Ems-Zeitung vom 21.07.2007

 

Zum geplanten Steinkohlekraftwerk in Dörpen:

 

„Die Zielsetzung des Anlagenbetreibers war klar: Geschulte Experten sollten den Besuchern der Informationsveranstaltung zum geplanten Kraftwerksbau in Dörpen den Eindruck vermitteln, dass beim Betrieb eines Steinkohlekraftwerks nur äußerst geringe, kaum messbare Mengen an Schadstoffen in die Umwelt entweichen.

In der Tat hört es sich zunächst einmal sehr harmlos an, wenn davon die Rede ist, dass Schadstoffe nur im Milligramm-Bereich pro Kubikmeter im Rauchgas enthalten sind, welches den Kühlturm verlässt.

Wenn man allerdings bedenkt, dass pro Stunde ca. 2,3 Millionen Kubikmeter Abluft ausgestoßen werden, sieht die Sache plötzlich ganz anders aus. Dann summiert sich das Ganze pro Stunde auf ca. 500 Kilogramm Schwefeldioxid, ca. 500 kg Stickoxide und ca. 50 kg Staub. Bei etwa 7500 Betriebsstunden im Jahr, von denen man ausgeht, wären das ca. 4000 Tonnen Schwefeloxide, 4000 Tonnen Stickoxide sowie 400 Tonnen Staub, die im näheren und weiteren Umfeld der Anlage verteilt würden.

Von Schwermetallen wie Cadmium, Quecksilber, Arsen, Blei usw. war gar nicht erst die Rede, aber auch hier kämen je nach Stoff ca. 500 bis 6000 Kilogramm pro Jahr hinzu.

Wer angesichts der genannten Zahlen tatsächlich davon ausgeht, dass hier langfristig keine gravierenden Veränderungen zu erwarten sind, muss schon ziemlich blauäugig den Angaben des Anlagenbauers gegenüberstehen."

 

Johann Kruth

Nordestraße 13

Dörpen