Statistisches Bundesamt revidiert Zahlen zum Wirtschaftswachstum in Deutschland – und gerät unter Manipulationsverdacht
Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen zum Wirtschaftswachstum in Deutschland massiv revidiert. „Steckt dahinter politischer Betrug?“, fragt das Handelsblatt in einem Beitrag vom 14.08.2025.
Alle drei Monate veröffentlicht das Statistische Bundesamt neue Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im zweiten Quartal 2025 sankt das BIP um 0,1 Prozent, wurde vor einigen Tagen mitgeteilt. (s.a. unser Bericht vom 31.07.2025) Ebenso hat das Statistikamt die BIP-Zahlen seit 2008 überarbeitet, womit sich für die vergangenen vier Jahre massive Änderungen ergeben haben, berichtet das Handelsblatt. Die Neubewertung zeigten, dass Politik, Medien und Unternehmen zwischen 2021 und 2024 ein völlig verzerrtes Bild von der wirtschaftlichen Lage in Deutschland hatten, schreibt das Blatt weiter.
Die ARD-Tagesschau berichtete bereits am 30.07.2025, dass das BIP in 2023 tatsächlich gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent gesunken war; zuvor war nur von einem Minus von 0,3 Prozent die Rede gewesen. 2024 schrumpfte das BIP ebenfalls stärker als bislang angenommen, und zwar um 0,5 und nicht um 0,2 Prozent. Das Statistische Bundesamt begründete die Änderung der Zahlen mit neu verfügbaren statistischen Informationen, die nachträglich in die Berechnungen der Ergebnisse einbezogen worden seien. Dabei hätten sich für das preisbereinigte BIP in den jeweiligen Quartalen Änderungen der bisherigen Ergebnisse von minus 0,7 bis plus 0,6 Prozentpunkten ergeben.
Die Tageszeitung Die Welt schrieb dazu: „Mit den aktuellen Zahlen wurde das Wachstum für das zweite Quartal von Minus 0,1 auf Minus 0,3 Prozent zurückgenommen. Von diesem niedrigeren Niveau aus ist es leichter, ein Wachstum zu produzieren. Genau dieses Muster, bei dem sich jeweils ein positives und ein negatives Quartal abwechseln, existiert bereits seit zwei Jahren: Seit dem dritten Quartal 2022 gab es keine zwei Quartale in Folge mehr mit einem durchgängigen Wachstum oder einer durchgängigen Schrumpfung. Deutschlands Konjunkturkurve ähnelt damit einem flattrigen Herzschlag.“
Und die NachDenkSeiten schreiben, es bestehe der Verdacht, dass das Statistische Bundesamt mit seinem Vorgehen politisch gewünschte Ergebnisse produzieren wollte und „eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Kennziffer, die über den Zustand der deutschen Wirtschaft informieren soll, geschönt“ habe. [HM, erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum.de]