Ladesäulen

Am 06.05.2025 haben wir über die Kostensteigerung bei der Einrichtung des Wohnmobilstellplatzes in Dörpen berichtet. Zu dem Zeitpunkt lag uns noch keine Erklärung der Gemeindeverwaltung für die höheren Kosten vor. Nun haben wir entsprechende Informationen erhalten.

Danach ist die Überschreitung des Budgets aus dem Haushaltsplan 2024 eindeutig auf eine Fehleinschätzung des beauftragten Planungsbüros zurückzuführen. Grundlage für den Haushaltsplanansatz von 160.000 € war eine zu dem Zeitpunkt vorliegende Kostenschätzung des Planungsbüros. Zu dem Zeitpunkt gab es noch kein Ausschreibungsergebnis und auch noch kein fertiges Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung.

Als später das Leistungsverzeichnis und der Ausschreibungstext vorgelegt wurden, stellte ein Tiefbauingenieur der Gemeinde fest, dass die Maßnahme mit den im Verzeichnis aufgeführten Leistungen nicht umzusetzen war. Es fehlten insbesondere für die Tiefbauarbeiten erforderliche Positionen für eine funktionierende Anlage. Offensichtlich, so die Einschätzung der Gemeinde, fehlte es dem Büro an Expertise im Bereich Tiefbau.

Die zusätzlichen Positionen im Tiefbaubereich haben also in erster Linie zu der Budgetüberschreitung geführt. Die Schätzungen zu den technischen Gewerken hätten dagegen im Wesentlichen gepasst. Die zusätzlichen Positionen waren jedoch zwingend erforderlich für ein Funktionieren der Anlage und haben zu der nun im Haushaltsplan 2025 dargestellten Kostensteigerung geführt. Und die Zusatzkosten werden wohl von der Gemeinde allein zu tragen sein, denn eine Mitfinanzierung der Mehrkosten durch den Schützenverein ist nicht zu erwarten.

Schutzhäuschen für Kassenautomaten

Bedenklich ist, dass der Rat der Gemeinde Dörpen seine Zustimmung zu dem Projekt „Wohnmobilstellplatz“ auf der Grundlage einer falschen Kostenabschätzung gab. Zumindest einigen Ratsmitgliedern wäre die Zustimmung vermutlich schwerer gefallen, wenn bei der Abstimmung über den entsprechenden Punkt bereits Kosten von über 200.000 Euro veranschlagt worden wären, dies auch, obwohl Mittel von weiteren Stellen eingeworben wurden, beispielsweise 83.000 Euro vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems aus Mitteln der ZILE-Richtlinie der EU zur Förderung des ländlichen Raums.

Nun fragt man sich, wo das viele Geld steckt. Das Schutzhäuschen für den Kassenautomat und die kleine Pflasterfläche an der Ver-, bzw. Entsorgungsstation können nicht viel gekostet haben, und Stellflächen wurden nicht gepflastert, obwohl dies vorgesehen war und bei den Kosten wohl auch als selbstverständlich gelten konnte. Das meiste Geld steckt offenbar in der Technik – und zwar mit dem Automaten über der Erde und den Anschlüssen im Boden.
Mit diesem neuen Zwischenstand dürfte die Sache noch nicht abgeschlossen sein – wir bleiben dran. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]