Nawalny-Affäre: Durch stetiges Wiederholen zur Wahrheitsillusion

Im Fall Nawalny gibt es nicht den Hauch eines Beweises, dass der rechtsnationalistische russische Oppositionspoliker im Auftrag der russischen Regierung vergiftet worden ist. Zwar ist das möglich, obwohl kein Interesse erkennbar ist. Genauso möglich sind alle anderen Spekulationen: dass es einen kriminellen Hintergrund gebe, dass eine ausländische Macht dahinter stehe (z.B. die CIA), dass es sich um eine fehlerhafte Medikation handele, usw..

Fest steht aber, dass die USA diesen Vorfall nutzen wollen, um die Beziehungen zu Russland zu verschlechtern und dass die US-Firmen, die ihr Fracking-Gas verkaufen wollen, an einem Ende des Baus der russischen Gas-Pipeline North-Stream interessiert sind. Und fest steht, dass die in der Atlantik-Brücke organisierten US-Fans, wie Merz und Röttgen, sowie der kleine Außenministerdarsteller Maas jeden Wunsch von US-Konzern-Vertretern von deren Mund ablesen. Auch die Grünen, die sich von einer früheren Friedenspartei zu einem neoliberalen Rüstungsclub gewandelt haben, singen mit im Chor von Sanktionen und Ende der Zusammenarbeit mit Russland.

Das Problem, dass es keinen Beweis für die angebliche Untat der russischen Regierung gibt, wird einfach durch ständige Wiederholung gelöst. Wenn oft genug behauptet wird, dass es so ist, wird es allgemein geglaubt. Dass diese Methode funktioniert beweisen nicht nur die verschiedenen Lügen, die jeweils für Kriege in die Welt gesetzt wurden, wie Emser Depesche, Polnischer Überfall auf den Sender Gleiwitz, Tongking-Zwischenfall, Hufeisenplan oder Massenvernichtungswaffen im Irak. Spektrum.de berichtet über ein psychologisches Experiment, das zeigte, dass wir das, was wir ein zweites Mal hören, eher für wahr halten als beim ersten Mal. Dieser Wiederholungseffekt, oft »Wahrheitseffekt« genannt, wurde schon vielfach belegt. Jetzt haben zwei Psychologinnen nachgewiesen, dass ihm Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterliegen und somit auch unterschiedliche Vorkenntnisse nicht davor bewahren.

Unsere Tagesschau und die US-hörigen Politiker werden also ihre Behauptung von der Verantwortung der russischen Regierung für die Vergiftung solange wiederholen, bis sich niemand mehr traut, diese Version anzuzweifeln und jeder die Verschärfung der Kriegsgefahr akzeptiert. [jdm]

Corona-Sonderregelungen in der Pflege

Corona-Sonderregelungen in der Pflege
Corona-Sonderregelungen in der Pflege

In Corona-Zeiten gibt es für die häusliche Pflege eine Reihe von Sonderregelungen. Vielen Betroffenen fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Um während der Corona-Pandemie die häusliche Versorgung bestmöglich, schnell und übergangslos organisieren zu können, fasst der Verband Pflegehilfe die wichtigsten aktuellen Sonderregelungen zusammen. Alle hier aufgeführten Regelungen haben eine vorläufige Gültigkeit bis zum 30. September 2020. Die Änderungen ergeben sich coronabedingt für Pflegebedürftige, die zu Hause leben und für deren Angehörige. Ausführlichere Infos dazu im Presseportal. [jdm/Verband Pflegehilfe]

Antikriegstag 2020 Esterwegen

Schüler und Lehrer der BBS Papenburg setzten sich mit Fake-News auseinander
Schüler und Lehrer der BBS Papenburg setzten sich mit Fake-News auseinander
Georg Scharnweber, Sohn des „Moorsoldaten“ Hans Möller
Georg Scharnweber, Sohn des „Moorsoldaten“ Hans Möller

Auf der Anti-Kriegstagsveranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und der Deutsch-Niederländischen Initiative 8. Mai auf dem Esterweger Lagerfriedhof zogen die Veranstalter und die Redner einen Bogen von der Unterdrückung durch das Nazi-Regime über das Problem des Hasses und der Intoleranz in der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung bis zu der realen Kriegsgefahr, die derzeit von der Nato-Kampagne gegen Russland ausgeht. Hier nannte Jörg Meinke, der Sprecher der Deutsch-Niederländischen Initiative 8. Mai speziell die US-Manöver direkt an der russischen Grenze.

Wasserpfütze auf Kundgebungsplatz
Wasserpfütze auf Kundgebungsplatz

Der Regen hatte die schlechten Bedingungen auf der Pflasterfläche und auf den schiefen, glatten Wegen der Gedenkstätte deutlich gemacht. Die Kundgebungsteilnehmer standen praktisch um die Pfützen herum.
Der Redner Georg Scharnweber, ein Sohn des KZ-Häftlings Hans Möller, rutschte bei der Kranzniederlegung aus und lag auf dem Pflaster vor dem Gedenkstein.

Hallo-Wippingen hat den Zustand der Gedenkstätte schon mehrfach zum Thema gemacht. Vielleicht könnte auch der DGB sich bei den zuständigen Behörden mal zum Zustand der Begräbnisstätte äußern. [HM/jdm]

Verkehrsüberwachung

Geblitzt wird in der kommenden Woche an folgenden Stellen:
Montag, 07.09.2020: Lähden, Dankern
Dienstag, 08.09.2020: Groß Hesepe, Brual
Mittwoch, 09.09.2020: Groß Fullen, Schapen
Donnerstag, 10.09.2020: Wieste, Herzlake
Freitag, 11.09.2020: Lingen, Klein Berßen
Samstag, 12.09.2020: Papenburg
Sonntag, 13.09.2020: Salzbergen [Landkreis Emsland]

Clemenswerth: Schlossführung zum Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 13. September, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“. Auch das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth bereichert diesen Tag mit zwei ca. einstündigen Führungen, die um 15 Uhr beginnen. Da die Teilnahme jeweils auf 8 Personen begrenzt ist, ist eine verbindliche Anmeldung unter Tel. 05952-932325 oder schloss@clemenswerth.de erforderlich. Ein Mund-Nasen-Schutz ist mitzubringen und zu tragen. Die Teilnahme kostet nur den regulären Museumseintritt, der Führungsaufschlag entfällt an diesem Tag. [Landkreis Emsland]

Pocken seit 40 Jahren offiziell ausgerottet – WHO beschloss weltweite Impfpflicht

Ems-Zeitung vom 2.09.1963
Ems-Zeitung vom 2.09.1963

Bei der Durchsicht alter Ems-Zeitungs-Ausgaben fielen zwei Meldungen auf, die an eine gefährliche Viruserkrankung erinnern und ihre vollständige Ausrottung durch eine weltweite Impfpflicht.

Am 2.09.1963 gab es die Meldung: „Pockenverdacht in Ungarn – 350 Touristen festgehalten“ - Etwa 350 ausländische Touristen und Geschäftsleute, darunter auch solche aus der Bundesrepublik, werden seit Sonnabend im Budapester Hotel Royal festgehalten. Das Hotel wurde vorsorglich für 21 Tage unter Quarantäne gestellt, nachdem ein Angestellter unter Pockenverdacht in die Isolierstation eines Krankenhauses eingeliefert worden war. Bisher hat sich der Verdacht allerdings nicht bestätigt. Alle Ungarn, die das Land verlassen wollen, müssen sich impfen lassen.

Ems-Zeitung vom 15.10.1964
Ems-Zeitung vom 15.10.1964

Am 15. 10.1964 hieß es: „Pockenimpfnachschau“. - Völlen. Für die am letzten Donnerstag in allen Ortsteilen der Gemeinde durchgeführte Pockenschutzimpfung findet heute nachmittag die Nachschau wie folgt statt: Völlen 15 Uhr in der Schule, … .

Noch in den 1950er und 1960er Jahren gab es in Europa Pockenepidemien, so z. B. 1950 in Glasgow, 1958 in Heidelberg (18 Krankheitsfälle, davon zwei tödlich), 1963 in Breslau (99 Krankheitsfälle, davon sieben tödlich) und 1967 in der Tschechoslowakei. Die Bedrohung durch Pocken war also 1964 allgemein bekannt. Berichte über Epidemien in Afrika und Asien waren präsent. 1967 machte die Weltgesundheitsorganisation die Pockenschutzimpfung weltweit zur Pflicht. Am 8. Mai 1980 konnte dann die WHO feststellen, dass die Pocken ausgerottet sind. (mehr …)

Meisen bekämpfen die Minierraupe

Kastanie im September noch mit Blättern
Kastanie im September noch mit Blättern

In den letzten 5 Jahren ließen die Kastanien die Blätter Ende Juli schon fallen. Der Grund: Die Raupe der Miniermotte. Da sich die Rosskastanienminiermotte erst seit relativ kurzer Zeit in Mitteleuropa ausbreitet, gibt es keine Fressfeinde, die sich auf diese Tiere spezialisiert haben.

Aber in der Zwischenzeit haben Blau- und Kohlmeisen die Minierraupe als Futterquelle entdeckt und suchen Blatt für Blatt ab. In diesem Jahr haben die Blaumeisen die Minierraupe so im Griff, dass alle Blätter im September noch grün sind. Die Natur hilft sich selber. [Klaus Lübken]

Generalversammlung des Heimatvereins

Wegen der Corona-Einschränkungen hatte der Heimatverein nicht besonders für die Teilnahme an der Generalversammlung geworben; dennoch fanden 17 Vereinsmitglieder den Weg in das Heimathaus.

Vereinsvorsitzender Klaus Abeln konnte in seinem Rechenschaftsbericht nur auf eine durch die Corona-Einschränkungen verkürzte Liste von Veranstaltungen zurück blicken. Dazu gehörten das 10jährige Bestehen der Gruppe der Heimatfreunde, der literarische Abend im November von Renate Schmidt und Bernd Kuper, die Unterstützung der Blühwiesenanlagen durch die Gruppe um Heinz Schulte, der Acker und Blumengarten gegenüber der Volksbank in der Verantwortung von Josef Schmunkamp, der sich die Unterstützung der Mitglieder des Oldtimer-Clubs sichern konnte, die Herausgabe des Heimatkalenders, von dem 230 Stück auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurde, die Anbringung von Adventsschmuck am Kirchturm durch die Heimatfreunde und die Übergabe der Ehrentunschere an Alfons Deters. (mehr …)

SV Wippingen: Ab Sonntag Rückkehr zum Spielbetrieb

Flyer des SV Wippingen Rückkehr zum Spielbetrieb

Am kommenden Wochenende soll die neue Saison im Fußball für fast alle Mannschaften starten. Allerdings gelten Auflagen und Regeln aufgrund der Corona-Pandemie. Um alle Wippinger Fans zu informieren hat der SV Wippingen einen Info-Zettel erstellt, auf dem alle wichtigen Regeln zu finden sind. [Andreas Schwering]

Da weint der Schützenbruder in Ahlen

Strohmann an der Steinbilder Straße in Ahlen
Strohmann an der Steinbilder Straße in Ahlen

Normalerweise wird in Ahlen das letzte Schützenfest des nördlichen Emslandes gefeiert. Die Ahlener Schützenbrüder lassen ihren Werbe-Strohmann in diesem Jahr weinen. Schützenfestfans verstehen das. [jdm]

Die Corona-Krise ist eine soziale Krise

An der Kritik an den Anti-Corona-Demonstranten zeigt sich wieder  - wie beim Aufstieg der AFD - die Hilflosigkeit von bürgerlich Liberalen und auch Linken, mit rechten Bewegungen argumentativ umzugehen. Stattdessen einigt man sich auf simple Beschimpfungen und Schikanen, die dann von den Richtern verhindert werden müssen.

Sogar der Deutschlandfunk, der sonst vorn  bei dieser verfehlten Strategie dabei ist, ließ nach der Berliner Demo vom Wochenende den Kommentator Stephan Detjen, Chefkorrespondent von Deutschlandradio, zur Mäßigung aufrufen. Dabei kann man die Corona-Bekämpfung auch als eine soziale Frage betrachten und die Corona-Maßnahmen kritisieren, weil sie vornehmlich Repressionen darstellen und die durch Corona offen gelegten Schwachpunkte unserer sozialen Verfassung, wie z. B. überfüllte Klassen, oder schlecht bezahlte Beschäftigte und profitorientierte Ökonomisierung im Gesundheitswesen, nicht angehen. Die Corona-Krise wird genutzt, um Konzernen ungeniert Milliarden € an Staatshilfen zu überweisen, aber bei den viel gerühmten „systemrelevanten“ Arbeitern und Angestellten kommt nichts an. (mehr …)