Bunker prägen die Landschaft im Schießgebiet

Am 1. August ist es 65 Jahre her, dass die Firma Friedrich Krupp in Essen ihr 1877 eingerichtetes Schießplatzgelände in den damaligen Landkreisen Meppen und Aschendorf-Hümmling einschließlich der sieben Gutshöfe und des Moorgutes Ramsloh mit bebauten und unbebauten Grundstücken, sowie totem und lebenden Inventar, also auch die Kruppschen Häuser in Meppen, für 37 Millionen DM an die Bundeswehr verkaufte. Der Bundesminister der Verteidigung hatte zuvor am 3. Juli 1957 die Errichtung der „Erprobungsstelle für Waffen und Munition Meppen“ angeordnet.

Der ehemals Kruppsche Schießplatz wurde dann in drei Betriebe aufgegliedert: die eigentliche E-Stelle der Bundeswehr, die Wirtschaftsbetriebe Meppen mit den Gutshöfen und die Oberförsterei Sprakelerheide.

Obwohl erst mit den Pariser Verträgen vom 5. Mai 1955 die Bundesrepublik die volle Souveränität erlangt hatte – was auch die Errichtung einer Armee erlaubte – wurde schon am 3.11.1953 bei einer Besprechung über die Emslanderschließung durch einen Vertreter des Bundeskanzleramtes mitgeteilt, dass eine Freigabe von Teilen des Schießplatzgeländes nicht in Frage komme, weil man beabsichtige, den Schießplatz wieder zu nutzen.

Zu dem Zeitpunkt durfte Deutschland noch überhaupt keine Armee aufstellen. Frankreich hatte den Vertrag über eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft abgelehnt.

Um die Zustimmung der örtlichen Bevölkerung zu bekommen und zu erhalten, investierten die Bundeswehr bzw. der Bund einiges in die Infrastruktur des Emslandes. Vor allem Meppen profitierte von Zuschüssen zur Turnhalle, zum Freibad, zu den Gymnasien und zu Kindergärten.

Auch Wippingen profitierte: Es entstand 1962 die Kreisstraße 114 von Wippingen nach Werpeloh. Zuvor verbanden die Dörfer nur einige Sandwege. Autos fuhren bis dahin über Börger nach Werpeloh und Sögel. [jdm]