Weg frei für Gen Kartoffelnn| Sonntags-Report vom 24.04.05

Weg frei für Gen Kartoffeln
• Werpeloh/Bonn (hsz) Grünes Licht für die Aussaat genveränderter Kartoffelpflanzen in Werpeloh: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Bonn hat das umstrittene Projekt der BASF Plant Science GmbH genehmigt.

„Es wurden außergewöhnlich viele Einwände gegen die Erteilung des Bescheides vorgebracht", sagte BVL Sprecher Jochen Heimberg. Die Einwendungen seien sorgfältig geprüft worden. Letztlich habe das BVL die sofortige Vollziehung angeordnet, weshalb etwaige Klagen keine aufschiebende Wirkung hätten. BASF macht folglich Nägel mit Köpfen und startet in Kürze mit dem Feldversuch in Werpeloh. Pressesprecherin Susanne Brenner: „Die Genehmigung ermöglicht es uns, mit der Aussaat wie geplant Anfang Mai zu beginnen."

Nach übereinstimmender Beurteilung des BVL, des Bundesamtes für Naturschutz, des Bundesinstitutes für Risikobewertung und des Robert-Koch Institutes seien keine schädlichen Einwirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt zu erwarten. Die Knollen der genmanipulierten Kartoffelpflanzen wiesen eine veränderte Stärkezusammensetzung auf und ermöglichten so einen energie und umweltschonenden Einsatz als nachwachsender Rohstoff, sagte die BASF-Sprecherin.

Umweltschützer sehen indes Gefahren. Rund 1.500 Einwendungen gegen das Projekt hatte der Naturschutzbund Emsland/Grafschaft Bentheim (NABU) gesammelt und an Sögels Samtgemeindebürgermeister Helmut Westermann (CDU) übergeben. Westermann hatte die Einwendungen an das BVL weiter geleitet. Nach Auffassung des NABU kann eine Durchmischung der Gen Kartoffeln mit für die Ernährung angepflanzten Kartoffeln auf Dauer nicht verhindert werden. Die Folgen seien nicht absehbar. Die Entwicklung transgener nachwachsender Rohstoffe sei ein Irrweg, hatte NABU Sprecherin Jutta Over betont.

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