Seit seiner Vereinsgründung 1981 leistet das Aktionskomitee für ein DIZ Emslandlager e.V., Gedenk-, Erinnerungs- und Bildungsarbeit. Es ging und geht darum, die Geschichte der Emslandlager 1933 bis 1945 aufzuarbeiten und an diejenigen zu erinnern, die ausgegrenzt, verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden. In diesem Wirken hat auch der Verein seine eigene Geschichte geschrieben.

„Grabe wo du stehst“ – Unter diesem Motto begannen vor rund 50 Jahren Menschen aus der Zivilgesellschaft – von ehemaligen Häftlingen der Emslandlager über politische (Jugend-)Gruppen bis hin zu kirchlichen Gruppen – der regionalen Vergangenheit ins Auge zu blicken und sich zu fragen: Was ist hier eigentlich passiert? Vor genau 40 Jahren erreichten diese Menschen einen wichtigen Erfolg: die Eröffnung des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Emslandlager in Papenburg.

Dieser Prozess war weder geradlinig noch einfach. Seit seiner Gründung ist der Verein mit Widerständen konfrontiert, und diese Widerstände hörten auch mit der Eröffnung des DIZ 1985 nicht auf. Diejenigen, die einst mit den Zeuginnen und Zeugen der Zeit, den Überlebenden der Emslandlager, für deren Sichtbarkeit kämpften, sind mit diesen Kämpfen selbst zu Zeuginnen und Zeugen der Zeit geworden – zu Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Aufarbeitung.

Auch für diese Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gilt, was einst für die ehemaligen Häftlinge galt: Eines Tages werden sie ihre Geschichten nicht mehr erzählen können. Und deshalb hat sich das Aktionskomitee entschlossen, auch diese Geschichten zu dokumentieren und damit für nachfolgende Generationen festzuhalten. Es gilt nach Ansicht des Vereins festzuhalten, dass Gedenk- und Erinnerungskultur keine Selbstverständlichkeiten sind und nicht immer „alle schon dafür waren“.

Der Verein möchte mit einer „Pilot-Studie“ erste, altersbedingt besonders dringende Interviews führen, so z.B. mit dem heute in Erlangen lebenden langjährigen ersten Vorsitzenden Prof. Dr. Werner Boldt, der vor kurzem seinen 90. Geburtstag feiern konnte.

Ein solches Projekt sei nicht im Alltagsgeschäft zu realisieren Das Aktionskomitee konnte aber zwei erfahrene und qualifizierte Personen für dieses Vorhaben gewinnen, eine für die Erstellung eines Fragenkatalogs und die Durchführung der Interviews, eine für die Aufzeichnung der Interviews mit eigener Bild- und Tontechnik. Neben den für sie anfallenden Honorarkosten entstehen natürlich auch Sachkosten für Reisen und für Sachmittel.

Um dieses Vorhaben realisieren zu können, bitten das Aktionskomitee um finanzielle Unterstützung durch eine Spende unter Angabe des Spendenzwecks „Menschen des Aktionskomitees“ auf das Vereinskonto des AK DIZ Emslandlager e.V. bei der Volksbank Papenburg (Ostfriesische Volksbank), IBAN DE46 2859 0075 2135 6106 00, BIC GENODEF1LER.

Weitere Infos erteilt Ben Gattermann, Vorstandsmitglied, unter ben.gattermann@outlook.de. [PM/jdm]