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Ausgabe: Ems-Zeitung
Veröffentlicht am: 03.09.2010


Dörpen: Kraftwerksgegner bauen Protestschild ab

gs Dörpen


Dörpen. Das Protestschild gegen das geplante Kohlekraftwerk in Dörpen hat nun doch ausgedient. Die Bürgerinitiative (BI) „Saubere Energie“ hat die hölzerne Tafel an der Hauptstraße am Ortseingang abgebaut.

Abbau-Kommando: Mit vereinten Kräften entfernten BI-Mitglieder das Protestschild an der Hauptstraße in Dörpen. Foto: BI

Dort hatte in großen schwarzen Lettern auf knallgelbem Untergrund der Schriftzug „Kein Kohlekraftwerk in Dörpen“ die Besucher der Emsgemeinde auch noch Monate nach dem Planungsstopp für das umstrittene Milliardenprojekt im Dezember 2009 empfangen. Wie berichtet, hatten die Gemeinde und große Teile der Bevölkerung die Tafel schon lange als überflüssig erachtet. Die BI hielt jedoch an dem großflächigen Protestschild fest – bis zum vergangenen Donnerstagabend. Nach Auffassung der Kraftwerksgegner ist diese Protestform gegenwärtig nicht mehr zielführend. „Und wir wollen auch kein Denkmal schaffen“, sagt BI-Sprecherin Inge Stemmer. Das Schild sei inzwischen in seine Einzelteile zerlegt, dessen Botschaft bleibe jedoch in den Köpfen verankert.

Mitte Dezember hatten die Energiekonzerne EnBW (Karlsruhe) und BKW (Bern) die Planungen für den Bau eines Steinkohlekraftwerkes im Dörpener Industriegebiet gestoppt. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass die Mehrheit des Gemeinderates allerdings nach wie vor nicht bereit sei, die Kraftwerkspläne endgültig aufzugeben. „Der Bebauungsplan liegt immer noch als unvollendetes Monstrum in der Schublade“, betont Stemmer. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass Dörpen im Zuge der Fortschreibung des Regionalen Raumordnungsprogramms durch den Landkreis Emsland immer noch als Standort für ein Großkraftwerk ins Auge gefasst sei. Eine Festlegung des Brennstoffes Gas „und damit eine Absage an die Kohle“ sei in dem Programm immer noch nicht enthalten. Vollkommen konsequent ist aus Sicht der BI ohnehin nur die Herausnahme Dörpens aus dem Programm als potenzieller Großkraftwerksstandort.




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