75 Jahre Emslandplan – Veranstaltung auf dem Heimathof

Einladung(Collage zur Veranstaltung am 06.07.2025

Zu diesem Thema macht der Heimatverein am 06.07.2025 von 14 Uhr bis 17 Uhr eine große Maschinenausstellung , in der die Oldtimerfreunde gemeinsam mit den Wippinger Gewerbebetrieben die Entwicklung der letzten 75 Jahre im Emsland darstellen.

Zu den Veranstaltungen ist die ganze Gemeinde eingeladen. Auch Gäste aus der Umgebung sind herzlich eingeladen.

Lambert Brand berichtete heute im EL-Kurier über die Entwicklung der Firma HAWE Wester und brachte einen Vorbericht zur Veranstaltung am nächsten Sonntag. [Andre Wester]

Ein Nachtfalter als Fressfeind des Jakobskreuzkrauts

Jakobkreuzbär-Raupen

Auf der Blühwiese an der Sonderburger Straße hat Matthias Schulte im vergangenen Jahr Raupen des Nachtfalters Jakobskrautbär ausgesetzt. Sie vermehren sich prächtig.

Die Raupe des Jakobskreuzbärs ernährt sich – wie der Name schon andeutet – von den Blättern und Stengeln des Jakobskreuzkrauts. Diese einheimische Pflanze ist für die Insekten im Juli eine wichtige Nahrungsquelle. Pferde und Kühe fressen das Kraut wegen der Bitterstoffe nicht. Das ist auch gut so, weil das Jakobskreuzkraut Giftstoffe enthält, die zu Leberkrebs führen können.

Jakobkreuzbär

Getrocknete Pflanzen im Heu allerdings haben die Bitterstoffe verloren, nicht jedoch die Giftigkeit. Für Tierhalter ist das Jakobskreuzkraut im Heu eine drohende Katastrophe. Landwirte setzen deshalb bei stärkerem Befall ihrer Wiesen auf eine chemische Bekämpfung mit einem Herbizid, sofern nicht zweimal gemäht wird.

Eine geschlossene Grasnarbe verhindert die Ansiedlung des Krauts. Es vermehrt sich nämlich über Samenflug. Samen kommen nur zur Keimung, wenn sie direkt in der Erde landen können. Der NABU sieht in dem verstärkten Auftreten von Jakobs-Greiskraut einen Hinweis auf Überbesatz von Pferdekoppeln und weist darauf hin, dass die Pflanze auf herkömmlich gepflegten Viehweiden kaum Entwicklungschancen hat. Auf Brachflächen und an Straßenrändern findet man die Pflanze dagegen besonders häufig.

Schafe und Kaninchen können das Kraut fressen, ohne sich zu vergiften. Sie bzw. die Schafe lassen sich somit zur Sanierung betroffener Flächen einsetzen.

Jakobkreuzbär
Jakobkreuzbär, Foto: Wikipedia freie Lizenz, Thomas Huntke, http://www.huntke.de/

Der Jakobskrautbär ist ein auf dieses Kraut spezialisiertes Tier. Beobachtungen im Naturschutzgebiet Heidkoppelmoor haben laut Nabu gezeigt, dass dichte Bestände von Jakobs-Greiskraut innerhalb von zwei Jahren selbst zusammenbrechen.

Matthias Schulte hatte von einem Anbieter gehört, der den Jakobskrautbären züchtet und gegen das Jakobskreuzkraut in großem Stil einsetzt. Für die kleine Fläche der Blühwiese sammelte Schulte bei einem Bekannten, der damit schon arbeitet, einige Raupen ein und setzte sie auf der Blühwiese aus.

Jetzt stellte er erfreut fest, dass sich der Schmetterling offensichtlich vermehrt hat und mehrere Jakobskrautpflanzen von der Raupe befallen sind. So besteht die Hoffnung, dass ein natürliches Gleichgewicht wieder hergestellt wird und die schöne und ökologisch wertvolle Pflanze ohne den Einsatz von Herbiziden in ihrer Ausbreitung gehindert wird. [jdm/Fotos: Matthias Schulte]

Antrag zur Flächenentwässerung wird im Dörpener Gemeinderat nichtöffentlich behandelt

Hans Müller, Mitglied des Dörpener Gemeinderats, hat für die nächste Ratssitzung den Antrag gestellt, zu prüfen, wer für die Ausbaggerung des Seitenkanals im Mündungsbereich der Wippinger Dever verantwortlich ist.

Insel im Seitenkanal
Verhindert die Inselbildung im Seitenkanal den Wasserabfluss?

Hintergrund ist seine Beobachtung, dass sich im Seitenkanal im Bereich des Zuflusses des Grabens Inseln gebildet haben, auf denen bereits größere Bäume stehen. Der Seitenkanal Gleesen-Papenburg dient als Vorfluter für den Entwässerungsgraben Wippinger Dever. Hallo-Wippingen hat darüber hier, hier und hier berichtet.

Noch fließt das Wasser zwischen den Inseln in Richtung Küstenkanal ab, aber eine weitere Verlandung des Kanals könnte bei Extremwetterlagen mit Starkregen zum Problem werden, zumal weiter südlich ebenfalls Entwässerungsgräben in den Seitenkanal münden. Die Inseln im Seitenkanal könnten – so befürchtet Hans Müller - nach starken Niederschlägen und Hochwasser den Abfluss des Wassers nach Norden zum Küstenkanal behindern und einen zusätzlichen Rückstau verursachen. Im Extremfall wäre nicht auszuschließen, dass die auf den Inseln gewachsenen Büsche und Bäume vom Wasser mitgerissen werden. Dieses Treibgut könnte sich wiederum vor dem Durchlass am Mittelweg ansammeln und eine Aufstauung des Kanals verursachen.

Sollte der Kanal allerdings ausgebaggert werden müssen, käme ein weiteres Problem hinzu, denn die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) vermutet im Kanal Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ems-Nordsee (WSA) habe erklärt, man sei für eine Räumung und eine Sicherung des Wasserabflusses nicht zuständig. In einer Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Gemeinde Dörpen sei festgelegt worden, dass die WSV von Ansprüchen freigestellt sei, soweit diese durch die Vorflut verursacht worden seien. Vielmehr liege die Zuständigkeit bei der Gemeinde Dörpen.

Damit stehe auch die Klärung der Frage an, wer für eine möglicherweise erforderliche Ausbaggerung des Seitenkanals verantwortlich sei.

Falls die Zuständigkeit bei der Gemeinde Dörpen liege, sollte abgeschätzt werden, ob in den kommenden Jahren Handlungsbedarf in Hinblick auf die Erhaltung der Entwässerungsfunktion des Seitenkanals für die Wippinger Dever und weiterer Kanalzuflüsse aufkommen könnte, welche Maßnahmen erforderlich wären und welche Kosten auf die Gemeinde zukommen könnten.

Wie Müller mitteilte, sei er davon ausgegangen, dass dieser Antrag in der öffentlichen Gemeinderatssitzung behandelt werde. Bürgermeister Manfred Gerdes hat diesen Tagesordnungspunkt allerdings in die nichtöffentliche Sitzung gelegt.

In nichtöffentlichen Sitzungen werden zumeist alle Grundstücksangelegenheiten behandelt, weil dabei die Interessen der Grundstückseigentümer geschützt werden sollen. Als Grundstückseigentümer kommen hier eigentlich nur der Bund und die Landwirte in ihrer Funktion als Mitglieder des Wasser- und Bodenverbands in Frage. Privates und Vertrauliches ist mit Müllers Antrag eigentlich nicht verbunden. Warum die Landwirte nicht erfahren dürfen, dass es ein Problem mit dem abfließenden Wasser geben könnte, erschließt sich nicht so ohne Weiteres. Was kann also der Grund für den Ausschluss der Öffentlichkeit sein?

Die Öffentlichkeit kann es nicht überprüfen, ob etwas in der nichtöffentlichen Sitzung behandelt wird, was von allgemeinem Interesse ist. Aber bei vielen Kommunen hat man im Nachhinein das Gefühl, dass Angelegenheiten nur deshalb nichtöffentlich verhandelt werden, weil man sie dann schneller abhaken kann. Dass eine öffentliche Diskussion in der Gemeinde ein Teil der kommunalen Demokratie ist und dass diese auch die Qualität der Beschlüsse verbessern könnte, wird häufig nicht wahr genommen.

Die Kommunalaufsichtsbehörde, der Landkreis,  hat gem. § 170 Abs. 1 Satz 2 NKomVG sicherzustellen, dass die Kommunen die geltenden Gesetze beachten. Dabei soll die Aufsicht nach Satz 3 aber so gehandhabt werden, dass die Entschlusskraft und Verantwortungsfreude der Kommune nicht beeinträchtigt werden. Das bedeutet, dass es nicht zu einer Einmischungsaufsicht kommen darf. Die Gemeinden dürfen demnach alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung regeln.

Die Kommunalaufsichtsbehörde wird also nur bei schwerwiegenden Verstößen gegen das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz tätig. Transparenz bei gemeindlichen Angelegenheiten kann es also nur geben, wenn die Gemeindevertreter erkennen, dass die kommunale Ebene das letzte echte Stück Demokratie ist, und dass auch diese Demokratie an der Basis gepflegt sein muss. [jdm]

Welt-Kindertheater-Fest in Lingen

Logo Welt-Kindertheater-Fest

In Lingen findet vom 27.06. bis 04.07.2025 das 16. Welt-Kindertheater-Fest unter dem Motto "IT´S ABOUT US" (Es geht um uns) statt. Hunderte Kinder aus aller Welt werden dort ihre Theater- und Tanzproduktionen zeigen und miteinander lachen, spielen und feiern.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.weltkindertheaterfest.de/ Tickets können Sie hier erwerben: https://tickets.vibus.de/shop/00100550000000/vstsuche.aspx oder vor Ort. [jdm]

Träger der Kitas in den Samtgemeinden Lathen und Dörpen schließen sich zu Trägerverband zusammen

Am Donnerstag, dem 03.07.2025 um 19.30 Uhr findet die nächste Sitzung des Wippinger Gemeinderates im Heimathaus statt.

Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung stehen die Zustimmung zum Haushaltsplan der Kindertagesstätte, die Diskussion über den Katholischen Kirchengemeindeverband Kindertagesstätten Dörpen/Lathen und die Verschiebung der Sanierung der Bücherei, weil noch nicht genügend Spenden und Zuschüsse gesammelt werden konnten.

Die Zustimmung zuum Haushaltsplan der Kita gilt als Formsache, weil der Haushaltsplan geprüft wurde und somit die Kostenzuschüsse der Gemeinde feststehen.

Die Gründung eines Kita-Trägerverbandes hat zur Folge, dass es die Gemeinde bei den Fragen zur Kindertagesstätte nicht mehr allein mit der Kirchengemeinde zu tun hat, sondern mit diesem Trägerverband. Bisher wurden die finanziellen Angelegenheiten der Kindertagesstätte von dem/der ehrenamtlich tätigen Rendanten/Rendantin der Kirchengemeinde erledigt. Die RendantIn ist die KassenwartIn der Kirchengemeinde. In der Vergangenheit führte Hermann Jansen lange die Geschäfte des Kindergartens, aktuell ist Franziska Düthmann dafür zuständig. In der Beschlussvorlage der Gemeinde zum Kita-Haushalt steht "Frau Düthmann hat ein aufschlussreiches Zahlenwerk vorgelegt". Das hört sich nach mehr an, als dem Kassenbericht eines durchschnittlichen Vereins. Die Aufsicht über die Kita lag bei dem Pfarrer und Kirchenvorstand.

Sowohl die finanzielle Verantwortung als auch die Personalverantwortlichkeit sind angesichts des Wachstums der Einrichtung ehrenamtlich kaum noch zu leisten. Dieses Problem haben auch die anderen kirchlichen Kindertagesstätten. Deshalb hat das Bistum die Gründung eines Trägerverbandes für die Kindertagesstätten angeregt (siehe Präsentation). Der Trägerverband wird mit einer Geschäftsstelle ausgestattet, die diese Arbeiten leisten kann. Die Hoffnung ist, dass sich daraus eine Professionalisierung in der Leitung der Kitas ergibt. Die Kosten für die Geschäftsstelle sollen für die einzelnen Gemeinden durch den Zusammenschluss überschaubar bleiben. [jdm]

GRÜNE Friedenskreise unterstützen das Manifest der SPD-Friedenskreise

Erklärung der Grünen Friedenskreise zu SPD Manifest

Das „Manifest“ aus der SPD fand bei den Kriegspolitikern der SPD/CDU/Grüne sofort vollständige Ablehnung und Absonderung von Hasskommentaren. Da hatten SPD-Mitglieder es doch gewagt, eine andere Meinung zur Aufrüstung und Ablehnung von Diplomatie zu haben. Zustimmung und ein Angebot zur Zusammenarbeit kamen sofort vom Bündnis Sahra Wagenknecht und den Linken.

Vielen aus der Friiedensbewegung schien der Text des Manifestes nicht konsequent genug. Aber mittlerweile hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass er auch als Grundlage für eine überparteiliche Zusammenarbeit gelten kann. Denn im Mittelpunkt stehen drei Kernpunkte: 1. Mehr Diplomatie - mit Russland verhandeln. 2 Die Ablehnung der "irrational" hohen Aufrüstung und 3. die Ablehnung der Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland..

Das sehen auch drei grünennahe Friedenskreise so. Gewaltfrei grün e.V. , die Grüne Alternative e.V. und die Unabhängige Grüne Linke haben das SPD-Manifest in einer gemeinsamen Erklärung begrüßt und unterstützen es als einen sehr wichtigen Diskussionsanstoß. Sie wollen dazu beitragen, dass diese notwendige Debatte auch innerhalb von Bündnis 90/Die Grünen mehrstimmig und fair geführt werde.

Es tue der Demokratie nicht gut und stärke letztendlich rechte Stimmen, wenn diese Themen nicht mehr sachlich diskutiert werden. Russland sei direkter Nachbar der EU, und nur Konzepte, in denen Russland, wie auch immer, einbezogen seien, würde langfristig Frieden und Sicherheit für alle bringen, so schwer vorstellbar dies im Moment auch sei. [jdm]

Ende der Bauarbeiten an der B70-Kreuzung in Sicht – Kritik an Planung und Ausführung

Kreuzung B70/Neudörpener Straße

Das Ende der Baumaßnahme auf der Bundesstraße 70 im Bereich der Neudörpener Straße in Dörpen scheint absehbar. In den vergangenen Tagen wurde die Ampelanlage aufgebaut und Straßenmarkierungen vorgenommen. Planmäßig sollten die Bauarbeiten bis Ende Juni beendet werden – das kann ja noch passen.

Rückblickend betrachtet wurde die Maßnahme aber keineswegs optimal für die Dörpener Bürger geplant und durchgeführt. Der Radverkehr zum Bahnhof war unzureichend ausgeschildert, so dass Radfahrer mit dem Ziel Bahnhof bei laufenden Bauarbeiten ihr Fahrrad über die Baustelle schieben oder sich öfter neue Routen suchen mussten, wenn sie durch die Ausschilderung in die Irre geführt wurden. Beispielsweise führte die Umleitung zeitweise über die Burgstraße, an deren Ende vor der B70 die weitere Ausschilderung zum Bahnhof jedoch fehlte.

Davon liest man in dem im Stil der üblichen Wohlfühlberichterstattung formulierten Artikel der Emszeitung vom 20.06.2025 nichts. Immerhin hat man aber einen kritischen Kommentar eines Lesers übernommen. Nach seiner Meinung hat in Dörpen niemand Verständnis für die Art und Weise der Planung. „Aus meiner Sicht hat die Straßenbaubehörde hier in der Planung komplett versagt“, schreibt der Leser. Konkret werden der Ablauf der Reparatur, die Sperrung von Nebenstrecken und die Dauer der Arbeiten kritisiert.

Den ersten beiden Punkten schließen wir uns an, geben allerdings zu bedenken, dass für die Sperrung von Gemeindestraße wohl nicht die Straßenbaubehörde in Lingen verantwortlich war. Und für die Rücksichtslosigkeit und Ignoranz der Autofahrer – auch auf gesperrten Nebenstrecken – kann die Gemeindeverwaltung nicht verantwortlich gemacht werden. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]

Fotos vom Schützenfestsamstag

Hier eine kleine Fotogalerie vom Schützenfestsamstag. Schön war's in schwarz-weiß. Wegen der Hitze trugen die Schützen keine Jacken. Deshalb konnten diesmal auch Nichtjackenbesitzer mitmarschieren. [jdm]

Vortrag in der Gedenkstätte fällt aus

Absage Vortrag

Die Gedenkstätte Esterwegen teilt mit, dass der Vortrag von Dr. Helmut Lensing am Sonntag, 29. Juni, ab 15 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen zu den demokratischen Wehrorganisationen im Emsland und der Grafschaft Bentheim aus Krankheitsgründen ausfallen muss. [jdm]

Erster Geschäftsführer der Emsland GmbH war NSDAP-Mitglied und im besetzten Polen für Ausbeutung der Bauern verantwortlich

Der Emslandplan wurde vor 75 Jahren vom Deutschen Bundestag am 5. Mai 1950 beschlossen, um den Lebensstandard des damals rückständigen Emslandes dem der Bundesrepublik anzugleichen. Das Emsland als geografischer Begriff war damals noch etwas weiter gefasst, als wir das heute mit der Verengung auf den Landkreis Emsland kennen. Zielgebiet waren die damaligen Landkreise Aschendorf-Hümmling, Meppen, Lingen und die Grafschaft Bentheim, sowie Teile der angrenzenden Landkreise Leer, Cloppenburg und Bersenbrück.

Organisiert wurde der Emslandplan durch die 1951 gegründete Emsland GmbH. In der ersten Phase von 1950 bis 1963 wurde besonders die Landwirtschaft gefördert, heißt es in dem Magazin des Landkreises zu 75 Jahre Emslandplan. Hier wurden die Moore trocken gelegt und in Ackerflächen verwandelt. Neue Höfe wurden angesiedelt und damit Arbeitsplätze geschaffen. Die Allgemeinversorgung und eine langsame Industrie- und Gewerbeerschließung begannen.

Für die Leitung der Emsland GmbH wurde der Geschäftsführer Johann Dietrich Lauenstein eingestellt. In der Kurzbiografie auf der Internetpräsenz zum Jubiläum des Emslandplanes heißt es "Eine Rückkehr in den Staatsdienst gelang ihm wegen der Entnazifizierungsbestimmungen und seiner frühen Zugehörigkeit zur Heeresverwaltung nicht." Dass der Mann Akteur bei der Ausbeutung des besetzten Polens und überzeugter Nazi war, wird aus diesem Satz eher nicht deutlich.

Der 1893 in Aurich geborene Lauenstein hatte schon eine lange Verwaltungs- und Politkarriere hinter sich. Von 1925 bis Oktober 1932 war er Landrat im Kreis Sulingen. Danach war er mit Unterbrechungen bei der Osthilfe tätig, einem Hilfsprogramm der Reichsregierung für Ostpreußen. 1935 bis 1939 leitete er als Geschäftsführer die Reichsumsiedlungsgesellschaft mbH, die auch für die Räumung von Wahn und die Gründung des Ortes Rastdorf zuständig war. 1936 wurde er Ministerialdirektor im Oberkommando des Heeres (OKH). 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai 1937 aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.917.664).

1940 wechselte er als Ministerialdirektor ins Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und war vom 1. Mai 1940 bis zum 31. August 1944 erster Geschäftsführer der Ostdeutschen Landbewirtschaftungsgesellschaft mbH, der späteren Reichsgesellschaft für Landbewirtschaftung mbH, in Berlin. Diese enteignete polnische Landwirte in den besetzten Gebieten. Dem Besitzer wurde die Verfügungsgewalt über seinen Hof, sein Vieh und seine Felder samt Ernte entzogen, trotzdem musste er ihn weiter bewirtschaften. Verkauf oder Verpachtung des Hofes oder seines Inventars waren dem Besitzer untersagt. Nach diesem Job wurde Lauenstein Landrat von Landsberg an der Warthe.

Trotz seiner aktiven Mitarbeit in der Nazi-Verwaltung und seiner Tätigkeit als Organisator der Versklavung der polnischen Bauern beauftragte der Bundestag ihn mit der Umsetzung des Emslandplans. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er 1947 zwar vernommen, aber offensichtlich ohne Befund. Ab 1946 stand für die Westallierten der kalte Krieg gegen die Sowjetunion im Vordergrund und die meisten Nazis wurden als unbelastet eingestuft. Lauenstein arbeitete danach als Verwaltungsrechtsrat und war als Generalsekretär der Deutschen Partei (DP) zudem politisch tätig.

Lauenstein erhielt 1959 die Niedersächsische Landesmedaille, was nicht weiter verwundert: Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) war von 1939 bis 1943 im Auftrag der NS-Regierung als Vermögensverwalter im besetzten Polen aktiv und war „Treuhänder konfiszierter polnischer und jüdischer Güter“ und als Enteignungskommissar im Gebiet Lubliniec tätig. Er hat sich mit Lauenstein sicher trefflich über die Ausbeutung Polens unterhalten können. [jdm]

„Durchgeknallte Vögel“ – Kein Märchen aus tausendundeiner Nacht

Wussten Sie, dass der Gottesstaat im Iran und die HIZBOLLAH im Libanon eine Folge US-Amerikanischer Außenpolitik sind? – Sie findet gerade ihre Fortsetzung in der Bombardierung iranischer Atom-Anlagen. Diese Form von Außenpolitik, die ausdrücklich militärischer Gewalt gegen andere souveräne Staaten für legitim erklärt, steht unter dem Motto: America´s Might is Right (Amerikas Macht ist rechtens). Die politischen und menschlichen Katastrophen, die eine solche Politik in der Neuzeit angerichtet haben (Afghanistan, Irak, Lybien, Syrien) haben nicht amerikanischem Interesse gedient, sondern ganz im Gegenteil. So jedenfalls argumentieren Gegner einer solchen Politik, die deswegen vom US-amerikanischen Senator der republikanischen Partei John McCain als „Wacko Birds“ (durchgeknallte Vögel) bezeichnet wurden. Bei der Aufzählung der Opferländer US-amerikanischer Interventionspolitik fehlt der Iran. Die soll wegen der aktuellen Ereignisse etwas detaillierter vorgestellt werden.

Die USA wurden in der Innenpolitik des Iran zum ersten Mal 1953 aktiv, als der iranische Premierminister Mossadegh auf Parlamentsbeschluss die Ölindustrie des Landes verstaatlichte und damit den Briten auf die Füße trat. Die schafften es, den US-Präsidenten Eisenhower zu einem Putsch gegen Mossadegh zu gewinnen. Durch einen vom CIA gesteuerten Komplott putschte die Armee gegen Mossadegh, die diesen verhaften ließ. Der kurz zuvor geflohene Schah Reza Pahlewi wurde wieder ins Land gebracht und auf den Thron gesetzt. Der begann schonungslos unter seinen Gegnern aufzuräumen und war ansonsten ein getreuer Gefolgsmann der USA. Seine Herrschaft endete 1979, als nach schweren Unruhen und der Ausrufung eines Generalstreiks das Kriegsrecht verhängt wurde. Die Armee übernahm die Macht im Land. Der Schah floh ins Ausland. Die Westmächte beschlossen, den Schah fallen zu lassen und Kontakt zu Ayatolla Chomeini aufzunehmen, der in Paris im Exil die Iranisch-Islamische Nationalbewegung gegründet hatte. Der Iran wurde zu einem Gottesstaat.

Dessen Einfluss auf die muslimische Welt war für die USA immer wieder Grund genug, militärisch in deren Ländern zu intervenieren. Bei allen sicherlich vorhandenen Wirtschaftsinteressen waren die treibenden Motive, den Terrorismus zu bekämpfen und die Sicherheit des Staates Israels zu gewährleisten. Dass diese Politik das Gegenteil erreicht hat, darüber schreibt der US-Amerikanische Journalist und Autor Stephen Kinzer in seinem lesenswerten Buch Im Dienste des Schah: CIA, MI6 und die Wurzeln des Terrors im Nahen Osten. In einem bemerkenswerten Artikel im britischen GUARDIAN forderte Kinzer vor ein paar Jahren die „Wacko Birds“ auf, sich zu einer Bewegung zusammenzuschließen und konkrete Inhalte zu einer anderen Außenpolitik zu formulieren.

Wie aktuell diese Forderung ist, zeigt die politische Entwicklung um den momentanen Luftkrieg zwischen Israel und dem Iran. Im folgenden Artikel sollen nicht völkerrechtliche oder weltanschauliche Argumente (Das Recht Israels auf Selbstverteidigung bzw. Kampf der Demokratie gegen einen Gottesstaat iranischer Prägung) gedroschen werden. Das tun schon zu Genüge unsere Politiker und Medien. Vielmehr geht es um eine grundsätzliche Gegenüberstellung einer auf Krieg setzenden Außenpolitik und dem, was „Wacko Birds“ in ihr Manifest schreiben würden. Zur Veranschaulichung soll ein systemisches Modell des Luftkrieges dienen, so wie er in den Militärakademien moderner Staaten gelehrt wird und seit dem 2. Golfkrieg („Desert Storm“) zur Anwendung kommt.

Oberstes politisches Ziel ist, der gegnerischen Führung seinen Willen aufzwingen (nach Clausewitz „Vom Kriege“). Dazu hat der US-Amerikanische Luftwaffenoberst John A. Warden 1989 ein systemisches Ziele-Modell entwickelt (siehe Abbildung). Es gilt, in den 5 Ringen Ziele so auszuwählen und anzugreifen, dass die politische Führung des Gegners einlenkt.

Die Luftangriffe der Israelis und der Iraner lassen sich in Art und Umfang mit diesem Modell erklären, wenn man sich über die politischen Ziele dahinter klar wird. Deren folgende Formulierungen folgen dem Prinzip: So allgemein wie möglich und so konkret wie nötig, um für Politiker und Militärs als Handlungsanweisung zu dienen.

Politische Ziele Israels

Der israelischen Regierung geht es um den Schutz ihrer Bevölkerung vor Angriffen der palästinischen HAMAS und der libanesischen HIZBOLLAH sowie vor einem aggressiven nuklear bewaffneten Gottesstaat in ihrer Nachbarschaft.

Politische Ziele des Iran

Der iranischen Mullah-Regierung geht es um die Souveränität ihres Gottesstaates und nicht zuletzt um dessen Ansehen in der muslimischen Welt.

Militärische Ziele

Logisches Folgern und nicht zuletzt offizielle Erklärungen bestätigen für beide Seiten eine entsprechende Ziele-Auswahl in dem Warden-Modell. Eine Detaillierung würde hier zu weit führen.

Eine Besonderheit erleben wir in den Zielkreisen Systemträger und Führung. Für die Israelis ist wichtig, die iranische nukleare Infrastruktur zu zerstören. Auch scheint es ihnen nicht darum zu gehen, die iranische Führung zum Einlenken zu bringen. Sie machen Führungspersonen zum Ziel, um sie umzubringen. Regime Change scheint hier das implizierte politische Ziel.

Als ein ermutigendes Zeichen für zukünftige Verhandlungen erscheint mir, dass beide Seiten die jeweilige Bevölkerung nicht zum Ziel machen. Die relativ geringe Zahl der zivilen Opfer auf beiden Seiten ist der Präzisionsfähigkeit moderner Luftwaffen geschuldet. Die wird immer auch Kollateralschäden verursachen (Druck- und Splitterwellen der explodierenden Geschosse, technische Fehlfunktionen, Trümmer abgeschossener Flugzeuge/Raketen u.a.).

Ein Luftkrieg gegen die Bevölkerung mit Tausenden von Opfern würde nicht zuletzt die politischen Ziele beider Kontrahenten gefährden. Gute Nachbarschaft ist nicht eine Sache von Regimen und Regierungen, sondern wird von Bevölkerungen gepflegt. Und wem seine Souveränität in einer Staatengemeinschaft wichtig ist, der hält sich im Krieg an die Regeln von Menschlichkeit. Genau an dieser Stelle könnten die „Wacko Birds“ den miitärischen Zielekreis von Warden zu einem politischen machen. Macht, die sich über das Wohl von Menschen hinwegsetzt, ist nämlich einer Demokratie nicht würdig. Genau das tut man nämlich, wenn man mit Krieg Außenpolitik betreibt. Deswegen sollte man nicht mehr in die Kreise hineinbomben, sondern in ihnen mit friedlichen Mitteln wirken.

Politische Ziele der “Wacko Birds”

Wie eine umfassende friedliche Lösung aussehen könnte, wer weiß das schon?! – Man könnte aber in einem ersten Schritt endlich einmal die UN-Charta achten und die Unantastbarkeit der Souveränität eines Staates respektieren. Wenn Staaten wie der Iran vor einer militärischen Intervention durch eine Atommacht sicher wären, gäbe es keinen Grund mehr, Atomwaffen besitzen zu wollen. Der Israel/Iran Konflikt wäre vom Tisch. Entspannung wäre möglich.

Die Länder könnten ihre Bevölkerungen in einem breitgefächerten Kulturaustausch zusammenbringen. Gemeinsame Bildungseinrichtungen sowie Handel und Technologie-Transfer wären möglich. Europa hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf diese Weise vom feindlichen Gegeneinander zum freundlichen Miteinander entwickelt.

Streitkräfte Israels, des Irans und der USA könnten gemeinsame Übungen abhalten, ähnlich des PfP-Programms (Partnership for Peace) der NATO. Störer wie HAMAS und HIZBOLLAH wären dann ein Sicherheitsproblem für alle Länder gleicherweise. Terror würde man gemeinsam begegnen.

Wenn die Führungen der betroffenen Länder einmal auf dieser Welle sind, entsteht Vertrauen. Sie wären dann in der Lage, auch den Palästina-Konflikt friedlich zu lösen.

Wer so denkt, ist in den Augen der Falken in den USA, Israels und des Iran ein „Wacko Bird“. Das Tragische ist, dass die meisten Menschen im Kriegsgebiet sich wünschten, es gäbe noch mehr von solchen durchgeknallten Vögeln. [Ulrich Scholz/erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Völkerrechtswidriger Angriffskrieg der USA – Deutsche Regierung kopfnickt und rüstet auf

Nach dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs gegen den Iran üben sich die westlichen Politiker wieder in der Kunst, Lügen so oft zu erzählen, bis sie geglaubt werden. Dabei können sie sich auf die Presse verlassen.

Dass es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriff handelt, ist allerdings auch schon bei der Tagesschau angekommen. Jetzt heißt es in den Politikerstellungnahmen und den Kommentaren, der Iran müsse jetzt endlich über das Atomprogramm verhandeln. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul sagte, Deutschland werde zusammen mit Großbritannien und Frankreich "weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, dass wir jetzt ernsthaft verhandeln."

Dabei interessiert sich offensichtlich niemand in den USA dafür, was die EU-Staaten so von sich geben. Wadephul hatte noch am Mittwoch gesagt, er glaube, die USA würden sich in den Krieg in Iran nicht einmischen. Von dem Angriff auf den Iran wurde die deutsche Regierung erst im Nachhinein informiert.

Der Iran hat die Verhandlungen über das Atomprogramm nicht abgebrochen, sondern die USA haben ein bereits verhandeltes Abkommen gekündigt. Und neue Verhandlungen haben sie nicht führen wollen.

Zudem ist die Beendigung des Atomprogramms vermutlich nicht das alleinige Ziel. Israel – und damit den USA - geht es wohl auch um die Zerstörung der iranischen Raketen-Bewaffnung und darüber hinaus um einen Regime-Change, also die Absetzung der Regierung. Die letzten desaströsen Versuche des Westens Regime in Afghanistan, Libyen und Syrien wegzubomben, waren an Brutalität kaum zu überbieten.

Die USA haben erneut gezeigt, dass sie sich um das Völkerrecht nicht scheren und das Recht des Stärkeren ausüben wollen. Das ist das, was die EU-Staaten allen Staaten vorwerfen, die sich nicht vor dem politischen Westen ducken.

Wenn Wadephul, Merz, Macron und Starmer jetzt scheinheilig diplomatische Lösungen ausgerechnet vom Angegriffenen fordern, dem zudem Verhandlungen verweigert wurden, ist das eine Nebelkerze. Den Menschen soll die Brutalität des politischen Westens nicht klar werden.

Dazu passt, dass die Nato jetzt auf dem kommenden Gipfel offiziell beschließen wird, ihre jährlichen verteidigungsrelevanten Ausgaben bis 2035 auf mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Die bereits sehr hohen Militärausgaben im Jahr 2024 in Höhe von 90,6 Milliarden Euro würden sich in Deutschland auf mehr als 200 Milliarden Euro erhöhen. Der Bundeshaushalt betrug letztes Jahr etwa 466 Milliarden Euro.

Alle Nato-Staaten setzen also auf das Recht des Stärkeren. Dafür sind sie bereit, praktisch die Hälfte des zur Verfügung stehenden Geldes in Waffen umzusetzen. Das hat mit Diplomatie nichts zu tun, sondern ist die Vorbereitung eines Weltkriegs. [jdm]

5 Mio. Euro Anschubhilfe für tragfähige Krankenhausversorgung im Emsland

„Wir begrüßen ausdrücklich die Gründung der Johannes Gesellschaft Emsland gGmbH durch das Ludmillenstift Meppen und die St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen als bedeutenden Schritt zur Sicherung einer zukunftsfähigen, leistungsfähigen und regional verantworteten Krankenhausversorgung im Landkreis Emsland“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Um den Transformationsprozess zu unterstützen, wird er dem Kreistag vorschlagen, der Gesellschaft einen Zuschuss von 5 Mio. Euro zu gewähren. Die Zustimmung des Kreistags gilt angesichts füherer Beschlüsse als Formsache.

Vor dem Hintergrund der Ende vergangenen Jahres in Kraft getretenen Krankenhausstrukturreform werden den Krankenhäusern in Niedersachsen – anstelle der bisherigen Fachabteilungsstruktur – künftig Leistungsgruppen mit bundeseinheitlichen Qualitätskriterien zugewiesen. Medizinische Leistungen sollen demnach nur noch in Häusern erbracht und abgerechnet werden können, die über das dafür erforderliche qualifizierte Personal, eine angemessene apparative Ausstattung sowie über die notwendigen Fachdisziplinen zur Behandlung verfügen.

Die finanzielle Zuwendung sei als Anschubhilfe zu verstehen, um die Umgestaltung der emsländischen Krankenhauslandschaft in Gang zu bringen und alle dem Verbund zugehörigen Krankenhäuser im Bestand sichern zu können, sagen die Geschäftsführer der Gesellschaft, Ansgar Veer (St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen) und Stefan Fischer (Ludmillenstift Meppen).

Die Gründung der Johannes Gesellschaft Emsland gGmbH durch die St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen e.V. und das Ludmillenstift Meppen erfolgte im August 2024. Auch hat die Gesellschaft Anfang April 2025 die Mehrheitsanteile (75,1 %) am St.-Vinzenz-Hospital in Haselünne erworben. Der Bischöfliche Stuhl zu Osnabrück bleibt mit 24,9 % weiterhin Gesellschafter. Derzeit steht der Kauf noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Niedersächsische Sozialministerium sowie weiterer Aufsichtsbehörden. Eine zeitnahe Zustimmung wird jedoch erwartet. [jdm/PM]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 23.06.2025: Neubörger
Dienstag, 24.06.2025: Lorup
Mittwoch, 25.06.2025: Kl. Hesepe
Donnerstag, 26.06.2025: Lengerich
Freitag, 27.06.2025: Lingen
Samstag, 28.06.2025: Dörpen
Sonntag, 29.06.2025: Lathen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom Montag, dem 23.06.2025 bis 27.06.2025 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Was für die Kriegswirtschaft in Russland gilt, gilt auch für deutsche Kriegswirtschaft

Thomas Ludwig klärt in der NOZ gerne darüber auf, dass die jeweilige Regierungspolitik die einzig richtige Politik ist. Als Regierungssprecher wäre er dennoch nicht geeignet, weil diese in der Regel wortreich nichts sagen.

Ludwig hingegen will argumentieren und gerät so in Gefahr, unfreiwillig bittere Wahrheiten zu verkünden. In seinem heutigen Kommentar „Nur eine Illusion der Stärke?“ erklärt er, warum Russland langsam in die Rezession gerät. Sein Befund: „Die Fokussierung auf die Kriegswirtschaft mag kurzfristig Stabilität suggerieren. Die anhaltende Schwäche der zivilen Sektoren deutet allerdings auf eine zunehmend fragile Lage hin. … Eine auf der Herstellung von Kriegsgütern beruhende Wirtschaft schafft keine nachhaltigen Werte. In zivilen Sektoren könnte das Land den technologischen Anschluss verlieren.“

Das ist alles sehr richtig. Wenn Sie diesen Befund auch auf die Hochrüstung in der EU und insbesondere in Deutschland anwenden, wissen Sie, was demnächst in Deutschland passiert.

Für die Ideen des Rheinmetall-Chefs Armin Papperger, das VW-Werk in Osnabrück zu einem Rüstungsbetrieb zu machen, zeigte sich der VW-Chef offen. Den technologischen Anschluss hat VW ja auch schon verloren. Die Übernahme von Hagedorn-NC GmbH in Lingen durch Rheinmetall ist ein weiteres Beispiel umgekehrter Konversion. Der NDR versucht mit seiner Berichterstattung eine Rüstungsproduktion auf der Meyer-Werft herbeizuberichten.

Die Merz-Klingbeil-Regierung plant, die Hälfte der Staatseinnahmen für Rüstung auszugeben. Diese Rüstungsausgaben schaffen – und da hat Ludwig recht – keine nachhaltigen Werte. Die Hälfte der Steuereinnahmen des Bundes wird dafür ausgegeben, um Menschen zu töten, im besten Fall wird damit nur Schrott erzeugt. Wer glaubt, mit Rüstungsausgaben und Rüstungsproduktion eine Wirtschaft beleben zu können, hat von Wirtschaft entweder keine Ahnung oder ist selbst ein Rüstungsindustrieller.

Der CDU-Politiker Henning Otte will die Rüstungsindustrie direkt bezuschussen. Die AFD forderte in einem Bundestagsantrag die Beschaffungsprozesse in Deutschland zu entbürokratisieren, „um die deutsche Industrie nicht weiter auszubremsen“. Robert Habeck von den Grünen bezeichnete sich selbst als „Rüstungsminister“. Der ehemalige Neustrelitzer SPD-Bundestagsabgeordnete und „Verteidigungsexperte“ Arlt wird Rüstungsmanager. Der 41-Jährige hat eine Führungsaufgabe im Unternehmen STARK Defence übernommen. Die Firma stellt Kampf-Drohnen für den Einsatz in der Ukraine her. Sachsens neuer Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) will mehr Rüstungsfirmen in den Freistaat holen.

Allen diesen Politikern ist das Schicksal des Sozialstaates Deutschland egal. Sie holen ihre Schäfchen in der Rüstungsindustrie ins Trockene. Aber das Land wird weiter in die Rezession rutschen: Keine Schwimmbäder, Abbau von Krankenhausplätzen, marode Schulen, marode Bahn, längere Arbeitszeiten am Tag und im Leben und Abbau von sozialer Sicherheit für alle außer den oberen 10 %. [jdm]

Einfach mal testen – am Samstag, den 28.06.2025 um 15 Uhr im Gemeindezentrum

Einladung Schützenkapelle

Die Schützenkapelle Wippingen lädt am Samstag, den 28.06.2025 15 - 17 Uhr im Gemeindezentrum Wippingen zum Schnuppertag ein.

Dieser Tag soll Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit bieten, die verschiedenen Instrumente, welche bei der Schützenkapelle ihren Einsatz finden, kennenzulernen. Hier kann unverbindlich getestet werden, ob Interesse an einer Instrumentalausbildung besteht.

Wir stellen euch vor, welche Möglichkeiten es bei uns im Verein gibt und beantworten gerne Fragen zur musikalischen Ausbildung.

Herzlich willkommen sind auch alle Erwachsenen, sowie Jugendliche, die bereits ein Instrument spielen, gespielt haben oder den Einstieg in die Musik noch wagen wollen. Wir freuen uns auf euch. [Marlies Berling]

Überwachungskamera am Wohnmobilplatz wirft Fragen auf

Am neuen Wohnmobilstellplatz am Veeneweg in Dörpen ist gegenüber der Zahlstelle an einem Mast eine Kamera in der Art zu sehen, wie sie zu Videoüberwachungen eingesetzt werden. Es handelt sich offenbar um eine sogenannte Dome-Kamera, die sehr weit verbreitet zum Einsatz kommt. Fraglich ist, wer diese Kamera eingerichtet hat.

Der Fall erinnert an eine Behandlung des Themas „Videoüberwachung gegen illegale Abfallablagerung“ im Rat der Gemeinde Dörpen am 10.09.2024. Die Verwaltung hatte damals erläutert, dass aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hohe Anforderungen an eine Videoüberwachung gestellt würden. So dürfte diese nur zur Vermeidung von Straftaten eingesetzt werden. Bei illegalen Müllablagerungen handele es sich jedoch um Ordnungswidrigkeiten, die als Begründung für eine Videoüberwachung nicht ausreichten. Lägen jedoch Gründe vor, die eine Videoüberwachung rechtfertigen könnten, müsse z. B. eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) vorgenommen werden, welche hohe Kosten verursache.

Aus der Reaktion auf unsere Anfrage bei der Gemeinde dürfen wir schließen, dass dort eine Videoüberwachung auf dem Schützenplatz nicht bekannt ist. Somit wäre zu hinterfragen, wer den Wohnmobilstellplatz auf dem Gelände der Gemeinde mit einer Videokamera überwacht.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Niedersachsen teilt uns dazu mit, dass nach Art. 4 Nr. 7 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) immer derjenige verantwortlich ist, der über Zwecke und Mittel der Datenverarbeitung entscheidet. Demnach sei als datenschutzrechtlich Verantwortlicher der Betreiber der Anlage zu sehen, unabhängig davon, wer sie installiert habe. Dem Verantwortlichen obliegen alle datenschutzrechtlichen Pflichten, die sich aus der Videoüberwachung ergeben hinsichtlich Transparenz, Informationspflichten gegenüber Betroffenen und auch hinsichtlich des Auskunftsrechts Betroffener. Eine Videoüberwachung sei immer ein Eingriff in die Rechte Betroffener. Der damit verfolgte Zweck müsse mit den schutzwürdigen Interessen der Betroffenen abgewogen werden.

In einer Konstellation wie im Fall am Wohnmobilstellplatz sei dies üblicherweise das Interesse des Betreibers der Anlage am Schutz des Eigentums. Hierauf müsse im Rahmen der Informationspflichten zur Videoüberwachung hingewiesen werden, inklusive Angabe von Kontaktdaten der verantwortlichen Stelle, um Betroffenenrechte ausüben zu können.
Diese Information konnten wir vor Ort nicht finden, weswegen wir die Verwaltung der Gemeinde Dörpen um Klärung gebeten haben. Das Ergebnis liegt noch nicht vor – wir werden später darüber berichten. [HM/erstveröffentlicht auf Gruenealternative.de/forum-d]

Prostituiertenschutzgesetz oder Freierbestrafung?

Für die einen ist es Sexarbeit, andere sprechen von Zwangsprostitution. Prostitution als Form der Unterdrückung der Frau wurde in der Vergangenheit häufig unter moralischen Aspekten verhandelt. Den Prostituierten wurden unter Verweis auf den unmoralischen Lebenswandel alle Rechte geraubt; die Freier konnten mit dem Kauf von Frauen sogar noch angeben.

Um Frauen aus der Illegalität zu helfen und um ihnen Rechte zu verschaffen gilt in Deutschland seit 2017 das Prostituiertenschutzgesetz, das zum Ziel hatte, durch die Anerkennung der Prostitution als Sexarbeit Schutzrechte und den Zugang zur Sozialversicherung zu schaffen.

In Schweden hat man eine ganz andere Richtung eingeschlagen. Auch hier wollte man die rechtlose Stellung der Frauen nicht noch durch staatliche Repression verschlechtern. Aber die Prostitution wurde dennoch nicht als normale Arbeit betrachtet. Das "Nordische Modell" besteht aus dem 1999 verabschiedeten Gesetz über die Freierbestrafung und der vollständigen Entkriminalisierung der Frauen.

Viele Selbsthilfegruppen in Deutschland, wie Kassandra e. V., unterstützen das deutsche Modell. Der Verein Sisters e. V. dagegen ist überzeugt, dass die Realität ganz anders aussieht und die Freiwilligkeit nur bei etwa 10 % der Frauen gegeben ist. 90 % der Frauen seien aus Zwangslagen heraus in der Prostituition gelandet. Dazu zählen neben den Menschenhändlerringen finanzielle Zwangslagen und massive Gewalt- und Missbrauchserfahrungen. Das deutsche Modell stütze die Menschenhändler, die sich nach außen als gesetzestreue Bordellbetreiber inszenieren könnten, aber die die Frauen durch Gewalt und wirtschaftlichen Druck fest unter Kontrolle hätten.

Sisters e. V. macht sich für eine Übernahme des Nordischen Modells stark. In Schweden habe sich dadurch, dass sich der Freier in einer illegalen Position befinde, das Verhalten der Männer gegenüber den Prostituierten verändert. In Deutschland hingegen glaubten die Männer und auch die betroffenen Frauen, dass sie durch die Bezahlung frei über den Körper der Frau verfügen könnten (siehe Interview Junge Welt). Auch die Zeitschrift Emma spricht sich schon lange für die Freierbestrafung aus, weil der Kauf von Frauen ein Verbrechen sei. Für die CDU/CSU ist Prostitution eine Menschenrechts-Verletzung. Sie hatte die Absicht, die Freierbestrafung auch in Deutschland einzuführen. Dem stehen gewerkschaftliche und linksliberale Kreise entgegen, die argumentieren, die Zwangsprostitution sei ohnehin verboten und das Prostituiertenschutzgesetz sorge für gute Arbeitsbedingungen.

Der Bayrische Rundfunk hat in einem Bericht aus Nürnberg diese beiden Positionen in einem Filmbeitrag dargestellt. [jdm]

Merz gibt zu: Der Westen unterstützt Dreckskriege

Merz’ Satz von der Drecksarbeit, die Israel für den Westen leistet, heißt: Israel führt für den Westen einen Stellvertreterkrieg.

Uns wird erzählt, Israel habe sich gegen den drohenden Einsatz einer Atombombe verteidigen müssen. Seit 1998 ist kaum ein Jahr vergangen, in dem Israel nicht behauptet hat, dass der Iran kurz vor dem Bau einer Atombombe stünde. Seit 15 Jahren sabotiert der israelische Geheimdienst das iranische Atomprogramm mit Cyberwaffen, Anschlägen und der gezielten Ermordung iranischer Wissenschaftler. Die IAEO widersprach den Einschätzungen Israels immer wieder.

Im Ukrainekrieg wird uns erzählt, die Ukraine schütze sich und unsere Demokratie gegen einen verrückten Putin, der ganz Europa erobern wolle. Zwar zeigen die Schwierigkeiten Russlands im Krieg gegen die Ukraine, dass das Land dazu überhaupt nicht in der Lage wäre. Trotzdem wird es weiter behauptet. Denn auch die Ukraine führt für den Westen einen Stellvertreterkrieg. Durch stetige Aufrüstung der Ukraine und Einbeziehung in die militärischen Strukturen der Nato wurde der Krieg vom Westen absichtlich provoziert.

Merz’ Satz im ZDF-Interview heißt im Wortlaut: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle.“ Unfreiwillig charakterisiert Merz ganz richtig die Kriegspolitik der Nato und des politischen Westens. Diese dreckige Politik ist auch mit Vernichtungsphantasien verbunden. Annalena Baerbock wollte Russland „ruinieren“. Trump forderte die 15 bis 20 Millionen Bewohner des Großraums Teheran auf, das Gebiet zu evakuieren; dem Staatschef Chamenei drohte er mit der gezielten Ermordung.

Sowohl beim Krieg in der Ukraine, als auch bei Angriff Israels auf den Iran geht es nicht um die vordergründig genannten Gründe, sondern um den völlig enthemmten Versuch des Westens, seine Vorherrschaft mit allen Mittel zu erhalten. Dazu sollen in den zumindest regional starken Staaten Russland und dem Iran Regime Changes herbei gebombt werden.

Der gesamte Westen macht diese dreckige Politik: Die halben Staatsetats sollen in Rüstung umgesetzt werden, die westlichen Sozialsysteme werden dieser Drecksarbeit geopfert. Überall, wo es geht, werden von den USA und den Nato-Staaten Konflikte angeheizt, mit Waffen gefüttert. Unbotmäßige Länder rund um die Welt werden mit Sanktionen geschädigt. Die Verlogenheit des Westens ist historisch unerreicht.

Ganz anders China: Zusammen mit 30 Ländern des Südens hat China eine Konvention zur Gründung einer globalen Organisation zur Beilegung von Streitigkeiten auf der Grundlage von Mediation (IOMed) in Hongkong unterzeichnet.

Aus Lateinamerika und der Karibik haben Dominica, Jamaika, Kuba, Nicaragua und Venezuela das Dokument unterzeichnet. Aus Europa und Ozeanien waren Weißrussland, Serbien, Vanuatu und Nauru dabei. Aus Afrika waren es Algerien, Mauretanien, Sudan, Benin, Kamerun, die Republik Kongo, Dschibuti, Äquatorialguinea, Äthiopien, Gabun, Guinea-Bissau, Kenia, Uganda und Simbabwe, sowie Nigeria. Die asiatischen Länder sind China, Kambodscha, Laos, Indonesien, Osttimor, Pakistan, Kiribati, Papua-Neuguinea und die Salomonen. [jdm]

Urlaubszeit – Lesezeit

Flyer Bücherei Ferienzeit 2025

Auch die Bücherei geht in die Sommerpause. kommt bis zum 02.07.2025 vorbei und leiht euch Bücher für den Ferienkoffer aus! [Kathrin Richert]

Felderkiek der Wippinger Landwirte – Landwirtschaftlicher Ortsverein und Raiffeisen Ems-Vechte luden ein

Felderkiek des landwirtschaftlichen Ortsvereins 06-2025

Ende Mai machten sich wie in jedem Jahr viele Wippinger Landwirte mit dem Fahrrad auf den Weg durch die Moore. Dort wurden verschiedene Ackerflächen begutachtet. Die geladenen Referenten Jan Hegemann vom Ackerbauring Aschendorf und Stefan Kremer von der Raiffeisen Ems-Vechte berieten vor allem über Pflanzenschutz und Düngung der verschiedenen Kulturen wie z.B. Getreide, Ackergras und Mais.

Felderkiek des landwirtschaftlichen Ortsvereins 06-2025

Im Anschluss an die Tour ging es zum Geschäftsgelände der Wippinger Genossenschaft, wo schon der Grillmeister mit einem leckeren Buffet wartete. Bei Gegrilltem und Kaltgetränken ließen die Landwirte den Abend in gemütlicher Runde ausklingen. [Christian Koers]

Bundesweite Schwerpunktaktion in der Baubranche gegen Schwarzarbeit

Foto: Hauptzollamt Osnabrück

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamtes Osnabrück hat am 16. Juni 2025 im Rahmen einer bundesweiten Schwerpunktprüfung Baustellen auf die Einhaltung sozialversicherungsrechtlichen Pflichten und des Mindestlohns überprüft. Auch die Aufdeckung illegaler Beschäftigung, Scheinselbstständigkeit und von. Leistungsbetrug war Ziel.

50 Zöllnerinnen und Zöllner waren in den Regionen Osnabrück, Emsland, Nordhorn, Vechta sowie Diepholz unterwegs und haben 156 Personen nach ihren Beschäftigungsverhältnissen befragt. Zwölf der angetroffenen ausländischen Arbeitnehmer verfügten allerdings nicht über eine gültige Arbeitserlaubnis. Gegen diese Personen sind Strafverfahren wegen Verdachts des illegalen Aufenthalts eingeleitet worden. Über die weiteren aufenthaltsrechtlichen Folgen entscheidet die zuständige Ausländerbehörde. Zudem ist ein weiteres Strafverfahren gegen einen angetroffenen Arbeitnehmer wegen des Verdachts der Urkundenfälschung eingeleitet worden.

Daneben stellten die Ermittler nach vorläufigen Ergebnissen noch 39 Sachverhalte fest, die weitere Prüfungen erfordern. Konkret handelt es sich dabei in drei Fällen um Anhaltspunkte, dass die Betriebe nicht den vorgeschriebenen Mindestlohn zahlen. In zwei Fällen ermittelt das Hauptzollamt wegen Sozialleistungsbetrugs. Darüber hinaus besteht in 26 Fällen der Verdacht, dass gegen sozialversicherungsrechtliche Meldepflichten verstoßen wurde und in acht Fällen, dass eine Beschäftigung von Ausländern ohne erforderliche Arbeitsgenehmigung erfolgt.

Um die Rechtsverstöße zu verifizieren und zu ahnden, werden weitere Prüfungs- und Ermittlungsmaßnahmen insbesondere bei den Arbeitgebern durchgeführt. [PM/ Bild Hauptzollamt Osnabrück]

Politik – Die Kunst des Menschlichen

Ein US -Präsident schickt Truppen, um seine Bürger zu disziplinieren. Wo wird das hinführen? - Eine implodierende USA ist nicht gut für das Land, nicht gut für uns und nicht gut für die Welt.

Gleichzeitig haben sich Israel und der Iran in einen Luftkrieg verbissen, ohne dass ein politisches Ziel zu erkennen ist.

Die USA und GB verlegen militärische Kräfte in die Region. Wie weit wird die Eskalation gehen? - Krieg der „“Weltgemeinschaft“ gegen den Iran mit dem Ziel „Regime Change“? -

Wann wird der erste Nuke explodieren? -

Die islamische Welt ist ein Pulverfass, und die Lunte brennt. Es könnte uns allen um die Ohren fliegen.

Unseren Politikern fällt nichts anderes ein, als Mantra-artig das Recht Israels zur Selbstverteidigung zu beschwören, einseitig zu verurteilen und ansonsten die Kriegsparteien zur Deeskalation aufzufordern.

Politik ist die Kunst des Möglichen, soll Otto von Bismarck gesagt haben. Der Satz hat eine Blutspur durch die Geschichte gezogen. Er enthält nämlich den Persilschein zu Krieg.

Politik sollte eigentlich die Kunst des Menschlichen sein. Dazu braucht es Führungspersonen wie Charles de Gaulle, Willi Brandt, Yitzhak Rabin und Yassir Arafat.

Politikern, die wiedergewählt werden wollen, fehlt dazu anscheinend der Verstand und noch mehr das Gewissen. [Ulrich Scholz/ erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]

Demokratische Wehrorganisationen im Emsland und in Grafschaft Bentheim 1924–1933

Plakat zum Vortrag von helmut Lensing

Dr. Helmut Lensing spricht am Sonntag, 29. Juni, ab 15 Uhr in der Gedenkstätte Esterwegen zu den demokratischen Wehrorganisationen im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Der Vortrag unter dem Titel „‘Keiner darf fehlen im Kampf gegen Faschismus und Bolschewismus!‘ Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und die ‚Eiserne Front‘ in der Grafschaft Bentheim und im Kreis Lingen (1924–1933)“ ist Bestandteil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Ich wusste, was ich tat. Früher Widerstand gegen den Nationalsozialismus“.

Die Geschichte demokratischer Wehrorganisationen wie des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold oder der Eisernen Front wird häufig mit Großstädten und den zentralen politischen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik in Verbindung gebracht. Doch auch in ländlich geprägten Regionen wie der Grafschaft Bentheim und dem Emsland existierten diese Organisationen und kämpften unter oft schwierigen Bedingungen gegen politischen Extremismus von rechts und links. Lensing, ein ausgewiesener Kenner der regionalen Geschichte, beleuchtet dieses bislang wenig erforschte Kapitel demokratischer Selbstbehauptung in der Provinz.

Lensing, 1961 in der Grafschaft Bentheim geboren, ist Historiker, Autor, Pädagoge sowie stellvertretender Vorsitzender der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte und Mitherausgeber der Reihe Emsländische Geschichte. Er hat zahlreiche Publikationen zur Regionalgeschichte vorgelegt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. [Newsletter Gedenkstätte]

„Annalena Merz“ und das Ende des Völkerrechts

Bernhard Klaus von der Informationsstelle Militarisierung e.V. findet es ist bemerkenswert, dass man am 13. Juni 2025 in den „Informationen am Abend“ des Deutschlandfunks gut eine halbe Stunde der Berichterstattung über die israelischen Luftangriffe auf den Iran lauschen konnte, ohne dass eine völkerrechtliche Einordnung vorgenommen worden sei. Der deutsche Außenminister Wadephul sei mit folgender Einschätzung eingeblendet worden:

„Das Nuklearprogramm Irans ist eine Bedrohung für die ganze Region und insbesondere für Israel. Und deswegen ist für uns klar: Israel hat das Recht, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen“.

Der konkrete Zeitpunkt der Äußerung und der explizite Verweis auf das iranische Nuklearprogramm lasse keinen anderen Schluss zu, als dass der deutsche Außenminister hier gesagt habe, Israel habe ein Recht zu diesen Luftangriffen gehabt. Völkerrechtlich sei das Quatsch.

2020 noch stellte der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einem Sachstand „Zum Begriff des Angriffskrieges“ fest, dass die Begriffe „Angriffshandlung“ und „Angriffskrieg“ sich weitgehend entsprechen. Von einem Völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Israels auf den Iran ist aber – ganz anders als im Falle Russland/Ukraine – kaum die Rede in deutschen Medien.

Einige deutsche Medien nahmen andere völkerrechtliche Einordnungen des israelischen Vorgehens gegen den Iran vor. Das ZDF zitierte u.a. Dominik Steiger, Professor für Völkerrecht an der TU Dresden: „Völkerrechtlich ist die Situation glasklar: Hier war die Gefahr noch zu abstrakt, Israel hätte also nicht angreifen dürfen“. „Dieser Angriff war klar völkerrechtswidrig“ zitiert Spiegel Online den Rechtsprofessor Kai Ambos.

Der politische Westen zeigt nicht erst seit den Zerstörungen in Gaza seine Neigung zu doppelten Standards. Die Achtung des Völkerrechts wird nur dann gefordert, wenn es gerade in den Kram passt. Das Völkerrecht ist aber unteilbar und nicht durch eine vom Westen formulierte Regelbasierte Ordnung abgelöst.

Wie bei dem Ukrainekrieg, der vom Westen mantraartig als „Angriffskrieg“ bezeichnet wird, muss auch bei diesem Angriffskrieg Israels beachtet werden, dass es eine Vorgeschichte gibt. Zur Vorgeschichte gehören neben der Gründungsgeschichte Israels und den Kriegen, die es zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten gab, auch die zerstörten Friedensbemühungen in der Zeit Rabins, die Geschichte der korrupten Strukturen in den palästinensischen Gebieten, schließlich die Terrororganisation Hamas und schließlich die völlig unverhältnismäßigen Tötungen der israelischen Armee im Gazastreifen (siehe Interview mit Ex-BGH-Richter Thomas Fischer). Zur Vorgeschichte gehört auch, dass Iran zwar eine feindselige Haltung an den Tag legte, aber dennoch keine unmittelbare Bedrohung Israels darstellte und es sich demnach bei dem Angriff auf den Iran nicht um einen Verteidigungskrieg handelt.

Angesichts der undifferenzierten Äußerungen von Bundeskanzler Merz über das – unbestrittene- Selbstverteidigungsrecht Israels spricht Harald Neuber auf Telepolis von „Annalena Merz“. Militärische Alleingänge wie die von Israel gegen den Iran seien der falsche Weg und setzten die Spirale der Gewalt weiter in Gang. Sie schwächten langfristig die Legitimität und Glaubwürdigkeit der völkerrechtlichen Ordnung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert wurde.

Mit jedem Tag, an dem die Waffen sprächen, wachse die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes. Die Bilder der zerstörten Wohnhäuser in Tel Aviv und der brennenden Ölanlagen im Iran seien eine eindringliche Mahnung. Die Weltgemeinschaft bewege sich auf einem schmalen Grat. Fehltritte und unbedachte Provokationen könnten weitaus fatalere Folgen haben, als wir sie derzeit beobachten müssten. [jdm]

Holländischer Hanfhändler neuer König von Wippingen

Mark und Linde Reinders

Nonsens! Maar de kop was te verleidelijk. Quatsch! Aber die Überschrift war zu verführerisch.

Mark und Linde Reinders

Der Wippinger Mark Reinders ist neuer Schützenkönig von Wippingen. Zu seiner Königin erkor er seine Ehefrau Linde Reinders.

Zu seinem Throngefolge gehören: Marion und Markus Hackmann, Sabine und Antonius Peters, Bettina und Heiner Jansen, Susi und Klaus Erdmann, Kerstin und Dieter Behrendt, Agnes und Bernd Schwering, Martina und Roland Zylke, Marielen und Jörg Baalmann, Jenni Merkers und Ingo Gruber, Andreas Schwering und Elisabeth Speller, Andre Wester und Carina Klaas, Rita und Wilfried Düttmann, Mechthild und Frank Kohne, Kordula und Martin Johanning, Karina Düttmann und Andreas Voskuhl, Thomas Düttmann und Partnerin. [jdm]