Bericht in der Ems-Zeitung vom 11.6.2003 über die Einweihung des Pfarrheims am 9.6.2003

Mutiger Pastor als Patron für neuen Treffpunkt

Pfarrheim und Pfarrpark eingeweiht

Wippingen (ra) Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes segnete Pfarrer Bernhard Bolmer am Pfingstmontag den im Zentrum des Ortes angelegten neuen Pfarrpark und das neue Pfarrheim. Viele Bürger und zahlreiche Ehrengäste feierten das vom Kirchenchor und von der Blaskapelle mitgestaltete Hochamt unter freiem Himmel bei strahlendem Sonnenschein mit.

Bürgermeister Hermann Hackmann fand in seiner Begrüßung lobende Worte für die Architektin Irmgard Westendorf, die Landschaftsplaner Honnigfort und Brümmer sowie die Handwerker, die die Pläne zu aller Zufriedenheit realisiert hätten. Hermann Gerdes, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, erklärte, dass sich der Schritt, ein neues Pfarrheim zu bauen, besonders auch mit Blick auf die Tatsache, keinen „eigenen" Priester mehr vor Ort zu haben, „absolut gelohnt" habe.

Die St. Bartholomäus Gemeinde sei zu einer „selbst organisierten Pfarrfamilie mit vielen lebendigen Zellen" geworden. Gerdes lenkte den Blick auf den Patron des Hauses, Pfarrer Heinrich Schniers: Der gebürtige Wippinger, der zuletzt in Leer als Seelsorger tätig gewesen sei, habe seinen Mut, gegen die Nationalsozialisten anzugehen, im Konzentrationslager Dachau mit dem Leben bezahlt. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat hätten den Beschluss, dem Pfarrheim seinen Namen zu geben, einstimmig gefasst. „Sein Schicksal und sein Zeugnis sind Mahnung und Aufforderung, für den Frieden einzutreten", fügte Gerdes hinzu.

Dem Haus den Namen „Pfarrer Schniers" zu geben, sei ein Meilenstein im Bemühen gegen das Vergessen, sagte die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. „Wippingen ist noch schöner geworden", erklärte Kultusminister Bernd Busemann in seinem Grußwort. Landrat Hermann Bröring, der zusammen mit seiner aus Wippingen stammenden Stellvertreterin Margret Berentzen den Landkreis vertrat, unterstrich die besondere Bedeutung der dörflichen Gemeinschaft in einem Flächenkreis. Jedes Dorf habe sein unverwechselbares Gesicht als Ausdruck seiner geschichtlichen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse.

Dipl. Ing. Heinz Rohjans von AfA würdigte die Kreativität der Wippinger. Samtgemeindebürgermeister Johann Franzen hob die vorbildliche Gemeinschaftsarbeit von Kirche und Kommune hervor. „Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick" bescheinigte der Sprecher des Bistums den Vertretern der Kirchengemeinde. In Zukunft werde auch die Diözese kürzer treten müssen: Man werde beispielsweise die Finanzierung der Kindergärten neu ordnen und Zuschüsse kürzen. Nach dem Festakt „startete" im neuen Pfarrpark im Schatten der historischen Windmühle ein Pfarr und Mühlenfest.

Aus der Ems-Zeitung vom 11.06.2003

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