Ein Artikel auf „america21“ ist überschrieben mit „Wenn María Corina Machado den Friedensnobelpreis erhält, hat „Frieden“ seine Bedeutung verloren – Kein Friedenssymbol. Sie steht für Putsche, Sanktionen und Militärintervention in Venezuela

Das norwegische Friedensnobelpreis Komitee hat schon mehrfach Kriegstreiber und Mörder zu Friedensnobelpreisträgern gekürt, wie z. B. Henry Kissinger oder Barack Obama, der für Tausende von ferngesteuerten Morden per Drohnen verantwortlich war. Oder es hat auch die Europäische Union ausgerechnet zu einer Zeit ausgezeichnet, als sie anfing, sich auch zu einem Militärbündnis zu entwickeln. Das Komitee hat mit Vorliebe Personen gekürt, die im Kampf gegen Gegner des politischen Westens stehen, egal ob sie etwas für den Frieden getan haben oder nicht.

Warum ist die Autorin Michelle Ellner auf america21 der Auffassung, dass Machado nicht für einen Friedenspreis geeignet ist? Weil Machado maßgeblich an dem Staatsstreich von 2002 beteiligt war, durch den ein demokratisch gewählter Präsident kurzzeitig gestürzt wurde. Sie unterzeichnete das Carmona-Dekret, das die Verfassung außer Kraft setzte und über Nacht alle öffentlichen Institutionen auflöste. Sie arbeitete Hand in Hand mit Washington, um einen Regimewechsel zu rechtfertigen, und nutzte ihren Einfluss, um eine ausländische Militärintervention für die „Befreiung“ Venezuelas mit Gewalt zu fordern.

Sie bejubelte Donald Trumps Invasionsdrohungen und seine Marineeinsätze in der Karibik, eine Machtdemonstration, die unter dem Vorwand der „Bekämpfung des Drogenhandels“ einen regionalen Krieg auslösen könnte. Sie drängte auf die US-Sanktionen, die die Wirtschaft strangulieren, obwohl sie genau wusste, wer den Preis dafür zahlen würde: die Armen, die Kranken, die Arbeiterklasse.

Sie half beim Aufbau der sogenannten „Übergangsregierung“, einer von Washington unterstützten Marionettenregierung unter einem selbsternannten „Präsidenten“, der Venezuelas Auslandsvermögen plünderte, während die Kinder im Land hungerten. Jetzt will sie das Öl, das Wasser und die Infrastruktur des Landes an private Unternehmen übergeben. Dasselbe Rezept machte Lateinamerika in den neunziger Jahren zum Laboratorium neoliberaler Misere.

Machado gehörte zu den politischen Köpfen hinter La Salida, der Oppositionskampagne von 2014, die zu eskalierenden Protesten einschließlich der sogenannten Guarimba-Taktiken aufrief. Dazu gehörten organisierte Barrikaden, die das Land lahmlegen und den Sturz der Regierung erzwingen sollten. Straßen wurden mit brennendem Müll und Stacheldraht blockiert, Busse mit Arbeiter:innen wurden in Brand gesteckt, und Menschen, die verdächtigt wurden, Chavist:innen zu sein, wurden geschlagen oder getötet. Sogar Krankenwagen und Ärzt:innen wurden angegriffen. [jdm/america21]