Christian Griep-Raming begrüßte etwa 100 Wippinger zur Gemeindeversammlung in der Kirche. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Entwicklungen zum Friedhof. Griep-Raming: „Der Friedhof liegt zentral im Ort. Er ist nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch des Gebets und der Begegnung.“

Der Friedhof befindet sich in der Trägerschaft der Kirchengemeinde, die damit eine kommunale Aufgabe übernimmt. Finanziert wird der Friedhof über einen Gebührenhaushalt, d. h. dass die Einnahmen die Ausgaben decken müssen. Zuschüsse von dritter Seite gibt es nicht. Die Einnahmen bestehen  abgesehen von wenigen Spenden und Kollekten ausschließlich aus den Vergabegebühren, also den fälligen Gebühren, wenn im Todesfall ein Grab vergeben wird. Das waren 2024 bei 12 Bestattungen 11.750 €. Im Durchschnitt gebe es pro Jahr 8 bis 12 Bestattungen.

Geräteschuppen
Friedhof 09/2025

Diese Einnahmen reichen nach Berechnungen des Kirchenvorstandes nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Für Personalkosten (Gärtner, Rendantur, Reinigungskräfte) fallen jährlich 10.000 € an. Hier ist der Hinweis fällig, dass zum Friedhof auch die Leichenhalle gehört, die unterhalten werden muss. Auf dem Friedhof gibt es an Bauwerken das Kriegerdenkmal, den Geräteschuppen und die Friedhofsmauer, die instand gehalten werden müssen. Die derzeitige Situation sei sehr unbefriedigend, weil schon die Anschaffung einer neuen Heckenschere ein finanzielles Problem darstelle.

Die Personalkosten sind ab etwa 10 Beerdigungen gedeckt. Die Entsorgung der Gartenabfälle erfolge dankenswerterweise ehrenamtlich durch Menschen aus der Gemeinde. Aber die Rückzahlung des Kredits für die Friedhofskapelle in Höhe von 60.000 €, den die Kirchengemeinde gegeben hat, findet nicht statt. Das Bistum habe angemahnt, dass die restlichen 43.000 € noch getilgt werden müssten. Eine große Entlastung habe deshalb der Beschluss der politischen Gemeinde Wippingen bedeutet, die einen jährlichen Zuschuss von 6000 € für 7 Jahre gewährt und somit die Kredittilgung ermöglicht.

Leichenhalle mit Eichenholztüren

Die Friedhofsverwaltung müsse aber in die Lage versetzt werden, einfache Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen durchführen zu können. Ein Teil der Friedhofsmauer an der Ecke Turmstr./Schützenstraße sei eingefallen und müsse erneuert werden. Die schönen Türen der Friedhofskapelle müssten renoviert werden.

Am 3.12.2024 hatte die Friedhofskasse einen Bestand von 3668 €. Der Kirchenvorstand schlägt eine Anpassung der Friedhofsgebührenordnung vor. Die Kosten für eine Grabbelegung wolle man nicht erhöhen. Stattdessen soll eine jährliche Gebühr von 10 € je Grabstelle eingeführt werden: Die Gebühr gelte jeweils für eine Grabstelle je Bestattetem innerhalb der Ruhezeiten von 30 Jahren bei einer Erdgrabstelle und 20 Jahren bei einem Urnengrab. Bei jetzt 422 Grabstellen bedeute das rechnerisch eine jährliche Einnahme von 4220 €. Das entlaste den Friedhofshaushalt enorm und es seien dann auch endlich normale Reparaturen möglich.

Aus der Versammlung kam dazu kein Widerspruch. Diskutiert wurde über die jetzigen Gebühren für die Belegung von Grabstellen. Dabei stellte sich heraus, dass die Gebührenordnung etwas unklar ist. Der Kirchenvorstand wird deshalb bei der Neufassung der Gebührenordnung auch versuchen, sie etwas eindeutiger zu formulieren.

Ein Teilnehmer fragte, ob die Spenden, die seinerzeit von den Gemeindemitgliedern für den Bau der Friedhofsmauer geleistet wurden, auch tatsächlich bei einer neuen Grabbelegung angerechnet würden. Hier konnte Hermann Haasken mitteilen, dass diese Anrechnung tatsächlich stattfinde. Die Liste der Spender gebe es. Es sei damals aber versäumt worden, die Beschlüsse über die Anrechnung der Spenden auch in einem Protokoll festzuhalten. Somit finde die Erstattung ausschließlich aufgrund des damals gesprochenen Wortes statt.

Griep-Raming regte zum Schluss der Debatte über den Friedhof an, über alternative Grabformen nachzudenken. Eine anonyme Bestattung werde es auf einem katholischen Friedhof nicht geben und verwies auf das Bibelwort „Gott ruft sie alle mit Namen“. In Steinbild gebe es aber eine Variante des Friedwalds, bei der jede Urne an einem Baum beigesetzt werde und die Namensschilder im Zentrum an drei Stelen angebracht werden.

Die Präsentation, die Griep-Raming bei seinem Vortrag benutzte, wird Hallo-Wippingen vielleicht demnächst ins Netz stellen können, wenn die Ungereimtheiten bei den Grabstellenkosten geklärt sind. [jdm]