Positive Kennzahlen bei der Volksbank Emstal – Wippingerin Elisabeth Speller in den Aufsichtsrat gewählt
492 Genossenschaftsmitglieder haben am Donnerstag den Weg zur Generalversammlung der Volksbank Emstal im Lathener Veranstaltungssaal Markt7 gefunden. Vor dieser außergewöhnlich großen Kulisse konnte der Vorstand der Bank einen soliden Geschäftsbericht präsentieren.
Sowohl Lathens Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens in seinem Grußwort, als auch Vorstand Wilfried Freerks werteten den Neubau des Bankgebäudes in Lathen als ein Bekenntnis zum Standort. Diese Kundennähe sei auch ein Grund dafür, dass viele niederländische Kunden, vor allem aus der Landwirtschaft, gewonnen werden konnten. Denn die niederländische Genossenschaftsbank Rabo habe sich durch die Zentralisierung ihrer Strukturen fast vollständig aus der Fläche zurückgezogen und sei somit für die Kunden auch nicht mehr direkt ansprechbar.
Die Firmenkunden der Volksbank Emstal sind immer noch zum großen Teil landwirtschaftlich geprägt. Ein neues Kundensegment komme aus der Schifffahrt. Die Bank habe gute Kontakte und Geschäftsbeziehungen mit den Reedern in Haren und habe damit seinen Kundenstamm diversifiziert. Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Robben zitierte in seinem Bericht allerdings den Prüfbericht, in dem diese Schiffsfinanzierungen auch als ein erhöhtes Risiko benannt werden. Vorstand Christopher Musters sah dies jedoch nicht so und sprach davon, dass man die Reeder kenne und es sich bei den Schiffsinvestitionen um profitable und sichere Anlagen handele.
Die Zahl der Mitglieder habe sich entgegen einem allgemeinen Trend bei Genossenschaften bei der Volksbank Emstal weiter erhöht auf jetzt 8576. Mit ihren Einlagen trügen die Mitglieder zum Eigenkapital der Bank bei, das sich auf 90,6 Mio. € erhöht habe. Die Bilanzsumme sei gegenüber dem Vorjahr um 7,7 % auf 896 Mio. € gestiegen. Bei der Kreditvergabe gab es einen Anstieg um 7,1 % auf 690 Mio. €; die Kundeneinlagen betragen 551 Mio. €. An Erträgen wurden 16,5 Mio. Zinsüberschüsse und 4,2 Mio. € Provisionen erwirtschaftet. Für die 142 Mitarbeiter fallen 6,14 Mio. € Personalkosten an, für die Verwaltung (Software, Prüfungskosten usw.) mussten 12,3 Mio. € ausgegeben werden. Die Volksbank habe 703.000 € Steuern gezahlt, 69.000 € an Spenden vergeben und 172.000 € für die Weiterbildung der Mitarbeiter ausgegeben. Es wurde die Zahlung einer Dividende von 4 % an die Mitglieder beschlossen.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die beiden für den Rütenbrocker Geschäftsbereich zur Wahl stehenden bisherigen Mitglieder Dietmar Telgenkämper und Jan Dirk Beckmann als einzige Kandidaten per offener Abstimmung wiedergewählt.
Spannender gestaltete sich die Wahl der beiden Aufsichtsratsmitglieder für den Lathener Bereich. Hier waren zwei Plätze vakant geworden: Georg Raming-Freesen musste den Aufsichtsrat aus Altersgründen verlassen und Bernd Gerdes ist am 20. November 2024 verstorben.
Die vier Kandidaten Helmut Kuper, Marion Gerdes, Johannes Jürgens und Elisabeth Speller konnten sich in einem kleinen Talk mit Bastian Bruns, der die Veranstaltung moderierte, vorstellen. Weil 95 Stimmrechtsvollmachten vorlagen, waren 587 mal 2 Stimmen zu vergeben. Von den Kandidaten setzten sich schließlich Johannes Jürgens mit 271 Stimmen und Elisabeth Speller aus Wippingen mit sehr guten 444 Stimmen durch. [jdm]