Gordon Brown: Eine neue Covid-Variante ist keine Überraschung, wenn reiche Länder Impfstoffe horten

Die neue Corona-Variante B.1.1.529, die in Südafrika jetzt auftritt, hat von der Weltgesundheitsorganisation WHO den Namen Omicron nach dem 15. Buchstaben des griechischen Alphabets erhalten. Während unsere Politiker jetzt die üblichen Worte finden, wie "starke Antwort", "schnell handeln" und "alle müssen Verantwortung tragen" wird in den Medien in Deutschland kein Wort darüber verloren, dass Europa und die USA mit ihrer Politik zu Gunsten der Pharmakonzerne dazu beigetragen haben, dass sich eine neue Variante und die Gefahr von weiteren Corona-Wellen entwickeln konnte.

In "The Guardian" von heute schrieb Gordon Brown, WHO-Botschafter für globale Gesundheitsfinanzierung und von 2007 bis 2010 britischer Premierminister, eine neue Covid-Variante sei keine Überraschung, wenn reiche Länder Impfstoffe horteten.

Er verwies auf peinliche Versäumnisse des Westens bei der gerechten Verteilung von Impfstoffen und nannte Zahlen, die zeigen, dass nur 3 % der Menschen in einkommensschwachen Ländern vollständig geimpft sind, während es im Rest der Welt mehr als 60 % sind.

"Da es keine Massenimpfungen gibt, breitet sich Covid nicht nur ungehemmt unter ungeschützten Menschen aus, sondern mutiert auch, wobei neue Varianten aus den ärmsten Ländern auftauchen und nun drohen, selbst auf vollständig geimpfte Menschen in den reichsten Ländern der Welt überzugreifen", sagte Brown.

Er sagte, die Staats- und Regierungschefs der Welt bräuchten jetzt ein globales Abkommen, um eine bessere Verteilung zu gewährleisten, und warf der EU "Neokolonialismus" vor, weil sie in Südafrika hergestellte Impfstoffe aufkaufe.

Während Südafrika eine Impfquote von 27 % erreicht hat, liegt sie in den ländlichen Gebieten oft im einstelligen Bereich, und der gesamte Kontinent ist zu Recht verärgert, weil seine eigenen Impfbemühungen seit Monaten durch den Neokolonialismus der Europäischen Union behindert werden. Selbst als die Kluft zwischen den Impfstoffbesitzern in Europa und den Impfstoffmuffeln in Afrika immer größer wurde, bestand die EU darauf, Millionen von in Südafrika hergestellten Impfstoffen von Johnson & Johnson zu beschlagnahmen und sie aus Afrika nach Europa zu schicken.

Experten wie Tim Bierley, Pharma-Aktivist bei Global Justice Now, erklärten, dass das Auftreten der Variante "völlig vermeidbar" gewesen sei und dass die Bedingungen für ihre Entstehung dadurch geschaffen worden seien, dass Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen vom Vereinigten Königreich "aktiv daran gehindert" worden seien, gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen zu erhalten.

"Seit mehr als einem Jahr fordern Südafrika, Botswana und die meisten anderen Länder, dass die Staats- und Regierungschefs auf das geistige Eigentum an Impfstoffen, Tests und Behandlungen gegen das Coronavirus verzichten, damit sie ihre eigenen Impfstoffe herstellen können", sagte er. "Das ist eine wichtige Maßnahme, die nächste Woche auf der Konferenz der Welthandelsorganisation diskutiert wird. Aber bisher haben das Vereinigte Königreich und die EU rücksichtslos verhindert, dass sie vorankommt. [jdm/The Guardian vom 26.11.2021]

Impfung vor die Haustür

Mobile Impftermine im Emsland

Mit einer Sonderimpfaktion, die dezentral in den einzelnen emsländischen Kommunen stattfinden wird, ruft der Landkreis Emsland noch einmal zur Impfung auf. Für die mobile Impfaktion braucht es keinen Termin, keine Anmeldung und es besteht freie Impfstoffwahl.

Die Impfzentren in Lingen und Papenburg führen die Aktionen jeweils vor Ort durch. Kreisweit elf Städte und Gemeinden beteiligen sich. In Lathen besteht am Dienstag, 24. August, die Möglichkeit, sich am Markt 7 zwischen 10 und 16 Uhr impfen zu lassen. Mehr in der Pressemitteilung des Landkreises Emsland... . [jdm]

Im Impfzentrum Kreuzimpfung bevorzugt – Am Mittwoch und Donnerstag impfen lassen ohne Anmeldung

Im Impfzentrum Papenburg geht man bei Zweitimpfungen jetzt davon aus, dass die Menschen eine Kreuzimpfung wünschen. Wer bei der Erstimpfung AstraZeneca bekommen hat, dem wird bei der Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff, also Biontech oder Moderna, angeboten. Auf ausdrücklichen Wunsch wird auch AstraZeneca verimpft. Das ist die Konsequenz aus der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Man spricht von einer Kreuzimpfung, wenn einmal ein Vektor-Impfstoff und bei der Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff gegeben wird. Die Wirksamkeit der Impfung insbesondere gegen die Delta-Variante ist am stärksten , wenn nach der ersten Dosis mit dem Vektor-Impfstoff AstraZeneca bei der Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff verabreicht wird. Auch diese Reihenfolge ist am wirksamsten.

Auf BR24 ist zu lesen, dass beide Impfstoffe die Immunreaktion gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 im Körper anregen, jedoch auf unterschiedliche Weise. Der Immunologe Carsten Watzl von der Technischen Universität Dortmund erklärt, was im Körper passiert: "Der Impfstoff von Astrazeneca macht mehr T-Zellen, der von Biontech mehr Antikörper und gerade in der Kombination ist das sehr wichtig. T-Zellen sind auch Helferzellen, das heißt, sie unterstützen eine Antikörperproduktion. Und wenn ich mir durch die Astrazeneca-Impfung zuerst einmal diese Zellen induziere, dann kann das der zweiten Impfung deutlich helfen, sodass dann noch besser und noch mehr Antikörper produziert werden."

Mit der „Geimpft in die Ferien“-Aktion spricht der Landkreis Emsland Bürgerinnen und Bürger an, die sich vor dem Start in den Urlaub noch eine Corona-Schutzimpfung abholen möchten. Am Mittwoch und Donnerstag, 14. und 15. Juli 2021, findet von 9 bis 16 Uhr eine Sonderimpfaktion mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson in den Impfzentren in Lingen und Papenburg statt – ohne Termin, einfach vorbeikommen.

„Wir haben ausreichend Impfstoff für diese Aktion erhalten, so dass jeder versorgt werden kann, der möchte. Es geht nicht nach dem Windhund-Prinzip, Interessenten müssen nicht früh da sein“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Insbesondere„Kurzentschlossene“, die vor einer Urlaubsreise stehen, aber auch Personen, die es beim Impfen schnell und einfach wollen, dürften sich angesprochen fühlen, so der Landrat weiter. „Für sie ist die einmalige Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson optimal“, sagt er. Für die Wirksamkeit des Impfstoffs ist nur eine Impfung erforderlich. 14 Tage nach der Impfung ist der vollständige Impfschutz erreicht.

Der Impfstoff ist grundsätzlich für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den Impfstoff als Vektorimpfstoff für 60-Jährige und Ältere. Die Impfung für unter 60-Jährige erfordert daher eine besondere ärztliche Aufklärung, die im Impfzentrum erfolgt. [jdm/PM Landkreis Emsland]

7-Tages-Inzidenz sinkt weiter

Covid-19-Zahlen des Landkreises Emsland, Stand 14.05.2021

Am Freitag meldete der Landkreis eine 7-Tages-Inzidenz von 58,7. Das Land Niedersachsen meldet für das Emsland am Sonntag eine 7-Tages-Inzidenz von 56,6; auf Niedersachsen bezogen beträgt sie 59,1.

Die Impfkampagne mit den mRNA-Impfstoffen (Moderna/Biontech-Pfizer) ist derweil zu einem Stillstand gekommen, weil die gelieferten Dosen für die Zweitimpfungen gebraucht werden. AstraZeneca steht genug zur Verfügung, darf aber nur an über 60jährige verimpft werden. [jdm]

Corona-Schutzimpfung: Aufruf an über 80-Jährige

Von den 18.275 Personen über 80 Jahren, die im Landkreis Emsland impfberechtigt sind, waren zu Beginn der Woche 2474 Personen bislang nicht versorgt , d.h. sie hatten weder eine Impfung erhalten, noch einen Impftermin benannt bekommen und sich auch nicht auf die Warteliste des Landes setzen lassen. „Es ist unbedingt notwendig, dass sich Impfberechtigte über 80 Jahren um einen Impftermin beim Land Niedersachsen bemühen“, ruft Landrat Marc-André Burgdorf dazu auf, unter der bekannten Hotline 0800/9988665 und der Internetadresse www.impfportal-niedersachsen.de einen Impftermin zu buchen. Unterstützung bietet bei Bedarf der Ansprechpartner in den Gemeinden, der Anfang Februar diesen Impfberechtigten schriftlich mitgeteilt wurde. [Landkreis Emsland]