wird, sind die Folgen einer Beziehungsfähigkeit bei jedem Einzelnen, die durch die gute Führung des Dirigenten in unzähligen Proben geweckt wurde und in positive Gefühle für den anderen und die gemeinsame Aufgabe übergegangen ist.

Professor Hüther, Hirnforscher an der Universität Göttingen, nennt Beziehungsfähigkeit die wichtigste menschliche Eigenschaft. Ihre Ausprägung in einem Menschen ist entscheidend für Glück und Zufriedenheit im Privaten und Erfüllung und Erfolg im Beruf. „What`s new,“ werden Sie jetzt denken. „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst“, steht schon in der Bibel geschrieben. Die spirituelle und esoterische Ecke in Buchhandlungen steht voll mit Büchern, die unter dem Titel „Achtsamkeit“ ähnliche Botschaften verkünden. Neu ist, dass diese Erkenntnis wissenschaftlich belegt wird. Der Hirnforscher stellt fest: „Was gut für das Hirn ist, ist gut für den Menschen, und was gut für den Menschen ist, ist gut für das Hirn.“

Das Gehirn besteht aus Milliarden von Zellen. Je mehr aktive Verbindungen es zwischen ihnen gibt, desto intelligenter ist es. Die Zunahme der Vernetzungsdichte ist bei einem Kind im Vorschulalter am größten. Danach flacht sie ab. Bei vielen Menschen wird sie sogar geringer. Verbindungen, die nicht genutzt werden, sterben ab…wie im richtigen Leben. Das Vernetzen von Gehirnzellen wird über so genannte Neuro-Transmitter angeregt. Auslöser für deren Produktion sind positive Erregungszustände wie Freude, Neugier, Lust und Hingabe. Es sind dieselben, die Menschen über sich hinauswachsen lassen, wie die Musiker des Orchesters in dem schwedischen Film. Der Schlüssel zu einer solchen Entwicklung ist Beziehungsfähigkeit. Sie bei Menschen zu wecken und zu nutzen, ist die vielleicht wichtigste Kompetenz einer guten Führung.

In der Abgrenzung zum Management, das sich vornehmlich mit dem Steuern und Regeln von Prozessen befasst (Human Resource Management ist Teil davon), sollte sich Führung vornehmlich um die Menschen des Unternehmens kümmern. Dabei ist wichtig zu bedenken, dass man deren Beziehungsfähigkeit im Job nicht von der Beziehungsfähigkeit im persönlichen Leben trennen kann. Ihnen werden sicherlich eigene Beispiele (gute wie schlechte) zu dieser Wechselbeziehung einfallen. Im Folgenden soll und kann es nicht darum gehen, eine Checkliste anzubieten, in der aufgelistet steht, wie man Beziehungsfähigkeit herstellt. Eine alte Weisheit aus der Erwachsenenbildung besagt, dass man Erwachsene aus „ihrem Vorgarten“ holen muss, damit sie Neues annehmen. Das geht am besten über Metaphern, Bilder oder Geschichten außerhalb ihres Erfahrungshorizonts. Der o.g. Film „Wie im Himmel“ erzählt eine solche Geschichte.

Der erwähnte prominente Dirigent ist in sein Heimatdorf zurückgekehrt, um sich von seiner Berühmtheit zu erholen. Er wird erkannt. Man bittet ihn, die Leitung des Kirchenchores zu übernehmen. Er soll den Chor auf einen internationalen Wettstreit vorbereiten. Die Mitglieder sind Bürger des Dorfes. Während der Proben brechen Konflikte auf, untereinander aber auch persönliche, die jeder aus seinem Leben mitbringt. Ein geistig behinderter junger Mann, der auch mitsingen will, wird von dem Kaufmann des Dorfes geoutet. Eine junge Frau setzt sich für ihn ein. Schließlich darf er mitsingen. Bei einer Feier, auf der ausgelassen getanzt wird, wird die Frau des gestrengen Pastors, die auch im Chor mitsingt, von ihrem Mann bei deren nächtlicher Heimkehr mit Vorwürfen überhäuft. Er verbietet ihr, weiter im Chor mitzusingen. Als der sie mit Moralpredigten und Liebesappellen überhäuft, konfrontiert sie ihn mit seinen Porno-Heften, die er hinter seinen Büchern versteckt hält und trennt sich von ihm. Der Dirigent fängt sie alle immer wieder über das Singen. In einer Probe lässt er sie kreuz und quer mit- und übereinander sich auf den Boden legen. Sie sollen einen Ton singen, jeder für sich, was natürlich irgendwann in Lachen übergeht. Sein Kommentar: Wenn ihr singen wollt, müsst ihr zuerst zuhören lernen. Und dann war da noch Gabriella, eine junge Frau mit zwei Kindern zuhause und einem gewalttätigen Mann. Alle wussten, dass er sie schlägt, und niemand hatte sich eingemischt. Als sie zu einer Probe mit zerschlagenem Gesicht kommt und erklärt, dass sie nicht mehr mitsingen will, weil ihr Mann das verboten habe, kocht es in der Chorgemeinschaft hoch. Sie alle haben von der Gewalt gewusst, und haben es geschehen lassen. Der Dirigent schreibt daraufhin ein Lied für Gabriella und bittet sie, es auf dem Chorwettstreit zu singen. Zuerst weigert sie sich, dann tut sie es doch.

Wie die Geschichte ausgeht, werden Sie erfahren, wenn Sie sich den Film anschauen. Auf jeden Fall sollten Sie sich den Clip „Gabriellas Song“ anschauen. Melodie, Mimik, Gestik und Gesang der Schauspielerin und nicht zuletzt der Text (schwedisch mit deutschen Untertiteln) vermitteln eindrucksvoll die Kraft von Beziehungsfähigkeit in der Ganzheitlichkeit von Gemeinschaft und Persönlichem. Die Führungsperson, hier der Dirigent, hatte sie durch seine Beziehungsfähigkeit ausgelöst. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter/Foto: Screenshot Youtube]

Herzliche Einladung zum SonntagsTanz – Zusammenkommen, Spaß haben, nette Gespräche in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen.

Die Servicestelle Ehrenamt und Hedwig und Bernd Spellbring möchten alle Menschen ab 50 Jahren zum SonntagsTanz“ SG Dörpen einladen. Dabei stehen Freude, Begegnung und geselliges Miteinander im Mittelpunkt – bei Musik, Tanz sowie Kaffee und Kuchen.

Die Auftaktveranstaltung findet am Sonntag, den 16. November, von 15:00 bis 17:00 Uhr im Heimathaus Dörpen statt.

Es wird um Anmeldung gebeten bis zum 10.11.2025 bei der Servicestelle Ehrenamt unter Tel. 04963/402-124 oder per E-Mail über ehrenamt@doerpen.de. [Simone Wagner, Servicestelle Ehrenamt]

Filmabend für die ganze Familie

Der Münzschatz von Filsum in der ersten Ausstellung in Remels, 2023

Das Emsland Archäologie Museum in Meppen lädt am Montag, 13. Oktober, um 18 Uhr zu einem besonderen Filmabend ein.

Den Auftakt der Veranstaltung bildet eine kurze Führung durch die Sonderausstellung „96 römische Silbermünzen von Filsum. Ostfriesischer Münzschatz trifft auf emsländische Schätze“. Die Sonderschau widmet sich einem außergewöhnlichen Fund römischer Silbermünzen, die mithilfe ehrenamtlicher Sondengänger in Ostfriesland gefunden wurden. Des Weiteren werden erstmals Objekte von zertifizierten Sondengängerinnen und Sondengängern aus dem gesamten Emsland präsentiert. Die Exponate reichen von der Steinzeit bis in die frühe Neuzeit und zeigen die Vielfalt der emsländischen Schätze vor der Haustür.

Im Anschluss wird im Atrium des Museums bei Popcorn und Getränken ein bekannter Familienfilm über die unbeugsamen Gallier gezeigt, die mit List und Humor dem verführerischen Luxus Roms trotzen. Die Vorführung ist freigegeben ab sechs Jahren. Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung wird erbeten unter der Telefonnummer 05931/6605 oder der E-Mail-Adresse info@archaeologie-emsland.de. Weitere Informationen finden Sie unter archaeologie-emsland.de.

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 28. Oktober 2025 im Emsland Archäologie Museum zu sehen. Das Museum ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. [Landkreis Emsland/Foto Ostfriesische Landschaft-Wikipedia]

„Aufbaukommandant“. Karl Otto Koch als SS-Führer in den frühen Konzentrationslagern 1934–1937

Kaum ein SS-Führer hat den Aufbau des KZ-Systems ab 1934 so geprägt wie Karl Otto Koch. Von 1934 bis 1941 war er in führenden Funktionen tätig in den Konzentrationslagern Hohnstein, Sachsenburg, Lichtenburg, Dachau, Columbia-Haus, Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald. Koch wurde zum Inbegriff des KZ-Kommandanten. Und er verstand es, seine Machtfülle im KZ-System zu seinem persönlichen Vorteil auszunutzen. Eine schwere Korruptionsaffäre beendete schließlich seine Karriere und sein Leben: Am 5. April 1945 wurde Karl Otto Koch nach dem Todesurteil eines SS-Gerichts im KZ Buchenwald hingerichtet – in dem Lager, in dem er selbst lange Jahre Kommandant gewesen war.

Der Vortrag von Dr. Sebastian Weitkamp, Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, findet am Dienstag, den 7. Oktober 2025, um 18:30 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen, im Begleitprogramm der Sonderausstellung „...auf deutschem Boden für die ganze Welt“, Niedersachsen im Nationalsozialismus, statt. Der Eintritt ist frei. [PM/Foto: Karl Otto Koch und Ilse Köhler vor der Kommandantur des KZ Esterwegen, 1936 (National Archives, Washington)]

Bertram Engel – Solo – „Mit alten Männern spiel ich nicht!“

Screenshot Rohema-Interview

Er ist eine Legende des deutschen Rock ‘n’ Roll: Bertram Engel, seit über 40 Jahren Schlagzeuger bei Peter Maffay und im Panikorchester von Udo Lindenberg. Er hat unzählige Konzerte gespielt, Hits mitgeschrieben und mit den größten Namen der Branche die Bühnen gerockt.

Jetzt kommt er am 17.10.2025 um 20:00 Uhr in die Aula der Oberschule Dörpen, Schulstraße 14, 26892 Dörpen, – nicht mit Drumsticks, sondern mit Geschichten aus mehr als fünf Jahrzehnten Rock ‘n’ Roll! In seiner Lese- & Erzählshow gibt er exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Tourlebens, erzählt von den Höhen und Tiefen des Musikgeschäfts und liest aus seinem Buch „Mit alten Männern spiel ich nicht!“. Zum Kennenlernen sei das Rohema-Interview empfohlen.

Auch bei einer Lesung darf die Musik, die Bertram Engels Leben bestimmt, nicht fehlen. Die Zuschauer erleben einen exzellenten Pianisten und charismatischen Sänger. Ein Abend voller Anekdoten, Musikgeschichte und unvergleichlichem Insider-Wissen – hautnah und live!

Im Vorprogramm stehen die von Bertram Engel produzierten Nachwuchsmusiker von "Aedon" auf der Bühne. Die junge Band begeistert mit eigenem Sound zwischen Alternative Rock und modernen Indie-Einflüssen. Tickets sind hier erhältlich. [jdm]

Einladung zur offenen Chorprobe

Flyer Offene Chorproben

Der Wippinger Kirchenchor St. Cäcilia ist laufend auf der Suche nach neuen Sängerinnen und Sängern. Aus diesem Grund bietet er zwei offene Chorproben an.

Jeder der Lust auf singen hat, kann ungezwungen an den Proben teilnehmen und sich ausprobieren. Geprobt wird jeden Montag um 19:30 Uhr im Gemeindezentrum. [Heinz- Hermann Düthmann]

Theatersaal des Hümmling-Gymnasiums Sögel bis auf Weiteres gesperrt

Die Deckenkonstruktion des Theatersaals am Hümmling-Gymnasium, insbesondere der angebrachte Schallschutz, besitzt in der jetzigen Form keinen nachgewiesen tragfähigen Aufbau – das ist das Ergebnis einer sachverständigen Überprüfung im Auftrag des Landkreises Emsland. Damit kann die Sicherheit im Saal nicht mehr gewährleistet werden, so dass die Räumlichkeit mit sofortiger Wirkung ab Donnerstag (18.09.) gesperrt ist. Die Vorräume des Theaters sind von der Sperrung ausgenommen.

Der Landkreis Emsland hat als Träger des Gebäudes die Planungsleistungen für eine zeitnahe Instandsetzung bereits beauftragt. Die Arbeiten befinden sich in Vorbereitung, ein Termin für die Wiederfreigabe des Saals kann allerdings derzeit noch nicht benannt werden. Der Landkreis Emsland bittet um Verständnis für die notwendige Maßnahme und wird Nutzer und Betroffene über den weiteren Verlauf der Arbeiten informieren.

Damit fallen Veranstaltungen des Kulturkreises Clemenswerth aus, für die die Aula vorgesehen war. Das betrifft zunächst den Chanson-Abend "DIVAS – Les grandes allures" am 27.09.2025. [Landkreis Emsland/jdm]

Nothing´s gonna change my world (Nichts wird meine Welt verändern)

Strawberry fields

Aus dem Geschichtsunterricht einer 10. Klasse Gymnasium

Ulrich Scholz

Das Thema war der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts. Als „Attentiongetter“ hatte ich ihnen einen Musikclip vorgespielt. „Across the Universe“, ein Beatles Song gecovered von der US-amerikanischen Sängerin Fiona Apple. Am Ende hatte ich die die Schüler nach ihren Wahrnehmungen befragt und ob sie ihnen Bedeutungen geben könnten. Sie konnten. Das Eindringen einer Gruppe von Männern in ein Café, das sie mit Baseballschlägern sinnlos zerstörten, interpretierten sie als Gewalt. Ein Schüler setzte sie in Bezug zum Geschichtsthema und meinte, sie könnte für Krieg stehen. Bei meiner Frage, welcher Krieg, half ich nach. Ich erzählte ihnen von den Beatles, die in ihren Liedern immer wieder gegen den amerikanischen Vietnamkrieg gesungen hatten. Der Krieg sagte den Schülern nichts. Also habe ich ihnen seine Geschichte erzählt. Zuvor habe ich in Aussicht gestellt, den Film „Across the Universe“ (2007), der vom Vietnamkrieg handelt, über weitere Musikclips vorzustellen. Das kam an. Clips anschauen ist immer noch besser als in Geschichtsbüchern lesen.

Mit Unterstützung von Karten und Bildern erzählte ich ihnen von der gewaltsamen Übernahme des Landes durch Frankreich im Jahr 1858. Bis 1945 wurden Vietnam und die Nachbarländer Kambodscha und Laos von den Kolonialherren ausgeraubt und deren Bevölkerungen brutal unterdrückt. Erst nach einem blutigen Befreiungskrieg (1. Indochinakrieg) gelang es der vietnamesischen Befreiungsorganisation Viet Minh, die Franzosen aus dem Land zu treiben. In der Schlacht von Dien bien Phu (1954) fügten sie ihnen die letzte, vernichtende Niederlage zu. 10 Jahre später begann der 2. Indochinakrieg (Vietnamkrieg). Dieses Mal waren die USA der Eindringling. Er endete 1973 mit dem Abzug der Amerikaner. Sie hatten 8 000 000 Tonnen Bomben auf das Land geworfen, viermal so viel, wie im gesamten 2. Weltkrieg. Über 4 000 000 Menschen waren umgekommen, davon waren 2 000 000 vietnamesische Zivilisten und 58 000 Amerikaner (Die Zahlen variieren je nach Quelle)

Verloren wurde der Krieg an der Heimatfront. Die Medien brachten ihn Abend für Abend in die Wohnzimmer der amerikanischen Bevölkerung. Der Anblick von NAPALM verbrannten Kindern und toten und verwundeten eigenen Soldaten führten in den USA zu einer noch nie da gewesenen Anti-Kriegsbewegung. Vor allem junge Leute gingen auf die Straße. Ihre moralischen Vorbilder waren Sänger wie Bob Dylan und Joan Baez. Auch die Beatles, deren Titel zwischen 1960 und 1970 die Hitparaden beherrschten, komponierten und texteten unter dem Einfluss des Vietnamkrieges. Ihre Musik zusammen mit entsprechenden Handlungsszenen aus dem Film „Across the Universe“ wollte ich nun nutzen, um der Klasse zu zeigen, wie heftig die Auswirkungen dieses Krieges (Schrecken, Verlust, Trauer, Protest und Gewalt) das normale Leben von jungen Menschen in einer demokratischen Gesellschaft beeinflusst hat.

Als ich den Clip zum letzten Song (Let it be) gezeigt hatte, fragte ich die Schüler nach ihrem Eindruck. Sie schauten mich ratlos an. Dann meinte eine Schülerin: Unterhaltsam. - Ich war sprachlos. Spontan startete ich den eingangs gespielten Clip noch einmal. „Nothing´s gonna change my world“ singt Fiona Apple den Refrain immer wieder und schaut dabei teilnahmslos mit Kopfhörern auf den Ohren in die Kamera, während im Hintergrund das Café kurz und klein geschlagen wird. Die Schüler nahmen die totale Ignoranz der Frau wahr, konnten sie aber nicht lesen.

Ich fragte sie: Wer verfolgt täglich in seinem Handy die Nachrichten? Einer meldete sich. Ich fragte weiter, nach den Kriegen in Afghanistan, im Irak und im Nahen Osten. - An welche Länder verkauft Deutschland Kriegsgerät? – Jetzt verstanden sie die Metapher des Clips. Es kam der obligatorische Fluchtversuch. Man kann ja doch nichts ändern. Die Antwort kam aus ihren Reihen. Das haben die jungen Leute in der Anti-Vietnamkrieg Bewegung nicht so gesehen. - Die Pausenklingel kam genau zur richtigen Zeit. Die Störung in ihren Denkmustern wollte ich nicht zerreden. Eine letzte Frage hatten sie noch. „Was müssen wir über den Vietnamkrieg für die Klausur wissen?“ – Da hatte ich sie neugierig gemacht, Betroffenheit erzeugt und zum Denken gebracht … dachte ich. Meine Erfahrung/Befürchtung schien wieder einmal bestätigt worden zu sein. Sie lernen für den Moment des gemessenen Werdens, für die Note. Die Welt da draußen interessiert sie nicht wirklich. Nothing´s gonna change their world.

Die geschilderte Unterrichtsstunde liegt schon ein paar Jahre zurück. Hat sich zu heute etwas geändert? – Ja, aber nicht zum Besseren, ist zu befürchten. Die Regierenden haben dazu gelernt. Wenn man einen „Bösen“ erschafft und die Schrecken des Krieges von den Menschen fernhält, kann man junge Menschen von der Straße fernhalten. Der Ukrainekrieg und Aufrüstung werden von vielen als notwendig begrüßt. Nothing´s gonna change their world.

Die erste Aufklärung hatte den Menschen vom Erklärungsdogma der Kirche befreit. Vielleicht ist es Zeit für eine zweite Aufklärung, die den Menschen vom Erklärungsdogma der Herrschenden befreit. Wenn Moral und Recht proklamiert und gleichzeitig die Humanität mit Füßen getreten werden, dann wird es Zeit, dass die jungen auf die Straße gehen. In diesem Sinne sind die Worte von Robert Kennedy zeitlos. In einer Rede an seiner Alma Mater, die er 1968 auf der Höhe des Vietnamkrieges, drei Monate vor seiner Ermordung, gehalten hat, rief der den Studenten zu:

"If our colleges and universities do not breed men who riot, who rebel, who attack life with all the youthful vision and vigor, then there is something wrong with our colleges. The more riots that come out of our college campuses, the better the world for tomorrow."

Übersetzung:
Wenn unsere Hochschulen und Universitäten nicht Menschen hervorbringen, die gewaltsam protestieren und rebellieren, die das Leben mit all ihrer jugendlichen Visionen und Ungestümtheit angehen, dann läuft etwas falsch an unseren Bildungseinrichtungen. Je mehr unsere Hochschul-Campusse gewaltsamen Protest hervorbringen, desto besser für die Welt von morgen. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Kulturboykott: Dümmer geht immer

Im belgischen Gent wurden die Münchener Philharmoniker wegen ihres israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Festival ausgeladen. Der habe sich nicht von der israelischen Regierung distanziert, lautete die Begründung. So weit. So dumm. Shani ist Musiker und nicht Vertreter der israelischen Armee. Der Protest gegen diese Ausladung ist somit gerechtfertigt.

Nicht gerechtfertigt sind aber die Krokodilstränen, die die Presse (so die NOZ) und Regierungspolitiker vergießen. Denn die Forderung, sich von etwas zu distanzieren, hat sich schon längst eingebürgert, wenn es gegen die geht, die gegen das Verhungernlassen in Gaza protestieren. Auch zuvor wurden in Deutschland und der EU schon alle Register gezogen, um Protest gegen den israelischen Gaza-Feldzug zu ersticken.

Die Vereinigten Staaten von Amerika verhängten Sanktionen gegen Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtssituation in den besetzten palästinensischen Gebieten. Für ihre öffentlichen Auftritte in Deutschland wurden den Veranstaltern Räumlichkeiten entzogen. Palästina-Solidaritätsgruppen in Großbritannien und Deutschland wurden verboten. Es gab Entlassungen, wenn jemand den Palästinenserschal trug. Der Slogan „From the River to the Sea“ führte zu Verhaftungen von Demonstranten, strafrechtlichen Verfolgungen und Durchsuchungen von Büros. Der deutsche Journalist Hüseyin Doğru wurde wegen seiner palästinasolidarischen Artikel sogar von der EU sanktioniert. Jede Kritik an der israelischen Politik wird pauschal als antisemitisch verurteilt ohne auf den Inhalt der Kritik einzugehen, sogar wenn sie von jüdischen Organisationen kommt.

Und zuvor nach Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 wurde die russische Opernsängerin Anna Netrebko von vielen Opernhäusern ausgeladen, auch vom Münchener Opernhaus, weil sie sich nicht von der russischen Regierung distanzieren wollte.

Und davor während der Corona-Epidemie dasselbe: Alle Künstler, die sich nicht aktiv für Grundrechtseinschränkungen in Folge der Anti-Corona-Maßnahmen aussprachen, wurden von deutschen öffentlichen Einrichtungen, von der deutschen Presse und vom deutschen Fernsehen boykottiert.

Und jetzt ist es einmal (in Gent) umgekehrt und die, die oben beschriebene Boykotts und Repressionen ohne Bedenken unterstützten, heulen auf. Jetzt auf einmal verteidigen sie die Freiheit der Kunst, jetzt auf einmal gibt es keine einfachen Antworten auf die israelische Politik, jetzt wird das Erzwingen moralischer Eindeutigkeit beklagt und der Hass auf die Gegenseite (sprich Antisemitismus).

Und natürlich ist das alles richtig und doch so vollständig verlogen, weil umgekehrt genau dieselbe Praxis erfolgt, aber mit der Staatsmacht und der Medienmacht im Rücken.

Natürlich ist der Aufruf zum Israel-Boykott durch die BDS-Kampagne, die sich an den Boykottaktionen gegen die Apartheit in Südafrika orientiert, genauso falsch, wie die gesamte Sanktionspolitik, insbesondere der Nato und der EU, die derzeit das Verhältnis zwischen den Staaten der Welt vergiftet. Nur ist die BDS-Kampagne eine private Meinungsäußerung; die Sanktionen der EU und der Nato sind Realität. Jetzt hat der irische Rundfunk angekündigt, Irland werde nicht am Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen, wenn Israel einen Vertreter sende. Die Idiotie geht also weiter.

Weder die Shani-Ausladung, noch die Ankündigung des irischen Senders, noch die BDS-Kampagne ändern irgendetwas an der Situation in Gaza. Aber sie sorgen dafür, die, die schon lange die öffentliche Diskussion durch Repressionen gegen Künstler einschränken, auch noch zu rechtfertigen. [jdm]

Krautrock-Legenden live in Börger: „Jane“ und „Fargo“ am 13.09.25 im Gemeinde- und Kulturzentrum

Ein besonderer Abend für alle Rockmusikfans kündigt sich an: Am Samstag, den 13. September 2025, bringt der Kulturverein Pro Börger e.V. zwei legendäre deutsche Rockbands auf die Bühne des Gemeinde- und Kulturzentrums Börger – Werner Nadolnys Jane und Fargo. Ein Live-Event, das ganz im Zeichen des klassischen Rock steht und den Geist der Siebziger in die Gegenwart transportiert.

Nur wenige deutsche Krautrockbands genießen einen ähnlichen Kultstatus wie Jane aus Hannover. Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus kernigem Rock, sphärischen Orgelklängen und geheimnisvollen Texten prägte die Band maßgeblich die Musikszene der 1970er-Jahre. Über eine Million verkaufte Tonträger zwischen 1972 und 1982 sprechen eine klare Sprache. Alben wie Together (1972), Here We Are (1973) oder Live At Home (1976) gelten heute als Meilensteine deutscher Rockgeschichte.

Nach dem Tod des Gründungsmitglieds und Hauptkomponisten Werner Nadolny im Jahr 2023 führt Bassist und Sänger Rolf Vatteroth das Erbe würdig weiter. Gemeinsam mit Holger Marx (Gitarre, Gesang), Hakan Türközü (Hammond-Orgel) und Sven Petersen (Drums) bringt Werner Nadolnys Jane nun die Klassiker zurück auf die Bühne – von Daytime über Fire Water Earth bis hin zu So, So Long. Auch selten live gespielte Songs wie Way To Paradise oder Superman stehen auf dem Programm.

Als Special Guests dabei: die Rockband Fargo, die einst mit Größen wie AC/DC, Mothers Finest oder The Small Faces tourte. Gegründet 1973 in Hannover, machte sich die Band um Peter "Fargopedda" Knorn (Bass) und Peter Ladwig (Gesang, Gitarre) in den Achtzigern einen Namen mit energiegeladenen Shows – inklusive Knorns legendärem Bühnensalto mit dem Bass. Gemeinsam mit Henny Wolter (Gitarre) und Nikolas Fritz (Drums) präsentieren sie heute ihre kraftvollen Songs mit neuem Elan.

Der Einlass beginnt um 20:00 Uhr, Konzertstart ist um 21:00 Uhr. Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis von 25 Euro erhältlich im Gemeindebüro Börger sowie online unter www.pro-boerger.de. An der Abendkasse kosten die Karten 29 Euro, ein Anspruch auf Kartenverfügbarkeit besteht nicht. [PM]

Tag des Offenen Denkmals am 14. September

Von den über 5.000 Denkmaltüren, die sich am 2. Sonntag im September, also dem 14.09.2025, deutschlandweit am Tag des Offenen Denkmals öffnen, befinden sich 17 im Emsland.

Besucher können an diesem Tag zum Teil Gebäude oder Gebäudeteile sehen, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Z. B. wird das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Lingener Bahnhofs aus dem Jahr 1856 derzeit komplett saniert. Am 14. September werden vier Führungen auf der Baustelle angeboten, bei denen man den Bahnhof aus einer völlig neuen Perspektive sehen kann und ausführlich über die Geschichte und Zukunft dieses besonderen Baudenkmals informiert wird.

Foto: Rüdiger Hamm

Den Emsland-Dom St. Martinus in Haren kann man an dem Tag mit einer Digitalen Kirchenführung per QR-Code erkunden.

Die Hilter Mühle wird an dem Tag von den Mühlenfreunden Hilter in Betrieb gesetzt. In Meyers Mühle in Papenburg werden Mühlenbrot nach originalem Rezept und regionale Produkte angeboten. Auch Führungen sind möglich.

Erinnerungsort Lager XII Dalum
Foto: Gemeinde Geeste

Die Trafostation und das Wachgebäude des früheren Emslandlagers XII in Dalum wurden seit Herbst 2022 denkmalschutzgerecht saniert und sind nun als Erinnerungsort „Lager XII Dalum“ zugänglich. Am 14. September gibt es hier kostenlose Führungen, um an die wechselvolle Geschichte der Lager und der Kriegsgräberstätte zu erinnern.

Auch im Landkreis Leer nehmen 15 Denkmäler am Tag des Offenen Denkmals teil. [jdm]

Leitantrag der CDU in Niedersachsen zu Bildung: Rückwärts in die kriegsbereite Gesellschaft

Der Lingener Landtagsabgeordnete Christian Fühner wurde nach einem Bericht der NOZ auf dem Landesparteitag der CDU von den Delegierten für seinen Leitantrag zum Thema Bildung gefeiert. Ein zentraler Begriff im Leitantrag ist die Chancengerechtigkeit, ein zweiter zentraler Begriff ist Leistungsorientierung. Beide bilden den Rahmen für ein rückwärtsgewandtes Bildungsverständnis.

Die Forderung nach Chancengerechtigkeit soll suggerieren, dass Probleme der Sozialstruktur und der sozialen Ungleichheit durch individuelle Bildungsmaßnahmen gelöst werden können. Auf einen Hundert-Meter-Lauf übertragen bedeutet Chancengerechtigkeit, dass der Einbeinige, der Achzigjährige und der topfitte 18jährige die gleichen Chancen haben, weil keinem der Dreien Hindernisse in den Weg gelegt werden.

Zwar spricht der Leitantrag davon, dass Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die besten Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden sollen. Praktische Vorschläge beziehen sich aber ausschließlich auf die Sprachförderung (gegen die nichts zu sagen ist), womit implizit migrantische Kinder als Hauptproblemträger identifiziert werden.

Dass es auch andere Bildungshindernisse geben könnte, z. B. dass Eltern aus Familien mit niedrigem Einkommen ihren Kindern nicht die Zeit widmen können, die sie brauchen, dass diese Kinder in ihrer Freizeitgestaltung abgehängt sind, dass der durch die finanzielle Situation ausgelöste Stress und die soziale Ausgrenzung eine Rolle spielen, wird im CDU-Leitantrag nicht thematisiert.

Stattdessen macht sich der Leitantrag unter dem Titel „Leistungsorientierung“ Gedanken, wie die soziale Ausgrenzung durch eine Stärkung des gegliederten Schulsystems in eine Bildungs-Ausgrenzung überführt werden kann.
Um den Gymnasien eine Exklusivität zu schaffen, sollen sie die Möglichkeit von Aufnahmeprüfungen erhalten, um in einem standardisierten Verfahren eine Auswahl vornehmen zu können. Das gegliederte Schulsystem nach der Grundschulzeit will die CDU im Schulgesetz verankern. Keine Schulform solle priorisiert werden, womit praktisch gemeint ist, dass das Gymnasium geschützt werden soll.

Die CDU möchte die Gründung von Kooperativen Gesamtschulen (KGS) wieder ermöglichen und deren Möglichkeiten und Regelungen denen der IGS angleichen. Das könnte man – wenn man es nicht besser wüsste – als Versuch werten, die Unterschiede zwischen den Schulformen zu verringern und die Schüler der verschiedenen Schulformen zumindest teilweise zusammenzubringen. Aber genau das möchte die CDU nicht: Schulformübergreifende Kerncurricula für die Sek. I soll es nicht mehr geben, „da diese curriculare Vereinheitlichung u.a. dem besonderen Auftrag des Gymnasiums – der Vorbereitung auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe bzw. des Abiturs – nicht gerecht“ werde.

Um alle Schüler fördern zu können, bräuchte es kleinere Klassen und mehr Personal. Das ist eine Binsenweisheit. Aber genau da möchte die CDU sparen. „Insbesondere in der Ferienbetreuung sollen die gesetzlichen Anforderungen des SGB VIII im Bereich der Personalanforderungen nicht verpflichtend sein.“ Für die Ganztagsschule setzt man wie zu Zeiten von Kultusminister Busemann auf Quereinsteiger und Ehrenamtliche.

Ob Schüler - oder Kinder und Jugendliche überhaupt – derartig viel mit ihren Handys und sozialen Netzwerken beschäftigt sein sollten, wie es derzeit der Fall ist, ist sicher diskussionswürdig. Fühners CDU-Konzept setzt hier aber der Einfachheit halber auf Verbote. „Handys und andere mobile Endgeräte sollen außerhalb des Unterrichts verboten werden und Schulen dadurch wieder zu „Inseln der Konzentration und des Dialogs im Alltag“ werden.“ und „Soziale Netzwerke sollen mithilfe von wirksamen Kontrollmechanismen für Jugendliche unter 14 Jahren verboten werden.“ Ob das nur im Bereich der Schule oder generell gelten soll, wird in der Formulierung nicht ganz klar.

Auf der anderen Seite sollen die Schüler aber verstärkt mit Computern traktiert werden – natürlich zur Stärkung der digitalen Kompetenz. Unterricht soll gern auch mal „ab Jahrgang 8 durch hybride oder digitale Formate erweitert werden“. Die Erfahrungen der Coronazeit lassen grüßen.

Von der Persönlichkeitsentwicklung durch kreative Angebote oder durch Sport ist an keiner Stelle des Leitantrags die Rede. Dafür aber viel von Medienkompetenz, den MINT-Fächern und der optimalen Vorbereitung „auf ihre berufliche Zukunft in einer sich stark veränderten Gesellschaft und Arbeitswelt“. Es geht also darum, die Bildung auf die Wünsche zukünftiger Arbeitgeber auszurichten, und nicht darum, den Kindern zu helfen, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit zu begreifen.

Die Demokratieförderung soll als Bildungsauftrag gefestigt werden. Deshalb sollen die Kinder in der Sekundarstufe I einen verpflichtenden Besuch einer niedersächsischen Gedenkstätte planen und durchführen, so dass alle Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit mindestens eine Gedenkstätte besucht haben. Das hört sich gut an. Weniger gut ist die Absicht die aktuelle Sicherheitspolitik oder das Erstarken von extremen Parteien im Politikunterricht behandeln zu lassen. Das hört sich nach Indoktrination an, zumal der Begriff der „extremen Parteien“ nicht inhaltlich definiert wird (z. B. faschistisch, friedensgefährdend, chauvinistisch, fremdenfeindlich).

Es ist zu vermuten, dass die CDU die Kinder zu kriegslüsternen Soldaten erziehen möchte. „So wollen wir im Schulgesetz festlegen, dass die Bundeswehr durch ihre Jugendoffiziere im Laufe der Sekundarstufe I in Schulen eingeladen wird.“ Diese Soldaten erzählen den Kindern dann etwas über das lustige Kameradenleben, wo am Joystick Drohnen auf echte Menschen gelenkt werden können. Über das elendige Sterben und Verkrüppeltwerden werden die Jugendoffiziere wohl eher nicht aufklären. [jdm]

Batakkulturfest in Werpeloh

Am Samstag, den 30. August 2025, um 14 Uhr erwartet die Gemeinde Werpeloh hohen Besuch aus Hamburg. Die indonesische Generalkonsulin, Frau Renata Bulan Harungguan Siagian, wird mit einer Delegation anreisen und mit den Werpelohern die Batakkultur feiern.

Um 15.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen vor dem Mehrgenerationenhaus und ab 16.30 Uhr Gesang und Tanz vor dem Batakhaus.

Roberta Zollo

Ein besonderes Highlight wird die Lesung aus den Zauberbüchern durch Frau Roberta Zollo, Phd, sein. Die Zauberbücher dienten den Zauberpriestern für ihre Tätigkeit. Vornehmlich bestehen die Inhalte aus magischen Formeln, sowie Rezepten für medizinische Anwendungen und Zaubermittel, und letztlich Anweisungen für rituelle Handlungen. [jdm]

Stadtradeln 2025

"Stadtradeln" ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob du bereits jeden Tag fährst oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs bist. Jeder Kilometer zählt – erst recht wenn du ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest.

Die Samtgemeinde Dörpen beteiligt sich auch in diesem Jahr am Stadtradeln. Die Aktion findet vom vom 30.08.2025 bis zum 19.09.2025 statt und ab sofort können sich alle Interessierten hier anmelden. Dort gibt es außerdem alle Daten, Fakten und Informationen zur Aktion sowie zur zugehörigen App. Nach einer Online-Registrierung können alle Teilnehmer einem Team beitreten oder ihr eigenes Gründen. Mitmachen lohnt sich - den besten Einzelradlern und Teams winken tolle Preise! [jdm, Samtgemeinde Dörpen]

Nach Hurrikan Katrina: Kirchenzugehörigkeit trug zur wirtschaftlichen Erholung bei

Katrina und weitere Wirbelstürme richteten im Sommer 2005 verheerende Schäden im Südosten der USA an. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: In den Jahren nach der Katastrophe erzielten Betriebe in Gebieten mit einer hohen Kirchenmitgliedsrate eine signifikant höhere Leistung.

In Krisenzeiten wirken sich gesellschaftliche Bindekräfte auch wirtschaftlich positiv aus. Das belegt eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) anhand einer der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA. Während der Sturmsaison vor 20 Jahren verursachte allein der Hurrikan Katrina im Südosten der Vereinigten Staaten mehr als 1.800 Tote, 400.000 Obdachlose und einen Sachschaden von geschätzt 100 bis 150 Milliarden US-Dollar. Nach der Katastrophe ging die Produktivität der Betriebe in den betroffenen Gebieten zurück. Doch wie die Studie zeigt, konnten sich Betriebsstätten in Gegenden mit einem hohen Anteil an christlichen Kirchenmitgliedern wirtschaftlich deutlich besser erholen: Sie erzielten in den Jahren 2005 bis 2010 eine höhere Produktivität als Betriebe in Kreisen mit einer schwach ausgeprägten Kirchenbindung. Wo die Kirchenzugehörigkeit 10 Prozentpunkte über dem Durchschnitt lag, wurde der wirtschaftlich negative Effekt der Katastrophe um die Hälfte abgeschwächt.

Für den positiven Zusammenhang zwischen Religionszugehörigkeit und Wirtschaftskraft gibt es mehrere Gründe. Gläubige treffen in Kirchen Freunde und Bekannte, sie bekommen Essen und Informationen. Das Zugehörigkeitsgefühl stärkt die Hoffnung auf einen Neubeginn nach der Katastrophe. Zumal bei Gläubigen das Vertrauen in Institutionen und die Verbundenheit zur eigenen Region überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind.

Wie die IWH-Studie nachweist, blieben Menschen in Kreisen mit hoher Zugehörigkeit zum Christentum öfter als andere in ihren Heimatregionen, nachdem diese von Katrina und weiteren Wirbelstürmen getroffen worden waren. Somit waren dort mehr Menschen verfügbar, um den Wiederaufbau zu stemmen, und zwar sehr talentierte Menschen: Gläubige sind nachweislich besonders wirtschaftsaffin, sie gründen öfter, neigen zu Sparsamkeit und zeigen eine hohe Kooperationsbereitschaft. Bei Protestanten wirken diese Faktoren stärker als bei Katholiken.

Die IWH-Studie zeigt, dass Religion sowie weitere kulturelle Faktoren ökonomische Entwicklungsprozesse mitprägen und Menschen in Ausnahmesituationen stützen.

Die Forscher unterschieden zwischen Betriebsstätten in Gebieten mit einer hohen und mit einer niedrigen Zugehörigkeit zu christlichen Kirchgemeinden. Mit Hilfe des Differenz-von-Differenzen-Ansatzes ermittelten sie den Einfluss der Religion auf die Leistungskraft der Betriebe. Nach mehreren Überprüfungen konnten die Forscher eine Scheinkorrelation weitgehend ausschließen: Die höhere Produktivität lässt sich unmittelbar auf den Faktor Religion in bestimmten Kreisen zurückführen. Denn weder hatten die Menschen dort bessere Verbindungen in die Politik, noch erhielten sie mehr Hilfsgelder als andere. (Quelle und mehr: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle über Informationsdienst Wissenschaft e.V.)

Uns hat interessiert, ob die Ergebnisse der Studie auf Deutschland übertragbar sind. Dazu haben wir eine Nachfrage an das IWH gerichtet. Hierauf antwortet der Ökonom und Co-Autor der Studie, Professor Dr. Felix Noth wie folgt:
Wahrscheinlich wären die Effekte in einem vergleichbaren Setup (Aartal, obwohl wahrscheinlich nicht mit dem Ausmaß von Katrina vergleichbar) geringer, da die Schäden meistens im Schnitt nicht so existenziell und die Sicherungssysteme allgemein besser ausgestattet seien. Es wäre vorstellbar, dass dort, wo eine stärkere Bindung durch Religionszugehörigkeit vorhanden sei, die Abwanderungswahrscheinlichkeit sinke und dadurch die wirtschaftliche Erholung anders verlaufe.

Allerdings gebe es Hinweise, dass Religionszugehörigkeit auch in Deutschland zu Effekten führen könne. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass es in stärker protestantischen Regionen zu einer viel stärkeren Reaktion auf den VW-Dieselskandal kam: Es wurden weniger Autos von VW zugelassen. (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0929119923000925) Weiter führt Noth aus: „Glaube ist schwierig zu messen. Was wir finden, ist, dass der Effekt der Religionszugehörigkeit stabil bleibt, selbst wenn wir für die Administration/Struktur/Organisation von Kirchen oder familiäre Wurzeln kontrollieren. Es muss also einen Effekt von Religionszugehörigkeit über so etwas wie die Anzahl von kirchlichen Hilfeeinrichtungen (Suppenküchen, Bahnhofsmissionen) geben. Ob das Glaube ist oder eine gemeinsame Basis, die es dann einfacher macht, mit anderen in Kontakt zu kommen und Hilfe zu organisieren, ist nicht klar zu beantworten. Meine Einschätzung ist, dass Religionszugehörigkeit hier die Funktion eines „sozialen Klebers“ erfüllt, der die soziale Distanz (die wahrscheinlich heute im Schnitt höher ist als noch vor 50 Jahren) minimiert und damit physische soziale Kontakte (wie in einem Verein) erhöht und die Wahrscheinlichkeit verringert, Regionen zu verlassen.“ [HM, erstveröffentlich auf gruenealternative.de/forum-d]

Alte Musik mit Vokalensemble La Néréide in der Alten Rheder Kirche

La Néréide, © Jean-Baptiste Millot

Im Rahmen des Musikfestes Bremen findet am 31.08.2025 um 19.30 Uhr in der Alten Rheder Kirche, Sudende 37, 26899 Rhede, das Konzert "Il Concerto Segreto" statt. Es sind noch einige Karten zu haben.

Auf dem Programm stehen Madrigale von Luzzasco Luzzaschi sowie Werke von Luca Marenzio, Claudio Monteverdi und Francesca Caccini, vorgetragen vom La Néréide Vokalensemble.

Unter der Herrschaft der Familie d’Este erlebte das oberitalienische Ferrara in der Renaissance eine Blüte in Kunst, Literatur und Architektur. Der musikliebende Herzog Alfonso II. unterhielt an seinem Hof im späten 16. Jahrhundert ein »concerto segreto«. Dahinter verbarg sich ein geheimes Trio von Sängerinnen, welches durch die Schönheit seiner Stimmen und seine bewundernswerte Virtuosität schnell legendär wurde. Die Konzerte konnten nämlich nur auf persönliche Einladung des Herzogs besucht werden, der wiederum gleichzeitig verhinderte, dass die Noten den Ferrareser Hof verließen. Einzig eine Reihe von Madrigalen, die der Hofkomponist Luzzasco Luzzaschi 1601 veröffentlichte, können dem Trio heute mit Gewissheit zugeordnet werden. Da sie mit genau ausnotierten kunstvollen Verzierungen vorliegen, können die drei höchst versierten Sängerinnen von La Néréide ihnen in authentischer Rekonstruktion mit Begleitung von Cembalo, Gambe, Harfe und Laute neues Leben einhauchen – eine Entdeckung im intimen Ambiente der Alten Rheder Kirche, die die ursprüngliche Umgebung der Musik erahnen lässt! [jdm/Musikfest Bremen]

Dünenbad schließt vom 14.08. bis 03.09. – jährliche Wartung und Wasserwechsel

Das Dünenbad in Dörpen bleibt in diesem Jahr vom 14. August bis einschließlich 3. September 2025 geschlossen.

Die Schließzeit ist eine jährlich geplante Routine, die für notwendige Wartungsarbeiten sowie einen vollständigen Wasserwechsel im Becken genutzt wird. Ziel dieser Maßnahme ist es, auch weiterhin einen sicheren, hygienischen und störungsfreien Badebetrieb für alle Gäste zu gewährleisten.

Nach dem Abschluss aller Arbeiten öffnet das Bad wie gewohnt wieder seine Türen. Die Gemeinde Dörpen bittet alle Badegäste um Verständnis für die vorübergehende Pause – und freut sich auf ein Wiedersehen im frisch gewarteten Dünenbad. [Samtgemeinde Dörpen]

Wohlig Gefühllos

Eine Kritik an der Leistungsgesellschaft von Pink Floyd

E-Gitarre

Künstliche Intelligenz ist im Moment in aller Munde. Kaum einer spricht von Emotionen und Gefühlen. Künstler tun es immer wieder. Darüber geht es in diesem Artikel. Damit Sie die folgende Geschichte verstehen, möchte ich mit zwei Definitionen beginnen.

  1. Emotionen sind physiologische und psychische Reaktionen auf äußere Reize, die in einem Menschen Betroffenheit auslösen.
  2. Gefühle sind das Ergebnis der Verarbeitung dieser Emotionen. Es ist ein Denkprozess, in dem Emotionen bewertet werden. Wie dieser ausfällt, hat etwas mit den eigenen Lebenserfahrungen zu tun und nicht zuletzt mit der Kultur, in der gefühlt und gedacht wird.

Ein klassisches Beispiel für dieses Wechselspiel sind Rockkonzerte. In der Gemeinschaft mit vielen erlebt man bei Jubel und Tanzen die körperliche Nähe mit Gleichgesinnten, sieht seine Lieblingsbands leibhaftig und wird von ihrer Musik akustisch und von ihrer Show visuell mitgerissen. Als Reizverstärker spielen sicherlich auch Alkohol und andere Drogen eine Rolle. Die Glücksgefühle, die diese Emotionen auslösen, sind ein Grund dafür, warum Rockkonzerte gerade bei jungen Menschen so beliebt sind. Man kann für einen Moment aus seinem Alltag aussteigen, der von Pflichten und immer wieder auch von Sorgen, Frustrationen und Ängsten bestimmt wird. Dass die Stars, die ihnen Glücksgefühle verschaffen, auch Opfer dieser Leistungs-Kultur sind, wird kaum wahrgenommen. Die Medien berichten darüber, wenn einer auf der Strecke geblieben ist. Als Beispiele seien Amy Winehouse, Curt Cobain und Whitney Houston genannt. Man erklärt einer entsetzten und trauernden Fan-Gemeinde, dass persönliche Probleme Ursache für den Suizid gewesen seien. Kaum jemand sieht, dass Künstler und Fans in einem Boot sitzen, das da heißt „Leistungsgesellschaft“. Sie ist nicht nur Ursache für das Leiden vieler Menschen und bringt sogar manche um, sondern scheint auch die Fähigkeit zum Fühlen verkümmern zu lassen. Diese scheinbar gewagte Feststellung ist nicht nur meinen Erfahrungen als Vertretungslehrer an Gymnasien und Gesamtschulen geschuldet, sondern begegnet einem auch in den sozialen Netzwerken, wie am folgenden Beispiel deutlich werden soll.

Seit einigen Jahren gibt es auf YouTube eine Serie, in der junge Menschen, zumeist in den USA, Pop-Musik ihrer Eltern und Großeltern vorstellen. Sie läuft unter dem Begriff „Reactions“. Ihnen zumeist unbekannte Songs und Interpreten werden vorgestellt bei gleichzeitiger Einblendung ihrer Reaktionen und Kommentare. Jeder dieser „Reactions“ ist ein Schaufenster für Emotionen und Gefühle. Beeindruckend ist die Begeisterung, die solche Oldies bei den jungen Moderatoren auslösen. Bezeichnend ist aber auch die Oberflächlichkeit und Hilflosigkeit, mit der sie Emotionen, die Interpreten, Musik und Texte auslösen, mit eigenen Gefühlen zu beschreiben versuchen. Das hat u.a. zur Folge, dass sie die Gefühle, die die Interpreten herüberbringen wollen, zwar empathisch aufnehmen, sie aber die Botschaft dahinter oft nicht sehen. Im Folgenden möchte ich Ihnen eine solche „Reaction“ vorstellen.

Eine junge Frau präsentiert aus einem Live-Konzert von Pink Floyd aus 1994 den Song „Comfortably Numb“. Bevor Sie weiterlesen, sollten Sie sich den Clip anschauen. Er erklärt nicht nur meine bisher gemachten Ausführungen, sondern ist in jeder Hinsicht ein akustischer, visueller und künstlerischer Genuss.

„Comfortably Numb“ bedeutet so viel wie „wohlig gefühllos“. Der Text handelt von einem Bandmitglied, das ausgebrannt ist und sich unfähig fühlt, aufzutreten.

Die Hintergrundstimmen sind die Stimme des Arztes, der den Leidenden nach seinen Schmerzen befragt und ihm rät, Medikamente einzunehmen, die ihn wieder fit machen sollen. Gesang und Musik der Hintergrundstimmen sind sphärisch und beschwörend gehalten, was durch Lichteffekte unterstützt wird.

Der Solo-Sänger antwortet als Betroffener. Sein Gesang ist klar und weich, was durch sein Gitarrenspiel und ebenfalls durch Lichteffekte unterstützt wird. Er beschreibt seine Schmerzen, die diffus sind. Jeder seiner Passagen endet mit dem Satz „I feel comfortably numb“. Seine wahren Gefühle kann er nicht mit Worten ausdrücken. Sein Gitarrenspiel kann es. In einem beeindruckenden Solo lässt er sie weinen, schreien und flehen. Das Lichterspiel unterstützt die Gefühlswellen. Der abschließende fulminante Accord lässt offen, wie es ausgehen wird.

Das Gitarrensolo hatte die junge Frau emotional aufgewühlt. Sie hatte in der Geschichte des Songs eine eigene Erfahrung mit psychischer Krankheit wiedererkannt. Ihre Gefühle, die sie zum Ausdruck brachte, beschränkten sich auf den Dialog zwischen dem Leidenden und dem Arzt und der erleichternden Feststellung, dass, wenn man einmal psychisch am Ende ist, man auf Arzt und Medikamente vertrauen sollte. Gesang, Text, Musik und Lichteffekte vermochte sie nicht, in einen Gesamtzusammenhang zu stellen. Das einzige Gefühl dazu äußerte sie immer wieder in einem hilflosem „Wow!“

„Wow“ war in allen „Reactions“, die ich mir zu dem Pink Floyd angeschaut habe, der vorherrschende Gefühlsausdruck. Keiner der jungen Moderatoren war in der Lage, in der Meta-Ebene zu fühlen und zu denken. Hätten sie es getan, wären sie vielleicht darauf gekommen, dass das leidende Bandmitglied jeder einzelne von ihnen sein könnte. Was mich optimistisch gestimmt hat war, dass alle ohne Ausnahme im Gefühl bewegt wurden, als sie die Darbietung ansahen. Eine alte Weisheit hatte sich wieder bestätigt. Gefühle bewegen Menschen und nicht der Verstand. Vielleicht sollten wir Gefühlen mehr Aufmerksamkeit schenken als irgendeiner künstlichen Intelligenz. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Musikfest Bremen

Arctic Philharmonic

© Rune Stoltz Bertinussen
Arctic Philharmonic Orchestra
© Rune Stoltz Bertinussen

Im Rahmen des Musikfestes Bremen finden auch zwei Konzerte in Papenburg und eines in Meppen statt. Für alle drei sind noch Karten zu erhalten.

Klänge vom Polarkreis bieten das Arctic Philharmonic Orchestra aus Nordnorwegen unter dem Dirigenten Nicolò Foron und Eldbjørg Hemsing an der Violine am Dienstag, dem 19. August 2025 um 19.30 Uhr in der Stadthalle Papenburg.

Thierry Escaich

© Marie Rolland
Thierry Escaich
© Marie Rolland

Am Donnerstag, dem 04. September 2025 um 19.30 Uhr findet unter dem Titel „Von der Seine an die Ems“ ein Orgelkonzert mit Thierry Escaich in der Kirche St. Antonius, Papenburg statt.

Lea Desandre, Thomas Dunford

© Julien Benhamou
Lea Desandre, Thomas Dunford, © Julien Benhamou

Am Dienstag, dem 02. September 2025 um 19.30 Uhr singt Mezzosopran Lea Desandre und spielt Thomas Dunford auf der Laute unter dem Titel „Idylle“ in der Gymnasialkirche, Meppen. [jdm]

Mühle im Wind gut besucht

Hoofbeats
Indian Summer
Indian Summer

Der Heimatverein und der Kulturförderverein konnten am Samstag zufrieden mit der Besucherzahl bei "Mühle im Wind" sein. Neben den Hoofbeats trat Indian Summer auf. Die Band New Edition konnte wegen eines Krankheitsfalls nicht auftreten, woraufhin deren Frontmann Ludger Hermes seine zweite Band Indian Summer für das Konzert in Wippingen zusammen trommelte. [jdm]

Mikis Theodorakis vor 100 Jahren geboren

Mikis Theodorakis 2004
Mikis Theodorakis 2004

Vor 100 Jahren, am 29. Juli 1925, wurde Mikis Theodorakis auf Chios geboren. Bei seiner Beerdigung (gestorben am 2. September 2021 in Athen) begleiteten Zehntausende seinen Sarg.

Theodorakis ist vielen Menschen in Deutschland nur bekannt als Komponist des Sirtaki in „Alexis Sorbas“. Dabei ist sein Leben ein vielfältiges und kämpferisches gewesen. Er war Dichter, Komponist und Politiker und ein echter Volksheld.

Youtube Canto General

Viele seiner mehr 1000 symphonischen Kompositionen und Lieder hatten ausgesprochen politische Themen. Dass seine Musik gerade auch deutsche Hörer trotz der unverkennbar griechischen Komponente beeindruckt, führte Theodorakis auf seine musikalische Ausbildung am Konservatorium Athen, das in deutscher Musiktradition stand, zurück. Am bekanntesten sind seine Vertonungen von Pablo NerudasCanto General“ (Allgemeiner Gesang), einem Gedichtzyklus des chilenischen Dichters Pablo Neruda über den Kampf Lateinamerikas gegen den Kolonialismus.

Youtube Mauthausen-Kantate

Von dem griechischen Dichter Iakovos Kambanellis, eines Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen, hat Theodorakis vier Gedichte unter dem Namen „Mauthausen-Kantate“ vertont.

Schon während der Besetzung Griechenlands durch die deutschen, italienischen und bulgarischen Faschisten kämpfte Theodorakis gegen die Besatzer, danach gegen die englischen und amerikanischen Besatzer, die im griechischen Bürgerkrieg die rechtsgerichteten, monarchistischen Kräfte, die schon mit den Nazis kollaboriert hatten, unterstützten.

Von den Nazis erstmals als 18jähriger verhaftet und gefoltert, wurde er im Bürgerkrieg und danach von den rechten Regierungen mehrfach verhaftet, gefoltert und einmal lebendig begraben. 1967, nach der Machtübernahme des Militärs, wird Theodorakis in Griechenland verhaftet – während die Mauthausen-Kantate in London aufgeführt wird. Seine Musik wird von der Junta verboten. Er durfte auf internationalen Druck (u. a. sagte Charles Aznavour eine Tournee durch Griechenland aus Protest ab) ausreisen und lebte bis 1974 im Pariser Exil. Nach der Rückkehr wurde er mehrfach Parlamentsabgeordneter und sogar Minister. [jdm/Foto Guy Wagner, freie Lizenz]

Am Samstag „Mühle im Wind“

Flyer Mühle im Wind 2025

Am Samstag, den 26. Juli 2025, heißt es wieder „Mühle im Wind“ – das beliebte Open-Air-Konzert an der Wippinger Mühle startet um 19 Uhr und verspricht einen stimmungsvollen Sommerabend mit Livemusik und guter Laune.

Den Auftakt machen die „Hoofbeats“, die mit handgemachter Musik für beste Festivalatmosphäre sorgen. Danach übernimmt die „New Edition Band“ die Bühne und begeistert mit einem vielseitigen Repertoire aus Pop, Rock und Klassikern zum Mitsingen und Tanzen.

Für die Veranstaltung vom Heimatverein Wippingen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Kulturförderverein und im Rahmen des Kultursommers des Landkreises Emsland gibt es Karten im Vorverkauf für Mitglieder bereits ab 10 Euro (Nicht-Mitglieder 12 Euro). An der Abendkasse kosten die Tickets 12 bzw. 14 Euro. Vorverkaufsstellen sind unter anderem die Volksbank Wippingen, die Raiffeisenwarengenossenschaft Wippingen und der Dorfladen Uhlen. [jdm]

Am Mittwoch soll Repair Café in Lathen gegründet werden

Wer kennt das nicht: kaum ist die Garantiezeit eines Gerätes abgelaufen, funktioniert es nicht mehr. Die Suche nach einem Servicetechniker ist oft erfolglos oder man erhält die Antwort, dass sich eine Reparatur nicht lohnt, da sie zu teuer ist.

Hans-Hermann Bode möchte hier Abhilfe schaffen. Unter dem Motto "REPARIEREN STATT WEGWERFEN!" soll zukünftig regelmäßig im Heimathaus Lathen für jeden die Möglichkeit bestehen, Dinge kostenlos reparieren zu lassen. Egal, ob Elektro-Kleingeräte, Möbel, Kleidung oder sonstige Gegenstände, denen fast nichts fehlt und die nach einer einfachen Reparatur wieder ordentlich zu gebrauchen wären, können dort hingebracht werden.

Im Repair Café trifft man auf Ehrenamtliche, die aus handwerklichen oder technischen Berufen kommen oder sich in iohrer Freizeit entsprechende Kenntnisse angeeignet haben. Zudem gibt es für die Nutzer Kaffee und Kuchen, um die Wartezeit zu überbrücken.

Wer interesse hat, sich ehrenamltlich im Repair Café einzubringen, ist herzlich eingeladen zu einer Infoveranstaltung am Mittwoch, 16.07.2025 um 19.30 Uhr, im Haus der Begegnung, Kirchstr. 4, Lathen.

Es ist geplant, im Heimathaus Lathen (Haus der Begegnung) ein solches Repair Café einmal im Monat anzubieten. Dafür werden Menschen gesucht, die sich auskennen mit Kleidung/Textilien, elektrischen Geräten, Möbeln/Gegenständen aus Holz und anderen handwerklichen Tätigkeiten. Außerdem bracht es auch Unterstützung für das Besuchercafé (Kuchen backen, Bewirtung). Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Hans-Hermann Bode (05933/923109). [jdm]

Sommerferienprogramm Schloss Clemenswerth

Mit einem bunten Programm lädt das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth in Sögel über die Sommerferien Kinder und Erwachsene zu sich ein. In den Erlebnisführungen lernen Kinder spielerisch die Geschichte des Jagdschlosses kennen. Daneben bieten Kreativprogramme vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. 

Für Kinder: Eintritt je Programm 8 € pro Kind inkl. Material | Anmeldung erforderlich

Di 15.07. und Di 29.07.  um 14.30 – 16 Uhr  Schloss-Entdeckungstour
Den Spuren des Schlossgeistes folgend, begeben sich Kinder auf eine spannende Tour über das Schlossgelände.

Do 24.07. um 14.30 – 16 Uhr Porzellan bemalen
Inspiriert durch das Schloss mit seinen vielen farbenfrohen Motiven wird eine Tasse mit sommerlichen Mustern verziert.

Do 17.07. und Do 31.07. um 14.30 – 16 Uhr T-Shirt-Druck
Ein weißes T-Shirt wird bunt bemalt und gestaltet.

Di 22.07. und Di 05.08. 14.30 – 16 Uhr Märchenreise
Eine sommerliche Reise durch alte Märchenwelten. Wie die Figuren in den Geschichten erleben dabei auch die Kinder viel Spannendes.

Für Familien: Eintritt für Kinder und Erwachsene je 6 € | Anmeldung erforderlich

Mi 23.07. um 14.30 – 16 Uhr Familienspaß: Sommerwerkstatt
Aus verschiedenen Naturmaterialen basteln Groß und Klein sommerliche Motive.

Mi 06.08. um 14.30 – 16 Uhr Familienspaß: Porzellan bemalen
Inspiriert durch das Schloss dürfen Groß und Klein eine Tasse mit sommerlichen Motiven bunt bemalen.

Über die gesamten Ferien: Kulturtasche – Entdeckungstour über Schloss und Stein für Familien
Ein Mitmach-Spaziergang für die ganze Familie, der dazu einlädt, das Schloss mit seiner weitläufigen Waldparkanlage selbstständig zu erkunden. Die Entdeckungstour beinhaltet sieben Stationen, an denen u. a. gezeichnet und gebastelt wird. Klein und Groß lernen u. a. ein Menuett tanzen, die Fächersprache kennen und bekommen am Ende ein „Feuerwerk“. Alles was man für den Spaziergang benötigt, findet sich in einer Kulturtasche, die an der Museumskasse erhältlich ist. Kosten: 5 € / Familie (2 Erw. + Kinder)

Anmeldung und weitere Informationen Tel.: 05952 / 93 23 - 25, schloss@clemenswerth.de [jdm]

Große Freude an der Grundschule Renkenberge-Wippingen – Landesauszeichnung Sportfreundliche Schule

Im Rahmen des Schulabschlussfestes am 30.06.25 überreichten die schulfachliche Dezernentin vom Landesamt für Schule und Bildung Karen Mull und Hermann Wilkens als Vertreter des Kreissportbundes eine Urkunde und ein Schild und würdigten das große Engagement der Schule für Bewegung, Sport und Gesundheit.

Bereits zum 3. Mal hat die Schule alle Kriterien für die Landesauszeichnung "Sportfreundliche Schule" erfüllt und darf sich für weitere 5 Jahre "Sportfreundliche Schule" nennen.

Ein besonderes Highlight der Feier war die Vorführung der Ganztags-AG „Fit with drums“. Die Kinder präsentierten eine mitreißende Choreografie mit Pezzibällen und Drums-Sticks und bewiesen dabei eindrucksvoll, wie viel Spaß Bewegung machen kann

Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens sowie die Renkenberger Bürgermeisterin Daniela Wecke gratulierten im Namen beider Samtgemeinden (Lathen-Dörpen) und Gemeinden (Renkenberge-Wippingen) zum Erfolg.

Im Anschluss lud der Schulelternrat zusammen mit dem Förderverein alle Gäste zum gemütlichen Beisammensein ein. Bei kühlen Getränken, leckerer Wurst vom Grill und einem reichhaltigen Salatbuffet klang die Veranstaltung in entspannter Atmosphäre aus. Ein herzlicher Dank gilt dem Schulelternrat für die tolle Organisation und die Bewirtung. [Ellen Wilkens]