Noch 986 Schulabgänger ohne Lehrstelle

05.07.2005
Noch 986 Schulabgänger ohne Lehrstelle

Ende Juni waren nach der zweiten Befragung der Schulabgänger von ursprünglich 1.716 Jugendlichen noch 986 ohne Lehrstelle. Landrat Hermann Bröring bezeichnete die Lage am Ausbildungsmarkt weiterhin als angespannt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Unversorgten um 70, obwohl die heimische Wirtschaft im Jahresvergleich erneut mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellte.

Im nördlichen Kreisgebiet seien noch 419 Schulabgänger ohne Lehrstelle (Vorjahr 437), in der Mitte 324 (261) und im südlichen Bereich 243 (218). Auffällig sei der hohe Anteil ausbildungsplatzsuchender Aussiedler, die im nördlichen Kreisgebiet rund 50 Prozent der Lehrstellensuchenden umfassen würden. Unverändert sei der Trend zu kaufmännischen Berufen besonders bei weiblichen Schulabgängern, erläuterte Bröring das Zahlenwerk.

Die Ursachen für den Gesamtanstieg sah die Kommission in ihrer Sitzung zum einen im Anstieg der Zahl der Schulabgänger um rund 150, zum anderen rückten aus den Vorjahren Bewerber nach, die zunächst eine weitere Schulausbildung absolviert hätten. Ein zunehmender Teil sei jedoch auch nicht ausbildungsfähig und deshalb kaum zu vermitteln.

Den aufkommenden Engpass bestätigte Rolf Coordes von der Bundesagentur für Arbeit aus Nordhorn. Im vergangenen Jahr hätten sich statistisch drei Bewerber auf zwei Ausbildungsplätze beworben, in dieser Runde verschlechtere sich das Verhältnis auf 2:1. Ein deutlicher Rückgang freier Lehrstellen sei besonders in den Bereichen Bau, Verwaltung und Verkauf festzustellen. Der Trend gehe dahin, so Vertreter der Berufsschulen, mangels passender Lehrstelle zunächst die schulische Ausbildung fortzusetzen.

Ziel der Kommissionsmitglieder bleibe es, allen ausbildungsfähigen Schulabgängern wie in den Vorjahren eine Lehrstelle anzubieten. Jedem Jugendlichen ohne Lehrstelle werde ein sinnvoller weiterer Schulbesuch oder die Möglichkeit eines berufsvorbereitenden Praktikums eröffnet. Daneben regte der Landrat an, mit Arbeitgebern und Gewerkschaften die Möglichkeiten von Anlernberufen für gering Qualifizierte zu diskutieren.

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