Zeitung gegen den Krieg Frühjahr 2020

Während die deutsche Regierung und die Mehrzahl der Medien Appelle des UN-Generalsekretärs und des Papstes zu einem globalen Waffenstillstand ignorieren, beschäftigt sich die  aktuelle Ausgabe der „Zeitung gegen den Krieg“ Nr. 46 schwerpunktmäßig  mit dem Zusammenhang von Rüstung und dem Versagen bei der Bewältigung der Corona-Krise.

Während das gesellschaftliche Leben heruntergefahren wird, weil der Corona-Virus tötet, werden weiter Rüstungsgüter produziert und in Rekordhöhe exportiert – also Produkte menschlicher Arbeit, die Menschen töten und Einrichtungen – z.B. Krankenhäuser – zerstören.

Die Deutsche Bahn, der Kapazitäten für einen geordneten, pünktlichen Bahnverkehr fehlen, hält per Vertrag mit der Bundeswehr dauerhaft feste Reserven für Militärtransporte bereit. Diese Kapazitäten wurden auch für das Manöver Defender 2020, das mit der Corona-Krise zwar aufgegeben werden musste, das jedoch sechs Wochen lang (von Ende Januar bis Mitte März) mit Tausenden Soldaten ablief und das einen eindeutigen Akt der Kriegsvorbereitung gegen Russland darstellte, bereit gehalten.

UN-Generalsekretär Guterres' Friedensappell- Screenshot Der Spiegel 24.03.2020
Appell von UN-Generalsekretär wegen der Corona-Pandemie alle Kämpfe einzustellen

Die Zeitung gegen den Krieg berichtet auch darüber, dass die Bundesregierung im Windschatten der Coronakrise unbemerkt den unverantwortlichen Export von Kriegswaffen in Krieg führende Staaten weiterführt. Die von der Nato beschlossene Hochrüstung wird von der Bundesregierung trotz der aktuellen Gesundheits- und Wirtschaftskrise mit der Planung für einen Rekord-Rüstungshaushalt weiter geführt.

In dieser Atmosphäre fand der Appell von Uno-Generalsekretär Guterres, wegen der Corona-Pandemie weltweit alle Kämpfe zu beenden und sich gemeinsam gegen das Virus zu stellen, in unseren Medien und bei unseren Regierenden kaum Resonanz. Sogar die Worte des Papstes, der Guterres unterstützte, fanden sich in unseren Zeitungen nur als Randnotiz.

Winfried Wolf bringt in Analogie zum Slogan „Schwerter zu Pflugscharen“ den Zusammenhang von Pandemie und Hochrüstung in der Zeitung gegen den Krieg auf die Formel: „Jetzt gilt: Bomben zu Betten. Kasernen zu Krankenhäusern. Atomraketen zu Atemgeräten. Alle Rüstungsausgaben sind umzuwidmen in Aktivitäten zur Stärkung des Gesundheitswesens.“

Er fordert, den gesamten Bundeswehr-Sanitätssektor mit 20.000 Soldatinnen und Soldaten aus dem militärischen Bereich heraus zu nehmen, unter zivile Kontrolle zu stellen und dem Gesundheitssektor zuzuordnen. Die gesamte Rüstungsproduktion und alle Rüstungsexporte sind umgehend einzustellen. [jdm/ Screenshot Der Spiegel 24.03.2020/ Screenshot Vatican News]