Beifuß ist in Deutschland überall am Wegesrand als Unkraut zu finden. In der Küche kann er als Gewürz verwendet werden, was bei schwer verdaulichen Speisen wie Schweine- und Gänsefleisch verdauungsfördernd wirken soll.

In esoterischen oder auch Kreisen, die sich mit Naturmedizin beschäftigen, wie z. B. dem „Bund der Freunde Hildegards“, hat Beifuß deshalb einen guten Ruf.

Ein Team des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam hat eine der vielen Beifußarten, den Artemisia Annua, den Einjährigen Beifuß, untersucht, inwieweit er das Immunsystem stärken kann. Der Einjährige Beifuß ist nicht in Mitteleuropa Zuhause, sondern stammt aus dem eurasischen Raum, also dem Raum vom Balkan bis China.

Studien in China zeigten, dass der alkoholische Extrakt aus einjährigem Beifuß das zweitstärkste pflanzliche Arzneimittel war, das gegen das Virus SARS-CoV von 2005 verwendet wurde. In der Malariatherapie wird der Extrakt erfolgreich eingesetzt. Angesichts der Ähnlichkeiten zwischen dem SARS-CoV-Virus zum Coronavirus sollen Pflanzenextrakte und Artemisinin-Derivate gegen das neue Coronavirus getestet werden. Es geht bei den Forschungen nicht darum, Impfungen zu ersetzen, sondern Erkrankte zu behandeln.

Viele versprechen sich von dem Tee oder einer Tinktur aus dieser Pflanze eine allgemeine Stärkung des Immunsystems. Typische Anwendungen von Tinktur oder Tee sind die Linderung von Magenkrämpfen, Unterbindung von Blähungen, Linderung von Fieber, Hilfe bei Durchfällen und die Stärkung des Körpers gegen Parasiten.

Der Einjährige Beifuß lässt sich bei uns gut im Garten oder im Blumentopf kultivieren. Die Samen können im Internet bei vielen Quellen bestellt werden. [jdm]