Bei der Einrichtung des Wohnmobilstellplatzes am Schützenplatz in Dörpen sind einige Verzögerungen aufgetreten, zudem wird der Platz deutlich teurer als geplant. Damit zieht sich die unsägliche Geschichte um die Finanzierung der Anlage und die Zuständigkeiten weiter hin.

Zur Geschichte: Seit Jahren stehen auf der Freifläche des Schützenplatzes Wohnmobile. Der Bürgerschützenverein Dörpen lädt auf seiner Homepage zur Nutzung des Platzes ein, und auch in Internetforen für Wohnmobilisten wird der Platz empfohlen, auch weil er bisher kostenfrei genutzt werden konnte. In einer Meldung mit Datum 1. Juli 2020 wird bereits berichtet, dass der Dörpener Schützenplatz auch bei Wohnmobilfahrern sehr begehrt ist. In der Stellplatzordnung vom Juni 2021 war dann zu lesen, dass der Verein die Erstellung einer V/E Station (Versorgung/Entsorgung) plane und neben der Einrichtung von WLAN auch die Toilettenanlage nutzbar mache. Bis dahin sei der Stellplatz noch kostenfrei. In der Stellplatzordnung vom Juli 2023 erscheint dieser Passus allerdings entscheidend geändert. Von WLAN und der Nutzung der Toilettenanlage ist nun nicht mehr die Rede. Neben einer V/E Station wird aber auch die Errichtung von Stromsäulen angekündigt. Als voraussichtlicher Termin für die Fertigstellung wird das Frühjahr 2024 angegeben. Dieser Termin erschien bereits damals sehr optimistisch, denn der Rat der Gemeinde Dörpen, dem der Schützenverein neben anderen Fördergeldgebern die Finanzierung vornehmlich überlassen wollte, musste noch über diese Ausgabe abstimmen.

Im Entwurf des Haushaltes für das Jahr 2024 wurden 160.000 Euro als Gesamtkosten angesetzt. Mit dem genannten Budget sollten vor allen Dingen Ver- und Entsorgungsstationen geschaffen werden. Außerdem beinhalte die Maßnahme die Befestigung von Stellplatzflächen und Fahrwegen. Der Platz solle zukünftig vom Schützenverein betrieben werden. Über ein Modell zur Verteilung der Erlöse gebe es mit dem Verein bereits eine Übereinkunft, wird ergänzend im Haushaltsentwurf erläutert.

Stromsäule

Im März 2025 wurde der Stellplatz dann weitgehend fertiggestellt, es folgte allerdings eine böse Überraschung für die Mitglieder des Rates: Im Entwurf zum Haushalt 2025 vom 03.04.2025 wurde mitgeteilt, dass die Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes mit „205.960 € um 45.960 € wirklich relevant teurer geworden“ sei als geplant. Die Mehrheitsfraktion CDU nahm diese Information zur Kenntnis, von der Opposition hörte man jedoch Kritik wegen der unzureichenden Information des Rates über die Zusatzkosten.

Aktueller Stand

Das Geld ist also ausgegeben, die Stromsäulen funktionieren aber offensichtlich nicht, wie einer Notiz am Bezahlautomaten zu entnehmen ist und von Gästen beklagt wurde. Und auch eine Informationstafel mit dem Hinweis, dass der Platz nun gebührenpflichtig ist, suchte man bis vor einigen Tagen vergeblich. Viele Nutzer auf dem großen Platz am Schützenhaus gingen bisher offenbar davon aus, dass Gebühren nur am kleinen neuen Platz mit den Stromsäulen gezahlt werden müssten.

Schild am Kassenautomaten

Vor zwei Wochen haben wir in der Verwaltung um Erläuterungen zu den zusätzlich entstandenen Kosten angefragt, auch dazu, ob die Gemeinde diese allein tragen muss. Außerdem hätten wir gern erfahren, welche Einnahmen bisher erzielt wurden. Und wir haben auch gefragt, ob auf dem großen Platz weiterhin keine Gebühren zu zahlen sind. Nun findet man am Automatenstand den Hinweis, dass die Kosten auf dem gesamten Platz fällig werden. Vielleicht hat unsere Anfrage doch schon etwas bewirkt, auch wenn sie bisher nicht beantwortet wurde. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d]