China: Multilateral, statt westliche Dominanz

Ausländische Gäste bei 80 Jahr-Feier China 2025
Ausländische Gäste bei 80-Jahr-Feier ohne Nato-Vertreter

1937 begannen die Japaner den zweiten Krieg gegen China. Der Krieg endete am 2. September 1945 mit der Kapitulation Japans vor den Alliierten. Im Zweiten Weltkrieg hatte China nach der Sowjetunion die zweitgrößte Opferzahl von allen beteiligten Nationen. Mindestens zehn Millionen chinesische Zivilisten und dreieinhalb Millionen Soldaten verloren ihr Leben. Einschließlich des Kolonialkriegs Japans seit 1931 verloren rund 35 Millionen Menschen das Leben.

Der 2. September ist deshalb für China ein bedeutender Termin. Jetzt zum 80. Jahrestag des Sieges über das faschistische Japan wurde groß gefeiert. Für Chinesen ist dieser Tag der Tag, an dem China seine Würde zurückbekam. Und alle sind sich einig, das China eine solch gewaltsame Fremdbestimmung niemals wieder zulassen möchte.

Und peinlich: Europäer fanden sich nicht zu der Feier ein; nur der slowakische Ministerpräsident Robert Fico fand, dass der Sieg über die Faschisten ein Grund zum Feiern sei. Dass Europäer ein seltsames Verhältnis zum Sieg über den Faschismus haben, zeigte sich ja schon im letzten Jahr bei den Feiern in der Normandie zum 80. Jahrestag der Landung der alliierten Streitkräfte. Dort wurde Russland als der bedeutendste Widersacher gegen das faschistische Deutschland zu den Feiern nicht eingeladen.

In Europa und den USA handelt es sich bei der Politikerblase offensichtlich um eine große beleidigte Leberwurst. Die Welt tanzt nicht mehr nach ihrer Pfeife, deswegen möchte sie mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

China hat zum Jubiläum mit zwei Ereignissen gezeigt, dass es entschlossen ist, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Auf der Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), an der 20 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, erklärte Chinas Präsident Xi Jinping: "Wir müssen weiterhin eine klare Haltung gegen Hegemonismus und Machtpolitik einnehmen und echten Multilateralismus praktizieren". Auch im Rahmen der SOZ soll ein Zahlungssystem entwickelt werden, das den US-Dollar umgeht und die Macht amerikanischer Sanktionen beschränkt.

Der von DPA übernommene Bericht der NOZ über die Militärparade in Beijing war überschrieben mit „China protzt mit Waffenschau“. Ein Bericht über eine Parade in den USA hätte kaum diese Worte gewählt – beleidigte Leberwurst auch bei der DPA.  Abgesehen von der beeindruckenden Choreografie der Militärschau, war bedeutend, dass China damit deutlich gemacht hat, dass das Land über neue Interkontinentalraketen verfügt, mit denen es – mit Atomwaffen bestückt – die USA erreichen kann. Angesichts der ständigen Drohungen der USA gegen China, zeigt das Land damit, dass ein Angriff auf China für die USA nicht ohne Folgen bleiben würde.

Die Konfrontationspolitik der Nato hat die atomare Aufrüstung somit weiter vorangetrieben. Auch China ist jetzt eine der großen Atommächte. Mit demnächst etwa 1000 Sprengköpfen ist China noch entfernt von den Arsenalen der USA mit etwa 3.750 und Russlands über etwa 4.490 Nuklearsprengköpfen. Indien soll 172 Nuklearsprengköpfe haben. Diese atomare Rüstung macht die Welt nicht sicherer.

Auf der Parade sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping: „Heute steht die Menschheit erneut vor der Wahl zwischen Frieden und Krieg, Dialog und Konfrontation, Win-Win und Nullsummenspiel.“ China hat gezeigt, dass es  sich verteidigen kann, aber es möchte eher abrüsten. Sicher ist auch, dass die Millionen Menschen in China kein Interesse daran haben, ihr jeweils einziges Kind (Ein-Kind-Politik) in einem Krieg zu opfern. [jdm, Foto Kremlin news]

Fahrt zur Sendungsfeier 2025 im Dom St. Petrus zu Osnabrück

Am 27.09.2025 um 10.30 Uhr findet im Dom St. Petrus in Osnabrück die sendungsfeier 2025 statt. in diesem Gottesdienst wird auch Schwester Siji Poruthukaran durch Bischof D. Dominicus Meier OSB in den pastoralen Dienst gesandt.

Wir wollen die Sendungsfeier gemeinsam mit Sr. Siji erleben. Daher fahren wir mit dem Bus. Abfahrt ab Wippingen Kirche um 7.45 Uhr. Anmeldung bis zum 14.09.2025 unter 05933/8845 oder a.ahillen-niehaus@bistum-os.de. Kosten pro Person für den Bus ca. 15 €. [Christian Griep-Raming]

Neues von der Buchmesse – Buchvorstellung in der Bücherei

Flyer Buchvorstellung 2025

Die Wippinger Bücherei lädt am 2. Oktober um 19 Uhr zu einer Buchvorstellung in der Bücherei ein. Frau Peter von der Buchhandlung Ulenhus wird Neues von der Buchmesse vorstellen.

Anmeldungen bitte bis zum 25.09.2025. [Kathrin Richert]

Flightradar24: GPS-Ausfall bei von der Leyens Bulgarien-Flug hat es nicht gegeben

Flightradar Screenshot von X vom 1.09.2025
Screenshot von Flightradar24-Post auf X

Nur eine kleine Notiz dazu, wie die Europäische Kommission die Wahrheit umgeht und stattdessen Fake-News zu Propagandazwecken verbreitet: Sie hat behauptet, dass Russland gezielt eine Störsender-Attacke auf ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausführen ließ und beruft sich auf bulgarische Behörden. „Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab“, sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall am Sonntag in Bulgarien.

Der schwedische Trackingdienst Flightradar24 widerspricht und erklärte auf X: "Das vom Flugzeug gesendete Transpondersignal enthält einen NIC-Wert. Der NIC-Wert codiert die Qualität und Konsistenz der vom Flugzeug empfangenen Navigationsdaten. Flightradar24 verwendet diese NIC-Werte, um die GPS-Störungskarte unter https://flightradar24.com/data/gps-jamming zu erstellen. Der Flug mit Ursula von der Leyen an Bord übertrug vom Start bis zur Landung einen guten NIC-Wert. In den Medien wird über GPS-Störungen berichtet, die das Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord auf dem Weg nach Plovdiv in Bulgarien beeinträchtigt haben sollen. Einige Berichte behaupten, dass das Flugzeug eine Stunde lang in einer Warteschleife war. Das können wir aus unseren Daten ableiten.
- Der Flug sollte 1 Stunde und 48 Minuten dauern. Er dauerte 1 Stunde und 57 Minuten.
- Der Transponder des Flugzeugs meldete vom Start bis zur Landung eine gute GPS-Signalqualität." [jdm]

Familie Plock zu Besuch im Heimatmuseum: das weckt Erinnerungen

Besuch der Familie Plock im heimatmuseum Wippingen

Heute durften wir Familie Plock aus Ahlen bei uns im Heimatmuseum begrüßen. Familie Plock betrieb bis 2014/2015 in Ahlen einen traditionellen Lebensmittelladen, der über Jahrzehnte ein zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft war. Im Laden wurden alltägliche Waren wie Lebensmittel, Haushaltsartikel und regionale Erzeugnisse verkauft; daneben diente er als sozialer Ort für Gespräche und Versorgung im Ort.

Besuch der Familie Plock im heimatmuseum Wippingen

Familie Plock hat sich entschieden, die Ladeneinrichtung dem Heimatmuseum zur Verfügung zustellen. Wir bedanken uns recht herzlich und freuen uns dadurch einen weiteren Teil Alltagsgeschichte in unserem Museum weiterleben zu lassen.

Im Herbst 2024 hat unser Museumsteam mit großartiger Unterstützung des Heimatvereins — inklusive Trecker und Wagen — die Einrichtung des alten Lebensmittelladens abgeholt und bei uns im Heimatmuseum wieder aufgebaut. Als Dankeschön haben wir Familie Plock heute zu einer Besichtigung sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen. [Marlies Berling/ Christel Sievers]

Bauernkrieg vor 500 Jahren: Schutz von Gemeingut vor räuberischer Aneignung heute immer noch ein Thema

Im September 1525 fanden die letzten Gefechte im Deutschen Bauernkrieg statt. Zu diesem Zeitpunkt vor 500 Jahren hatte es schon ein halbes Jahrhundert Auseinandersetzungen zwischen den Fürsten und der Kirche darüber gegeben, dass sich die Kirche immer mehr Macht und Geld angeeignet hatte.

In den 1500er Jahren wurden die zum großen Teil leibeigenen Bauern aus diesen Auseinandersetzungen ermutigt, die Autorität der Kirche und darüber hinaus auch der adeligen Obrigkeit in Frage zu stellen. In Südwestdeutschland, vor allem in Schwaben, bildete sich die Bundschuhbewegung. Bauern organisierten sich heimlich in Bruderschaften und planten den Aufstand. Eine ihrer Gründer und Anführer war Joß Fritz. Er lernte als Landsknecht die Welt kennen und wollte sich nach seiner Rückkehr nicht mehr mit der Unterdrückung und Ausbeutung der armen Landbevölkerung, vor allem der Bauern, abfinden. Dass die Not der Landbevölkerung groß gewesen sein muss, lässt sich auch daraus ableiten, dass ein Plan bestand, dass eine Bettlergruppe mit 2000 Bettlern die Einnahme der Stadt Rosen vornehmen sollte.

Bei Versammlungen einigten sich die Bundschuhmitglieder auf 14 Artikel. Darin forderten sie, dass „niemand mehr einen anderen Herrn als Gott, den Kaiser und den Papst anerkennen“ solle, die Zuständigkeit örtlicher nichtkirchlicher Gerichte, eine Höchstgrenze für Zinszahlungen und dass Fisch- und Vogelfang, Holz, Wald und Weide allen gemeinsam zur Verfügung stehen müssten.

Diese Bauernbewegung wurde von den Fürsten niedergeschlagen, aber nachdem Martin Luther 1517 seine 99 Thesen veröffentlicht hatte und 1520 seine Denkschrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ veröffentlicht hatte, kam es erneut zu Zusammenschlüssen der Bauern. Während Luther vor allem die Freiheit des Menschen vor Gott im Sinne hatte, interpretierten die Armen diesen Satz ganz anders.

In Oberschwaben, Württemberg, Franken, Sachsen und Thüringen wurde die Realteilung angewandt, die bei gleich bleibender Gesamtproduktionsfläche zu immer kleineren Höfen führte. Gleichzeitig gab es in vielen Landesteilen einen starken Leidensdruck durch die Leibeigenschaft. Nicht in allen Fällen ging es nur um die wirtschaftliche Misere. Es gab auch wohlhabende Bauern, die die Tatsache, dass sie den Landesherrn in ganz persönlichen Dingen, wie der Heirat, um Erlaubnis fragen mussten, für demütigend hielten.  Und alle wollten nicht mehr ertragen, wie sich die Landesherren – bei denen es sich auch mal um Städte als Lehnsherren handeln konnte – den Bauern ihre herkömmlichen Rechte raubten, sich Allgemeingut unter den Nagel rissen und dafür das Recht vollkommen willkürlich zu ihren Gunsten auslegten.

1524 bildeten sich Bruderschaften der Bauern und der Armen der Städte, die den Aufstand vorbereiteten. Sie bildeten „Haufen“, also militärische Einheiten, und forderten mit militärischer Gewalt mehr Rechte. Die Landesherren gaben anfangs nach, aber nur um im Hintergrund die eigene Militärmacht aufzubauen und Allianzen mit anderen Landesherren zu schmieden. Der Schwäbische Bund war eine dieser Allianzen, die dann schließlich 1525 die Bauernhaufen besiegten. In Thüringen bekamen die Bauernhaufen vom Reformator Thomas Müntzer theologische Unterstützung. Luther dagegen unterschied genau zwischen weltlichem und geistlichem Bereich, da er mit der Reformation die Veränderung der Kirche und nicht Veränderung der weltlichen Ordnung erreichen wollte. In einem Pamphlet wandte er sich „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“ Die Thüringer Bauernhaufen erlitten schließlich in einem erbärmlichen Gemetzel in Frankenhausen ihre entscheidende Niederlage.

Die Gewalt der Bauernhaufen bestand anfangs nur aus Gewalt gegen Sachen. So nahmen sie sich das Recht heraus, zu fischen und im Wald zu jagen und eigneten sich die überreichen Vorräte der Klöster an. Sie waren auch nicht auf Krieg aus, denn die Bauern hatten daheim ihr Land zu bestellen und sich um ihre Familien zu kümmern. Das schwächte sie auch militärisch, während die Fürstenheere von den Reichtümern, die die Fürsten sich zusammengeraubt hatten, bezahlt werden konnten.

Politische Grundlage des Bauernkriegs 1524/1525 waren die 12 Artikel, die ähnliche Forderungen wie die der Bundschuhbewegung 20 Jahre früher, enthielt. Außerdem gaben sich die Bruderschaften mit der Bundesordnung eine Art Verfassung, die auch für ihre Dörfer galt bzw. gelten sollte. Die 12 Artikel wurden dank des Buchdrucks rasch und preisgünstig vervielfältigt und verbreiteten sich schnell, so dass sich fast alle Aufständischen darauf bezogen.

Eine zentrale Forderung der Bauern ist heute noch aktuell. Sie forderten, dass die natürlichen Ressourcen, wie Wald, Flüsse und das Wiesenland wieder in die Hand der Allgemeinheit gelangen müsse, wie das auch früher der Fall gewesen war. Die Fürsten hatten die Almende, das Wild und den Wald einfach zu ihrem Besitz erklärt und die Bauern von diesem Gemeinbesitz enteignet.

Heute stellen wir fest, dass immer mehr Allgemeinbesitz durch die neoliberale Ordnung in die Hände Weniger gelangt. Öffentliche Infrastruktur, staatliche Einrichtungen, Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge, sogar das Wasser, werden in die Hände weniger Kapitalisten übergeben. Dieser Prozess nennt sich Privatisierung. Die Rechtfertigung dafür hat ähnlich religiöse Aufladungen wie die Enteignung durch die Fürsten. Gaben sich die Fürsten damals als Handlanger Gottes aus, so beten die neoliberalen Privatisierer heute den Markt an, der ähnlich einem allmächtigen Gott alles richtig macht und sich nicht irren kann. Wer eine Verfassung möchte, die das Zusammenleben der Menschen sozial gestaltet, setzt sich in den Augen der Marktanbeter ins Unrecht, weil er sich gegen eine unfehlbare Ordnung des Marktes setzt. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 01.09.2025: Lengerich
Dienstag, 02.09.2025: Lingen
Mittwoch, 03.09.2025: Teglingen
Donnerstag, 04.09.2025: Walchum
Freitag, 05.09.2025: Haselünne
Samstag, 06.09.2025: Lingen
Sonntag, 07.09.2025: Papenburg
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 01.09.2025 bis 05.09.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

DGB beklagt weltweite Kriege, lässt aber klaren Anti-Kriegs-Kurs vermissen

Plakat des DGB Aschendorf-Hümmlimg zum Antikriegstag 2025

Der Kreisverband Nördliches Emsland des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) lädt zu einer Gedenkveranstaltung mit anschließender Kranzniederlegung auf der Begräbnisstätte Esterwegen (Friedhof Bockhorst, An der B 401) am 7. September 2025 um 18.00 Uhr ein.

Nach der Begrüßungsrede von Andreas Kuper, Vorsitzender DGB Kreisverband Nördliches Emsland, werden in diesem Jahr Schüler*innen des Mariengymnasiums Papenburg eine Rede mit Diskussionsbeiträgen halten. Die musikalische Begleitung kommt von Dita & Patrick.

Zum Antikriegstag am 1. September 2025 hat der DGB-Bundesvorstand eine Erklärung veröffentlicht. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften fordern darin die Bundesregierung anlässlich des Antikriegstages am 1. September dazu auf, sicherzustellen, dass zusätzliche Rüstungsausgaben nicht zu Lasten des Sozialhaushalts, der Ausgaben für Bildung und Forschung und von Investitionen in öffentliche und soziale Infrastruktur gehen. Der Aufruf nennt die NATO-Zielvorgabe von fünf Prozent des BIP für die Aufrüstung völlig überhöht und fordert mehr Diplomatie und Abrüstungsinitiativen.

Aber obwohl der Aufruf die Kriege in der Welt beklagt, unterstützt er grundsätzlich die weitere Aufrüstung Deutschlands. Der DGB übernimmt im Aufruf die Vernebelungstaktik der Bundesregierung und nennt als Grund für die Notwendigkeit einer Aufrüstung die "unmittelbare militärische Bedrohung durch Russland" und den "autokratischen Staatskapitalismus Chinas und den Big-Tech-Radikalkapitalismus US-amerikanischer Prägung". Dafür, dass eine militärische Bedrohung durch Russland besteht, gibt es keine Anhaltspunkte, außer dem, dass Russland sagt, es werde auch atomar zurückschlagen, wenn es sich von der Nato in seiner Existenz bedroht fühle. China, das noch kein Land angegriffen oder kolonialisiert hat, spielt auf der internationalen Bühne gegenwärtig eine bedeutende Rolle als Friedensmacht. Obwohl in diesem Land viermal so viel Menschen wie in den USA leben, hat es nur ein Drittel der Militärausgaben der USA. Und China bedroht nicht die USA oder gar Europa, aber US- und EU-Kriegsschiffe kreisen im Südchinesischen Meer.

Die USA waren zusammen mit den europäischen, vor allem deutschen Unterstützern, hauptverantwortlich für die Entwicklung hin zum Ukrainekrieg. Aber aktuell spielt die USA bei den Bemühungen um ein Ende des Ukrainekriegs eher eine gute Rolle, ganz im Gegenteil zur deutschen Regierung, die alle Friedensbemühungen nach Kräften torpediert.

Die Initiative "Sagt Nein! Gewerkschafter:innen gegen Krieg, Militarismus und Burgfrieden" kritisiert die Rolle der DGB-Gewerkschaften. Statt sich gegen den Kriegskurs zu stellen, ruft der DGB in seinem Aufruf zum Antikriegstag zur Aufrüstung auf.

Am 01. September, dem weltweiten Antikriegstag, treffen sich Profiteure des Todes und Kriegsgewinnler bei Champagner und Canapés zur weiteren Planung ihrer Kriege im Maritim-Hotel am Düsseldorfer Flughafen bei einer vom Handelsblatt organisierten Konferenz. Die Gewerkschafterinitiative stellt dazu fest: "So ´feiert´ der Militärisch Industrielle Digitale Komplex auf seine ganz eigene und perverse Art den Antikriegstag… und mittendrin dabei: Jürgen Kerner, zweiter Vorsitzender der IG Metall… Freundliche Nachfragen, was er da zu suchen hat, hat der Kollege Kerner bisher unbeantwortet gelassen. Böses der/dem, die/der Böses dabei denkt…! während die konkreten Kriegsvorbereitungen der Regierung mit der Vorbereitung der Wiedereinführung des Kriegsdienstes, einem ´Nationalen Sicherheitsrat´ und der Eröffnung Europas größter Munitionsfabrik in Unterlüß in hohem Tempo weiter voran gehen." [jdm]

Den neuen Wehrdienst verweigern? So geht’s

DFG-VK-Homepage Screenshot

»Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten.« (Aus der Prinzipienerklärung der War Resisters’ International (WRI), einer der größten Dachorganisationen pazifistischer Gruppen weltweit.)

Für alle, die sich der Teilnahme am Verbrechen Krieg durch eine Verweigerung des Wehrdienstes entziehen wollen, hat die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner (DGF-VK) zusammengestellt, wie das zu machen ist. [jdm]

Gedenkstätte Esterwegen: Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 7. September

Einladung der Gedenkstätte Esterwegen
Links das Cover des Begleitbands zur Ausstellung zeigt Schaulustige mit Fahrrädern vor dem Kriegsgefangenenlager Wietzendorf im Jahr 1941. (Foto: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Die Ausstellung „…auf deutschem Boden für die ganze Welt“ - Niedersachsen im Nationalsozialismus ermöglicht neue Perspektiven auf die Ereignisse während der Jahre 1933 bis 1945 in dem nordwestlichen Bundesland. Mit dem besonderen Fokus auf Niedersachsen und seinen historischen Orten werden dabei die lokalen und regionalen Bezüge zu weltumspannenden Ereignissen deutlich.

Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen, eröffnet zusammen mit Dr. David Reinicke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die Ausstellung in der Gedenkstätte Esterwegen am Sonntag, 7. September, um 15 Uhr.

Ein multiperspektivischer Ansatz ermöglicht es, die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die komplexe Entwicklung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik zu verstehen. Multiperspektivisch bedeutet dabei, dass Täterinnen, Täter, Opfer sowie Zuschauerinnen und Zuschauer in den Blick genommen werden, um sich mit ihren jeweiligen Motivlagen und Handlungsspielräumen auseinanderzusetzen. Wichtige Schwerpunkte sind zudem die individuellen Schicksale und die Selbstbehauptung von Betroffenen sowie die Handlungsspielräume der „Volksgenossinnen und -genossen“.

Von der frühen Phase des NS-Regimes bis hin zur systematischen Massenvernichtung beleuchten die Ausstellung und der entsprechende Begleitband die fortschreitende Radikalisierung, zeigen aber auch Momente des Widerstands und der Menschlichkeit.

Die Wanderausstellung ist bis zum 14. Dezember in der Gedenkstätte Esterwegen zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Begleitband ist im Buch-Shop der Gedenkstätte Esterwegen für 18 Euro erhältlich. [PM]

2. Tag des alten Handwerks am 7. September

Flyer Tag des alten Handwerks 2025

Am Sonntag, den 7. September 2025, findet auf dem Wippinger Mühlenhof der 2. Tag des alten Handwerks statt. Von 13 bis 17 Uhr laden das Wippinger Heimatmuseum und zahlreiche Hobbyhandwerker zu einer Reise in die Vergangenheit ein.

Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm. Neben der Besichtigung der historischen Mühle wird das Vitus-Werk Mehl aus der Wintering-Mühle anbieten. Selbstgemachter Apfelsaft kann direkt vor Ort gepresst werden, leere Flaschen zum Abfüllen sind mitzubringen.

In der alten Schmiede, bei der Seilerei und an den Ständen können die Gäste traditionelles Handwerk erleben und Produkte erwerben. Für Technikfreunde präsentieren die Oldtimer-Freunde Wippingen historische Fahrzeuge. Kinder können bei alten Spielen, die neu entdeckt werden, selbst aktiv werden. Das Heimatmuseum ist während der gesamten Veranstaltung geöffnet. [jdm]

Wehrpflichtige und Munition für die Kriegsverlängerung und neue Kriege

Heute in der Tagesschau gab es acht Minuten Kriegspropaganda, denn vom Berichten kann man angesichts der völlig einseitigen Darstellung nicht sprechen.

Zur Wehrpflicht wurden nur zwei Alternativen dargestellt. Breit wurde mit Soldatenstatements für die Wehrpflicht geworben, für die Variante freiwilliger Wehrdienst wurde nur ein Kurzstatement eines Schülersprechers eingeblendet. Die echte Alternative, dass wir keine Aufrüstung der Bundeswehr brauchen, wurde nicht erwähnt.

Dann kam eine Rührstory über den Bundeswehrausbilder, der vor dem Einsatz in Litauen eine Rede an seine Soldaten hält, der von seiner Berufung zum Soldaten spricht und dessen Frau dann erzählen darf, wie schwer das Soldatenleben und das Soldatenfrauenleben ist. Dass deutsche Soldaten in Litauen an der Grenze zu Russland nichts verloren haben, stand gar nicht zur Debatte. Vergessen ist, was der ehemalige Nato-Chef Wörner am 17. Mai 1990 in Brüssel sagte: „Schon der Fakt, dass wir bereit sind, die NATO-Streitkräfte nicht hinter den Grenzen der BRD zu stationieren, gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.“ Heute wird dies von der Nato einfach so interpretiert, damit habe man nur gemeint, dass im Osten Deutschlands, der ehemaligen DDR, keine Nato-Truppen stationiert werden. Für Russland ist die Stationierung von Nato-Truppen direkt an seinen Grenzen dagegen eine Bedrohung, auf die das Land schon zwei Jahrzehnte hingewiesen hat.

Und für diese Bedrohung Russlands sollen junge Deutsche, wenn sich nicht genug Freiwillige finden - was bereits absehbar ist - zwangsweise rekrutiert werden.

Für all diese Kriegsplanungen dreht die Nato den Spieß um und behauptet eine Bedrohung durch Russland. Und das trotz einer zehnfachen Überlegenheit der Nato in allen Waffengattungen außer bei den Atomwaffen, wo bisher Parität besteht. Der Nato-Chef Rutte begründete heute die Aufrüstung auch damit, dass er sich von China bedroht fühle. Dabei schwimmen nicht chinesische Kriegsschiffe in der Nord- und Ostsee, sondern deutsche und andere Nato-Kriegsschiffe vor China.

Wem das Ganze dient, konnte man heute bei der Eröffnung einer Munitionsfabrik von Rheinmetall in Unterlüß sehen, wo der Kriegsminister von dem großen „Bedarf“ an Artilleriemunition sprach. Die ganze Wirtschaft Deutschlands geht durch die Kriegs- und Konfrontationspolitik zu Grunde, aber der Kriegsminister sieht keinen Bedarf für neue Wohnungen, Erhalt von Arbeitsplätzen, eine vernünftige Infrastruktur und bessere Schulen, sondern einen „Bedarf“ an Tötungsmitteln. Neue Arbeitsplätze werden mit dem Geld der Steuerzahler und den Schulden, die die jungen Menschen abzahlen werden, nur in der Kriegsindustrie geschaffen. Zehntausende Arbeitsplätze gehen in der Autoindustrie verloren, aber 500 Arbeitplätze werden für Artilleriemunition geschaffen.

Mit guten Verdienstmöglichkeiten sollen die jungen Menschen dazu gebracht werden, zu lernen, wie man andere tötet und sich selbst töten zu lassen. Aber Merz will „umfangreiche Reformen des Sozialstaats“, also Abbau von sozialer Sicherheit in allen Bereichen. Soldaten sollen schöne Wohnungen bekommen, aber einen sozialen Wohnungsbau für alle wird es nicht geben.

Die, die vom Rüstungs- und Kriegskurs profitieren, konnte man in der Tagesschau sehen: die Maßanzugträger, wie sie sich beim Rundgang durch das neue Werk in Unterlüß filmen lassen, wie sie sich wichtig geben und sich ob ihrer Coups, mit denen sie die Menschen betrügen, gegenseitig ins Gesicht grinsen. Sollten diese Kriegspolitiker, Soldaten und Rüstungsindustriellen es nicht vorher schaffen, Europa im Atomkrieg von der Landkarte zu tilgen, werden sie für ihre Skrupellosigkeit, mit der sie Europa in das Elend führen, von zukünftigen Generationen verflucht werden. [jdm]

KFD lädt zur Weinprobe

Flyer KFD Weinprobe

Die KFD Wippingen lädt alle Frauen ein zur Weinprobe am Donnerstag, den 25. September 2025 um19 Uhr im Heimathaus. Wir freuen uns - in Zusammenarbeit mit dem Weinhaus Deitermann - auf das gemeinsame Anstoßen und eine tollen Abend.

Die Kosten betragen für Mitglieder 15 € und Nichtmitglieder 25 €. Anmeldungen ab sofort bis zum 14.09.2025 bei Christel Gerdes, 256, und Gerlinde Hempen, 912493. [Kordula Johanning]

Klassentreffen nach 50 Jahren

Klassentreffen 2025

Am vergangenen Wochenende fand in Wippingen im Emsland ein ganz besonderes Klassentreffen statt, das nach 50 Jahren seit der Einschulung organisiert wurde. Die ehemaligen Schüler trafen sich in der gemütlichen Atmosphäre des Siedler-Bäckers, wo sie bei Kaffee und Kuchen in Erinnerungen schwelgten und die vergangenen fünf Jahrzehnte Revue passieren ließen.

Klassentreffen 2025

Ein besonders herzlicher Moment war das Wiedersehen mit der Klassenlehrerin Margret Kimmann, die gemeinsam mit ihrem Mann Josef Kimmann an dem Treffen teilnahm. Frau Kimmann hatte viele Anekdoten aus der Schulzeit parat, die zum Erinnern und auch zum Schmunzeln anregten.

Klassentreffen 2025

Im Rahmen des Treffens besuchten die ehemaligen Klassenkameraden auch verschiedene Orte, die ihre Kindheit prägten. Der moderne Kindergarten und die Grundschule Wippingen wurden besichtigt, wobei die Teilnehmer die Veränderungen und Entwicklungen der letzten Jahre bewunderten.

Klassentreffen 2025

Ein besonders emotionaler Teil des Treffens war der Besuch des Friedhofs, da bereits zwei Klassenkameraden, Bernd Johanning und Rita Borchers, verstorben sind. Um ihrer zu gedenken, brachten die Teilnehmer Blumen mit und zündeten eine Kerze an ihren Gräbern an, was den Moment mit einer Traurigkeit aber auch mit Dankbarkeit erfüllte. Außerdem wurde das Grab von Pastor Assmann besucht, der ebenfalls einen bleibenden Eindruck in den Herzen der ehemaligen Schüler hinterlassen hatte.

Klassentreffen 2025

Bei leckeren Gegrilltem und erfrischenden Getränken vertieften die ehemaligen Mitschüler ihre Geschichten und Erlebnisse, die auch durch Fotobücher und Poesiealben lebendig wurden, die sie während ihrer Schulzeit teilten. Gelächter und emotionale Momente wechselten sich ab und schufen eine Atmosphäre der Freude und des Zusammenhalts. Das Klassentreffen war ein rundum fröhliches und gelungenes Ereignis, das nicht nur die Vergangenheit ehrte, sondern auch die Freundschaften unter den ehemaligen Schülern neu beleben konnte. In einer Welt, die sich ständig verändert, bot dieses Treffen einen wertvollen Raum für Begegnungen, Erinnerungen und das Wiederentdecken alter Verbindungen. [Birgit Kuper-Gerdes]

Leitantrag der CDU in Niedersachsen zu Bildung: Rückwärts in die kriegsbereite Gesellschaft

Der Lingener Landtagsabgeordnete Christian Fühner wurde nach einem Bericht der NOZ auf dem Landesparteitag der CDU von den Delegierten für seinen Leitantrag zum Thema Bildung gefeiert. Ein zentraler Begriff im Leitantrag ist die Chancengerechtigkeit, ein zweiter zentraler Begriff ist Leistungsorientierung. Beide bilden den Rahmen für ein rückwärtsgewandtes Bildungsverständnis.

Die Forderung nach Chancengerechtigkeit soll suggerieren, dass Probleme der Sozialstruktur und der sozialen Ungleichheit durch individuelle Bildungsmaßnahmen gelöst werden können. Auf einen Hundert-Meter-Lauf übertragen bedeutet Chancengerechtigkeit, dass der Einbeinige, der Achzigjährige und der topfitte 18jährige die gleichen Chancen haben, weil keinem der Dreien Hindernisse in den Weg gelegt werden.

Zwar spricht der Leitantrag davon, dass Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die besten Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden sollen. Praktische Vorschläge beziehen sich aber ausschließlich auf die Sprachförderung (gegen die nichts zu sagen ist), womit implizit migrantische Kinder als Hauptproblemträger identifiziert werden.

Dass es auch andere Bildungshindernisse geben könnte, z. B. dass Eltern aus Familien mit niedrigem Einkommen ihren Kindern nicht die Zeit widmen können, die sie brauchen, dass diese Kinder in ihrer Freizeitgestaltung abgehängt sind, dass der durch die finanzielle Situation ausgelöste Stress und die soziale Ausgrenzung eine Rolle spielen, wird im CDU-Leitantrag nicht thematisiert.

Stattdessen macht sich der Leitantrag unter dem Titel „Leistungsorientierung“ Gedanken, wie die soziale Ausgrenzung durch eine Stärkung des gegliederten Schulsystems in eine Bildungs-Ausgrenzung überführt werden kann.
Um den Gymnasien eine Exklusivität zu schaffen, sollen sie die Möglichkeit von Aufnahmeprüfungen erhalten, um in einem standardisierten Verfahren eine Auswahl vornehmen zu können. Das gegliederte Schulsystem nach der Grundschulzeit will die CDU im Schulgesetz verankern. Keine Schulform solle priorisiert werden, womit praktisch gemeint ist, dass das Gymnasium geschützt werden soll.

Die CDU möchte die Gründung von Kooperativen Gesamtschulen (KGS) wieder ermöglichen und deren Möglichkeiten und Regelungen denen der IGS angleichen. Das könnte man – wenn man es nicht besser wüsste – als Versuch werten, die Unterschiede zwischen den Schulformen zu verringern und die Schüler der verschiedenen Schulformen zumindest teilweise zusammenzubringen. Aber genau das möchte die CDU nicht: Schulformübergreifende Kerncurricula für die Sek. I soll es nicht mehr geben, „da diese curriculare Vereinheitlichung u.a. dem besonderen Auftrag des Gymnasiums – der Vorbereitung auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe bzw. des Abiturs – nicht gerecht“ werde.

Um alle Schüler fördern zu können, bräuchte es kleinere Klassen und mehr Personal. Das ist eine Binsenweisheit. Aber genau da möchte die CDU sparen. „Insbesondere in der Ferienbetreuung sollen die gesetzlichen Anforderungen des SGB VIII im Bereich der Personalanforderungen nicht verpflichtend sein.“ Für die Ganztagsschule setzt man wie zu Zeiten von Kultusminister Busemann auf Quereinsteiger und Ehrenamtliche.

Ob Schüler - oder Kinder und Jugendliche überhaupt – derartig viel mit ihren Handys und sozialen Netzwerken beschäftigt sein sollten, wie es derzeit der Fall ist, ist sicher diskussionswürdig. Fühners CDU-Konzept setzt hier aber der Einfachheit halber auf Verbote. „Handys und andere mobile Endgeräte sollen außerhalb des Unterrichts verboten werden und Schulen dadurch wieder zu „Inseln der Konzentration und des Dialogs im Alltag“ werden.“ und „Soziale Netzwerke sollen mithilfe von wirksamen Kontrollmechanismen für Jugendliche unter 14 Jahren verboten werden.“ Ob das nur im Bereich der Schule oder generell gelten soll, wird in der Formulierung nicht ganz klar.

Auf der anderen Seite sollen die Schüler aber verstärkt mit Computern traktiert werden – natürlich zur Stärkung der digitalen Kompetenz. Unterricht soll gern auch mal „ab Jahrgang 8 durch hybride oder digitale Formate erweitert werden“. Die Erfahrungen der Coronazeit lassen grüßen.

Von der Persönlichkeitsentwicklung durch kreative Angebote oder durch Sport ist an keiner Stelle des Leitantrags die Rede. Dafür aber viel von Medienkompetenz, den MINT-Fächern und der optimalen Vorbereitung „auf ihre berufliche Zukunft in einer sich stark veränderten Gesellschaft und Arbeitswelt“. Es geht also darum, die Bildung auf die Wünsche zukünftiger Arbeitgeber auszurichten, und nicht darum, den Kindern zu helfen, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit zu begreifen.

Die Demokratieförderung soll als Bildungsauftrag gefestigt werden. Deshalb sollen die Kinder in der Sekundarstufe I einen verpflichtenden Besuch einer niedersächsischen Gedenkstätte planen und durchführen, so dass alle Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit mindestens eine Gedenkstätte besucht haben. Das hört sich gut an. Weniger gut ist die Absicht die aktuelle Sicherheitspolitik oder das Erstarken von extremen Parteien im Politikunterricht behandeln zu lassen. Das hört sich nach Indoktrination an, zumal der Begriff der „extremen Parteien“ nicht inhaltlich definiert wird (z. B. faschistisch, friedensgefährdend, chauvinistisch, fremdenfeindlich).

Es ist zu vermuten, dass die CDU die Kinder zu kriegslüsternen Soldaten erziehen möchte. „So wollen wir im Schulgesetz festlegen, dass die Bundeswehr durch ihre Jugendoffiziere im Laufe der Sekundarstufe I in Schulen eingeladen wird.“ Diese Soldaten erzählen den Kindern dann etwas über das lustige Kameradenleben, wo am Joystick Drohnen auf echte Menschen gelenkt werden können. Über das elendige Sterben und Verkrüppeltwerden werden die Jugendoffiziere wohl eher nicht aufklären. [jdm]

Friedhof ist Thema der Gemeindeversammlung der Kirchengemeinde

Flyer der Kirchengemeinde zur Gemeindeversammlung 09/2025

Liebe Gemeindemitglieder, der Kirchenvorstand lädt zu einer Gemeindeversammlung in unsere Bartholomäuskirche ein. Termin: Donnerstag, den 04.09.2025 um 19.30 Uhr im Anschluss an die Hl. Messe

Der Friedhof, in zentraler Lage in unserem Dorf gelegen, eine Ruhestätte für unsere Verstorbenen und ein Ort der Begegnung, bringt einige bauliche und finanzielle Herausforderungen mit sich.

In einer Gemeindeversammlung möchten wir über die Situation des Friedhofs informieren und miteinander ins Gespräch kommen. Weitere Themen an diesem Abend:
- Bauliche Situation und Gestaltung der Kirche
- Personelle Entwicklung im Pastoralteam
- Anregungen und Vorschläge aus der Gemeinde.

Jeder ist herzlich willkommen! Wir freuen uns über eine rege Beteiligung. [Christian Griep-Raming]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 25.08.2025: Rhede
Dienstag, 26.08.2025: Klein Hesepe
Mittwoch, 27.08.2025: Lingen
Donnerstag, 28.08.2025: Lathen
Freitag, 29.08.2025: Meppen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 25.08.2025 bis 29.08.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

NASA: Deutschland verliert immer mehr Wasser

Satelliten-Daten der NASA zeigen: Weltweit trocknen Landflächen immer schneller aus. Deutschland verliert jedes Jahr so viel Wasser wie im Starnberger See. Was dies für die Wasserversorgung bedeutet, wird in einem Video der Tagesschau erläutert. Handlungen erscheinen angebracht, nach Ansicht eines US-Wissenschaftlers sogar bis zur Besteuerung von übermäßigem Wasserverbrauch, etwa wie beim Kohlendioxid.

Uns erscheint eher angebracht, zunächst das Wasser in der Fläche zu halten und die Niederschläge nicht so schnell wie möglich abzuführen, wie dies beispielsweise über die Wippinger Dever und deren Zuleitungsgräben erfolgt. Der Wasser- und Bodenverband scheint hiervon allerdings nicht überzeugt zu sein, mussten wir einem Beitrag auf Hallo Wippingen entnehmen. Wasserrückhaltesysteme in den kleinen Gräben der „Dritten Ordnung“ ergäben wenig Sinn, weil das meiste Wasser über das Grundwasser abfließe und nicht über die oberirdischen Gräben, wird argumentiert. Das sei leicht erkennbar, weil viele dieser Gräben in regenarmen Zeiten trockenfallen, so dass Wehre und Staustufen keine Wirkung entfalten könnten.

Diese Argumentation können wir nicht nachvollziehen, denn die Rückhalteeinrichtungen sollten Niederschlagswasser nicht nur in regenarmen, sondern in regenreichen Zeiten zurückhalten. So würden sie auch die in Fließrichtung nachfolgenden größeren Gräben entlasten und zur Hochwasservermeidung beitragen. Und bei regelbaren Rückhaltesystemen könnte man sicherlich auch den Wasserabfluss den Bedürfnissen der Landwirtschaft in Hinblick auf die Befahrbarkeit der Äcker, beispielsweise bei der Frühjahrsbestellung, anpassen.

Und bei zeitweise trockenfallenden Gräben müsste für Fische wohl auch keine Durchgängigkeit sichergestellt werden. Im Gegenteil: Fische, die bei hinreichenden Wasserstand Gräben hochziehen, würden sich bei sinkendem Wasserstand zunächst in tiefere Grabenbereiche zurückziehen, hier dann aber bei weiterer Austrocknung keine Ausweichmöglichkeit mehr haben und verenden, sich also in einer tödlichen Falle befinden. [HM, erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]

Die NATO – Störer eines europäischen Friedens

Alternative Geschichte, oder was hätte sein können

Wolkenwirbel über Europa

Militärs gehen rückwärts in die Zukunft

Ulrich Scholz

NATO Hauptquartier NORTH in Stavanger 1995. Eine Gruppe russischer Journalisten war zu einem Informationsbesuch gekommen. Nachdem man ihnen das Standard-Briefing des Hauptquartiers präsentiert hatte, durften Fragen gestellt werden. Eine Information hatte die Besucher irritiert. Der Vortragende, ein norwegischer Offizier, hatte den Besuchern die norwegische Verteidigungsorganisation als Bestandteil der NATO erklärt. Dazu gehörte, dass neben dem NATO-Hauptquartier in Stavanger noch ein zweites Hauptquartier in Nordnorwegen etabliert ist. Es diene besonders dazu, die „Nordflanke“ des Bündnisses zu schützen. Ein Journalist legte den Finger auf die Wunde. Er fragte: Wer ist denn der Feind, gegen den sie die Nordflanke der NATO schützen wollen? – Jedem der Anwesenden war die Peinlichkeit der Frage sofort bewusst. Der NATO-Commander, ein norwegischer Admiral, rettete die Situation, indem er das Wort nahm. Er sagte: Sie sehen, wie verhaftet wir Militärs im Denken von gestern sind. Bis vor Kurzem galt Russland als Bedrohung für NATO-Europa. Die hehren Ziele von Herrn Gorbatschow, Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung), gelten eben nicht nur für Russland, sondern genauso für uns. - Seine Worte bekamen spontan Beifall, nicht nur von den Besuchern, sondern auch von den anwesenden NATO-Offizieren. Um die Brisanz dieses kleinen Intermezzos zu verstehen, ist es wichtig, die vorangegangenen politischen Ereignisse zu kennen. Hier ist eine verkürzte Zusammenfassung. (Wikipedia)

Die Wende des ehemaligen Feindes

Durch die Weitsicht des damaligen Parteisekretärs der Sowjet Union, Michael Gorbatschow, kam es zu einem Umdenken in der russischen Führung. Er war Wegbereiter für ein neues europäisches Russland und beendete den Anspruch Russlands als Führer eines kommunistischen Weltreichs. Am 31. März 1991 erklärten die Mitgliedstaaten des Warschauer Vertrages, des kommunistische Militärbündnis unter der Führung der Sowjet Union, für aufgelöst. Vorausgegangen waren die sogenannten 2 plus 4 Gespräche zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD), der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und den 4 Siegermächten des 2. Weltkriegs, USA, Sowjet Union, Großbritannien und Frankreich. Das Ergebnis war ein Vertrag, der am 12. September 1991 in Moskau unterzeichnet wurde. Er beinhaltete u.a. die Wiedervereinigung Deutschlands, der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland und die Obergrenze der Truppenstärke eines vereinten Deutschland als Mitglied der NATO. Letzteres Zugeständnis hatte bei Beratern des damaligen russischen Außenministers Schewardnadse Unverständnis ausgelöst. Der argumentierte die sowjetische Konzilianz mit folgenden Worten.

„Wir sind außerstande, Deutschlands Vereinigung zu stoppen, es sei denn mit Gewalt. Doch das käme einer Katastrophe gleich. Wenn wir uns einer Beteiligung an diesem Prozess entziehen würden, so würden wir vieles einbüßen. Wir würden keine Grundlagen für das neue Verhältnis zu Deutschland schaffen und die gesamteuropäische Situation beeinträchtigen.“

Auf der Suche nach einem neuen Feind

Die Entwicklung der gesamteuropäischen Situation hat, wie wir heute wissen, einen tragischen Verlauf genommen. Eine Ursache ist die Beibehaltung der NATO als ein Militärbündnis, das eben nicht europäischen, sondern vornehmlichen amerikanischen Interessen diente. Die Einführung des „Out of Area“ Konzepts der USA in die NATO 1993 ist schlagender Beweis dafür. Das militärische Engagement von NATO-Ländern außerhalb der Landesverteidigung - auf dem Balkan, in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien und in Afrika – diente vornehmlich geostrategischen Interessen der USA. Ob sie europäischen Interessen gedient haben, muss man bezweifeln. Das Echo war und sind Flüchtlingswellen nach Europa und Terroranschläge. Die lassen sich nicht durch militärische Stärke verhindern, sondern nur durch eine weise Außenpolitik. An der hat es bei der großen Wende in Europa nach 1991 gefehlt. Die Beibehaltung der NATO nach der großen Veränderung in Russland, insbesondere nach der Auflösung des Warschauer Paktes, war in diesem Sinne nicht im Interesse Europas. Wie wäre die Entwicklung gelaufen, wenn die NATO sich als militärisches Verteidigungsbündnis gegen Russland aufgelöst hätte?

Was hätte sein können

Man hätte sich unter den europäischen Staaten (einschließlich Russland) auf eine nationale Militärstruktur einigen können, die Angriffswaffen wie Panzer, Bomber und Raketen ausschließt. Man hätte supra-nationale europäische Verbände (einschließlich Russland) aufstellen können, die regelmäßig gemeinsam üben, um im Auftrag der UN zu Friedensmissionen eingesetzt werden. Man hätte den Europäischen Rat um Russland erweitern können und diesem die Autorität übertragen, über militärische Einsätze europäischer Truppen zu entscheiden. Die USA hätten in diesem Rat Beobachter, Ratgeber und Unterstützer sein können, wenn es um Fähigkeiten geht, die die Europäer nicht haben. Europa muss nicht das Rad neu erfinden, wenn ein guter Freund mit seinen Möglichkeiten helfen kann. Die viel beschworene Atlantische Gemeinschaft hätte sich nicht mehr geopolitisch verstanden, sondern als Kulturgemeinschaft, in der Geschichte, Identität und Werte die Klammer ist und nicht irgendwelche nationale „vitale“ Interessen. Ein solches Europa hätte als Blaupause für die Charta der Vereinten Nationen dienen können, so wie sie 1945 unter der Ägide der USA aufgeschrieben wurde.

Frieden durch Umarmung

Das Argument „Werte“ wird heute gerade gegenüber Russland benutzt, um wieder das „Trennende“ in den Vordergrund zu schieben. Dabei wird die Geschichte dieses Landes unterschlagen, die maßgeblich das Denken und Handeln seiner Führung bis heute bestimmt. Wenn wir Europäer Veränderung in dieser Richtung wünschen, dann geht das nicht über den Blick in die Mündung eines Gewehres, sondern nur durch Umarmung. Die europäische Familiengründung hat so funktioniert. Man hätte auf diese Weise Russland in die Familie holen können. Die NATO hat dies durch die Fortschreibung ihrer Existenz verhindert. Ein militärisches Bündnis braucht einen Feind, um seine Existenz zu begründen. - Wer weiß? – Hätte man damals mit der Auflösung des Warschauer Pakts die NATO ebenfalls abgeschafft und eine europäische Lösung, wie skizziert, für die militärische Sicherheit Europas angestrebt, Angst voreinander wäre heute Geschichte. Eine nachhaltige kulturelle und wirtschaftliche Annährung wäre möglich gewesen. Der Krieg in der Ukraine wäre nie passiert. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Batakkulturfest in Werpeloh

Am Samstag, den 30. August 2025, um 14 Uhr erwartet die Gemeinde Werpeloh hohen Besuch aus Hamburg. Die indonesische Generalkonsulin, Frau Renata Bulan Harungguan Siagian, wird mit einer Delegation anreisen und mit den Werpelohern die Batakkultur feiern.

Um 15.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen vor dem Mehrgenerationenhaus und ab 16.30 Uhr Gesang und Tanz vor dem Batakhaus.

Roberta Zollo

Ein besonderes Highlight wird die Lesung aus den Zauberbüchern durch Frau Roberta Zollo, Phd, sein. Die Zauberbücher dienten den Zauberpriestern für ihre Tätigkeit. Vornehmlich bestehen die Inhalte aus magischen Formeln, sowie Rezepten für medizinische Anwendungen und Zaubermittel, und letztlich Anweisungen für rituelle Handlungen. [jdm]

Gebeiztes Saatgut im Graben entlang eines Ackers entsorgt

Gebeiztes Saatgut
Gebeiztes Saatgut mit Tierspuren
Gebeiztes Saatgut
Gebeiztes Saatgut am Feldrand offen gelagert

In einem Graben an einer abgeernteten Getreidefläche nahe des Seitenkanals Gleesen-Papenburg wurde gebeiztes Saatgut entsorgt. Die schleppende Bearbeitung des Falls lässt Zweifel an der Effizienz der aktuellen behördlichen Strukturen bei der fachlichen Bearbeitung derartiger Vorkommnisse aufkommen.

Auf dem Gebiet der Gemeinde Dörpen führt von der Neudörpener Straße ein Weg zum Seitenkanal Gleesen-Papenburg. Vor dem Brückenkopf biegt der Weg Richtung Süden ab und verläuft weiter parallel zum Kanal bis zum Ende des Gewässers. Beidseitig des Weges haben sich Gehölzstreifen mit zum Teil älteren Bäumen entwickelt. An der östlichen Seite des Weges ist der Gehölzstreifen vom Wasser begrenzt, westlich von Ackerflächen. Im hinteren, südlichen Abschnitt des Weges ragen Büsche und Zweige auf den Weg, und am Boden liegende, morsche Äste lassen ein Befahren nicht sinnvoll erscheinen. Entsprechend wird dieser Wegabschnitt auch von Jägern und Anglern kaum noch genutzt.

Parallel zu den Ackerflächen war ursprünglich ein Graben angelegt worden, der mittlerweile aber an vielen Stellen nur noch eine Tiefe von wenigen Zentimetern aufweist, an anderen Stellen aber noch ca. 50 cm tief ist. An einer tieferen Stelle des in der Regel trockenen Grabens wurde Mitte Juli eine größere Menge von offensichtlich gebeiztem Saatgut auf einer Fläche von ca. 2,5 m x 2 m abgelagert. In den Folgetagen veränderte sich die Oberflächenstruktur des Saatgutes wiederholt, was darauf hindeutet, dass sich Tiere darauf aufgehalten haben.

Eine mit Fotos ergänzte Anfrage beim Landkreis Emsland ergab nach einer Bearbeitungszeit von fast zwei Wochen, dass sich der Landkreis nicht als zuständig betrachtete. Hinsichtlich des Saatguts obliege die Kontrolle über eine sachgerechte Anwendung und Beachtung von Sicherheitsvorkehrungen in der Zuständigkeit der Landwirtschaftskammer (LWK), wurde mitgeteilt.

Vor Ort habe man sich die Sache deshalb nicht angesehen, sondern am 31.07.2025 die LWK informiert, auch, um mögliche Gefahren für Tiere und für die Umwelt auszuschließen. Aus abfall- und bodenschutzrechtlicher Sicht sehe man beim Landkreis keinen weiteren Handlungsbedarf, da unter Bezugnahme auf § 10 (Verbotswidrig lagernde Abfälle) des Niedersächsischen Abfallgesetzes durch das Saatgut das Wohl der Allgemeinheit nicht erheblich beeinträchtigt werde. Zudem sei das Saatgut auch nicht als überwachungsbedürftig einzustufen.

Abends am 01.08.2025 war das Saatgut dann auch schon weitgehend entfernt worden. Allerdings nicht durch Prüfer/-innen des Inspektionsdienstes der LWK; was einer Antwort der LWK vom 11.08.2025 auf eine Anfrage zu entnehmen war; offensichtlich waren die LWK-Mitarbeiter später vor Ort, wann genau, wurde allerdings nicht mitgeteilt.

Die Ablagerung befand sich nicht auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche, sondern auf einer angrenzenden Fläche, wird zudem festgestellt. Diese Stelle sei auch von Dritten mit einem Fahrzeug zu erreichen gewesen. Und abschließend wird mitgeteilt: „Der Verursacher war in dieser Angelegenheit nicht zu ermitteln. Daher kennen wir auch die Gründe für die Vorgehensweise nicht.“

Hierzu sei angemerkt, dass das Saatgut wohl kaum in Säcken oder Eimern vom Weg zum Rand des Feldes transportiert und dann noch beinahe rechteckig im Graben verteilt wurde.

Hinsichtlich einer möglichen Auswaschung von chemischen Substanzen der Beize (Wirkstoff z. B. Fludioxonil) und der damit einhergehenden Bodenbelastung sei noch angemerkt, dass die Wetterdaten aus Dörpen für den Zeitraum vom 14. Juni bis zum 5. August 2025 nur für einen Tag keinen Niederschlag anzeigen. Am 1. August 2025 gab es mit 10,9 mm und am 2. August 2025 mit 20 mm/m² sogar höhere Tageswerte (Quelle: Michael Theusners Wetter- und Klimaseite).

Erwähnenswert erscheint uns in dieser Sache noch, dass die Gemeinde Dörpen als Eigentümerin des Wegabschnittes nicht über die Ablagerung des Saatgutes informiert wurde.

Der Fall zeigt, dass die Regelung der Zuständigkeiten bei möglichen Gefahren für Tiere und Umwelt in der freien Natur kein rasches Handeln zur Gefahrenabwehr sicherstellt. Durch eine zögerliche Bearbeitung können viele Tage vergehen, bis eine mögliche Gefahrensituation geklärt ist. Selbst wenn sich dieser Fall in der Ferien- bzw. Haupturlaubszeit ereignete, hätte man zumindest eine rasche Klärung der Zuständigkeit erwarten dürfen. Zudem wäre von Interesse, ob der Verursacher im Verlauf der Fallbearbeitung Kenntnis über mögliche negative Folgen erhalten hat, die ihn dazu bewogen, das gebeizte Saatgut doch möglichst ungesehen wieder zu entfernen.

Gebeiztes Saatgut wirkt bei Tieren längerfristig als Gift

Für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ist in Deutschland das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zuständig. Die Behörde veröffentlicht regelmäßig Meldungen über Pflanzenschutzmittelvergiftungen von Wirbeltieren. Fälle zu Vergiftungen von Tieren durch gebeiztes Saatgut liegen bisher allerdings nicht vor, wird auf Anfrage mitgeteilt. Erklärt wird dies damit, dass Saatgut in die Erde eingebracht und für Wirbeltiere nicht zugänglich sein sollte. Daher sei es nicht erforderlich, dem Saatgut ein Repellent gegen Tierfraß hinzuzufügen.

Hieraus kann allerdings rückgeschlossen werden, dass offen gelagertes, gebeiztes Saatgut durchaus von Tieren aufgenommen werden kann. Zu den Wirkstoffen Fludioxonil und Difenoconazol findet man auf der BVL-Homepage einen Pflanzenschutzmittel-Zulassungsbericht mit der Bezeichnung SYD 41110 F. In dem Bericht wird festgestellt, dass die Wirkstoffe gegenüber Vögeln und Säugern zwar eine geringe akute bzw. kurzfristige, aber eine hohe längerfristige Toxizität aufweisen.

Weiter kann man dem Bericht entnehmen, dass zur Bestimmung von Rückständen des Wirkstoffes Fludioxonil auch im Boden geeignete analytische Methoden für die Überwachung von Höchstmengen, Grenz- oder Richtwerten zur Verfügung stehen. Ob die LWK eine entsprechende Analyse durchgeführt hat, ist bisher nicht bekannt. [HM]

Stadtradeln 2025

"Stadtradeln" ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob du bereits jeden Tag fährst oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs bist. Jeder Kilometer zählt – erst recht wenn du ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest.

Die Samtgemeinde Dörpen beteiligt sich auch in diesem Jahr am Stadtradeln. Die Aktion findet vom vom 30.08.2025 bis zum 19.09.2025 statt und ab sofort können sich alle Interessierten hier anmelden. Dort gibt es außerdem alle Daten, Fakten und Informationen zur Aktion sowie zur zugehörigen App. Nach einer Online-Registrierung können alle Teilnehmer einem Team beitreten oder ihr eigenes Gründen. Mitmachen lohnt sich - den besten Einzelradlern und Teams winken tolle Preise! [jdm, Samtgemeinde Dörpen]

Europa, eine Weltmacht

Über das unsägliche Krämertum europäischer Politik im Ukrainekonflikt

Goethe und Schiller-Denkmal

Mit den USA zusammen kann man in der Welt einiges erreichen. Gegen die USA, nicht viel. “Die USA”, das ist außenpolitisch ihr Präsident. Setzen Sie anstatt “die USA” den Namen ihres Präsidenten. Trump.

Der Ukraine-Krieg ist nicht im Interesse der USA, genauso wenig wie eine internationale Isolierung Putins. Sie brauchen ihn, um den ausgemachten globalen Konkurrenten China zu isolieren.

Die Simpel in Europa tun sich schwer, solche Realitäten zu begreifen. Der Groschen scheint nun endlich gefallen zu sein. Nach Alaska sind sie nach Washington geeilt, um dem Präsidenten zu huldigen und sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Und den “Gutmenschen” in deutschen Redaktionen fehlen die Worte. Und den Hunderttausenden von toten Ukrainern und Russen auch.

Wenn Europas Frontleute begreifen würden, dass ihre Macht nicht darin besteht, Kriege zu führen, sondern darin, Moral und Ethik vorzuleben, dann würden sie bedingungslos diesen Krieg und damit das Leiden von Menschen beenden. Verhandlungen in diesem Geist führen keine Krämerseelen.

Einem politischen Europa, das so tickt, könnten sich Streithähne wie die Ukraine und Russland auf Dauer nicht entziehen. Sie beide brauchen Europa. Das gilt um so mehr für den Einfluss Europas auf die Weltpolitik. Die USA brauchen Europa, nicht als Vasallen, sondern als wichtiges Regulativ für ihre globale Interessenpolitik.

Es könnte zu einem Paradigmenwechsel in der Weltpolitik Kommen. Macht definiert sich nicht mehr über militärische Fähigkeiten, sondern über gelebte moralische Stärke. Europa hätte die Chance, zu einer Weltmacht aufzusteigen, die niemanden bedroht und Beispiel ist, zum Vorteil für alle. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Nach Hurrikan Katrina: Kirchenzugehörigkeit trug zur wirtschaftlichen Erholung bei

Katrina und weitere Wirbelstürme richteten im Sommer 2005 verheerende Schäden im Südosten der USA an. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: In den Jahren nach der Katastrophe erzielten Betriebe in Gebieten mit einer hohen Kirchenmitgliedsrate eine signifikant höhere Leistung.

In Krisenzeiten wirken sich gesellschaftliche Bindekräfte auch wirtschaftlich positiv aus. Das belegt eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) anhand einer der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA. Während der Sturmsaison vor 20 Jahren verursachte allein der Hurrikan Katrina im Südosten der Vereinigten Staaten mehr als 1.800 Tote, 400.000 Obdachlose und einen Sachschaden von geschätzt 100 bis 150 Milliarden US-Dollar. Nach der Katastrophe ging die Produktivität der Betriebe in den betroffenen Gebieten zurück. Doch wie die Studie zeigt, konnten sich Betriebsstätten in Gegenden mit einem hohen Anteil an christlichen Kirchenmitgliedern wirtschaftlich deutlich besser erholen: Sie erzielten in den Jahren 2005 bis 2010 eine höhere Produktivität als Betriebe in Kreisen mit einer schwach ausgeprägten Kirchenbindung. Wo die Kirchenzugehörigkeit 10 Prozentpunkte über dem Durchschnitt lag, wurde der wirtschaftlich negative Effekt der Katastrophe um die Hälfte abgeschwächt.

Für den positiven Zusammenhang zwischen Religionszugehörigkeit und Wirtschaftskraft gibt es mehrere Gründe. Gläubige treffen in Kirchen Freunde und Bekannte, sie bekommen Essen und Informationen. Das Zugehörigkeitsgefühl stärkt die Hoffnung auf einen Neubeginn nach der Katastrophe. Zumal bei Gläubigen das Vertrauen in Institutionen und die Verbundenheit zur eigenen Region überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind.

Wie die IWH-Studie nachweist, blieben Menschen in Kreisen mit hoher Zugehörigkeit zum Christentum öfter als andere in ihren Heimatregionen, nachdem diese von Katrina und weiteren Wirbelstürmen getroffen worden waren. Somit waren dort mehr Menschen verfügbar, um den Wiederaufbau zu stemmen, und zwar sehr talentierte Menschen: Gläubige sind nachweislich besonders wirtschaftsaffin, sie gründen öfter, neigen zu Sparsamkeit und zeigen eine hohe Kooperationsbereitschaft. Bei Protestanten wirken diese Faktoren stärker als bei Katholiken.

Die IWH-Studie zeigt, dass Religion sowie weitere kulturelle Faktoren ökonomische Entwicklungsprozesse mitprägen und Menschen in Ausnahmesituationen stützen.

Die Forscher unterschieden zwischen Betriebsstätten in Gebieten mit einer hohen und mit einer niedrigen Zugehörigkeit zu christlichen Kirchgemeinden. Mit Hilfe des Differenz-von-Differenzen-Ansatzes ermittelten sie den Einfluss der Religion auf die Leistungskraft der Betriebe. Nach mehreren Überprüfungen konnten die Forscher eine Scheinkorrelation weitgehend ausschließen: Die höhere Produktivität lässt sich unmittelbar auf den Faktor Religion in bestimmten Kreisen zurückführen. Denn weder hatten die Menschen dort bessere Verbindungen in die Politik, noch erhielten sie mehr Hilfsgelder als andere. (Quelle und mehr: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle über Informationsdienst Wissenschaft e.V.)

Uns hat interessiert, ob die Ergebnisse der Studie auf Deutschland übertragbar sind. Dazu haben wir eine Nachfrage an das IWH gerichtet. Hierauf antwortet der Ökonom und Co-Autor der Studie, Professor Dr. Felix Noth wie folgt:
Wahrscheinlich wären die Effekte in einem vergleichbaren Setup (Aartal, obwohl wahrscheinlich nicht mit dem Ausmaß von Katrina vergleichbar) geringer, da die Schäden meistens im Schnitt nicht so existenziell und die Sicherungssysteme allgemein besser ausgestattet seien. Es wäre vorstellbar, dass dort, wo eine stärkere Bindung durch Religionszugehörigkeit vorhanden sei, die Abwanderungswahrscheinlichkeit sinke und dadurch die wirtschaftliche Erholung anders verlaufe.

Allerdings gebe es Hinweise, dass Religionszugehörigkeit auch in Deutschland zu Effekten führen könne. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass es in stärker protestantischen Regionen zu einer viel stärkeren Reaktion auf den VW-Dieselskandal kam: Es wurden weniger Autos von VW zugelassen. (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0929119923000925) Weiter führt Noth aus: „Glaube ist schwierig zu messen. Was wir finden, ist, dass der Effekt der Religionszugehörigkeit stabil bleibt, selbst wenn wir für die Administration/Struktur/Organisation von Kirchen oder familiäre Wurzeln kontrollieren. Es muss also einen Effekt von Religionszugehörigkeit über so etwas wie die Anzahl von kirchlichen Hilfeeinrichtungen (Suppenküchen, Bahnhofsmissionen) geben. Ob das Glaube ist oder eine gemeinsame Basis, die es dann einfacher macht, mit anderen in Kontakt zu kommen und Hilfe zu organisieren, ist nicht klar zu beantworten. Meine Einschätzung ist, dass Religionszugehörigkeit hier die Funktion eines „sozialen Klebers“ erfüllt, der die soziale Distanz (die wahrscheinlich heute im Schnitt höher ist als noch vor 50 Jahren) minimiert und damit physische soziale Kontakte (wie in einem Verein) erhöht und die Wahrscheinlichkeit verringert, Regionen zu verlassen.“ [HM, erstveröffentlich auf gruenealternative.de/forum-d]

Neuer Info-Flyer zur Schülerbeförderung

Flyer Schülerbeförderung Emsland

Der Landkreis Emsland hat zusammen mit der Emsländischen Eisenbahn (EEB), die die Abwicklung der Schülerbeförderung organisiert, einen neuen Info-Flyer veröffentlicht. Der Flyer enthält alle wichtigen Informationen auf einen Blick: Wie ist die Schülerbeförderung geregelt? Welche Entfernungsgrenzen gelten? Welche Kosten entstehen? Und wie erhält man eine Fahrkarte? Zusätzlich enthält der Flyer auch Informationen zum Emsland Jugendticket. [SG Dörpen]

China entwickelt Hochgeschwindigkeitszüge mit und ohne Magnetschwebebahntechnik

Screenshot CGTN Magnetschwebebahn
Screenshot CGTN

Heise.de berichtete unter Berufung auf einen Bericht von CGTN, dass eine Magnetschwebebahn auf einer 1 km langen Teststrecke mit Tunnelsystem des Donghu-Labors in der chinesischen Provinz Hubei einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hat. Das 1,1 t schwere Testfahrzeug beschleunigte auf einer Streckenlänge von 600 m innerhalb von sieben Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 650 km/h. Zusätzlich könne durch die Technik und ein Steuerungssystem, das die Position des Fahrzeugs auf 4 mm genau bestimmen kann, ein kurzer Bremsweg von lediglich 200 m erreicht werden. Die Kosten für den Bau der Strecken für einen Regelbetrieb bleiben aber weiterhin hoch.

Jüngst sorgte ein Maglev-Zug, der auf der Magnetschwebebahn-Technologie basiert, für Aufsehen, der auf Geschwindigkeiten von bis zu 600 Stundenkilometern ausgelegt ist.

Zudem präsentierte der staatliche Bahnkonzern CRRC den Prototyp eines neuen Hochgeschwindigkeitszugs für konventionelle Schienenstrecken mit der Bezeichnung CR450, der für eine Betriebsgeschwindigkeit von 400 km/h ausgelegt ist. [jdm]