(v. l. n. r.) Bürgermeister Martin Hempen, Landtagskandidat Hartmut Moorkamp, CDU-Ortsvorsitzender Hermann Gerdes und Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken
Bild/ Text: CDU-Ortsverband Wippingen
(v. l. n. r.) Bürgermeister Martin Hempen, Landtagskandidat Hartmut Moorkamp, CDU-Ortsvorsitzender Hermann Gerdes und Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken

Vor über 40 Zuhörer im Heimathaus stellte Hartmut Moorkamp sich und seine Ziele beim politischen Frühschoppen des CDU-Ortsverbandes Wippingen für die Landtagswahl am 09. Oktober vor. Hierzu zählt u. a. die Stärkung des ländlichen Raumes. Es stünden große Herausforderungen an – ein einfaches ‚weiter so‘ dürfe es nicht geben.

Der 46 Jahre alte Moorkamp und seine Frau Heike leben mit ihren vier Kindern auf ihrem Hof in Rastdorf. Nach einer Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann war es ihm eine Herzensangelegenheit, den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. Die Landwirtschaft ist ihm dann auch ein besonderes Anliegen. So ist die derzeitige Situation für die Landwirte katastrophal. Es bedarf einer Planungssicherheit für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe. In den vergangenen Jahren waren die politischen Entscheidungen in diesem Bereich zu wenig von Fachkompetenz geprägt, weshalb er hier sein Wissen als Landwirt einbringen will. So zeigt nicht zuletzt der schreckliche Krieg in der Ukraine, dass die Ernährungsversorgung national sichergestellt werden muss.

Hartmut Moorkamp ist seit über 15 Jahre politisch aktiv. So ist er seit 2006 Mitglied des Gemeinderates Rastdorf und seit 2011 im Samtgemeinderat Werlte. Seit 2016 ist er Bürgermeister der Gemeinde Rastdorf. Bei der letzten Kommunalwahl 2021 wurde er zudem in den Kreistag des Landkreises Emsland gewählt und bekleidet seitdem das Amt des stellv. Landrates. Im Frühjahr dieses Jahres wurde Moorkamp von den Mitgliedern des CDU-Kreisverbandes ASD-Hümmling zum Landtagskandidaten für den Wahlkreis 82 gewählt. Er freut sich daher, sich in Wippingen vorstellen zu können. Er hat große Lust auf diese Aufgabe und will Sprachrohr für das Emsland in Hannover werden.

So zeigt sich an der tollen Entwicklung Wippingens, dass die Landespolitik eine wichtige Rolle spielt. Dies könne man an den Maßnahmen im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms sehen – die Mittel würden vom Land bewilligt. Daher sei es wichtig, einen Vertreter in Hannover zu haben, um auch weiterhin Einfluss in Hannover zu haben.

Ein wichtiges Thema werde auch weiterhin die Bildungspolitik sein. So gehöre in jedes Dorf neben einem Dorfladen und (möglichst) einer Gaststätte auch eine Schule und eine KiTa. Auch in diesem Bereich habe die Gemeinde Wippingen vorbildliche Arbeit geleistet. Ein großes Problem für die Gemeinden sei aber der sog. ‚Defizitausgleich‘, welcher die Kommunen an ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bringe. Die Gemeinden hätten ihre Hausaufgaben gemacht, indem sie für KiTa-Plätze sorgten, jedoch würden finanzielle Mehrkosten aufgrund der vom Land beschlossenen Beitragsfreiheit, höheren Qualitätsanforderungen oder steigenden Personal- und Energiekosten nicht ausreichend gegenfinanziert. Hier stehe das Land in der Pflicht, mehr Geld ins System zu geben.

Einem Endlagerstandort im nördlichen Emsland erklärte Moorkamp eine klare Absage. Bzgl. des Themas ‚Wolf‘ bedürfe es mehr Realismus, weshalb eine Bestandsregulierung zwingend sei. Auch nehme die Digitalisierung Fahrt auf. So laufe im Emsland derzeit die 3. Ausbaustufe, welche zu 25% durch das Land finanziert wird. Ziel ist der vollständige Glasfaserausbau und die flächendeckende Einführung eines 5G-Netzes.

Ein weiteres großes Thema sei die medizinische Versorgung. So gelte es die Krankenhausstrandorte in Papenburg und Sögel zu halten. Auch hier biete die Digitalisierung Potentiale. U. a. könne die Telemedizin dabei helfen, die ärztliche Versorgung zu sichern.

Diesen Ball nimmt Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken auf: Viele der hiesigen Ärzte seien über 60 Jahre alt und würden auf absehbare Zeit in den Ruhestand treten. Der Sicherstellungsauftrag für die ärztliche Versorgung liege beim Land. Daher sei ein starker Wahlkreiskandidat wichtig, um der Region Gehör zu verschaffen. Dies gelte dann auch für andere Themenbereiche der Landespolitik wie die innere Sicherheit mit der Sicherung der hiesigen Polizeistandorte, der Finanzierung der Schul- und KiTa-Landschaft oder dem Straßenbau. Daher sei ein bodenständiger und politisch erfahrener Kandidat wie Hartmut Moorkamp der richtige Mann, zumal „er sagt, was er macht und macht, was er sagt“.

Wocken betont zudem, dass auf Landesebene das Erfolgsmodell „Samtgemeinde“, welches deutschlandweit so einmalig in Niedersachsen praktiziert wird, verteidigt werden muss. Das Samtgemeinde-System gewährleiste die Selbstständigkeit und Entwicklung der einzelnen Gemeinden, denn Entscheidungen würden idealerweise vor Ort getroffen. So kennen die Bürgermeister und die Gemeinderäte die Interessen und Wünsche der Bürger am besten.

Kritisch gesehen wird das aktuelle Landesraumordnungsprogramm (LROP) – insbesondere die Streichung der Unzulässigkeit von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Vorbehaltsflächen. „Diese Tür wäre lieber zugeblieben“ ist dann auch der allgemeine Tenor, da so zukünftig noch weniger der ohnehin schon verknappten bäuerlichen Flächen der Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Vielmehr gelte es, die Windenergie weiter auszubauen – im Falle Wippingens zum Beispiel durch Reduzierung des Abstandes von Windkraftanlagen zum Schießgebiet. Wichtig wäre dabei aber eine echte Bürgerbeteiligung, um die Akzeptanz solcher Anlagen in der Bevölkerung und damit ggü. der Gewinnung erneuerbaren Energien zu fördern.

Bürgermeister Martin Hempen kann in seinem Bericht aus der Gemeindepolitik vermelden, dass der Landkreis Emsland den Auftrag für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt (K114) erteilt hat und zeitnah die Bauarbeiten beginnen werden. Seine dringende Bitte ist aber, dass die Bevölkerung die Nutzung von Schleichwegen vermeidet und auf den regulären Umleitungsstrecken bleibt. Während nämlich für die Sanierung der Ortsdurchfahrt der Landkreis Kostenträger ist, muss für die etwaige Ausbesserung der ramponierten Ausweichstraßen die Gemeinde aufkommen.

Zum Abschluss des launigen Beisammenseins konnten im Schatten der Remise die Zuhörer weiter mit den Landtagskandidaten diskutieren und genossen bei Sonnenschein noch einige leckere Grillwürstchen und Kaltgetränke. [PM CDU-Ortsverband Wippingen/Hubert Jansen]