Gemeinsam mit den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim sucht die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen zum 1. März 2022 eine engagierte Kraft für das neue Projekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpaten (KlikKS)“. Die gesamte Stellenbeschreibung ist hier bei der Klima- und Energieagentur Niedersachen zu finden. [Landkreis Emsland]
Folgeschäden durch Umleitung beseitigt

Die Straßenseitenräume des Schoolbrinks waren durch die Umleitungen wegen der Sanierung der K113 nach Kluse und auch wegen der Sperrung der B70 nach Lathen ziemlich ausgefahren. Beim Begegnungsverkehr zwischen LKW musste in der Regel auf den unbefestigten Seitenstreifen ausgewichen werden.
Diese Seitenräume wurden zum Teil mit Schotter neu befestigt. Wie Landkreissprecherin Anja Rohde mitteilte, war der Landkreis Emsland verpflichtet, die Seitenbefestigungen zu verbessern, da es sich um eine offizielle Umleitung in Folge der Sanierung der K113 handelte. Die abschließenden Kosten sind noch nicht bekannt. [jdm/Foto: HM]
Blutspendetermin in Renkenberge

Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Donnerstag, den 03. Februar 2022, ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus. Die Blutspende wird wieder unter besonderen Hygienevorschriften und Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.
Die Versorgungslage mit Blutpräparaten ist seit Wochen angespannt. Es werden immer dringend Blutkonserven benötigt. Wir bitten daher um zahlreiche Teilnahme. Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden. Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis mit. Wir freuen uns, wenn wir wieder viele Spender und Erstspender begrüßen können! [Alwin Illenseer]
Tee, eine besondere Geschichte (2)
Seit 1415 war Portugal beginnend mit der Eroberung der marokkanischen Stadt Ceuta schon als Kolonialmacht weltweit unterwegs. Portugal war aber eigentlich nicht an Eroberungen interessiert, sondern daran, seine Handelsrouten durch Stützpunkte abzusichern und Konkurrenten auszuschalten
Gehandelt wurde vor allem mit Gewürzen. Aus dem „Pfefferland“ Indien stammte der Pfeffer, Safran aus den „orientalischen" Ländern, also dem südlichen Mittelmeerraum. Nelken und Muskatnuss stammten von den Gewürzinseln, den Molukken-Inseln im heutigen Indonesien. Der Zimt kam aus Ceylon. Der Handel mit Gewürzen machte die Händler reich, die schon seit dem 14. Jahrhundert als Pfeffersäcke bezeichnet wurden. Den Kaffee lernten die Europäer erstmals 1573 in den Kaffeehäusern von Aleppo (Syrien) kennen.
Gewürze wurden vor allem von dem Adel und den reichen Kaufleuten konsumiert. Aber auch alle anderen lechzten danach, soweit die Mittel es ihnen erlaubten. Die exotischen Gewürze waren nicht nur lecker oder ein Statussymbol, sondern „ihre Herkunft selbst war phantastisch: Aus dem Osten stammend, waren sie nahe dem Paradies gewachsen.“ Der Tee kam erst später nach Europa und wurde als Produkt des Fernen Ostens sofort genauso positiv wahrgenommen.

Holländische Großkaufleute gründeten 1602 die „Vereenigde Oost-Indische Companie (V.O.C.) und konnten innerhalb von wenigen Jahren den Portugiesen ihre Stellung im Welthandel streitig machen. Und Streit ist hier wörtlich gemeint: Die Konkurrenz wurde durch Krieg verdrängt. Die portugiesische Flotte in Java wurde vernichtet und die Niederländer gründeten die Stadt Batavia (das heutige Jakarta), von wo aus sie den Asienhandel organisierten.
China war zu der Zeit eine mächtige Hochkultur, das sich als Zentrum der Welt begriff. Die schmutzigen Barbaren aus Europa imponierten ihnen nur durch ihre Skrupellosigkeit. Die Niederländer durften die chinesischen Häfen nicht anlaufen und so einigten sie sich mit der chinesischen Regierung darauf, dass chinesische Schiffe die gewünschten Waren nach Batavia brachten. Dieser Dschunkenhandel brachte den Niederländern zunächst einen Vorteil, der später, als China die Engländer direkt im Land anlanden ließ, zu ihrem Nachteil wurde.
Europa hatte den Chinesen für ihr Porzellan, ihre Seide, Baumwolle und dann ihren Tee keine Waren aus Europa anzubieten, die ein Chinese hätte haben wollen. Die Waren aus China konnten nur mit Gold und Silber bezahlt werden.
1610 brachten zwei Schiffe aus Westjava die erste kleine Menge grünen Tees aus Japan nach Texel. Japan ließ keine Ausländer in das Land; nur an einer künstlichen Insel vor Nagasaki durften die Holländer ankern und die Geschäfte mit japanischen Händlern machen.
In Amsterdam wurde der grüne Tee dann langsam bekannter. Vor allem wegen seiner gesundheitlichen Wirkung wurde der „Tsai“, „Cha“, „Chia“, „Tscha“, „Thee“ oder „Tay“ von Medizinern gerühmt.
Ab ca. 1700 schoss die Teenachfrage in die Höhe. Die Engländer hatten mittlerweile in Kanton eine Handelsniederlassung und übernahmen zum großen Teil den Teeimport nach Europa. Sie importierten vor allem schwarzen Tee.

1763 gelang es, eine lebende Teepflanze nach Europa zu transportieren, aber erst 1845 fanden die Europäer heraus, was den Unterschied zwischen dem grünen Tee und dem schwarzen Tee ausmachte. Als Getränk waren beide in Europa bei denen, die es sich leisten konnten, beliebt.
Der schwarze Tee wird fermentiert, d. h. durch Quetschen der Blätter werden die Enzyme freigesetzt, die dann mit den anderen Inhaltsstoffen der Blätter und mit Sauerstoff reagieren. Grüner Tee wird nicht fermentiert, so dass mehr Gerbstoffe erhalten bleiben und er etwas bitterer schmeckt. Der Koffein (bei Tee oft Tein genannt) ist in beiden Teesorten enthalten.
Interessierte Kreise, zu denen die Engländer gehören konnten, die eher schwarzen Tee importierten, verbreiteten die Geschichte, die Chinesen rösteten den grünen Tee auf Kupferpfannen. Der Tee bekäme durch den Grünspan die grüne Farbe; der Tee sei lebensgefährlich.
Tee wurde bis 1700 hauptsächlich in „vornehmen" Kreisen getrunken. Er war für die Niederländer und die Engländer schon ein Geschäft. Aber das große Geschäft stand den Kolonialmächten noch bevor. Und diese Phase begann mit dem Aufstieg der englischen „East India Company“, die die Holländer 1684 aus Java vertrieb. [jdm/Quelle: Sozialgeschichte des Teetrinkens in Ostfriesland, Aurich 1989/Exponate im Teemuseum Norden/Grafik Karavelle Wikipedia]
Neue Trinkwasserleitungen entlang der K114
Die derzeitigen Bauarbeiten neben der K114 (Zum Turm) sind schon ein Vorbote der Sanierung der K114 im Ortsbereich. Nach Angaben von Rohrnetzmeister Frank Olliges vom Wasserverband Hümmling ist die Verlegung von Trinkwasserleitungen zeitaufwändiger als die Sanierung einer Straße. Deshalb wolle man im Vorgriff auf die Straßenbauarbeiten schon möglichst viel erledigen, so dass später eine bessere Koordination mit den anderen laufenden Arbeiten möglich ist.
Die Trinkwasserleitungen entlang der Straße liegen unter dem asphaltierten Radweg, der auch im Rahmen der Sanierung eine neue Teerdecke erhalten wird. Die neuen Rohre werden jetzt unter den Grünstreifen rechts und links des Radfahrwegs verlegt. Die PVC-Rohre der Trinkwasserleitungen stammen noch aus den 60er Jahren. Das stelle im Prinzip kein Problem dar. Lediglich die Klebestellen zwischen den Rohren brechen nach so vielen Jahren leicht und die Schellen für die Abgänge zu den Hauswasserleitungen seien meist verrostet. Hinzu käme, dass die derzeitigen Rohre einen Nenndurchmesser von DN 125 haben, was ein auslaufendes Format sei, so dass in der Zukunft mit Ersatzteilproblemen zu rechnen sei. Es sollen neue Rohre mit dem größeren Durchmesser DN 150 verlegt werden, weil diese Rohre auch Renkenberge versorgen und eventuell auch ein Anschluss Richtung Werpeloh erfolgen soll.
"Wenn die Rohre nicht unter dem Radweg liegen würden, würden wir jetzt garnichts machen." Aber man wolle nicht riskieren, den neuen Radweg wegen einer späteren Reparatur wieder aufnehmen zu müssen. Die Arbeiten an den Leitungen unterhalb der Gehwege im Ortskern werden parallel zu den Straßenbauarbeiten erledigt.
Johannes Möller vom Fachbereich Straßenbau des Landkreises Emsland teilte auf Anfrage mit, dass etwa Ende April mit dem Ende der Planungen gerechnet werden könne und eine Baufirma beauftragt werden könne. Unter Vorbehalt sei somit ab Mai 2022 mit dem Beginn der Straßenbauarbeiten zu rechnen. [jdm]
COVID-19 Teststation in Renkenberge
Ab dem 14.01.2022 könnt ihr euch in der neuen Teststation im Wiesengrund 5, in 49762 Renkenberge, auf das Coronavirus testen lassen. Termine können telefonisch unter 05933 4143 oder über WhatsApp unter 0176 97340785 vereinbart werden.
Die regulären Öffnungszeiten: Montag-Sonntag von 17:00-20:00 Uhr.
Euer Testteam aus Renkenberge! [Daniela Landskrone]
Kundgebung vor Brennelementefabrik Lingen am 22.01.2022
Im Februar 2021 kündigte der französische Atomkonzern Framatome an, im emsländischen Lingen zusammen mit dem russischen Atomkonzern Rosatom ein Joint Venture zur Brennelementeproduktion gründen zu wollen. In Lingen ist die einzige Brennelementefabrik in Deutschland in Betrieb. Sie beliefert unter anderem Hochrisikoreaktoren in Belgien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Schweden und Finnland.
Bereits im März 2021 stimmte das deutsche Bundeskartellamt dem Joint Venture zu – eine politische Bewertung durch die Bundesregierung in Berlin fand zu diesem Zeitpunkt nicht statt. Das Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland - fordert von der französischen und der russischen Regierung den sofortigen Verzicht auf diese atompolitische Kooperation in Deutschland. Von Präsident Macron und Präsident Putin erwartet es, dass sie den Atomausstieg in Deutschland respektieren. Das bedeute konkret, dass die Brennelementefabrik in Lingen komplett geschlossen werde und nicht durch ein neues Joint Venture künstlich weiter in Betrieb bleibe. Die Bundesregierung solle diese Atomkooperation unterbinden und stattdessen die Stilllegung der Atomanlage in Lingen einleiten.
Europa benötige dringend eine De-Nuklearisierung – dazu gehöre zwangsläufig die Stilllegung aller laufenden Atomanlagen – in Deutschland, Frankreich und Russland. "Deshalb lehnen wir konsequent alle Vereinbarungen ab, die zu einer Verlängerung des Atomzeitalters führen können", heißt es in einer Erklärung des Bündnisses. "Atomenergie ist extrem gefährlich und keine Hilfe für den internationalen Klimaschutz. Die Zukunft Europas liegt energiepolitisch in den Erneuerbaren Energien. Darauf müssen alle Anstrengungen gerichtet sein."
Für den 22.01.2022 um 13:00 Uhr ruft das Bündnis zu einer Kundgebung vor der Brennelementefabrik Framatome („ANF“), Am Seitenkanal 1, 49811 Lingen (Ems), in Lingen auf. [jdm]
Mobiles Impfteam (MIT) kommt nach Dörpen
Das Corona-Virus bestimmt noch immer unseren Alltag. Nachdem die Impfzentren zum 30.09.2021 geschlossen und zurückgebaut wurden, sollen weitere Erst- und Zweitimpfungen, aber auch die Dritt- bzw. „Boosterimpfungen“ dezentral angeboten werden. Das Mobile Impfteam (Betreiber sind das Deutsche Rote Kreuz – DRK und der Malteser Hilfsdienst – MHD) kommt nach Dörpen.
Hier besteht die Möglichkeit, sich ohne Termin am Montag, 17. Januar 2022, in der Zeit von 10.00 – 16.00 Uhr Im Heimathaus Dörpen (Diele), Finkenstraße, 26892 Dörpen impfen zu lassen. Verimpft wird vornehmlich der Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer. Dieses Angebot gilt entsprechend der aktuellen STIKO-Empfehlung für Erst- und Zweitimpfungen und als Ergänzungsimpfungen für Personen, die eine Impfung mit der Vakzine Janssen® von Johnson & Johnson erhalten haben (frühestens 4 Wochen nach der Impfung).
Die Booster-Impfungen bzw. Drittimpfungen (frühestens 5 Monate nach der Zweitimpfung) erhalten Personen ab 70 Jahren, Bewohner/innen und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen egal welchen Alters, Pflegepersonal und andere Tätige in ambulanten, teil- und vollstationären Einrichtungen der Pflege für alte Menschen, Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt, Beschäftigte in Schulen und in Kitas.
Menschen mit einer Schwächung des Immunsystems oder einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Krankheitsverläufe haben ebenfalls eine Berechtigung für die Booster-Impfung. In diesen Fällen empfiehlt das Impfteam jedoch wegen der speziellen Fragestellungen den betreuenden Arzt zur Impfung aufzusuchen.
Mehr Informationen insbesondere zu den mitzubringenden Unterlagen entnehmen Sie bitte dem Flyer der Samtgemeinde Dörpen. [Samtgemeinde Dörpen]
BUND-Klage gegen Hähnchenmastställe im Landkreis Rotenburg erfolgreich
In einer Presseerklärung begrüßte der BUND Rotenburg ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Stade, dass der Klage gegen die Genehmigung von zwei Hähnchenmastställen stattgab.
Im Außenbereich darf grundsätzlich nicht gebaut werden, die Landschaft soll nicht zersiedelt werden. Ausnahmsweise dürfen Landwirte dort Ställe bauen. Aber nur dann, wenn sie theoretisch in der Lage sind, auf eigenen und längerfristig gepachteten Flächen mehr als die Hälfte des für die Tiere benötigten Futters zu erzeugen. Das entsprechende Gutachten wird von der Landwirtschaftskammer erstellt.
Die erforderliche Futtergrundlage war nach Auffassung des Stader Gerichts zum Zeitpunkt der endgültigen Genehmigung durch den Landkreis aber nicht gegeben. Manfred Radtke, Vorsitzender des BUND Rotenburg: „Dass unsere Klage berechtigt war, hat sich im Nachhinein bestätigt. Bei einer Akteneinsicht hatte der BUND festgestellt, dass als nutzbare Pachtfläche 26 ha angegeben waren, die dem Bruder des Landwirts gehören. Der betreibt eine Biogasanlage, auf der Fläche wird der dafür benötigte Mais angebaut. Als Anbaufläche für Hähnchenfutter konnte sie daher nicht genutzt werden. Es ist unverständlich, dass der BUND das feststellen konnte, die beteiligten Behörden, insbesondere der Landkreis als Genehmigungsbehörde, dazu nicht in der Lage waren.“
Wichtig im Urteil ist auch die Feststellung des Gerichts, dass bei der Berechnung der Futtergrundlage für Masthähnchen durch die Landwirtschaftskammer Silomais und Grünschnitt nicht berücksichtigt werden dürfen. Hier dürfte sich die bisherige Praxis der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wohl ändern. [PM BUND/HM]
Neuer „Ausdruck“ mit Schwerpunkt Afghanistan
Die Informationsstelle Militarisierung hat im Dezember die Ausgabe des "Ausdruck" unter das Schwerpunktthema Afghanistan gestellt. In seinem Artikel "Lehren aus Afghanistan" zeigt Nabil Nourani auf, dass die Bundesregierung und die Militärs aus Afghanistan nicht die Lehre ziehen, dass Deutschland nie wieder beteiligt sein darf an der Zerstörung eines Landes, sondern für diese ist Afghanistan nur ein Probelauf gewesen, um für künftige Kriege besser vorbereitet zu sein. Aktuell ist Deutschland in Mali mit Frankreich dabei, jede zivile Entwicklung des Landes zu zerstören. Und ein Krieg gegen Russland wird von der NATO immer offener als möglich betrachtet.
Martin Kirsch zeigt in seinem Aufsatz "Alltag Kampfeinsatz - Afghanistan und die deutsche Außenpolitik" wie die deutsche Öffentlichkeit langsam immer mehr an Kriege unter deutscher Beteiligung gewöhnt wurde. Öffentlichen Widerspruch gab es noch gegen den deutschen Bombenkrieg gegen Jugoslawien 1999 und auch gegen die Irakkriege 1991 und 2003. Aber die in Umfragen festgestellte Mehrheit von Deutschen, die gegen die deutsche Teilnahme am Afghanistankrieg waren, drückte sich schon kaum noch in öffentlichem Protest aus.
Mechthild Exo schildert unter dem Titel "Perspektiven der afghanischen Frauenbewegungen" wie die USA und westliche Besatzer in Afghanistan zusammen mit dem korrupten Karsai-Regime, hinter dem die Mudjaheddin der Nord-Allianz - eine berüchtigte islamistische Mördertruppe - standen, jede demokratische Teilnahme von Frauen und ihren Organisationen verhinderten. Stattdessen hofierten sie offenlichkeitswirksam Frauen aus der herrschenden Klasse, die vom Leben im Land außerhalb ihres Villenviertels nichts wussten. Eine afghanische Feministin soll laut dem britisch-pakistanischen Autor Tariq Ali gesagt haben: "Die afghanischen Frauen hatten drei Feinde: Die westliche Besatzung, die Taliban und die Nordallianz. Mit dem Abzug der Vereinigten Staaten, werden sie zwei haben." Der Krieg hat Afghanistan in eine Hungersnot entlassen, die USA sperrren die Auslandsguthaben der afghanischen Regierung und die Weltbank hat ihre Zahlungen gestoppt, so dass Schulen und öffentliche Einrichtungen nicht arbeiten können und die allgemeine Arbeitslosigkeit weiter verschärft wird. Der Westen lässt Afghanistan auch heute nicht zum Atmen kommen.
Den Ausdruck mit vielen weiteren Artikeln zu Afghanistan und weiteren Friedensthemen können Sie kostenlos downloaden. [jdm]
Doppelkopfturnier des Schießvereins fällt aus
Aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen und den damit verbundenen Einschränkungen müssen wir leider das für Freitag, den 14.01.2022, vorgesehene Preisdoppelkopfturnier schweren Herzens ausfallen lassen.
Im kommenden Jahr wird das Preisdoppelkopfturnier auf jeden Fall wieder stattfinden, sofern es die Regelungen hergeben. Viele Grüße, Euer Schießverein [Hermann Jansen]
Schießplatz Sperrungen
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition wird zur Durchführung von Erprobungen vom 10.01. bis 14.01.2021 von 08:00 – 16:30 Uhr durchgehend gesperrt:
Dazu werden die Straßen: Lathen – Sögel (L53) , Renkenberge – Wahn (K168) , Wippingen – Werpeloh (K114) , Börger – Neubörger (L62), sowie Schlagbrückener Weg zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 10.01.2022: Renkenberge, Langen
Dienstag, 11.01.2022: Vrees, Westerloh
Mittwoch, 12.01.2022: Nenndorf, Lünne
Donnerstag, 13.01.2022: Bockhorst, Altenberge
Freitag, 14.01.2022: Lingen, Hebelermeer
Samstag, 15.01.2022: Papenburg
Sonntag, 16.01.2021: Salzbergen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Tee, eine besondere Geschichte (1)
Der Tee und Ostfriesland: Das ist eine besondere Geschichte, die viel von Klischees bestimmt ist und denen die Ostfriesen selbst auf den Leim gegangen sind. Da gibt es Deutungen, dass seit Jahrhunderten Tee eine besondere Rolle gespielt habe, dass die ostfriesische Teezeremonie eine uralte Tradition habe, kurzum Tee wird zum Nationalgetränk erklärt.
Dabei ist die Geschichte des Tees in Ostfriesland ähnlich verlaufen, wie in den Niederlanden, England oder auch großen Teilen Deutschlands. Einige Besonderheiten, wie die schlechte Wasserqualität in weiten Teilen des Landes, sowie die Armut in den Moor- und Geestgebieten - die ähnlich auch für das Emsland festgestellt werden können - führten in Kombination mit anderen Komponenten zu einem erhöhten Teekonsum.
Die Ausprägung der "ostfriesischen Teekultur" ist aber ein Produkt der Entdeckung eines "Heimat-Begriffes" in der wilhelminischen Zeit am Ende des 19. Jahrhunderts. Im Ostfriesischen Teemuseum in Norden wird dieses Klischee natürlich auch gern präsentiert, wie die nebenstehende Installation zeigt. Aber in dem Museum, das beileibe keine Werbeinstitution für die Tee-Firmen ist, sondern ein interessantes Museum auf wissenschaftlicher Basis, erfährt man viel über Teeproduktion und -konsum in der ganzen Welt.
Wir wollen auf Hallo-Wippingen unter Zuhilfenahme einer vom Museum herausgegebenen "Sozialgeschichte des Teetrinkens in Ostfriesland" in loser Folge einige Aspekte des Teekonsums beleuchten.
Das fängt mit dem an, was man eigentlich gegessen und getrunken hat, bevor der Kaffee, der Tee oder die Schokolade zusammen mit dem Brot beim Frühstück oder beim Abendessen verzehrt wurden. Etwas Warmes brauchte der Mensch auch früher schon. Deshalb stand warmer Brei mit Getreide, in unseren Breiten vornehmlich mit (Vollkorn-)Roggen, auf dem Speiseplan. Als Flüssigkeit standen Buttermilch, Wasser oder Dünnbier zur Verfügung. Dazu gab es als kaltes Getränk Bier, das zumeist vor Ort gebraut wurde. In Ostfriesland war dieses Bier wegen der Wasserqualität meist ebenfalls von schlechter Qualität. Wer mehr Geld hatte konnte sich in Hamburg gebrautes stärkeres Bier leisten. Bier und Brei lieferten die Kalorien, die die schwer arbeitenden Menschen brauchten. Das im Brei verwendete Wasser wurde durchs Kochen genießbar; das Gleiche gilt für den Brauprozess, der das Wasser genießbar d. h. unschädlich machte. Ein Nebeneffekt war natürlich, dass die gesamte Bevölkerung schon morgens leicht alkoholisiert war. Es gibt Stimmen, die sagen, dass die Aufklärung des 18. Jahrhunderts erst möglich wurde, als die Geister durch veränderte Konsumgewohnheiten nicht mehr ständig leicht benebelt waren.
Für den reichen Adel sah der Speiseplan natürlich ganz anders aus. Hier standen auch Fleisch, Fisch und Obst auf dem Speiseplan. Das Frühstücksgetränk musste hier keine Kalorien für die Arbeit liefern. Dennoch schrieb Liselotte von der Pfalz, die den Bruder von Ludwig dem XIV. geheiratet hatte, in einem ihrer zahlreichen Briefe: "Tee kommt mir vor wie Heu und Mist, Kaffee wie Ruß und Feigbohnen, und Schokolade ist mir zu süß, kann also keines leiden, Schokolade tut mir weh im Magen. Was ich aber wohl essen möchte, wäre eine gute Kalteschale oder eine gute Biersuppe, das tut mir nicht weh im Magen."
Das traditionelle Essen war den Menschen also nicht unangenehm und es musste dann schon einige Gründe geben, damit stattdessen von den hart arbeitenden Menschen völlig gehaltloser Tee getrunken wurde. [jdm/Quelle: Sozialgeschichte des Teetrinkens in Ostfriesland, Aurich 1989]
Atommüll-Endlager: Veranstaltungen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)
In der Online-Veranstaltungsreihe „Endlagersuche – wie geht das?“ informieren Expert*innen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) jeweils am zweiten Dienstag im Monat über das Standortauswahlverfahren und bringen die teilweise komplexen Zusammenhänge verständlich näher. Die Veranstaltungsreihe „Endlagersuche – wie geht das?“ richtet sich damit an interessierte Bürger*innen, die einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema „Standortauswahlverfahren“ suchen.
Mit dem digitalen Konferenz-Tool „Zoom“ haben Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich an der Veranstaltung zu beteiligen und Fragen zu stellen. Den Link zum Zoom-Meeting finden Sie jeweils am Veranstaltungstag auf der Startseite der BGE. Die Veranstaltung wird zudem auf Youtube im Livestream (externer Link) übertragen.
In der nächsten Zeit sind Veranstaltungen an folgenden Terminen geplant: 11. Januar 2022, 18:00 - 19:30 Uhr; 8. Februar 2022, 18:00 - 19:30 Uhr; 8. März 2022, 18:00 - 19:30 Uhr. [jdm/BGE]
Schützenverein: Erst mal kein Plakettenschießen
Eigentlich wollte der Wippinger Schützenverein am Sonntag mit dem Plakettenschießen anfangen. Aber über die Schützenvereins-App ließ er alle Mitglieder wissen, dass aufgrund der anhaltenden Corona-Situation das Plakettenschießen nicht wie gewünscht starten könne.
Die Hoffnung wird aber nicht aufgegeben: "Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben! Wir haben die Bestimmungen jederzeit im Blick und halten uns bereit, um euch im Schießstand zu begrüßen." [jdm]
Begräbnisstätte Esterwegen: Betonkreuze unter Pflasterfläche stoppten Pflasterarbeiten
Die Unebenheiten der Pflasterfläche vor dem Carl-von-Ossietzky-Gedenkstein auf der Begräbnisstätte Esterwegen, wo Opfer des Nazi-Regimes begraben liegen, waren schon lange in der Kritik, vor allem nachdem ein Redner bei einer Gedenkfeier dort ausrutschte und stolperte. Auch für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Gehhilfe war die Versammlungsfläche nicht geeignet.
Dies ist nach Ansicht des zuständigen niedersächsischen Innenministeriums auf die durch die Moorlandschaft bedingten Bodenbewegungen zurückzuführen. Die Pflasterfläche sollte im Oktober 2021 deshalb nachhaltig bautechnisch befestigt werden. Am 29.09.2021 haben unter Begleitung des Staatlichen Baumanagements Osnabrück-Emsland die Bauarbeiten begonnen. Bei diesen ersten Arbeiten wurden im Boden vor dem Gedenkstein u.a. ein großes Betonkreuz (ca. 3 x 1,5 m) und viele kleine Betonkreuze, z.T. versehen mit Namensplaketten, vorgefunden. Da diese Kreuze offensichtlich von ehemaligen Gräbern stammen, wurden die Arbeiten zunächst unterbrochen, um die Funde zu bewerten und das Areal der Baugrube näher zu untersuchen.
Wie die Pressestelle des Innenministeriums auf Anfrage mitteilte, wurde zu diesem Zweck Anfang Oktober 2021 die Bezirksarchäologie des Nds. Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) hinzugezogen, welches die Funde in die Zeit der 1960er Jahre vor der letzten größeren Umgestaltung der Begräbnisstätte Esterwegen einordnen konnte. Die Arbeiten konnten sodann unter Hinzuziehung einer Fachfirma mit archäologisch-denkmalpflegerischer Expertise fortgesetzt werden.
In der Folge wurden die vorgefundenen kleineren Kreuze durch die beauftragte Baufirma unter Mithilfe der Gedenkstätte Esterwegen geborgen und zur Gedenkstätte Esterwegen verbracht, wo die Einlagerung und Dokumentation der Funde sowie deren historische Bewertung erfolgt. Ende Oktober konnte dann auch das große Kreuz durch eine Spezialfirma geborgen und ebenfalls in die Gedenkstätte Esterwegen verbracht werden. Die Gedenkstätte Esterwegen und das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager konnten zwischenzeitlich die Namen auf den vorgefundenen Metallplaketten heute noch in Esterwegen vorhandenen Gräbern zuordnen.
Ab Ende November 2021 erfolgte schließlich die Planung und Durchführung der weiteren Arbeiten unter Begleitung der archäologischen Fachfirma, wobei die Bergung und Begutachtung etwaiger weiterer Funde im Fokus stand. Bis Mitte Dezember konnten die Aushub- und Bergungsarbeiten abgeschlossen werden, hierbei wurden sehr viele weitere kleinere Kreuze von ehemaligen Gräbern geborgen, die ebenfalls heute noch vorhandenen Gräbern zugeordnet werden konnten. Mittlerweile gilt als hinreichend gesichert, dass die Betonkreuze nicht geweiht waren und nach der grundlegenden Umgestaltung der Begräbnisstätte Esterwegen Anfang der 1970er Jahre keine Verwendung mehr fanden. Witterungsbedingt wurden die Bauarbeiten in Esterwegen vor Weihnachten zunächst eingestellt und die Baustelle entsprechend gesichert.
Perspektivisch ist geplant, Teile dieser Funde nach historischer Dokumentation und Bewertung in den Räumen der Gedenkstätte Esterwegen auszustellen und so der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Fortsetzung der Arbeiten in Esterwegen ist ab dem 10. Januar geplant, sofern die Witterungsbedingungen dieses zulassen. Die grundlegende Befestigung des Unterbodens sowie die erneute Pflasterung der Fläche vor dem Gedenkstein mit den bisher verwendeten roten Klinkersteinen wird dann voraussichtlich bis Ende des 1. Quartals 2022 erfolgen. [jdm]
Weihnachtsbaumsammelaktion am Samstag
Das ist ein schönes langes Wort mit 26 Buchstaben: Weihnachtsbaumsammelaktion!
Eine solche veranstaltet die KLJB Wippingen an diesem Samstag, dem 08.01.2022. Wer seinen Weihnachtsbaum nach dem morgigen Dreikönigstag abbauen will, muss sich über die Entsorgung kaum Gedanken machen. Er sollte ihn nur am Samstag bis 9 Uhr an die Straße legen. Fertig.
Die kleine Spende legen Sie in eine Tüte, die Sie bitte an den Weihnachtsbaum heften. [jdm/Gretel Frericks]
Warnschilder vor dem Wolf: Hilfreich oder Panikmache?
Laut Meldungen des NDR und der Ems-Zeitung wurden in Neubörger und Werpeloh Schilder aufgehängt, die vor Wölfen warnen. Die Pressesprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums Steffi Gaffron erklärte uns gegenüber, dass die erwähnten Schilder dem Ministerium nicht bekannt waren. Die dort empfohlenen Maßnahmen gehörten nicht zu den von Experten empfohlenen Verhaltensregeln. Die Abwägung zwischen der empfundenen Angst und der tatsächlichen Bedrohung durch Wölfe könne und müsse letztlich jedoch persönlich getroffen werden. Gleichwohl registriere das Wolfsbüro jede Meldung über Nahbegegnungen, bewerte diese und stehe für eine Beratung im Einzelfall gerne zur Verfügung.
Die Kreisjägerschaft Aschendorf-Hümmling distanziert sich laut Ems-Zeitung von den Schildern, auf denen im Stil von Muss-Vorschriften dazu aufgefordert wird, Hunde an der Leine und Kinder an der Hand zu führen, sowie nur noch in Gruppen zu wandern und zu joggen.
Etwas moderatere Warn-Schilder hängen schon seit längerem in den Revieren rund um Börger. [HM/jdm]
Gemeinderatssitzung am Freitag findet nicht statt
Die für Freitag, 07.01.22, terminierte Gemeinderatssitzung findet aufgrund der aktuellen Situation nicht statt. Der neue Sitzungstermin wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachgeholt und rechtzeitig bekanntgegeben. [Marlies Berling]
EU-Taxonomie: Durchsichtiges Greenwashing
Die EU-Kommission will Atomkraftwerke und Gaskraftwerke als "nachhaltig" einstufen (Taxonomie). Seit den 1980er Jahren taucht dieser ursprünglich in der Forstwirtschaft gebräuchliche Begriff auf. Er bedeutet ursprünglich, dass etwas längere Zeit andauert oder bleibt, bei der Forstwirtschaft also, dass nicht mehr gerodet wird, als nachwachsen kann.
Im Öko-Sprech der letzten Jahrzehnte bedeutet nachhaltig, dass nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren und künftig wieder bereitgestellt werden kann.
Die EU-Kommission möchte jetzt alles als nachhaltig bezeichnen, was man halt brauchen kann. Es mag ja sein, dass für eine gewisse Zeit Gaskraftwerke gebraucht werden, aber sie sind natürlich nicht im bisherigen Sinn nachhaltig. Und dass Atomkraftwerke ganze Landstriche unbrauchbar machen können - abgesehen von der Gefahr für die Gesundheit der Menschen - ist hinreichend bewiesen.
Bei dem EU-Vorschlag geht es also nur darum, die Profite der Energiekonzerne in Deutschland und Frankreich durch Greenwashing abzusichern. Es soll den Investoren signalisiert werden, dass ihre Investitionen in diesen Bereichen trotz aller klimapolitischen und umweltpolitischen Notwendigkeiten von der EU-Bürokratie geschützt werden.
In der Diskussion wird auch oft so getan, als ob Deutschland mit seinem Atom-Ausstiegsbeschluss weltweit ziemlich allein dastehen würde. Das ist aber nicht so. Von den 27 EU-Staaten haben nur 12 Staaten Atomkraftwerke, demnächst nach Deutschlands Ausstieg nur 11 Staaten. Von den 104 Atomkraftwerken betreibt Frankreich allein 57. Die 7 belgischen Kraftwerke gelten schon lange als marode. Das Land hat einen Ausstiegsbeschluss für 2025. Dänemark, Österreich und Italien haben sich per Volksabstimmungen gegen die Atomkraft ausgesprochen. In Asien hat sich Taiwan in einer Abstimmung gegen Atomkraftwerke ausgesprochen. [jdm]
NGOs fordern Verbot von Lebendtiertransporten in Hochrisiko-Staaten
In seiner viertägigen Plenarsitzung Mitte Januar wird das Europäische Parlament erneut darüber beraten, ob es Langstrecken-Tiertransporten in Drittstaaten außerhalb der EU weiterhin zustimmen will. Entscheidungsgrundlage werden die Empfehlungen des Untersuchungsausschusses ANIT sein, der auf Forderung von 183 Abgeordneten im Juli 2020 eingesetzt worden war. 18 Monate lang haben Sachverständige, Augenzeugen und NGOs den ANIT-Mitgliedern unzählige Beweise für massive Tierschutzverstöße im Rahmen der Transporte geliefert – doch mehr als marginale Änderungsvorschläge am bestehenden System sind dem Abschlussbericht des Ausschusses dennoch nicht zu entnehmen.
In einem Offenen Brief fordern zahlreiche Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen aus dem "Tierschutznetzwerk Kräfte bündeln" die Abgeordneten nun auf, ihre Entscheidung deutlich weitreichender zu fassen, Lebendtiertransporten in Hochrisiko-Staaten keine Zustimmung zu erteilen und sich für ein sofortiges Moratorium einzusetzen.
Zur Begründung führen die Organisationen unter anderem an, dass die seit vielen Jahren praktizierte und gut dokumentiere Realität der Transporte und deren Duldung durch die Mitgliedstaaten einen fortwährenden Verstoß gegen geltendes EU-Recht darstellen. Bereits im April 2015 hatte der EuGH geurteilt, dass ein Transport von Tieren nicht durchgeführt werden darf, wenn den Tieren dabei Verletzungen oder unnötiges Leiden zugefügt werden könnten. Allein durch die Dauer der Transporte in Länder wie Marokko, Türkei und Usbekistan, die dortige Infrastruktur und die nach europäischen Standards ungenügenden Umgangs- und Haltungsbedingungen sei dieser Tatbestand jedoch regelmäßig gegeben. [PM/jdm/HM]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrer/innen an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 03.01.2022: Lengerich
Dienstag, 04.01.2022: Werpeloh, Emsbüren
Mittwoch, 05.01.2022: Baccum, Meppen
Donnerstag, 06.01.2022: Tunxdorf, Lingen
Freitag, 07.01.2022: Bückelte, Adorf
Samstag, 08.01.2022: Ahmsen
Sonntag, 09.01.2022: Brual
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Emslandmuseum: Neujahrskuchentradition
Das Emslandmuseum Lingen hat in seinem Blog eine kurze Information über einen alten Brauch im Emsland und im Münsterland, in der Grafschaft Bentheim und in Twente: Das Neujahrskuchenbacken.
Erkenntnisse: Es gibt Unterschiede zwischen den reformierten Gegenden und den katholischen. Und die Rezeptur musste der Backtechnik angepasst werden.

Die Neujahrskuchen schmecken also je nach BäckerIn ziemlich unterschiedlich. Hallo-Wippingen empfiehlt eine Rezeptur mit gleichem Anteil von Mehl und Zucker. [jdm]
„Spaziergänge“ sind gesetzeskonform
Der Begriff „Spaziergang“ diene den Demonstranten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie der Verschleierung, dass „das Versammlungsrecht ausgehebelt werden“ soll, sagt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius. Seine Begründung: weil es sich bei den Spaziergängen um Versammlungen im Sinne des Versammlungsrechtes handele.
Und genau damit liegt er falsch. Eine Versammlung ist eine örtliche Zusammenkunft mehrerer Personen zur gemeinschaftlichen, auf die Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung gerichteten Erörterung oder Kundgebung.
Wenn für die Behörde erkennbar ist, dass durch die Versammlung die öffentliche Sicherheit und Ordnung unmittelbar gefährdet ist, kann sie die Versammlung verbieten. Die öffentliche Sicherheit war zumindest bei den „Spaziergängen“ im Emsland nicht gefährdet, d. h. auch die Abstandsregeln wurden offensichtlich eingehalten.
Ob es sich tatsächlich um eine Versammlung handelte, ist angesichts des Verhaltens der Teilnehmer, die sich einzeln, aber koordiniert im öffentlichen Raum bewegten, strittig. Es handelt sich bei den „Spaziergängen“ nicht darum, zu verschleiern, dass das Versammlungsrecht ausgehebelt werden soll, sondern um eine gesetzeskonforme Art, die eigene Meinung gemeinschaftlich öffentlich zu machen. Man kennt das sonst nur aus Diktaturen, wo Kerzen in Fenster gestellt werden, Töpfe geschlagen werden oder gleichzeitig gehupt wird.
Aber auch wenn es sich um eine Versammlung handeln sollte, wurde durch sie die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet. Das wird sicher anders beurteilt werden bei den Demonstrationen in einigen Großstädten, bei denen es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam.
Die Polizei im Emsland, die diese Spaziergänge begleitet hat, hat sich also vollkommen richtig verhalten, aber ihr oberster Dienstherr Pistorius bricht mit seiner Einschätzung demokratische Übereinkommen. Mit seiner formalistischen Begründung gibt er zu erkennen, dass es ihm nicht wirklich um die öffentliche Sicherheit geht, sondern eher darum, Meinungen, die ihm nicht passen, nicht im öffentlichen Raum zu Wort kommen zu lassen.
Pistorius sorgt damit für die weitere Spaltung unserer Gesellschaft und gleichzeitig für den Abbau unserer Demokratie. Wir sollten uns angewöhnen, zu erkennen, dass es sich auch bei der Frage von Impfungen und der Maßnahmen gegen die Pandemie nicht um eine Glaubensfrage handelt, bei der nur drastische inquisitorische Maßnahmen gegen Ketzer helfen, sondern um eine politische Frage, bei der die Mehrheit zwar eindeutig zu sein scheint, der Minderheit aber eine andere Auffassung zugestanden werden muss. [jdm]
«Raus aus der Eskalationsspirale!»
Am 5. Dezember veröffentlichte eine Gruppe überwiegend konservativer ehemaliger deutscher Generäle, Botschafter und Friedensforscher – darunter der ehemalige Botschafter bei der NATO und in Russland, Ulrich Brandenburg, der Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr, Klaus Naumann, und der ehemalige Direktor des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Michael Brzoska – einen Appell mit dem Titel «Raus aus der Eskalationsspirale! Für einen Neuanfang im Verhältnis zu Russland», den Sie hier nachlesen können. Er konstatiert, die Welt drohe in eine Lage zu geraten, in der ein Krieg in den Bereich des Möglichen rücke. Nun müsse umgehend alles dafür getan werden, die Eskalationsspirale zu durchbrechen. [jdm/Pressenza]
Schützenkapelle: Musik macht Freu(n)de
Die Schützenkapelle wirbt derzeit mit einem Flyer um neue Mitspieler. Im Frühjahr beginnen neue Kurse, um das Spielen von Flügelhorn, Trompete, Posaune, Tuba, Tenorhorn, Bariton, Klarinette, Querflöte, Piccolo oder Schlagzeug zu erlernen.
Die Kurse sind eine kostengünstige Möglichkeit im Ort ein Musikinstrument zu erlernen. Wenn Sie nicht genau wissen, welches Musikinstrument für Sie in Frage kommt, informieren Sie sich durch einen Anruf bei den Verantwortlichen der Kapelle oder schauen Sie einfach bei einem Übungsabend vorbei.
Dann lernen Sie auch gleich die Kapellenmitglieder kennen und werden feststellen, dass es sich um einen sympathischen Haufen handelt, der viel Spaß am gemeinsamen Musizieren hat. Mehr im Flyer... [jdm]
Gemeinderatssitzung am 07.01.2022 im Heimathaus
Wer das neue Heimathaus von innen kennen lernen will, hat die Gelegenheit am 07.01.2022. Denn dann findet im Heimathaus die nächste Gemeinderatssitzung statt. Ab 19. 30 Uhr geht es um wichtige Angelegenheiten der Gemeinde - na ja, eher um nette, angenehme Angelegenheiten.
Auf der Tagesordnung stehen der Beschluss über einen Zuschuss an die Schützenkapelle und an den Sportverein. Dann müssen noch die Vertreter für den Seniorenbeirat der Samtgemeinde Dörpen bestimmt werden und die Satzung der Gemeinde über die Entschädigung der Ratsmitglieder, also über die Festlegung der Sitzungsgelder, muss beschlossen werden.
Das war's. Danach geht es um die Ehrungen durch den Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund, sowie um die offizielle Verabschiedung der fünf bisherigen und ausgeschiedenen Gemeinderatsmitglieder und vom bisherigen Bürgermeister Hermann Gerdes. Es gilt die 3G-Regel. Sollten die am 7.1.2022 geltenden Corona-Regeln eine öffentliche Sitzung nicht möglich machen, wird neu entschieden. [jdm]
Weihnachten und Auswanderer
Jetzt sind sie unterwegs, die erwachsenen Kinder, um nach Hause zu fahren, um mit den Eltern und Geschwistern Weihnachten zu feiern. Und wenn nicht Corona-Zeit wäre, würde die Zeit auch genutzt werden, um die Tanzschuppen, Diskotheken, Jugendtreffs oder Clubs zu besuchen, um die Freunde, Kumpel und Schulkameraden mal wieder zu sehen.
Musikalisches Denkmal für diesen Heimattourismus ist Chris Reas „Driving Home For Christmas“ von 1986. Da heißt es „Es wird einige Zeit dauern - Aber ich werde es schaffen - Von oben bis unten im Stau - Oh, ich habe rote Ampeln auf der Fahrt - Aber bald wird es eine Autobahn geben, ja - ich stehe mit meinen Füßen auf heiligem Boden “.
Dem heiligen Boden (holy ground) stehen in dem Song, wie in der Wirklichkeit, nur der lange Weg, Staus und (früher) eventuell Schnee und Eis entgegen.
Für die über 50 Wippinger, die im 19. Jahrhundert nach Amerika auswanderten, sah die Sache anders aus. Mit dem Entschluss, auszuwandern und den Fuß auf ein Auswandererschiff in Bremerhaven zu setzen, war verbunden, dass man seine Eltern, Geschwister und Freunde nie wiedersehen wird. An eine Rückkehr nach Deutschland war schon aus finanziellen Gründen nicht zu denken. Viele waren illegal ohne die preußisch-staatliche Genehmigung ausgereist, um sich dem Militärdienst zu entziehen. Hier kam eine Rückkehr allein deshalb schon nicht in Frage.
Heutige Auswanderer, egal ob aus Syrien, Afrika, Russland oder Kasachstan, die in Deutschland leben oder Deutsche, die in Australien, USA, Südamerika oder Südafrika leben, halten den Kontakt zu den Angehörigen oft nicht weniger intensiv, als ob sie nur 300 Km entfernt leben würden. Mit WhatsApp, Skype und Co. können Familienkonferenzen abgehalten werden, kann man sich gegenseitig seine Wohnung und das Umfeld zeigen und sich vor allem in die Augen sehen. Das sind alles fantastische Kontaktmöglichkeiten, auch wenn uns wegen Corona diese Art der Kommunikation etwas verleidet wurde.
Die Auswanderer des 19. Jahrhunderts konnten den Kontakt nur durch Briefe aufrecht erhalten, die erst nach wochenlangem Weg über den Ozean den Adressaten erreichten. Dieser Briefverkehr (ja man kann Papier auch mit privaten Texten beschriften – es gibt nicht nur Geschäftsbriefe) wurde auch rege ausgeübt.
Aber das Heimweh, bzw. die Sehnsucht nach den Angehörigen in der Ferne, konnten diese Briefe nicht unbedingt stillen. Für die Daheimgebliebenen waren die Briefe und später Fotos dennoch tröstlich, weil es den Auswanderern in Amerika wirtschaftlich meist deutlich besser erging, als im zurückgebliebenen Wippingen. Hier herrschte teilweise bittere Not, besonders in der Zeit nach dem ersten Auftreten der Krautfäule bei Kartoffeln ab 1845. Die Hollandgängerei (Saisonarbeit zur Ernte in den Niederlanden) oder die Herstellung von Leinen und Wollstoffen waren durch das Aufkommen von Baumwollstoffen weniger ertragreich geworden.
Die Lösung für die Wirtschaftsmisere der Zurückgebliebenen und die Sehnsüchte der Ausgewanderten war oft die Auswanderung weiterer Familienmitglieder. Die Briefe aus Amerika lösten eine Kettenwanderung aus, wie sie Helmut Lensing und Bernd Robben in ihrem Buch „Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuerleute kommen“ (S. 116), beschreiben. So führte 1849 die Auswanderung von Gerhard Terhorst von der Strootburg dazu, dass Gerhards jüngster Bruder Lucas Terhorst, der den elterlichen Kleinsthof übernommen hatte, ihm 1887 im Alter von 49 Jahren zusammen mit seiner 50jährigen Frau Margaretha, geb. Schröer und den beiden Kindern Anna Margaretha (15) und Johann (12) nach Amerika folgte. Es war gar nicht selten, dass Menschen um die 50 noch ein neues Leben in Amerika wagten.
Genießen Sie also Weihnachten und freuen Sie sich über die Nähe Ihrer Liebsten – auch wenn es manchmal etwas anstrengend sein kann. Frohe Weihnachten! [jdm]
Ethikrat für Impfpflicht: ja, aber!
Mit den Stimmen von 20 Ratsmitgliedern bei vier Gegenstimmen hat sich der Deutsche Ethikrat in einer Ad-hoc-Empfehlung für eine Impfpflicht ausgesprochen. Er unterstreicht, dass eine gesetzliche Impfpflicht stets eine erhebliche Beeinträchtigung rechtlich und moralisch geschützter Güter darstellt. Ihre Ausweitung ist daher nur zu rechtfertigen, wenn sie gravierende negative Folgen möglicher künftiger Pandemiewellen wie eine hohe Sterblichkeit, langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen signifikanter Teile der Bevölkerung oder einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems abzuschwächen oder zu verhindern vermag. Eine Impfpflicht kann kurzfristig nicht die gegenwärtige vierte Welle brechen. Ebenso kann eine Impfpflicht kein Allheilmittel gegen die Pandemie sein, sondern nur als Teil einer umfassenden, evidenzbasierten, differenzierten und vorausschauenden Pandemie-Gesamtstrategie erwogen werden.
Die politischen Akteure und staatlichen Instanzen sollten bei der Umsetzung der Impfpflicht bewusst darauf hinwirken, Frontstellungen zwischen geimpften und nicht geimpften Menschen zu vermeiden. Die Durchsetzung der Impfpflicht unter Anwendung von körperlicher Gewalt („Zwangsimpfung“) muss ausgeschlossen werden.
Über die konkrete Ausgestaltung einer erweiterten Impfpflicht gibt es im Ethikrat unterschiedliche Auffassungen. Sieben Ratsmitglieder plädieren dafür, eine Ausweitung der Impfpflicht auf erwachsene Personen zu beschränken, die bezüglich Covid-19 besonders vulnerabel sind (etwa Ältere und Vorerkrankte). Sie halten ein risikodifferenziertes Vorgehen für das mildere und damit verhältnismäßigere Mittel, um eine Überlastung des Gesundheitswesens, speziell der Intensivstationen, zu vermeiden. 13 Ratsmitglieder befürworten die Ausweitung auf alle in Deutschland lebenden impfbaren Erwachsenen. Sie gehen davon aus, dass dies notwendig ist, um das Ziel einer nachhaltigen, dauerhaft tragfähigen und gerechten Beherrschung der Pandemie zu erreichen. [PM Ethikrat/jdm]
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