Die letzte Papierfabrik der Schweiz mit zwei Papiermaschinen wird 65 der 360 Mitarbeiter entlassen. Das ist einer Pressemitteilung der Perlen Papier AG zu entnehmen. In Perlen, wo die Fabrik seit über 150 Jahren existiert, wurde bisher aus 500’000 Tonnen Altpapier und Holzschnitzel jährlich 560’000 Tonnen neues Papier produziert.
Trotz höherer Umsätze stagnierten im letzten Jahr die Gewinne. Die Perlen Papier AG wurde deshalb aus dem Mutterkonzern CPH Chemie + Papier Holding ausgegliedert, um den Kurswert der Chemiesparte zu erhöhen.
In der Pressemitteilung ist von bisherigen Sparmaßnahmen die Rede, die aber nicht ausreichen würden, um die Situation zu entspannen. Die 65 Kündigungen sind somit die nächste Einsparung. Wie einem Pressebericht zu entnehmen ist, war der Versuch, auf dem großen Firmengelände andere Betriebe anzusiedeln wohl eine der Maßnahmen zur Sicherung der Rentabilität.
Die Mitarbeitenden seien über die beabsichtigten Maßnahmen informiert worden. Das gesetzliche Konsultationsverfahren sei eröffnet worden. Für die betroffenen Mitarbeitenden komme ein Sozialplan zur Anwendung.
Die Chefs hatten im letzten Jahr die Strategie des «Last man standing» verkündet. Das heißt, man sah sich in der Lage abzuwarten, bis Mitbewerber aufgeben. Dass neue Papierhersteller auf dem Markt auftreten hielt man angesichts der großen dazu erforderlichen Investitionen für ausgeschlossen. [jdm]
Der Kegelclub Kugelblitz – bestehend aus Mitgliedern aus Renkenberge und Wippingen – feiert seinen 10. Geburtstag und alle dürfen mitfeiern!
Am Samstag, dem 16. August 2025 ab 11 Uhr steigt am Gemeindehaus in Renkenberge die große Jubiläumsparty für Jung und Alt. Es gibt frisch gezapftes Bier und kühle Getränke. Das Beste: Alles nur für 1 Euro!
Auch für Action ist gesorgt: Ein Bagger und ein Aquabooster warten auf die kleinen und großen Gäste. Der Kegelclub freut sich auf viele Besucher und gute Stimmung bei bestem Sommerwetter. [Kegelclub Kugelblitz]
Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. - Rita Mae Brown, US-amerikanische Schriftstellerin
Am 18. Februar 2022, sechs Tage vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine, hatte ich in einer Präsentation an einem Gymnasium vor Abiturienten, Lehrern und Pressevertretern das Wesen des Krieges als Mittel der Politik erklärt. Mein Thema lautete: Krieg - eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz. An Beispielen - u.a. der Verhandlungen vor Ausbruch des Ukraine-Krieges - hatte ich deutlich gemacht, dass mangelnde Empathie die Hauptursache für Kriege sei.
Der Westen hatte damals die Wahl. Entweder man berücksichtigt russische Sicherheitsinteressen und bemüht sich in den Verhandlungen um Kompromisse, oder man ignoriert sie und riskiert den Krieg. Wie die Geschichte gezeigt hat, ist man wieder auf den Krieg eingeschwenkt. Er soll nun doch, wie eh und je, nachdem genug gestorben und geblutet wurde, durch Verhandlungen und Kompromisse beendet werden. Sie wären schon vor Ausbruch des Krieges möglich gewesen und ziemlich sicher für die Ukraine günstiger ausgefallen als die zu erwartenden. Vor Allem hätte man das menschliche Leid verhindern können, das der Krieg Hunderttausenden von Ukrainern und Russen zugefügt hat.
US Präsident Trump hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass es einen Frieden ohne ukrainische Gebietsabtretungen nicht geben werde. Kurz vor seinem bevorstehenden Treffen mit Putin in Alaska ist der Generalsekretär der NATO, Mark Rutte - entgegen der europäischen Position - auf diese Haltung eingeschwenkt. Er erklärte, dass Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland wohl unvermeidbar seien. Da muss doch jeder halbwegs intelligente Mensch sich fragen, warum dieser Krieg überhaupt geführt wurde. Sie werden keine plausible Antwort finden, was eigentlich Entsetzen auslösen müsste.
Wenn Krieg eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz ist und er trotzdem geführt wird und Zuspruch findet, bedeutet das doch, dass in den Köpfen von Politikern, Redakteuren und auch Bürgern nichts drin ist, was die Bezeichnung „Intelligenz“ verdient. Da bleibt nur noch, auf künstliche Intelligenz zu hoffen. Vielleicht kann sie uns von der Geißel „Krieg“ befreien. Ihn zu verhindern oder zur beenden, ist nämlich nicht nur eine ethische Pflicht, sondern gebietet die Vernunft. [Ulrich Scholz/erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]
Die Äpfel auf der Streuobstwiese am Pastor-Asmann-Ring sehen gut aus und warten darauf, gepflückt zu werden. Damit dies auch komfortabel möglich ist, hat Matthias Schulte wieder Wege auf der Wiese freigemäht. [jdm/Fotos: Matthias Schulte]
Für alle, die den Geschichten von Friedrich Merz, seinem Adlatus Carsten Linnemann und den übrigen Rentenexperten vom Schlage der FDP-Besondersexperten, eines Lars Klingbeils, einer Sozialministerin Bärbel Bas oder den so genannten Wirtschaftsweisen über die Vorteile einer Aktienrente glauben, sei ein Blick auf die aktuellen Probleme der deutschen Pensionsfonds empfohlen.
Die Bayerische Versorgungskammer ist zwar eine Behörde, aber verwaltet die öffentliche Zusatzversorgungskasse des Öffentlichen Dienstes, aber auch 12 Pensionsfonds von Freiberufler-Rentenkassen, wie Anwältinnen, Schornsteinfegern oder Orchestermusikern. Diese Pensionsfonds und auch die anderen der 90 Pensionsfonds in Deutschland arbeiten wie ganz normale Anlagefonds. Mit ihren erwirtschafteten Renditen sollen die Renten der Mitglieder gezahlt werden. Ziel war in der Regel eine Rendite von mindestens 4%.
Angesichts der Niedrigzinsen der letzten Jahre kamen manche Fondsmanager auf die Idee, riskante Anlageformen zu nutzen. Jetzt wurde offenbar, dass viele dieser Anlagen zu riskant waren und das angelegte Geld verloren ist. Die Bayrische Versicherungskammer verlor viel Geld bei Investitionen in US-Immobilien.
Auch ein Pensionsfonds für Zahnärzte in Schleswig-Holstein hat ein solches Problem. Im Ergebnis bedeutet das für die versicherten Mitglieder eventuell Beitragserhöhungen, Aussetzen von Rentenerhöhungen oder sogar Rentensenkungen. [jdm]
Gemeindeteam aus St. Vitus Lathen und St. Antonius Lathen-Wahn laden alle Gemeindemitglieder - jung, alt, mit Gehhilfe, Rollator, Kinderrad oder Buggy - aus der Pfarreiengemeinschaft Immanuel herzlich ein zum Gemeindepilgern am Sonntag, den 17. August 2025, ab 15:00 Uhr. Der Start ist an der Grundschule in Fresenburg.
Die Pilgertour beginnt mit einer Andacht und dem Segen. Unterwegs werden Stopps eingelegt, um geistliche Impulse zu erleben, gemeinsam zu singen oder um sich auszutauschen. [jdm/PG Immanuel]
Das Geld für den Krieg, den Kriegsminister Pistorius und die Nato-Kriegsstrategen für 2029 voraussagen, muss irgendwo herkommen. Da bietet sich doch die Pflegeversicherung an. Denn dass Pflegebedürftige auf die Barrikaden steigen, ist wohl auszuschließen.
Die Pflege-Versicherten müssten sich erstmals seit Einführung der Pflegeversicherung vor 30 Jahren auch auf eine Kürzung von Leistungen einstellen, schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Es gibt keine Denkverbote“, habe Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) Anfang Juli nach der konstituierenden Sitzung der im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbarten Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform gesagt. Man müsse prüfen, welche Leistungen zu hohen Kostensteigerungen führten und welche tatsächlich effizient seien. „Wir müssen uns ehrlich machen, welche Leistungen wir brauchen, welche wir gern haben wollen und welche vielleicht auch verzichtbar sind“, fügte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hinzu.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) plädiert unter anderem dafür, dass Pflegebedürftige im ersten Jahr nach der Feststellung eines Pflegegrads nur geringfügige Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten. Neben dieser Karenzzeit wird vorgeschlagen, den Pflegegrad 1 mit dem monatlichen „Entlastungsbetrag“ von 131 Euro komplett zu streichen.
Das bedeutet, dass ein Patient mit Schlaganfallfolgen aus dem Krankenhaus ohne Hilfe durch die Pflegeversicherung entlassen werden würde. Denn direkt nach der Feststellung der Pflegebedürftigkeit soll es ja kaum Leistungen geben. Die Idee, dass reiche Menschen nur nicht wissen, wie arme Menschen leben, und deshalb auf komische Gedanken kommen, kann man komplett vergessen. Auch Arbeitgeber können sich vorstellen, dass Pflegebedürftige Hilfe brauchen, aber es ist ihnen nur komplett scheißegal.
Die Leistungen der Pflegeversicherung für Pflegebedürftige des Pflegegrades 1 konzentrieren sich darauf, die Selbstständigkeit der Betroffenen durch frühzeitige Hilfestellungen möglichst lange zu erhalten und ihnen den Verbleib in der vertrauten häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Sie können auch Entlastungsleistungen in Höhe von 131 € in Anspruch nehmen. Damit kann beispielsweise Unterstützung durch einen Pflegedienst beim Duschen oder Baden in Anspruch genommen werden Es gibt Hilfen zur Anpassung des Wohnumfeldes und Fortbildungen für die Pflegeleistenden aus der Familie.
Das Institut der deutschen Wirtschaft klagte in einem Gutachten vollkommen sinnentleert darüber, dass bei der Zahlung des Pflegegeldes nach Pflegegrad 2 nicht gewährleistet sei, dass die Pflege, die der Empfänger mit dem Geld erwerbe, den Qualitätsstandards einer professionellen Pflege entspreche. Mit dem Pflegegeld sollen Privatpersonen aus dem Umfeld des Pflegebedürftigen, also Familienangehörige oder Nachbarn und Freunde, für die Pflege rekrutiert werden. Natürlich entspricht ihre Pflege nicht professionellen Ansprüchen. Aber wenn das ausreicht, wird auf sehr kostengünstige Weise ein Pflegeproblem gelöst. Das DIW hat aber tatsächlich nicht die Verbesserung der Pflege im Blick, sondern sucht ausschließlich nach “Einsparpotentialen“. Es schlägt deshalb vor, Pflegeleistungen von einer finanziellen Bedürftigkeit abhängig zu machen. Dabei werden alle Pflegebedürftigen und ihre Familien wieder zu Sozialhilfeempfängern (auch wenn das dann anders heißen sollte) wie vor der Einführung der Pflegeversicherung. Dabei sollte die Pflegeversicherung genau davon unabhängiger machen. Und dabei wissen wir, dass die Mehrheit der Heimpflegebedürftigen schon heute auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Es ist nicht so, dass die Pflegeversicherung wirklich funktioniert. Zum Beispiel fehlen der Pflegeversicherung die über 5 Mrd. €, die der Bund noch an sie zurückzahlen muss. Auch über neue Formen der Hilfe darf ruhig nachgedacht werden. Aber den Politikern, die derzeit über die Pflegeversicherung reden, und den Arbeitgebern geht es nur um Kürzungen zugunsten eines militarisierten Staatshaushaltes. [jdm]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 11.08.2025: Esterwegen Dienstag, 12.08.2025: Papenburg Mittwoch, 13.08.2025: Beesten Donnerstag, 14.08.2025: Emsbüren Freitag, 15.08.2025: Twist Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Das Dünenbad in Dörpen bleibt in diesem Jahr vom 14. August bis einschließlich 3. September 2025 geschlossen.
Die Schließzeit ist eine jährlich geplante Routine, die für notwendige Wartungsarbeiten sowie einen vollständigen Wasserwechsel im Becken genutzt wird. Ziel dieser Maßnahme ist es, auch weiterhin einen sicheren, hygienischen und störungsfreien Badebetrieb für alle Gäste zu gewährleisten.
Nach dem Abschluss aller Arbeiten öffnet das Bad wie gewohnt wieder seine Türen. Die Gemeinde Dörpen bittet alle Badegäste um Verständnis für die vorübergehende Pause – und freut sich auf ein Wiedersehen im frisch gewarteten Dünenbad. [Samtgemeinde Dörpen]
Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank fordert eine Grundgesetzänderung hin zur Wehrpflicht für Männer und Frauen. Für Fegebank sei es nicht mit ihrem „Verständnis von Gleichstellung vereinbar, die Wehrpflicht nur für Männer wieder einzuführen“.
Dazu Hila Latifi, Fachsprecherin für Feminismus der Fraktion Die Linke in der Hamburger Bürgerschaft „Wer Wehrpflicht als feministische Errungenschaft darstellt, betreibt nicht Emanzipation, sondern gefährliche Kriegsverklärung. Feminismus heißt nicht, für alle gleichermaßen den Marschbefehl – sondern für alle das Recht auf Frieden. Es ist absurd, dass ausgerechnet eine grüne Umwelt-Politikerin den Krieg wieder in die Mitte der Gesellschaft tragen will – und das auch noch als Gleichberechtigung verkauft.“ [HM, erstveröffenticht auf gruenealternative.de/forum-d]
Im November 2022 wurde ein neues Gaskraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) der Papierfabrik UPM Nordland Papier in Betrieb genommen. In Dörpen baut man also weiter auf fossile Energie.
Einen anderen Weg wählt die Papier- und Kartonfabrik Varel (PKV). Das Unternehmen wird in eine CO2-freie Zukunft geführt. Bis 2045 soll Papier und Karton klimaneutral aus Altpapier hergestellt werden. Hierzu investiert die PKV einen dreistelligen Millionenbetrag. Auf dem Fabrikgelände sollen eine Großwärmepumpe und ein Ersatzbrennstoff-Kraftwerk gebaut werden, berichtet die Nordwest-Zeitung aus Oldenburg.
Geschäftsführer der PKV ist übrigens Rolf Bauer. Er wechselte im Oktober 2022 von UPM Nordland Papier nach Varel, teilt die PKV auf ihrer Homepage mit. [HM, erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]
Eine Kritik an der Leistungsgesellschaft von Pink Floyd
Künstliche Intelligenz ist im Moment in aller Munde. Kaum einer spricht von Emotionen und Gefühlen. Künstler tun es immer wieder. Darüber geht es in diesem Artikel. Damit Sie die folgende Geschichte verstehen, möchte ich mit zwei Definitionen beginnen.
Emotionen sind physiologische und psychische Reaktionen auf äußere Reize, die in einem Menschen Betroffenheit auslösen.
Gefühle sind das Ergebnis der Verarbeitung dieser Emotionen. Es ist ein Denkprozess, in dem Emotionen bewertet werden. Wie dieser ausfällt, hat etwas mit den eigenen Lebenserfahrungen zu tun und nicht zuletzt mit der Kultur, in der gefühlt und gedacht wird.
Ein klassisches Beispiel für dieses Wechselspiel sind Rockkonzerte. In der Gemeinschaft mit vielen erlebt man bei Jubel und Tanzen die körperliche Nähe mit Gleichgesinnten, sieht seine Lieblingsbands leibhaftig und wird von ihrer Musik akustisch und von ihrer Show visuell mitgerissen. Als Reizverstärker spielen sicherlich auch Alkohol und andere Drogen eine Rolle. Die Glücksgefühle, die diese Emotionen auslösen, sind ein Grund dafür, warum Rockkonzerte gerade bei jungen Menschen so beliebt sind. Man kann für einen Moment aus seinem Alltag aussteigen, der von Pflichten und immer wieder auch von Sorgen, Frustrationen und Ängsten bestimmt wird. Dass die Stars, die ihnen Glücksgefühle verschaffen, auch Opfer dieser Leistungs-Kultur sind, wird kaum wahrgenommen. Die Medien berichten darüber, wenn einer auf der Strecke geblieben ist. Als Beispiele seien Amy Winehouse, Curt Cobain und Whitney Houston genannt. Man erklärt einer entsetzten und trauernden Fan-Gemeinde, dass persönliche Probleme Ursache für den Suizid gewesen seien. Kaum jemand sieht, dass Künstler und Fans in einem Boot sitzen, das da heißt „Leistungsgesellschaft“. Sie ist nicht nur Ursache für das Leiden vieler Menschen und bringt sogar manche um, sondern scheint auch die Fähigkeit zum Fühlen verkümmern zu lassen. Diese scheinbar gewagte Feststellung ist nicht nur meinen Erfahrungen als Vertretungslehrer an Gymnasien und Gesamtschulen geschuldet, sondern begegnet einem auch in den sozialen Netzwerken, wie am folgenden Beispiel deutlich werden soll.
Seit einigen Jahren gibt es auf YouTube eine Serie, in der junge Menschen, zumeist in den USA, Pop-Musik ihrer Eltern und Großeltern vorstellen. Sie läuft unter dem Begriff „Reactions“. Ihnen zumeist unbekannte Songs und Interpreten werden vorgestellt bei gleichzeitiger Einblendung ihrer Reaktionen und Kommentare. Jeder dieser „Reactions“ ist ein Schaufenster für Emotionen und Gefühle. Beeindruckend ist die Begeisterung, die solche Oldies bei den jungen Moderatoren auslösen. Bezeichnend ist aber auch die Oberflächlichkeit und Hilflosigkeit, mit der sie Emotionen, die Interpreten, Musik und Texte auslösen, mit eigenen Gefühlen zu beschreiben versuchen. Das hat u.a. zur Folge, dass sie die Gefühle, die die Interpreten herüberbringen wollen, zwar empathisch aufnehmen, sie aber die Botschaft dahinter oft nicht sehen. Im Folgenden möchte ich Ihnen eine solche „Reaction“ vorstellen.
„Comfortably Numb“ bedeutet so viel wie „wohlig gefühllos“. Der Text handelt von einem Bandmitglied, das ausgebrannt ist und sich unfähig fühlt, aufzutreten.
Die Hintergrundstimmen sind die Stimme des Arztes, der den Leidenden nach seinen Schmerzen befragt und ihm rät, Medikamente einzunehmen, die ihn wieder fit machen sollen. Gesang und Musik der Hintergrundstimmen sind sphärisch und beschwörend gehalten, was durch Lichteffekte unterstützt wird.
Der Solo-Sänger antwortet als Betroffener. Sein Gesang ist klar und weich, was durch sein Gitarrenspiel und ebenfalls durch Lichteffekte unterstützt wird. Er beschreibt seine Schmerzen, die diffus sind. Jeder seiner Passagen endet mit dem Satz „I feel comfortably numb“. Seine wahren Gefühle kann er nicht mit Worten ausdrücken. Sein Gitarrenspiel kann es. In einem beeindruckenden Solo lässt er sie weinen, schreien und flehen. Das Lichterspiel unterstützt die Gefühlswellen. Der abschließende fulminante Accord lässt offen, wie es ausgehen wird.
Das Gitarrensolo hatte die junge Frau emotional aufgewühlt. Sie hatte in der Geschichte des Songs eine eigene Erfahrung mit psychischer Krankheit wiedererkannt. Ihre Gefühle, die sie zum Ausdruck brachte, beschränkten sich auf den Dialog zwischen dem Leidenden und dem Arzt und der erleichternden Feststellung, dass, wenn man einmal psychisch am Ende ist, man auf Arzt und Medikamente vertrauen sollte. Gesang, Text, Musik und Lichteffekte vermochte sie nicht, in einen Gesamtzusammenhang zu stellen. Das einzige Gefühl dazu äußerte sie immer wieder in einem hilflosem „Wow!“
„Wow“ war in allen „Reactions“, die ich mir zu dem Pink Floyd angeschaut habe, der vorherrschende Gefühlsausdruck. Keiner der jungen Moderatoren war in der Lage, in der Meta-Ebene zu fühlen und zu denken. Hätten sie es getan, wären sie vielleicht darauf gekommen, dass das leidende Bandmitglied jeder einzelne von ihnen sein könnte. Was mich optimistisch gestimmt hat war, dass alle ohne Ausnahme im Gefühl bewegt wurden, als sie die Darbietung ansahen. Eine alte Weisheit hatte sich wieder bestätigt. Gefühle bewegen Menschen und nicht der Verstand. Vielleicht sollten wir Gefühlen mehr Aufmerksamkeit schenken als irgendeiner künstlichen Intelligenz. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]
Im Rahmen des Musikfestes Bremen finden auch zwei Konzerte in Papenburg und eines in Meppen statt. Für alle drei sind noch Karten zu erhalten.
Klänge vom Polarkreis bieten das Arctic Philharmonic Orchestra aus Nordnorwegen unter dem Dirigenten Nicolò Foron und Eldbjørg Hemsing an der Violine am Dienstag, dem 19. August 2025 um 19.30 Uhr in der Stadthalle Papenburg.
Am Donnerstag, dem 04. September 2025 um 19.30 Uhr findet unter dem Titel „Von der Seine an die Ems“ ein Orgelkonzert mit Thierry Escaich in der Kirche St. Antonius, Papenburg statt.
Am Dienstag, dem 02. September 2025 um 19.30 Uhr singt Mezzosopran Lea Desandre und spielt Thomas Dunford auf der Laute unter dem Titel „Idylle“ in der Gymnasialkirche, Meppen. [jdm]
Der Landkreis Emsland hat das Wohnraumversorgungskonzept aus dem Jahr 2021 für 14 Kommunen im Kreisgebiet aktualisiert. Dies sind alle Kommunen mit Ausnahme der Städte Lingen (Ems), Meppen, Papenburg und Haren (Ems) sowie der Samtgemeinde Spelle, die ein eigenes Konzept haben. „Unsere Zielsetzung war es, nach weiteren vier Jahren neue Entwicklungen und die zentralen Rahmenbedingungen, die sich daraus für den Wohnungsmarkt ergeben, zu beleuchten und die wesentlichen Handlungsbedarfe daraus abzuleiten“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf die Motivation für die Fortschreibung des Konzepts.
Der Landkreis hatte das erste Wohnraumversorgungskonzept für die Städte, Einheits- und Samtgemeinden des Emslandes erstellen lassen, die nicht über ein solches verfügten. Damit wurde einer gesetzlichen Pflicht Genüge getan. Aber aus diesem Konzept ist kaum eine Konsequenz im Emsland zu erkennen.
Das aktualisierte Konzept zeigt, dass insgesamt ein Wohnraumbedarf da ist, der nicht gedeckt ist. Es werden Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern gebraucht. Zusätzlich besteht ein großer Bedarf an Wohnungen für Menschen mit sehr wenig Einkommen. In der Samtgemeinde Dörpen beträgt der Anteil einkommenschwacher Haushalte 14,9 %.
Gleichzeitig stellt das Konzept fest, dass es immer weniger Sozialwohnungen gibt und dieser Wert auch noch weiter sinkt, weil laufend Wohnungen aus der Sozialbindung fallen. Für geförderte Sozialwohnungen müssen nur für einen bestimmten Zeitraum Regeln zur Miethöhe eingehalten werden. Ist dieser Zeitraum vorbei, entfällt die Sozialbindung und es können marktübliche Mieten verlangt werden. In der Samtgemeinde Dörpen gibt es seit 2023 keine einzige Sozialwohnung.
Im Emsland vertrauen die Kommunen fast ausschließlich auf den Neubau von Eigenheimen, den sie mit verschiedenen Methoden fördern. Außerdem gibt es privaten Mietwohnungsbau.
Beide Entwicklungen können aber nicht bewirken, dass die Mieten für die Wohnungen erschwinglich bleiben. Die von der öffentlichen Hand übernommenen Mietkosten für Grundsicherungsempfänger und Bürgergeldempfänger werden von den Vermietern als Untergrenze für die Miethöhe betrachtet. Alle anderen Wohnungen sind entsprechend teurer.
Dem kann nach Ansicht des Sozialverbands vor allem durch die Gründung kommunaler Wohnungsbaugenossenschaften entgegen gewirkt werden. In Rhede seien hierfür mit einer Bürgergenossenschaft bereits erste Voraussetzungen geschaffen worden. „In anderen Kommunen wurde das zwar diskutiert, politisch aber oft nicht gewollt“, bedauert die SoVD-Kreisvorsitzende Kötter. Eine Wohnungsbaugesellschaft auf Kreisebene könnte zudem gerade den finanzschwächeren Gemeinden helfen.
Im Konzept wird dies auch vorgeschlagen: „Der Kreis der im geförderten Wohnungsbau tätigen Gesellschaften sollte sich durch die Gründung neuer und die Erweiterung bestehender Wohnungsunternehmen vergrößern, damit der Mangel an Investoren im geförderten Wohnungsbau abgebaut werden kann. Sollten keine der genannten Empfehlungen umsetzbar sein, wäre die Gründung einer kommunalen Entwicklungs- bzw. Wohnungsbaugesellschaft zu prüfen.“
Öffentliche Wohnungsbaugesellschaften und auch gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften unterliegen nicht dem Renditezwang. Sie könnten die Mieten auf Dauer günstig halten, weil die Mieten nur die Kosten decken müssten und keine Profite bringen müssten.
Solche Gesellschaften bestimmten bis in die 1990er Jahre den Mietwohnungsmarkt. Erst die Abschaffung der Steuerprivilegien für gemeinnützige Wohnungsunternehmen 1990 durch die Regierung Helmut Kohl hat den sozialen Wohnungsbau zerstört. Das, was sich seitdem „Sozialer Wohnungsbau“ nennt, ist nur eine Subventionierung der Wohnungsbaukonzerne. Auch die Zahlung des Wohngelds ist letztlich nur als Subventionierung der Vermieter zu betrachten, da das Wohngeld nicht den formalen Empfängern zugute kommt. Denn diese reichen das Geld an die Vermieter weiter, um die Miete überhaupt zahlen zu können.
Die Investition für den öffentlichen Wohnungsbau bedeutet nicht nur die Entschärfung eines sozialen Problems. Sie würde sich für die Kommunen und den Bund auch finanziell rechnen, weil ein Angebot von günstigen Wohnungen die Mietpreise insgesamt senken würden. Die Wohnungskosten für Grundsicherungs- und Bürgergeldempfänger würden damit sinken. Und auch die Wohngeldzahlungen würden sinken. Und über die folgende Senkung des allgemeinen Mietniveaus käme diese Investition allen Mietern zugute.
Auch der Deutsche Mieterbund stellte in seinen Forderungen zur letzten Bundestagswahl fest: "Bezahlbare Mietwohnungen werden in erster Linie von kommunalen Unternehmen, Genossenschaften oder anderen gemeinwohlorientierten Akteuren, z. B. kirchlichen Organisationen, gebaut. Als mögliche Träger einer neuen Gemeinnützigkeit sind sie alle durch gezielte Steuerbefreiungen, vergünstigte Bereitstellung öffentlicher Grundstücke für Wohnungsbauvorhaben und Investitionszulagen zu fördern. Der Bestand an öffentlichen Wohnungen, das heißt Wohnungen im Eigentum von Bund, Ländern und Kommunen, muss deutlich erhöht werden, um im Mietwohnungsmarkt ein dauerhaft preisgebundenes und bezahlbares Segment zu etablieren." [jdm]
Mitte Juli fand im Heimathaus Lathen eine Informationsveranstaltung zum Thema "Repair-Café" statt. Der Zeitpunkt war wegen der Sommerferien und der allgemeinen Urlaubszeit offenbar schlecht gewählt, so dass nur wenige Interessierte da waren. Die berichteten aber von weiteren Freiwilligen, die gerne teilgenommen hätten, jedoch momentan im Urlaub waren.
Deshalb wurde beschlossen, einen weiteren Info-Abend anzusetzen. Dieser soll am Donnerstag, den 21. August um 19.30 Uhr im Heimathaus in der Kirchstr. 4 in Lathen stattfinden. Hier kann sich jeder Interessierte unverbindlich informieren. Unter dem Motto "Reparieren statt Wegwerfen" werden an diesem Abend Freiwillige gesucht, die sich unentgeltlich, ehrenamtlich im Repair Café zur Verfügung stellen und defekte Artikel, die gebracht werden, versuchen zu reparieren.
Dafür werden Menschen gesucht, die sich auskennen mit Kleidung, Textilien, elektrischen Geräten, Möbeln und sonstigen Gegenständen aus Holz. Wer Interesse hat, ist eingeladen. Falls jemand vorab Fragen hat, wendet er sich an Hans Hermann Bode unter Tel. 05933-923109. [jdm]
Bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Emsland hat die Geschäftsstelle Papenburg mit einer Zunahme von 11 % einen deutlich höheren Wert als die weiteren Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Emsland. Eine Nachfrage zu möglichen Gründen für die negative Entwicklung in Papenburg wurde von der Agentur für Arbeit Nordhorn nicht beantwortet. Wir hatten nachgefragt, weil die Arbeitslosenquote in der Geschäftsstelle Papenburg seit Monaten – und auch schon im Vorjahr – über den Wert der anderen emsländischen Geschäftsstellen Lingen, Meppen und Sögel lag.
Nun berichtete die IHK für Ostfriesland und Papenburg über das Gründungsgeschehen und das Ausfallrisiko in Ostfriesland und Papenburg 2024. Die Angaben mögen nicht direkt vergleichbar sein, da die betrachteten Regionen nicht deckungsgleich sind, aber zumindest deuten die Arbeitslosenzahlen und die Insolvenzen in Papenburg in die gleiche Richtung.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit – also der Anteil der insolventen oder aufgegebenen Unternehmen - war 2024 in Papenburg mit einer Ausfallrate von 2,59 Prozent besonders hoch. Zum Vergleich: Besonders positiv fiel der Landkreis Aurich auf, der mit einer Ausfallrate von 1,18 Prozent den niedrigsten Wert der betrachteten Regionen aufwies. Emden (1,38 Prozent) und Leer (1,36 Prozent) lagen leicht darüber, aber immer noch deutlich unter dem bundesweiten Mittelwert. Niedersachsen insgesamt verzeichnet eine Ausfallrate von 1,61 Prozent.
Ein differenzierter Blick auf die Branchenstruktur zeigt laut IHK deutliche Unterschiede in den jeweiligen Ausfallwahrscheinlichkeiten. In Emden weist das Baugewerbe mit 3,51 Prozent die höchste Ausfallrate auf. In Papenburg sind es sogar 4,73 Prozent, was auf konjunkturelle Unsicherheiten, steigende Zinsen und verschobene öffentliche Investitionen zurückzuführen sein dürfte, schlussfolgert die IHK. Aurich (1,74 Prozent), Leer (1,52 Prozent) und Wittmund (1,9 Prozent) bleiben in dieser Branche unter dem Bundesdurchschnitt von 2,31 Prozent.
Ein Sonderfall stellt aus Sicht der IHK die Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung dar. In Papenburg lag die Ausfallrate hier bei alarmierenden 11,11 Prozent – ein Wert, der deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 1,64 Prozent liegt. (Quelle: Pressenotiz IHK Ostfriesland und Papenburg vom 30.07.2025) [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]
Die Bundesregierung plant eine Rentenreform, um neue Anreize für einen längeren Verbleib älterer Menschen im Berufsleben zu schaffen. Das nennt sich Aktivrente. Wir haben bereits kritisiert, dass eine Gewöhnung einsetzen soll, die dann irgendwann die allgemeine Einführung der Rente ab 70 ermöglicht. Nebenbei hat das Drängen auf längere Arbeit den Nebeneffekt, dass das niedrige Rentenniveau durch den Zuverdienst nicht mehr so schmerzt.
Ab dem 1. Januar 2026 soll es Rentner*innen möglich sein, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei zur gesetzlichen Rente hinzuzuverdienen. Und es ist vorgesehen, ein Vorbeschäftigungsverbot aufzuheben, das angeblich ein Beschäftigungsverbot für Rentner*innen sei.
Bei Maischberger hat Friedrich Merz im Juli gesagt, „Wir wollen denjenigen, die noch arbeitsfähig sind und die gerne weiterarbeiten wollen, eine Möglichkeit geben, das zu tun. Es gibt ein Vorbeschäftigungsverbot: Sie dürfen, wenn Sie in Rente gehen, im selben Betrieb nicht weiterarbeiten – selbst für 530 Euro im Monat nicht. Das ist doch grober Unfug.“
Grober Unfug ist das, was Merz hier sagte. Das "Vorbeschäftigungsverbot" bezieht sich im deutschen Arbeitsrecht auf die Regelung in § 14 Abs. 2 Satz 2 TzBfG (Teilzeit- und Befristungsgesetz), welche die sachgrundlose Befristung eines Arbeitsvertrages verbietet, wenn bereits zuvor ein Arbeitsverhältnis mit demselben Arbeitgeber bestand. Das ist eine der nur mäßig wirksamen Regelungen, die die Ausbeutung durch befristete Kettenverträge verhindern sollen.
Merz bzw. die Bundesregierung versucht hier unter dem Deckmantel einer "Rentenreform" nebenbei ein Arbeitsschutzrecht abzuservieren. Tatsächlich kann jeder Rentner bei seinem Betrieb weiterarbeiten; dem steht nichts entgegen. Es ist sogar möglich, den Renteneintritt zu verschieben und so weitere Rentenansprüche aufzubauen, wenn man möchte. [jdm]
Ab dem 1. August 2025 dürfen für Ausweisdokumente (Personalausweis und Reisepass) nur noch digitale Fotos verwendet werden. Ein digitales Passbild könne Sie bei einem zertifizierten Fotodienstleister erstellen lassen, das dann das Foto elektronisch an die Gemeindeverwaltung überrmittelt oder Sie können Ihr Foto direkt vor Ort im Bürgerbüro aufnehmen lassen.
Papierfotos können nicht mehr verarbeitet werden. Es lohnt sich also nicht mehr, ausgedruckte Passbilder mitzubrtingen, wenn mn ein Ausweisdokument beantragen möchte. Auch selbst erstellte Bilder, die per E-Mail geschickt oder auf Datenträgern mirtgebracht werden, können nicht verwendet werden.
Für Führerscheine, Fahrerkarten und ähnliche Dokumente gilt diese Regelung nicht. Hier ist weiterhin ein ausgedrucktes biometrisches Passbild erforderlich. [jdm]
Ziel war nicht weniger als die vollständige Auslöschung einer religiösen Minderheit. Über 5.000 Menschen wurden brutal ermordet, unzählige Frauen und Mädchen wurden Opfer grausamer sexualisierter Gewalt. Tausende Ezidinnen und Eziden gelten bis heute als vermisst, vor allem Frauen und Kinder, die verschleppt, versklavt oder ermordet wurden. Mehr als 7.000 Frauen und Mädchen wurden entführt, als Sexsklavinnen verkauft und systematisch missbraucht. Jungen unter zwölf Jahren wurden als Kindersoldaten rekrutiert. Von über 400 bekannten Massengräbern konnten bisher nur wenige vollständig exhumiert werden.
Elf Jahre nach dem Genozid sind die Wunden noch immer tief und unheilbar. Mehr als 200.000 Überlebende leben unter prekären Bedingungen in Lagern, ohne Aussicht auf Rückkehr, Sicherheit oder ein würdevolles Leben. „Die Welt schaute zu, als wir sterben mussten. Jetzt schaut sie weg, während unsere Kinder in Trümmern leben und unsere Peiniger noch immer frei sind “, sagt eine Überlebende aus Shingal.
Im Jahr 2016 stufte die UNO die Verbrechen an den Eziden als Völkermord ein. Auch der Deutsche Bundestag erkannte diesen 2023 offiziell an. Doch diese Verantwortung wird zunehmend verdrängt. Jüngst wurde eine ezidische Familie mit mehreren Kindern aus Deutschland in den Irak abgeschoben, obwohl ein Gericht zuvor gegen die Abschiebung entschieden hatte.
Solche Vorgänge zeigen nach Ansicht des BSW, wie leicht grundlegende Rechte unter Druck geraten können, wenn politische Stimmungslagen über rechtsstaatliche Prinzipien gestellt werden. Die betroffenen Menschen landeten in überfüllten Lagern, ohne Schutz, ohne Perspektive und oft ohne medizinische oder psychologische Versorgung.
Gedenken dürfe nicht nur Erinnerung sein. Es müsse Verantwortung für Gerechtigkeit, für Menschlichkeit, für Schutz und Perspektive bedeuten. Gerechtigkeit entstehe nicht durch Worte, sondern durch konsequentes Handeln. Die Verbrechen von 2014 dürften nicht in Vergessenheit geraten und die Überlebenden dürften nicht erneut zu Opfern gemacht werden. [jdm]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 04.08.2025: Hilkenbrook Dienstag, 05.08.2025: Flechum Mittwoch, 06.08.2025: Dörpen Donnerstag, 07.08.2025: Herbrum Freitag, 08.08.2025: Twist Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Während der Corona-Pandemie verpflichteten mehrere Bundesgesetze die Pflegeversicherung zu Leistungen, die eigentlich nicht zum Aufgabenbereich der Pflegekasse gehörten. Das waren zum Beispiel Coronatests oder Coronaprämien für Pflegekräfte, die aus dem Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung finanziert wurden.
Damit wurden die Beiträge der Versicherten zweckentfremdet. Der Bund ist deshalb verpflichtet, diese 13,1 Mrd. € der Pflegeversicherung zu erstatten. Der Bund hat aber bis September 2024 nur 5,5 Mrd. € zurückgezahlt und heute sind noch 5,2 Milliarden Euro offen. In einem rechtswissenschaftlichen Gutachten vom September 2024 kommt Prof. Dr. Dagmar Felix von der Universität Hamburg zu dem Ergebnis, dass ein Zugriff auf Sozialversicherungsbeiträge verwehrt ist, wenn diese zur Finanzierung des allgemeinen Staatshaushalts verwendet würden. Eine Klage der Beitragszahler vor den Sozialgerichten hält sie für möglich.
Die Pflegeversicherung ist 2024 trotz gerade erhöhter Beiträge in die roten Zahlen gesackt; eine erste Pflegekasse ist zahlungsunfähig. Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) hat im März 2025 bestätigt, dass der Antrag einer Pflegekasse eingegangen sei, „der die Bewilligung einer Finanzhilfe bis einschließlich Dezember 2025 umfasst“.
Die Bundesregierung hat gerade beschlossen, dass der sozialen Pflegeversicherung in diesem und im kommenden Jahr je ein Darlehen in Höhe von 0,5 und 1,5 Milliarden Euro zukommen soll. Und um vorzutäuschen, sie tue etwas, hat sie eine Bund-Länder-Kommission eingerichtet, die über eine Finanzreform beraten soll. Also statt 5,5 Mrd € Schulden zurückzuzahlen, möchten Merz und Klingbeil der Pflegeversicherung ein Darlehen andrehen.
Verena Bentele, die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland e.V. ist der Meinung, dass die Bundesregierung die Rückzahlung konsequent verweigert, weil sie Spardruck auf die Pflegeversicherung ausüben möchte. Das wäre klar abzulehnen.
„Der Haushaltsentwurf 2026 von Finanzminister Klingbeil verschärft die chronische Unterfinanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Statt im kommenden Haushaltsjahr lediglich ein zinsfreies Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro bereitzustellen und großzügige Bundeszuschüsse auszuschließen, fordere ich die Bundesregierung auf, erst einmal ihre Schulden bei den Pflegekassen zu begleichen. Wir prüfen derzeit Musterklagen von VdK-Mitgliedern, da sich die Bundesregierung konsequent weigert, ihre Verpflichtungen gegenüber den Pflegekassen zu erfüllen.“ [jdm/Bildnachweis: Susie Knoll]
Das Wetter im Juli in Niedersachsen lässt sich nach Ansicht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) kurz und knapp zusammenfassen – es war zu warm, zu nass und zu trüb. Im Mittel betrug die Temperatur 18,4 °C. Das waren 1,7 Grad mehr als im Klimamittel (16,7 °C). Die Niederschlagssumme lag bei 93 l/m². Das war über ein Viertel mehr als im vieljährigen Mittel (73 l/m²). Besonders nass war es vom Emsland bis zur Elbmündung und in Richtung Harz, denn dort kamen bis zu 130 l/m² vom Himmel.
Die Sonne hatte es häufig schwer sich gegen die kompakten Wolkenfelder durchzusetzen. Dadurch kamen bis Monatsende unterdurchschnittliche 167 Sonnenstunden (191 Stunden in der Periode 1961 bis 1990) zusammen und nur in Hamburg war es im Juli noch trüber.
Der DWD betreibt in Dörpen eine Wetterstation, deren Daten aus dem OpenData-Bereich des DWD übernommen werden. Hier die Darstellung für Juli 2025:
(Darstellung: Michael Theusners Wetter- und Klimaseite, Erläuterungen auf https://www.mtwetter.de/meteogramm36h_info.php),
Die Niederschlagssumme betrug in Dörpen 97,2 l/m². Das waren etwa 20 % mehr als beim vieljährigen Mittel von 80,7 l/m² (nicht der Darstellung zu entnehmen). Die Anzahl der Sonnenstunden lag mit 161,1 wiederum deutlich unter dem Wert für Niedersachsen von 167 Stunden. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]
Am Sonntag, den 3. August von 14 bis 17 Uhr ist es Zeit für eine Kaffeepause im Schatten der Wippinger Mühle. Die Kuchenbäcker kommen diesmal vom Heyenhorst. [jdm]
Krankheit ist die gesunde Reaktion, an der Norm zu zweifeln - Adolf Muschg, Schweizer Schriftsteller und Dichter
Prolog
„Das macht Sinn“ und „das macht keinen Sinn“, wie oft hören wir diese beide Sätze und benutzen sie auch immer wieder selbst. Eigentlich müssten wir sie jedes Mal ergänzen mit „für mich“. Ansonsten würden wir nämlich für 8,1 Milliarden Menschen sprechen. Diese scheinbare Semantik kann sehr schwer wiegen, wenn dahinter dogmatische Einstellungen stehen, die mit Macht verbunden sind. Sie machen nämlich jede Kritik an Aussagen und Handlungen, die auf diese Weise als alternativlos alimentiert werden sollen, mundtot und führen allzu oft zur Diffamierung des Andersdenkenden. Als Beispiele seien die Auseinandersetzungen um die Corona-Politik genannt oder um die Frage, ob die Unterstützung von Krieg in der Ukraine und im Palästina-Konflikt legitim sei. Diese scheinbar abgehobenen Beispiele für die Sinnfrage - abgehoben deswegen, weil sie im politischen gestellt werden – haben meines Erachtens nach einen direkten Bezug zu der Sinnfrage, vor die jeder einzelne immer wieder persönlich steht. Sie stellt sich meistens unbewusst und findet gleichzeitig in verschiedenen Sphären statt, die unzertrennbar miteinander verbunden sind. Das gilt für alle Menschen in der Gesellschaft, insbesondere für unsere Kinder. Über mangelnde Sinnfindung bei Kindern habe ich in meinem Buch „Menschenführung“ geschrieben und folgendes Modell benutzt.
Es ist eine Binsenweisheit, dass Sinn nicht von außen kommt, sondern jeder Mensch für seine Sinngebung zuständig ist. Die offenbart sich in drei miteinander verbundenen Phänomenen. Erstens, in der Dominanz des Dinglichen in unserem Leben. Dazu gehört ein unbeirrbarer Glaube an die Wissenschaften und an die Wahrheit der Zahlen. Die lügen bekanntlich nicht. Zweitens, in dem wenig ausgeprägten Misstrauen gegenüber dogmatischem Denken. Richtig und Falsch gibt es nur in der Mathematik. Alles andere ist Ansichtssache. Und Drittens, im fehlenden Glauben an eine transzendentale Kraft, die jedem Menschen innewohnt und die ihn über sich hinauswachsen lässt. –
Das Modell soll dazu dienen, die sinngebenden Sphären deutlich zu machen und noch mehr, auf deren Schieflage in unserer Gesellschaft hinzuweisen, in der ich die Hauptursache für unmenschliche Entscheidungen sehe. Das sind solche, die die Würde des Menschen verletzen, indem sie ihn verdinglichen und damit krank machen und im schlimmsten Fall umbringen (Stichworte: Human Resources, Burnouts, innere Kündigung, verhaltensauffällige Kinder und Erwachsene, Krieg als Mittel der Politik u.a.).
Intelligenz ohne Zweifel ist dumm
Befürworter und Gegner in einem Interessenkonflikt argumentieren mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Beide Seiten führen Statistiken ins Feld. Sie sind Zahlen-Modelle, die suggerieren sollen, dass sie ein Abbild der Realität sind. Im Bereich der Technik ist das realitätsgetreue Anfertigen von Modellen statthaft und nützlich. Maschinen wie Flugzeuge sind komplexe Systeme. Komponenten und deren Zusammenwirken sind bekannt. Ein realitätsechter Nachbau im Modell ist möglich und aus unterschiedlichsten Gründen wünschenswert. Der Nachbau menschlicher Intelligenz mit dem Anspruch auf deren Perfektionierung (Stichwort: Künstliche Intelligenz) muss wegen der Kompliziertheit des Menschen als biologisches, fühlendes, denkendes und spirituelles Lebewesen bezweifelt werden. Was ihr fehlt, ist die Geisteshaltung des Zweifelns. Die sollte man nicht noch so versierten Programmierern überlassen. Täte man es, wäre der Manipulation Tür und Tor geöffnet.
Beide Phänomene, die Verdinglichung alles Menschlichen und Geist ohne den Zweifel, würden nicht nur jede menschliche Lösung von Aufgaben und Konflikten verhindern, sondern letztlich auch Sinngebung zu einem erfüllten Leben unmöglich machen. Die Lösung sehe ich in der Hinwendung zum dritten Phänomen. Es ist die Erkenntnis, dass der Mensch mehr ist als ein biologisches Wesen mit einem intelligenten Hirn. Was das Mehr ist, entzieht sich jeder wissenschaftlichen Betrachtung und entfaltet dennoch eine Kraft, die Angst nehmen kann, Mut macht und gerade in der Not Menschen über alle Differenzen zusammenbringt.
Die größte Kraft im Universum
Vor einigen Jahren hatte ich auf einer Autobahnraststätte ein bemerkenswertes Erlebnis. Ich hatte gerade eingeparkt, als aus dem Auto neben mir ein Mann und eine Frau gesetzten Alters ausstiegen. Anstatt in Richtung Eingang zu gehen, trafen sie sich vor der Motorhaube und nahmen sich in den Arm. Für einige Sekunden sahen sie sich wortlos in die Augen. Dann fasten sie sich bei der Hand und gingen in die Raststätte. Ein anderes Paar, dass sich anschickte, in ihren Wagen zu steigen, hatte die Szene ebenfalls mitbekommen. Die Frau sagte: „Schau mal, ist das nicht wunderbar?!“ Der Mann brummelte so etwas wie: „Muss Liebe schön sein“. Dann stiegen sie ein und fuhren davon. Die Frau wie der Mann hatten mir aus der Seele gesprochen.
Ich bin überzeugt davon, dass zum Menschsein die Sphäre der Seele gehört und dass sie der Ursprung dessen ist, was wir Liebe nennen. Ihre Existenz ist weder messbar noch wissenschaftlich nachweisbar. Man kann das Wirken ihrer universellen Kraft nur erfahren. Es ist unerheblich, aus welcher Quelle ein Mensch diese Kraft schöpft, ob über die persönliche Erfahrung des Lieben und geliebt Werdens oder über den Glauben an Gott oder über spirituelle Naturverbundenheit oder über leuchtende Persönlichkeiten der Geschichte wie Gandhi oder Martin Luther King. Wichtig allein ist, dass Menschen, besonders in Notzeiten, wieder lernen, auf diese Kraft zu vertrauen. Das bedeutet, über alle Lager-Mentalität hinweg den anderen mit Achtsamkeit begegnen, dessen Ängste ernst nehmen und vor allem ihn bildlich und wörtlich in den Arm nehmen. In einer solchen Solidarität wären Infrage stellen und Diskurs möglich, die zu einem gesunden Weg aus jeder Krise führen könnten. „Wer nicht liebt, der lebt nicht“, schrieb der US-amerikanische Professor der Pädagogik, Leonardo Buscaglia, in seinem Buch „Liebe“. Ich möchte ergänzen, der wird krank. So gesehen ist die Einbeziehung der größten Kraft im Universum in sein Leben der beste Schutz vor Krankheit. Sie würde nämlich den Geist dazu bringen, die krank machende Dominanz des Dinglichen zu beenden. Die Sphären der Sinngebung wären in Harmonie. Oder wie der griechische Philosoph Aristoteles sinngemäß gesagt hat: Glücklich ist der, der in Allem sein eigenes Maß findet. [Ulrich Scholz/erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]
Eine Verschärfung der Düngevorschriften und das Auslaufen der Derogation von der EU-Nitratrichtlinie erhöhen den Druck auf die niederländischen Tierhalter, denn die Gülleentsorgung verursacht beträchtliche Kosten. Nachdem die Gülleausfuhren seit 2019 deutlich zurückgegangen waren, haben die Exporte im ersten Halbjahr 2025 extrem zugenommen. Die größten Mengen an Stickstoff und Phosphat gehen nach Deutschland. Weitere Informationen findet man in einem Artikel der Zeitschrift Land & Forst. [HM/erstveröffentlich auf gruenealternative.de/forum-d]
Bei UPM in Ettlingen zeigte sich der Betriebsrat nicht mit dem mageren Angebot der Geschäftsleitung einverstanden. Torsten Falke, Bezirksleiter Augsburg der Gewerkschaft IGBCE, hatte das Angebot von UPM schon Ende Juni als "Faustformel, die beim Arbeitsgericht üblich ist: ein halbes Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr Abfindung und eine sehr kurzfristige Altersteilzeitregelung" bezeichnet.
Im Grunde genommen bestätigte der Werksleiter Wolfgang Ohnesorg diese Einschätzung mit seiner Aussage, es handele sich um „ein marktübliches Angebot“. Die Geschäftsleitung verweist laut Mindelheimer Zeitung wieder darauf, dass der Papiermarkt umkämpft sei, dass Trump die Zölle erhöht hat, auf die Digitalisierung und dass die gute Gesamtlage des Konzerns keine Bedeutung für die Divison UPM Communication Papers habe. Jeder Geschäftsbereich müsse für sich profitabel arbeiten.
Wenn das wirklich ein Argument wäre, dürften auch Gewinne in einem Geschäftsbereich nicht in andere Geschäftsbereiche investiert werden. Wie bei staatlichen Zuschüssen, wo Gewinne privatisiert werden, aber Verluste sozialisiert werden, sollen auch hier die Arbeiter für die Verluste haften, aber an den Gewinnen werden sie nicht beteiligt.
Nach der Ablehnung der Forderungen des Betriebsrates hat die Geschäftsleitung eine Einigungsstelle beantragt. Hierbei handelt es sich um eine „neutrale“ Einrichtung, in der Vertreter von Geschäftsleitung und Betriebrat unter Vorsitz eines Arbeitsrichters tagen und eine Lösung suchen.
Damit setzt UPM auf eine Verzögerungstaktik, bei der die KollegInnen wegen der unsicheren Zukunft zusätzlich belastet werden. Die Schließung des Werks zum 31.07.2025 ist damit zwar erstmal verschoben. Aber es steht der Vorwurf im Raum, UPM agiere gegen das deutsche Recht und versuche finnische Verhältnisse zu schaffen. [jdm]
Seit nunmehr vier Jahrzehnten versieht Franz Brink seinen Dienst als Küster der St. Antonius von Padua Kirche in Renkenberge "mit großer Verlässlichkeit, stiller Hingabe und einem feinen Gespür für die Abläufe in unserer Kirchengemeinde" heißt es auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft Immanuel. In Renkenberge wurde dieses Jubiuläum mit einer Heiligen Messe und einem kleinen Empfang vor der Kirche gefeiert. Bei Sekt und Keksen kamen viele Gemeindemitglieder zusammen, um ihre Wertschätzung auszudrücken. Messdiener und ehemalige Messdiener standen Spalier.
In Wippingen wurde Franz Brink am 28. Mai nach 8 Jahren als Küster verabschiedet. Er war seit Mai 2017 als Küster in der Bartholomäuskirche tätig gewesen und hatte, wie selbstverständlich, die Küsteraufgaben allein übernommen, nachdem Gundi Kuper im April 2024 verstorben war. Franz Brink hat auch das neue Küsterteam bestehend aus Maria Christen, Elisabeth Schulte-Borchers und Theresia Schmunkamp eingearbeitet.
In Genf findet aktuell die Weltkonferenz der Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten statt. Während der Rede der Präsidentin des russischen Föderationsrats in der Generaldebatte hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner gemeinsam mit weiteren Amtskolleginnen und -kollegen aus EU-Staaten demonstrativ den Saal verlassen. Dies ist laut Bundestagspräsidentin Julia Klöckner als Protest gegen den "barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine" zu verstehen. "Den zynischen Versuchen der russischen Delegation Geschichtsklitterung und eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben, schenken wir keine Aufmerksamkeit."
EU-ParlamentspräsidentInnen reisen alle für teures Geld an, um den ParlamentspräsidentInnen, deren Reden ihnen nicht gefallen, nicht zuzuhören. Da fragt man sich doch, wozu die ganze Veranstaltung dienen soll.
Der Veranstalter der Versammlung, die Interparlamentarische Union (IPU) wurde 1889 gegründet als internationale Vereinigung von Parlamenten, mit dem Ziel der Sicherung des Friedens, der Förderung des Demokratieverständnisses in allen Teilen der Welt und der Wahrung der Menschenrechte. 2023 hatte die IPU 180 Mitgliedsstaaten. Sie hat Beobachterstatus bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Wie die UN wurde mit der IPU ein Gremium geschaffen, auf dem sich alle Staaten weltweit treffen, um Wege zur Friedensschaffung und Friedenserhalt zu finden. Wenn man aber zu einer Versammlung geht, um anderen nicht zuzuhören, ist der Sinn verfehlt.
Die markigen Worte von Klöckner zeigen, wie pervers die politische Denkweise der EU-Staaten bzw. des politischen Westens geworden ist. Es gibt die offizielle Weigerung, nach Wegen zum Frieden zu suchen. Stattdessen rüstet der politische Westen weiter auf, obwohl er jetzt schon über die weltweit größten Waffenarsenale verfügt. Statt nach Wegen zum Frieden zu suchen, werden Kriege in allen Teilen der Welt mit Waffenlieferungen angeheizt.
Wenn Klöckner ihre Weigerung zuzuhören, damit begründet, "Das Recht des Stärkeren darf sich nicht durchsetzen. Wir stehen weiterhin klar an der Seite der Ukraine.“ ist das schlichtweg gelogen. Es geht ihr darum, dass der Westen sich als stärker erweisen soll und sich mit militärischen Mitteln durchsetzen soll. Der Bundestag sollte Klöckner wegen ihrer Arbeitsverweigerung die weitere Teilnahme an Weltkonferenzen der Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten verbieten. Dafür, dass sie einen lauen Tag in Genf verbringt, ist das Reisegeld, das wir BürgerInnen zahlen müssen, zu schlecht angelegt. [jdm]