Wippinger Gemeinderat stimmt Kita-Verbund zu
Bürgermeister Martin Hempen hatte zur Gemeinderatssitzung am letzten Donnerstag Michael Majewski vom Fachbereich Bildung der Samtgemeinde Dörpen hinzu gebeten. Der führte, nachdem der Gemeinderat seine Zustimmung zum Kita-Etat gegeben hatte, in das Thema des Abends ein. Die Träger der 8 kirchlichen Kindertagesstätten (Kitas) in der Samtgemeinde Dörpen und 2 Kitas in der Samtgemeinde Lathen wollen sich zu einem Kitaverbund zusammenschließen.
Ziel ist, die Leitung der Kitas zu professionalisieren und die ehrenamtlichen Strukturen in den Kirchengemeinden zu entlasten. Dies entspricht einer Strategie des Bistums, dass sich angesichts von Finanzknappheit von Kosten treibenden Aufgaben entlasten möchte.
Der Etat der Wippinger Kita umfasst fast 1 Mio. Euro. Ähnlich sieht es in den anderen Orten aus. Alle 10 Kitas zusammen haben etwa 150 MitarbeiterInnen. Es gibt also viel zu verwalten und viel zu koordinieren, was nicht mehr so nebenbei oder ehrenamtlich geschehen kann. Der Verbund erhält einen Geschäftsführer, der die ehrenamtlichen Rendanten der Kirchengemeinden in Zukunft bei der Erstellung der Haushaltspläne unterstützen kann.
Die Geschäftsstelle wird die Verantwortung für die Personalführung und den Personaleinsatz bekommen. In einem Verbund könnte flexibler auf einen kurzfristigen Personalmangel in einer Kita reagiert werden, weil Abordnungen aus anderen Kitas möglich wären. Ratsfrau Marie-Therese Riedel berichtete von ihren positiven Erfahrungen in den Papenburger Kitas, wo es den Verbund bereits gibt. MitarbeiterInnen hätten dort die Chance, pädagogisch-fachliche Beratung zu bekommen. Auch die Möglichkeit, sich bei Konflikten an eine zentrale Mitarbeitervertretung wenden zu können, werde als sehr positiv empfunden.
Die Kosten der Geschäftsstelle müssen von den Gemeinden getragen werden. Hier werde es eine Aufschlüsselung nach den Kinderzahlen geben. Auf Wippingen kämen etwa 45.000 € zu. Majewski relativierte diese Zahl aber etwas: Das Bistum habe angekündigt, seine bisher nicht vergüteten Leistungen, wie die Fachberatung, Hilfe für die Rendanten, Zurverfügungstellen von Software, usw., in Zukunft in Rechnung zu stellen. Das heißt, die Geschäftsstelle werde die Kosten, die die Gemeinde erstatten müsse, nur geringfügig erhöhen.
Der Verband wird eine interne Struktur erhalten, die den Kirchengemeinden ein Mitspracherecht sichern soll. Nachdem alle betroffenen Gemeinderäte diesem Vorhaben zugestimmt haben, soll das Bistum über die Entscheidungen informiert werden, woraufhin der Kitaverbund gegründet werden soll, so dass 2026 die Geschäftsstelle arbeitsfähig ist.
Die bisherigen Verträge zwischen den Kitas und den Gemeinden bleiben vom Verbund im Prinzip unberührt; es wird lediglich eine Übertragung der Aufgaben des Trägers an den Verbund geben.
Gemeinderatsmitglied Hermann-Josef Pieper fragte, ob es ein Mitspracherecht der Gemeinde in pädagogischen Fragen gebe. Das wurde eindeutig verneint, aber dies habe es bisher ja auch nicht gegeben. Nur wenn es um die Gebäude und die Einrichtung neuer Gruppen gehe, könne die Gemeinde mitreden. Es bleibe dabei, dass die Gemeinde zahlen müsse. Bürgermeister Hempen zeigte sich von der kirchlichen Trägerschaft überzeugt, weil sie eine hohe Qualität der Kita gewährleiste.
Alle Ratsmitglieder stimmten einem möglichen Vertrag mit einem Kitaverbund zu. [jdm]