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14.08.2009 | 12:05 Uhr


Bürgermeister - (ddp-Interview) Dörpener Bürgermeister verteidigt geplantes Kohlekraftwerk


Dörpen (ddp-nrd) Dörpens Bürgermeister Hartmut Schneider (CDU) hat den in seiner Gemeinde geplanten Bau des umstrittenen Kohlekraftwerks verteidigt.





Dörpen (ddp-nrd). Dörpens Bürgermeister Hartmut Schneider (CDU) hat den in seiner Gemeinde geplanten Bau des umstrittenen Kohlekraftwerks verteidigt. Das Projekt sei «ein Garant für ein gesundes Wirtschaftswachstum», sagte Schneider am Freitag in Dörpen der Nachrichtenagentur ddp. Vom Bau des 1,5 Milliarden Euro teuren Kraftwerks werde ein «wirtschaftlicher Impuls für die gesamte Region» ausgehen.

Schneider rechnet für die vierjährige Bauphase mit über 1000 Arbeitsplätzen. In der Betriebsphase werde das Kraftwerk rund 100 Mitarbeitern im Werk selbst und weiteren 100 Erwerbstätigen im Umfeld ein sicheres Auskommen bieten. «Untersuchungen im Umfeld gleichartiger Anlagen haben gezeigt, dass in der Betriebsphase regionale Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe mit Aufträgen in der Größenordnung von durchschnittlich 15 Millionen Euro pro Jahr rechnen können», sagte der Kommunalpolitiker.

Geprüft werde zudem die Möglichkeit, das Kraftwerk zum Betrieb eines lokalen Fernwärmenetzes zu nutzen. Bereits jetzt seien die technischen Voraussetzungen für eine nachträgliche Dampfauskoppelung für die Versorgung von Industriebetrieben mit hohem Wärmebedarf festgeschrieben worden. Damit könnten die bislang schwerpunktmäßig auf die Papierproduktion ausgerichteten Industrieflächen andere Firmen anlocken und so für weitere Einnahmen sorgen, sagte Schneider.

Die von Kohlekraft-Gegnern befürchteten Gefahren für die Umwelt sieht Schneider nicht. In Dörpen solle «das modernste Kraftwerk Deutschlands, wenn nicht sogar Europas entstehen». Dessen Emissionswerte lägen im Bereich von fünf bis sieben Prozent der vom Gesetzgeber festgelegten Irrelevanzgrenze, für die keine weitere Umweltbelastungsprüfung erforderlich sei.

Seit fast drei Jahren laufen die Vorbereitungen für den Bau des Kohlekraftwerks, durch das vor allem die Papierfabrik Nordland-Papier mit Energie versorgt und die Gemeinde als Produktionsstandort gesichert werden soll.

ddp/thn/mwa