Wenn man von Kluse kommend den Heyenhorst (K113) Richtung Neubörger befährt, ist linkerhand deutlich zu sehen, dass die Äcker etwa 1 Meter höher als das Straßenniveau sind. Es handelt sich hier um den „Großen Esch“ oder auch „Stratener Esch“.

Vor 14.000 Jahren nach der letzten Eiszeit waren dort Sanddünen aufgeweht worden, so dass hier eine hochgelegene trockene steinfreie Fläche entstand. Als vor etwa 1000 Jahren die beiden Höfe Hayen (heute Abeln) und Robben (heute Gerdes und Schmitz) entstanden, legten sie ihre ersten Äcker auf der trockenen Hochfläche an. Die Äcker wurden mit Plaggen, die in der Mark gestochen wurden, und mit Mist gedüngt. Angebaut wurde (Winter-)Roggen, der auch auf leichten oder sandigen Standorten vergleichsweise gute Erträge brachte. Die langen Halme sorgten für gute Stroherträge. Durch die Ausbringung der Plaggen erhöhte sich im Laufe der Zeit der Acker. Den Bodentyp „Plaggeneschboden“ gibt es nur in Norddeutschland. Er wurde 2013 zum „Boden des Jahres“ in Deutschland, der Schweiz ud Österreich ausgerufen. Damit sollte die Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit der Bodenform vermittelt werden. In der Tat ist diese Bodenform durch die sich ausbreitenden Wohngebiete stark gefährdet, zumal sich die Eschs meist unmittelbar an die alte Kernbebauung der Orte anschließen.

Bernhard Loxen beschreibt den Boden des Großen Eschs in seinem Werk über den Heyenhorst so: „Bis zu 60 cm Tiefe ist er tiefschwarz, durchwurzelt, nicht ausgewachsen. Es folgen 30 cm graubrauner Boden mit leichtem Humusanteil. Er bildet die frühe Zone der Bearbeitung. Bei 90 cm beginnt der gelbe Sand, auf dem vor einem Jahrtausend der Acker aufgelegt wurde.“

Die beiden genannten Höfe Hayen und Robben sind auch die beiden ersten Höfe, die sich in  Steinbilder Wippingen (West-Wippingen) ansiedelten. Der Hof Nicker (heute Gerdes /Kossen) auf dem Schoolbrink entstand etwas später. Dass sie vor etwa 1000 Jahren entstanden sind, folgert Loxen aus der Höhe des Eschbodens. Urkundlich erwähnt werden die Höfe erstmals 1545, also vor 476 Jahren.

Kopfsteinpflaster der Kluser Straße

Der Weg zwischen Hackmann und Kaiser wurde Ende des 19. Jahrhunderts ausgebaut und war damit die einzige mit Kopfsteinpflaster ausgebaute Straße in Wippingen. Dieser Besonderheit hat der Ortsteil seinen Namen „Stroate“ bzw. „Straße“ zu verdanken. Was uns heute als ein etwas einfallsloser Name erscheint, war damals eine Hervorhebung des Fortschritts auf diesen 800 Metern. Erst seit 1938/39 wurde auch vom Heyenhorst gesprochen. [jdm/Quelle Bernhard Loxen, Heyenhorst]