EL Am Sonntag vom 1. Juli 2007

 

Wacker: Planungen erst am Anfang

 

Andrang bei Bürgerversammlung-- Investoren versprechen Transparenz

 

Dörpen (hw) - Vollbesetzt waren am Dienstag Aula und Pausenhalle des Schulzentrums in Dörpen. Rund 600 Bürger wollten sich über die Planungen für das geplante Steinkohlekraftwerk informieren und den Verantwortlichen Fragen stellen.

 

„Wir stehen erst am Anfang", erklärte Dörpens Bürgermeister Hermann Wacker. Der Gemein. derart habe sich dem Projekt in einem ersten Schritt durch einstimmigen Beschluss genähert. Entschieden sei aber noch nichts. Auch Landrat Hermann Bröring stellte klar, dass er es Pflicht der Behörden sehe, jeden Ansiedlungswunsch „ideologie- und vorurteilsfrei zu prüfen". Die Bedenken der Bürger werde man „ordentlich abarbeiten", um sich dann am Ende eines langen Weges gemeinsam der Frage zu stellen: „Trauen wir uns ein solches Projekt zu, und bringt es einen Mehrwert für die Region?"

 

Rede und Antwort standen auch Vertreter der Investoren, Christoph Frings von der Schweizer BKW FMB Energie AG, und Dr. Martin Giesen von der Advanced Power AG, sowie Dr. Günter Groninger. Er vertrat das Stuttgarter Planungsbüro Fichtner, das für die Investoren die Grundlagen für das Genehmigungsverfahren erarbeitet.

 

Diskussion auf der Bürgerversammlung in Dörpen

In einer lebhaften, aber weitgehend sachlichen rund eineinhalbstündigen Gesprächsrunde sicherte die Investoren den Skeptikern und Kritikern zu, alle Informationen und Daten offen legen zu wollen. Ein zentrales Thema war der C02Ausstoß. Dazu sagte Frings: „Der Kraftwerkspark in Deutschland ist veraltet und wenig energieeffizient. Er muss erneuert werden. Daran führt kein Weg vorbei."

 

Bereits zu Beginn des Abends sorgten die Gegner des Kraftwerkes für Aufsehen. Sie spannten ein großflächiges Plakat auf. Zudem verlas Petra Dallmann für die geplante Bürgerinitiative „Kein Kohlekraftwerk in Dörpen" eine Resolution. Sie trat dabei in einem Schutzanzug vor das Mikrofon. „Kohle ist Vergangenheit, regenerativen Energien gehört die Zukunft", lautete ihre Botschaft. Um die Kräfte für eine Bürgerinitiative zu bündeln, wollen sich die Kraftwerksgegner am 3. Juli um 20 Uhr im Bistro „Good Times", früher "Altes Gasthaus Sürken", in Aschendorf treffen.