Heimatverein strebt Sanierung der Durchfahrtsmühle an| Ems-Zeitung vom 28.11. 2007

Nach Hüven rückt Wippingen in den Blick
Heimatverein strebt Sanierung der Durchfahrtsmühle an – Vorstand im Amt bestätigt

Ehrungen beim Heimatverein Aschendorf-Hümmling: Unser Bild zeigt im Kreis der Sögeler Trecksackspäler (von links) Thekla Brinker, Bernhard Abeln, Bernd Riedemann, Rita Jansen, Gerd Raming-Freesen, Karl-Heinz Weber, Hubert Hahnenkamp und Hans Albers. Foto: Klaus Dieckmann Sögel. „Es zeichnet sich ab, dass in nächster Zeit dringend notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden müssen.“ Hans Albers, Geschäftsführer des Heimatvereins Aschendorf-Hümmling, lenkte nach dem Abschluss der Sanierung der Hüvener Wind- und Wassermühle den Blick der Heimatfreunde auf die Durchfahrtsmühle in Wippingen.
Aus einer Reihe von Vorgesprächen schöpfte Albers die Hoffnung, dass im kommenden Jahr mögliche Fördertöpfe erschlossen werden könnten. Gelinge dies, könnte in Abstimmung mit den Beteiligten vor Ort, die rund 120 000 Euro teure Sanierung der um das Jahr 1860 erbauten Mühle voraussichtlich 2008 anlaufen, kündigte Albers auf der Mitgliederversammlung des Heimatvereins in Sögel an.

Gleichzeitig legte er die Abschlussbilanz für die Sanierung der Hüvener Mühle vor. Knapp 1,1 Millionen Euro wurden aufgewendet, um das Kulturdenkmal grundlegend zu restaurieren. Die Gesamtsumme beinhaltet auch 300 000 Euro für die Errichtung des Besucherzentrums. An Zuwendungen flossen im Wesentlichen 735 000 Euro von der EU, 75 000 Euro von der Sparkassenstiftung, je 50 000 vom Landkreis Emsland und der Deutschen Denkmalsstiftung sowie zusammen 100 000 von SG/Gemeinde Sögel und Gemeinde Hüven. Der Heimatverein selbst steuerte knapp 35 000 Euro bei, wovon 20 000 Euro aus Erlösen und Spenden im Rahmen der Benefizaufführungen der „Hümmlingbelder“ resultierten.

Über das Stichwort „Hümmlingbelder“ schlug Vorsitzender Karl-Heinz Weber die Brücke zu einer Reihe von Ehrungen und Auszeichnungen. Mit ihrem Theaterstück hatte die Rastdorfer Heimatautorin Thekla Brinker seinerzeit Gelder für die Hüvener Mühle eingeworben. Unter Federführung des Kreisheimatvereins wurde in diesem Jahr deren Szenenfolge „Kegen dat Vergeeten“ auf die Bühne gebracht. Rund 1800 Besucher hätten die sechs Vorstellungen besucht, berichtete Weber. Gut 5000 Euro könne der Heimatverein als Erlös aus den Aufführungen der Stiftung Gedenkstätte Emslandlager in Esterwegen zur Verfügung stellen. Dank sprach Weber neben Autorin Brinker und Regisseurin Rita Jansen allen Akteuren aus, die an der Realisierung des Theaterstücks mitgewirkt hätten.

Als Preisträger im Wettbewerb „Pflege der plattdeutschen Sprache“ zeichnete Weber die Familie Abeln aus Werlte aus. Bernhard Abeln: „Das ist für uns ganz normal, dass wir zu Hause platt sprechen.“ Er und seine Frau Anne, deren drei Kinder und die Großmutter würden sich im Familienkreis fast ausschließlich auf Niederdeutsch unterhalten. Die Familie Abeln war auf Vorschlag des Heimatvereins Werlte für den erstmals vergebenen Preis nominiert worden. „Die Familie Abeln trägt dazu bei, dass unsere schöne Muttersprache nicht verloren geht“, heißt es – im Original natürlich auf Platt – auf der Urkunde.

Gewürdigt wurde ferner das ehrenamtliche Wirken von Bernd Riedemann aus Hüven. Der 80-Jährige hatte sich seit Mitte der 50er Jahre ehrenamtlich um die Wind- und Wassermühle gekümmert. Weber: „Du hast dir bleibende Verdienste um die Hüvener Mühle erworben.“ Der Heimatverein sei Riedemann für das aufopferungsvolle Wirken „von Herzen dankbar“. Seit der Sanierung liegen Aufsicht, Betrieb der Anlage sowie die Betreuung von Besuchern in den Händen des Fördervereins Hüvener Mühle.

Als Beisitzer aus dem erweiterten Vorstand verabschiedete die Versammlung derweil Gerd Raming-Freesen aus Oberlangen, der über lange Jahre dem Gremium angehörte. Bei den turnusgemäßen Wahlen wurde der geschäftsführende Vorstand mit Vorsitzendem Karl-Heinz Weber, stellvertretender Vorsitzender Thekla Brinker und Geschäftsführer Hans Albers einstimmig für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.

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